Willkommen Geschwisterchen (eBook)
144 Seiten
Trias (Verlag)
978-3-432-11738-6 (ISBN)
<p><strong>Nathalie Klüver</strong>, freiberufliche Journalistin für verschiedene Zeitschriften und selbst Mutter von drei Kindern, berichtet in ihrem Mamablog (www.ganznormalemama.com) aus ihrem Familienalltag. Es geht dabei um den ganz normalen Wahnsinn im Familienalltag, um Ernstes, Nachdenkliches und natürlich Heiteres – denn mit Humor geht alles leichter! Wenn man weiß, dass es anderen genauso geht, ist alles gleich nur halb so schlimm, ist ihr Motto, das sich durch ihre gesamte Arbeit zieht.</p>
Ein zweites Kind? Auf jeden Fall!
Überlegen Sie, ob Sie gern ein Geschwisterchen für Ihren kleinen Wirbelwind hätten, oder sind Sie bereits schwanger? Nur Mut – zwei Kinder sind ein tolles Team.
Mutter, Vater und zwei Kinder – immer noch häufig das Ideal der perfekten Familie. Das vierblättrige Kleeblatt, das nur Glück bringen kann. Hand in Hand durch die Welt, außen die Eltern, innen die Kinder, adrette Kleidung, schönes Haus, stets ein entspanntes Lachen auf den Gesichtern – so die Wunschvorstellung, die uns die Werbewelt vorgaukelt. Dass Familien mit zwei Kindern nicht immer auf dieser pastellfarbenen Heile-Welt-Wunschvorstellungs-Wolke schweben, darüber müssen Sie sich im Klaren sein, bevor Sie sich für ein zweites Kind entscheiden. Ein zweites Kind ist immer auch eine Belastungsprobe für die Beziehung, denn natürlich wird es erst einmal stressiger werden. Klar ist: Wenn das zweite Kind kommt, wird aus einem eingespielten Dreierteam ein Viererteam.
Dieses Buch begleitet Sie in der ersten aufregenden Zeit zu viert, in der Sie sich bestimmt nicht nur eine dritte oder vierte Hand wünschen, sondern sicher auch ganz viele Fragen haben. Denn zwei Kinder sind nun mal mehr als eines. Das ändert vieles – aber nicht alles.
Viele Fragen
Wenn sich das zweite Kind ankündigt, kreisen vielen Eltern jede Menge Fragen im Kopf herum, und nicht auf alle findet man so leicht eine Antwort. Besonders Eltern, die selbst als Einzelkinder aufgewachsen sind und das Familienleben zu viert nicht vorgelebt bekommen haben, sind oft unsicher.
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Wie bereiten wir uns als Dreierteam auf ein Familienleben zu viert vor?
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Wie schaffen wir es, dass sich Eifersucht und Streit in Grenzen halten?
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Können wir es beeinflussen, ob unsere Kinder einmal gute Freunde sein werden oder ewige Rivalen?
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Kann ich ein weiteres Kind genauso lieben wie das erste?
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Was ist mit meinem Beruf? Wann werde ich endlich wieder richtig arbeiten können?
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Können wir uns ein zweites Kind finanziell überhaupt leisten?
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Wo bleibe ich im neuen Familiengefüge – wo bleibt die Zeit für mich selbst?
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Wie bleiben wir als Eltern ein Paar?
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Wie schaffen wir es, auch mit zwei Kindern Zeitinseln für uns allein freizuschaufeln?
Maria, Mama von Niklas (4) und Mona (2)
100 Fragen – schlaflose Nächte
Da ich selbst zwei Geschwister habe, war mir immer klar, dass ich auf jeden Fall mehr als ein Kind haben möchte. Aber trotzdem stellte ich mir vor der Geburt unserer kleinen Tochter viele Fragen, allen voran die Frage, ob ich meine Tochter genauso lieben würde wie unseren großen Sohn. Aber es waren auch ganz praktische Fragen: Brauchen wir ein neues Auto? Haben wir genug Platz für zwei Kinderzimmer? Schlafen wir dann alle in einem großen Bett? Werde ich mit zwei Kindern jemals wieder irgendwo pünktlich hinkommen? Das schafft man ja schon mit einem kaum! Irgendwie wusste ich, wir würden das schon alles hinbekommen, andere haben es ja auch geschafft. Aber trotzdem gab es viele Nächte, in denen ich wach lag und nach Antworten suchte.
Warum gibt es so viele Einzelkinder?
Früher waren Einzelkinder die Ausnahme, doch die Zeiten sind schon lange vorbei. Jedes vierte Kind wächst in Deutschland ohne Geschwister auf. Aber immer noch ist die Zwei-Kind-Familie die häufigste Konstellation: 2014 lebte laut Statistischem Bundesamt knapp die Hälfte der Kinder mit einem Geschwisterkind, 26 Prozent hatten zwei oder mehr Geschwister. In der Stadt gibt es übrigens mehr Einzelkinder als auf dem Land. Ein Unterschied, der auch auf den knappen Wohnraum in den Städten zurückzuführen sei, sagen Forscher vom Staatsinstitut für Familienforschung der Universität Bamberg.
Einer der Hauptgründe für die steigende Einzelkindrate ist nach wie vor, dass viele Paare die Familiengründung immer weiter vor sich herschieben. Bekamen Frauen ihr erstes Kind 1980 noch durchschnittlich mit 25,2 Jahren (Westdeutschland) beziehungsweise mit 22,2 Jahren (Ostdeutschland), waren sie 2015 laut Statistischem Bundesamt 29,5 Jahre alt, wenn sie zum ersten Mal Mutter wurden. Wenn man dann die Entscheidung für das zweite Kind vor sich herschiebt, fängt die biologische Uhr an zu ticken. Denn die Wahrscheinlichkeit, schwanger zu werden, sinkt jenseits der 30 – daran ist nicht zu rütteln, auch wenn wir uns immer jünger fühlen, als wir sind. Es sind also manchmal einfach biologische Gründe, die zu einer Ein-Kind-Familie beitragen. Ein immer häufiger auftretender Grund ist auch die Trennung der Eltern nach der Geburt des ersten Kindes.
Aber oft ist es eine ganz bewusste Entscheidung der Eltern: Weil sie froh sind, endlich aus dem Gröbsten raus zu sein, das Windelzeitalter hinter sich zu haben. Weil sie keine Lust haben, nochmal mit dem ganzen Babybrei-Gemansche anzufangen. Weil die Mütter wieder in den Beruf einsteigen wollen. Weil sie es sich schlicht finanziell nicht leisten können – oder wollen. Oder weil die Eltern Angst haben, zwei Kindern nicht gerecht zu werden.
Sibylle, Mama von Greta (3)
Ich möchte nicht auf alles verzichten
Ich kann mir nicht vorstellen, wie ich es mit zwei Kindern schaffen soll, wenn ich schon nicht bereit war, für das erste Kind alles aufzugeben. Ich habe für Greta auf Freunde und Hobbys verzichtet, aber nicht auf meinen Job und auch nicht auf mein Leben in der Großstadt. Denn daran hänge ich wirklich. Könnte ich mit zwei Kindern noch Vollzeit arbeiten? Und könnte ich weiterhin in dieser Stadt mit den teuren Mieten wohnen? Sollte man mit zwei Kindern nicht ein Haus mit Garten haben?
Geschwister sind klasse – nicht immer, aber meistens
»Typisch Einzelkind« – das Klischee der verwöhnten Prinzessin hält sich hartnäckig. Bei Geschwistern wird die Aufmerksamkeit der Eltern geteilt. Es kann auch ein Vorteil sein, nicht permanent im Fokus der Eltern zu stehen. Auf Einzelkinder projizieren Eltern häufig ihre Träume und Hoffnungen – und auch alle Erwartungen. Da kann es guttun, wenn diese Erwartungen auf mehrere Schultern verteilt werden, die Last somit gemildert wird. Geschwister müssen früh lernen, was Teilen bedeutet, wie es ist, nicht immer im Mittelpunkt zu stehen und auch mal nachgeben zu müssen. Nicht zuletzt deshalb wünschen sich Eltern, dass sich ihre Kinder verstehen, gemeinsam durch dick und dünn gehen und voneinander lernen. Denn die Familie ist eine Art Training für das weitere Leben. Mit unseren Geschwistern üben wir uns in Sachen Streit und Konflikt, aber sie beeinflussen auch, wie wir Freundschaften knüpfen und im späteren Leben mit Eifersucht und Neid umgehen.
Heike, Mama von Paul (7) und Anton (3)
Trotzdem hätte ich gern Geschwister gehabt
Als Kind habe ich das Einzelkinddasein nicht so negativ aufgefasst, auch wenn ich mir vor allem im Urlaub häufig jemanden zum Spielen gewünscht habe. Wie oft habe ich andere Kinder am Strand für ihre Brüder oder Schwestern beneidet, wenn ich alleine vor mich hinbuddeln musste. Aber eigentlich war ich mit dem Leben als Einzelkind ganz zufrieden. Bis ich älter wurde und mir immer öfter jemanden wünschte, der auch mal auf meiner Seite steht. Auf Dauer wurde es anstrengend, immer die volle Aufmerksamkeit zu haben.
Geschwister müssen in den ersten Jahren täglich mit jemandem klarkommen, den sie sich nicht ausgesucht haben. So lernen sie, dass man sich mögen und akzeptieren kann, auch wenn sich Meinung und Charakter unterscheiden. Eine Geschwisterbeziehung ist in der Regel die längste Beziehung, die man im Leben hat. Freunde kann man auswählen, die Familie nicht. Man wird hineingeboren in diese Beziehungen. Brüder und Schwestern müssen sich arrangieren, denn sie können sich nicht aus dem Weg gehen, zumindest in den ersten Jahren. Die Familie hat gerade in den ersten zehn prägenden Jahren den größten Einfluss auf die Entwicklung der Kinder, erst dann nehmen Freunde, Schule oder Sportvereine mehr und mehr Einfluss.
Malte, Papa von Marlene (9) und Nina (6)
Mit Geschwistern ist man nicht alleine
Ich wollte immer zwei Kinder haben, denn Geschwister zu haben, bedeutet, dass da immer jemand ist und zu dir hält – auch wenn die Eltern einmal nicht mehr da sind. Es tut einfach gut zu wissen, dass man nicht alleine ist, dass es jemanden gibt, mit dem man so viele gemeinsame Erinnerungen teilt. Das hilft im Leben. Und genau das Gefühl wollte ich unserer älteren Tochter nicht vorenthalten.
Mehr Arbeit – aber auch mehr Glück
Tatsache ist: Es wird chaotischer werden mit zwei Kindern. Sie werden weniger Zeit für sich selbst haben. Es wird Eifersucht geben und auch das Ordnunghalten im Haushalt wird schwieriger. Aber dafür wird Leben in der Bude sein. Es wird viele anstrengende Momente geben – aber so viel mehr Momente, in denen Sie vor Glück platzen möchten. Zwei Kinder...
Erscheint lt. Verlag | 10.1.2024 |
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Sprache | deutsch |
Themenwelt | Sachbuch/Ratgeber ► Gesundheit / Leben / Psychologie ► Schwangerschaft / Geburt |
Kinder- / Jugendbuch | |
Schlagworte | Einschlafen • Einzelkind • Familie • Geburt • Geschwister • Kinder lernen • Kleinkind • Säuglinge • Schwangerschaft |
ISBN-10 | 3-432-11738-8 / 3432117388 |
ISBN-13 | 978-3-432-11738-6 / 9783432117386 |
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