Von Null auf Drei (eBook)

Vom Kinderwunsch zum Wunschkind durch künstliche Befruchtung
eBook Download: EPUB
2014 | 1. Auflage
240 Seiten
Südwest (Verlag)
978-3-641-10238-8 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Von Null auf Drei -  Franziska Rubin
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Tabuthema künstliche Befruchtung
Viele Hollywoodstars haben Zwillinge - und sie reden nicht darüber, wie sie zu diesem Glück gekommen sind. Sehr wahrscheinlich ist, dass sie sich entweder Hormonbehandlungen oder sogar einer künstlichen Befruchtung unterzogen haben. Ein neues weltweites Tabu, ähnlich den Schönheitsoperationen. Hinter dem Schweigen steckt oft ein Schamgefühl, das eigentlich nicht nötig sein müsste. Das Anliegen von Franziska Rubin ist es, die Kinderwunschtherapie salonfähig zu machen, sich als Prominente zu diesem Thema zu bekennen und von ihren Erfahrungen zu berichten. Sie hat fünf Jahre gebraucht, bis ihre Zwillinge zur Welt kamen. Und dann passierte das nächste Wunder: ihre kleinste Tochter kam anderthalb Jahre später noch hinterher, einfach so. Sie erzählt ihre ganz persönliche Geschichte, ihre Höhen und Tiefen und gibt darüber hinaus wertvolle Tipps und Anregungen für Frauen, die sich in der Kinderwunschzeit befinden.

Dr. Franziska Rubin wurde 1968 in Hannover geboren. Ihr Medizinstudium und die Promotion zum Dr. med. absolvierte sie an der Uni Köln. Schon während des Studiums entdeckte sie ihre Leidenschaft fürs Fernsehen. Seit 1994 moderiert sie Service-, Wissenschafts-, Unterhaltungs- und Kinderprogramme und präsentiert seit 1998 das beliebte MDR-Gesundheitsmagazin 'Hauptsache Gesund'. Ihr Anliegen ist es, vielen Menschen kompetent mit Rat und Hilfe zur Seite zu stehen. Sie lebt mit ihrem australischen Mann Pete, den Zwillingen Ava und Livia und dem Nesthäkchen Flora am Ammersee.

Studium, Spaß … und bloß nicht schwanger werden!


Seit ich angefangen habe, mich für das Thema Sex zu interessieren, habe ich mich eigentlich hauptsächlich damit beschäftigt, eine Schwangerschaft zu verhindern. Meine Eltern hatten mir mitgegeben, dass es ganz wichtig sei, erst einmal sein Abitur und dann sein Studium absolviert zu haben, bevor man überhaupt daran denkt, Kinder zu bekommen.

Ich wundere mich heute noch darüber, wie es meiner Mutter tatsächlich gelungen ist, mit so fadenscheinigen Erklärungen wie »Das tut der Frau sowieso nur weh« oder: »Wenn man einmal damit angefangen hat, kann man nicht mehr aufhören und deshalb behält man lieber gleich die Unterhose an« zu erreichen, dass ich mit 18 Jahren immer noch Jungfrau war. Ich mied Sex wie der Teufel das Weihwasser. Mit 18 allerdings war meine »innere Sperrfrist« abgelaufen und ich versuchte mein Bestes, um schnell herauszufinden, wie diese zwei an sich widersprüchlichen Sätze zusammen gingen. Natürlich taten sie das gar nicht. Das hätte mir natürlich auch schon vorher auffallen können.

Die nächsten Jahre wurden ziemlich wild, ich genoss mein Leben – aber die Lektionen der Kindheit saßen tief und ich war auch immer sehr darauf bedacht, auf keinen Fall schwanger zu werden. Als ich Anfang 20 war, dachte ich einmal, es sei doch passiert, rief zu Hause an und mir wurde versichert, dass es eine gute Adresse gebe, dieses Problem loszuwerden. Hart, aber ehrlich. Gott sei Dank war das nicht nötig, ich war einfach nur zu gestresst gewesen, wodurch meine Regel einmal ausgeblieben war. Danach passte ich noch besser auf.

Warum hatten meine Eltern und ich dann auch – warum hatten wir alle so große Angst, ich könnte schwanger werden, bevor meine Ausbildung abgeschlossen war? Im Nachhinein verstehe ich das nicht mehr. Manche Freundin bekam im Studium ihr Kind und hatte es rückblickend nicht schwerer als andere, die viele Jahre warteten. Klar: Diese Gesellschaft macht es keiner Frau leicht, als Mutter beruflich erfolgreich zu bleiben. Wenn eine Frau jedoch jahrelang nur auf Ausbildung und Karriere setzt, birgt das natürlich die Gefahr, dass es dann für Kinder schlicht zu spät ist. Doch ich dachte damals, mich trifft das nicht, meine Mutter und Schwester wurden ja schon durchs Hingucken, wie sie selbst sagten, schwanger. Für mich waren Kinder erst mal gar kein Thema. Einige meiner besten Freundinnen bekamen Kinder. Ich hatte wenig Verständnis dafür und auch für ihre ganze anstrengende Situation. Das tut mir heute im Nachhinein sehr leid. Aber meine Aufmerksamkeit galt damals eben meinem Studium, dann meinem Job, meinen wechselnden Beziehungen, ein paar Freundinnen, Partys – und vor allem mir selbst. Ich hatte Erfolg und konnte mich vielen Dingen widmen, die mir am Herzen lagen.

Ich studierte Medizin, reiste um die Welt, jobbte als Skilehrerin, schrieb meine Doktorarbeit … und dann kam das Fernsehen. Meine Schwester suchte damals für ein Honorar von 50 Mark Kandidaten für »Herzblatt«. Hunting, also Kandidaten jagen, nannten sie das. Ich war gerade im 2. Staatsexamen und hatte eigentlich gar keine Zeit. Trotzdem füllte ich aus Neugier den Fragebogen aus und wurde sofort eingeladen, bei Herzblatt mitzumachen.

Bald war der Termin heran: Die Sendung begann. Ich war so aufgeregt, dass ich mich ständig verhaspelte und Schwierigkeiten hatte, meinen vorher mühsam auswendig gelernten Text raus zu bekommen. Ich war eine von drei Frauen, die um die Gunst des einzelnen Mannes auf der anderen Seite der Wand buhlen mussten. Es war ein fast vorhersagbares Spiel: Der Typ auf der anderen Seite war Medizinstudent und ich auch, alle fieberten mit, ob wir uns finden würden. So kam es dann auch.

Als sich die Wand öffnete, sah ich, wie ihm vor Schreck das Gesicht entgleiste. Meine Hose war zu kurz, der Ausschnitt zu tief und der Lippenstift zu rot. Das fand ich selbst auch: Ich hatte zwar meine eigene Kleidung mitbringen dürfen, in welcher Kombination ich sie tragen sollte, hatte jedoch der Regisseur bestimmt. Und die Maskenbildnerin, die zu meinem Entsetzen Damenbartstoppeln unter dem Make-up hatte, verschärfte meine Wirkung noch entsprechend.

Nichtsdestotrotz, noch bevor diese Herzblatt-Sendung ausgestrahlt wurde, bekam ich eine Einladung zum Casting für ein neues Fernsehformat. Die erste Aufgabe bestand darin, auf der Straße wildfremde Leute zu interviewen. Das machte mir sofort Spaß, ich kam leicht mit anderen ins Gespräch trotz der uns beobachtenden Kamera. Der folgende Part war schon komplexer. Der Regisseur stellte mir zwei junge gecastete Leute an die Seite und gab mir dazu zwei Aufgaben: Für die Frau sollte ich auf der Straße einen Mann finden, der bereit wäre, ihr ein Klavier in die Wohnung hochzutragen und für den Mann eine Frau, die mit ihm essen gehen würde.

Ich hielt also – zuerst mit dem jungen Mädchen an meiner Seite – auf der Straße Ausschau nach gutaussehenden Männern, die es gerade nicht zu eilig hatten und so einen Quatsch mitmachen würden. Und ich fragte den Regisseur, ob ich die Aufgaben nicht lieber ändern könnte.

Bis heute halte mich nicht gern an Vorgaben, wenn ich glaube, eine bessere Idee zu haben. Das wurde mir als angehende Ärztin im Krankenhaus ständig zum Verhängnis, hier war eher Anpassung erforderlich. Beim Fernsehen aber war diese Art willkommen und führte sogar zum Erfolg. Ich suchte also für den Mann eine Frau, die ihn dabei unterstützen sollte, Unterwäsche auszusuchen, da angeblich seine Unterwäsche seiner Freundin gar nicht gefiel, er sich aber in modischen Belangen nicht auskannte.

Und für die junge Frau suchte ich einen Mann, der beim bevorstehenden Abendessen mit ihren Eltern ihren Freund mimen sollte. Angeblich hatte sie den Eltern schon seit Wochen vorgemacht, sie hätte einen netten Freund. Jetzt wollten sie ihn kennen lernen.

Wir hatten riesigen Spaß, die Leute machten gern mit und ich bekam meine erste eigene Sendung. »Luft und Liebe«, ein Flirtformat für RTL2.

Doch das war erst der Anfang, schon bald kam noch eine kleine Kindersendung dazu. Gleichzeitig musste ich mein 2. und 3. Staatsexamen machen, das ganze Praktische Jahr ableisten und meine Doktorarbeit zu Ende schreiben.

Das war alles sehr spannend, aber auch anstrengend. Ich war viel unterwegs und versuchte, überall mein Bestes zu geben. Die Zeit verrann wie im Flug, ans Familiegründen dachte ich kaum.

Mit Ende 20 bekam ich dann auch noch die Chance, den Kinderkanal von ARD/ZDF mit aufzubauen. Eine tolle Gelegenheit! Wir moderierten fast rund um die Uhr, ständig waren Ideen gefragt, vieles wurde auf dem Sender live ausprobiert, es passierten so ziemlich alle Pannen, die man sich vorstellen kann …

Eine besondere Herausforderung war es, mit Kindern vor der Kamera zu agieren. Wenn ich die Kinder ungeschickt befragte, bekam ich bestenfalls ein »Ja« oder »Nein« zur Antwort. Manche der kleinen Studiogäste verstummten gar völlig, sobald es losging. Absprachen funktionierten nicht – und oft wurde erst im Nachhinein klar, warum.

Einmal erzählte uns beispielsweise ein kleines schwerhöriges Mädchen im Vorgespräch begeistert, wie sie ihren Klassenkameraden die ganzen Fragen für die bevorstehende Klassenarbeit verraten konnte. Die Lehrerin trug nämlich ein Mikrofon, das direkt mit ihrem Hörgerät verbunden war, und hatte vergessen, es auszuschalten, nachdem sie das Klassenzimmer verlassen hatte. Die Kleine hörte deshalb das Gespräch der Lehrerin mit einer Kollegin mit an – und wurde schwer beliebt, weil sie die Klasse einweihte. Eine tolle Geschichte! Leider verstummte das Mädchen auf dem Sender und meinem Co-Moderator und mir stand der Schweiß auf der Stirn: Die Livesendung dauerte noch 15 Minuten und keines der Kinder wollte einen Mucks sagen … Nach der Sendung klärte sich alles auf. Die Kinder hatten vermeiden wollen, dass die Lehrerin davon erfährt. Denn vielleicht würde sie so ja das Mikro irgendwann noch mal vergessen und die Kinder könnten wieder etwas Interessantes erfahren.

Ich mochte die vielen kleinen Besucher sehr. Ich nahm die Kinder ernst und interessierte mich für ihre Sorgen und Gedanken. Sie waren wie kleine Geschwister für mich. Vermutlich kein Wunder, denn ich bin das älteste von drei Kindern. Aber mütterliche Gefühle hatte ich nie. Auch nicht das Gefühl, dass ich selbst gern ein Kind hätte. Später, dachte ich immer. Später wollte ich eine große Familie haben.

Und wie Familie aussehen sollte, dazu hatte ich ein klares Vorbild: Als Kind war ich mit einem Jungen befreundet gewesen, der vier ältere Brüder hatte. Die ganze Familie lebte auf einem ausgebauten Bauernhof und hatte Hunde, Katzen und viele Pferde und Ponys. Wir spielten im Heu, machten lange Ausflüge auf den Ponys und kletterten nachts aufs Dach. Sozusagen ein modernes Bullerbü – hier war das Leben doch ein Ponyhof. So wollte ich es später auch mal haben. Erstaunlicherweise fiel mir aber auch doch schon als Kind auf, dass die Mutter der Jungs oft genervt und müde wirkte. Obwohl ich gerade erst zehn Jahre alt war, bemerkte ich manchmal ihre verklebten Wimpern, vermutlich mangels Zeit zum Abschminken. Trotzdem bewunderte ich sie.

Ich fand’s toll auf dem Bauernhof des Freundes, ebenso wie in meiner eigenen Familie. Wir Kinder hatten viele Freiheiten, spielten draußen, ich verbrachte während meiner Kindheit viel Zeit auf dem Feld bei den Pferden, unsere Eltern stritten sich nie. Es mangelte mir an nichts.

Als ich 19 war, kam der große Knall: Meine Eltern trennten sich in einem waschechten Rosenkrieg und ich beschloss, dass...

Erscheint lt. Verlag 24.4.2014
Zusatzinfo ca. 20 Farbfotos
Verlagsort München
Sprache deutsch
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Gesundheit / Leben / Psychologie Schwangerschaft / Geburt
Schlagworte eBooks • Eltern • Geburt • geschwängert • Gesundheit • guter hoffnung • Hormonbehandlung • Kinderlosigkeit • Kinderwunsch • Kinderwunsch, Künstliche Befruchtung, Zwillinge, Hormonbehandlung, Kinderlosigkeit, Schwangerschaft • Künstliche Befruchtung • Ratgeber • Schwanger • Schwangerschaft • Schwangerschaftsbuch • schwanger werden • Zwillinge
ISBN-10 3-641-10238-3 / 3641102383
ISBN-13 978-3-641-10238-8 / 9783641102388
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