Denkfallen werten Bauchgefühle ab – Körperwahrnehmung stellt die Ordnung wieder her | Der Autor Mario Spiz greift in seinem dritten Buch die aktuelle Thematik der Körpersensorik - allgemein als Bauchgefühle bekannt - auf und liefert hierzu längst fällige (Er)Klärungen und Korrekturen. Er weist auf die allgemeinen Folgen hin, die durch "geprägte Vorstellungen und Denkfallen" auf allen Verhaltensebenen im Beziehungsalltag entstehen und warum ein gesellschaftlich bekanntes Misstrauen gegenüber Bauchgefühlen völlig am falschen Ort ansetzt. Die gängige Literatur zum Thema ist zwar aufgeteilt in Befürworter und Skeptiker, beiden ist jedoch gemeinsam, dass sie keine Differenzierung der Bauchgefühle vornehmen. Im Gegenteil, im Einheitsbrei der Bauchgefühle landen auch Aggression und Intuition. Die Ursache dafür liegt in der Dominanz unserer Denkschablonen, die den Bauchgefühlen eine minderwertige Stellung im Vergleich zu Logik und Rationalität zuweisen. Den Menschen stehen in der Folge keine praktischen Unterscheidungsstrategien zur Verfügung, weder bei der Bewältigung von alltäglichen Konflikten noch bei Entscheidungsfindungen. [...]
weitere InformationenIn diesem Buch kommen 24 Menschen zu Wort, die im Alter zwischen 17 und 55 Jahren eine Hirnverletzung durch Schädel-Hirn-Trauma, Schlaganfall, Hirnblutung oder Tumor erlebt haben. Die Aufzeichnungen ihrer Erfahrungen erstrecken sich bis zu einem Zeitraum von 25 Jahren. Die Folgen gehen weit über körperliche Behinderungen hinaus, sind oft nicht sichtbar und erschweren die Akzeptanz im Alltag. Die Texte dokumentieren die Realität hirnverletzter Menschen in den vielen Jahren der Bewältigungsversuche. Dabei zeigt sich auch der Einfluss des Lebensumfeldes und der finanziellen Situation. Ihre direkten, konkreten Erfahrungen sollen andere hirnverletzte Menschen ermutigen, ihr Leben mit einer Hirnverletzung zu gestalten. Ihren Begleitpersonen können sie Verständnis ermöglichen und Orientierungshilfe für eine angepasste Unterstützung bieten. „Hirnverletzung“, so eine der Betroffenen, „ist nach der Akutphase kein Krankheitszustand und in den meisten Fällen auch kein vorübergehendes Übel, sondern eine Lebensform unter besonderen Bedingungen“.
weitere InformationenDie Gelingensbedingungen erfolgreicher Inklusion an Schulen auf der Grundlage der Analyse der Preisträgerschulen des Jakob Muth-Preises - Forschungsergebnisse und ihre Folgen | Inzwischen wird nicht mehr nur hinter vorgehaltener Hand ein Scheitern der Inklusion thematisiert. Grund genug, sich ernsthaft Sorgen zu machen, da Inklusion in hohem Maße für Bildungsgerechtigkeit steht. Scheitert Inklusion, so scheitert auch Bildungsgerechtigkeit. Um dem vorzubeugen, hat der Autor in seinen Forschungen die entscheidenden Gelingensbedingungen von Inklusion herausgearbeitet. Denn es ist nicht etwa die Haltung der Lehrkräfte und Eltern, die Inklusion in der täglichen Praxis erschweren – es sind vielmehr die fehlenden Gelingensbedingungen. Thomas Höchst hat die Gelingensbedingungen an den Preisträgerschulen des Jakob Muth-Preises erforscht, Schulen also, die jahrelang erfolgreiche Inklusion umsetzen. In diesem Buch stellt er nicht nur die in der erfolgreichen Praxis herausgearbeiteten Gelingensbedingungen vor, sondern beschreibt detailliert, wie diese in der Lehreraus- und fortbildung erworben werden können bzw. müssen. Somit ist dieses Buch ein wichtiger Beitrag zur erfolgreichen Umsetzung von Inklusion in der Praxis.
Ziel jedes Menschen ist es, einen angenehmen Lebensabend genießen zu können. Beeinträchtigt wird dasoftmals durch eine Demenz, da infolge kognitiver und motorischer Einschränkungen die Betroffenen pflegebedürftigwerden, ihre Selbstständigkeit verlieren und potenziell ein Stück Lebensqualität einbüßen. Will man dementgegenwirken, spielt die Entwicklung von Therapien und Trainingsleitfäden eine wichtige Rolle. Einige Studienhaben bisher gezeigt, dass Sport, Bewegung und Musik die Kognition sowie die Motorik fördern und damit stärken.Dadurch werden die Selbstständigkeit und die Lebensqualität der Betroffenen besonders durch die Kombinationaus Musik und Bewegung erheblich verbessert.Dieses Buch enthält allgemeine Informationen zum Thema Demenz und vor allem Tipps für den Umgang mit denPatienten und Patientinnen in Problemsituationen. Der Schwerpunkt des Buches liegt dabei auf ausgearbeitetenÜbungsstunden und einzelnen Übungen, die kombiniert werden können. Die bildliche Darstellung bietet den Vorteil,dass die Übungen durch verschiedene Variationsmöglichkeiten an das Mobilitätslevel der Teilnehmendenangepasst werden können.Das Buch ist speziell für Betreuer*innen und Trainer*innen in Seniorenheimen, Pflegeeinrichtungen, Tageseinrichtungenund für die häusliche Pflege gedacht.
Paläopathologie ist die Wissenschaft, die Erkrankungen und Traumen anhand von Skelettresten (auch Mumien) aus (prä)historischer Zeit diagnostiziert und diese aus heutiger medizinischer Sicht interpretiert. Ziel des ersten deutschsprachigen Lehrbuchs zu diesem Thema ist es, osteologisch diagnostizierbare Erkrankungen und Traumen mit aussagekräftigem Bildmaterial vorzustellen und deren Interpretation durch medizinische Anmerkungen zu untermauern – ein Desiderat bisher verfügbarer Bücher zur Paläopathologie. Da Mumien im Vergleich zu Skeletten selten überliefert sind, werden in dem vorliegenden Buch vor allem Erkrankungen vorgestellt, die sich am Knochen manifestieren – bis hin zu neuesten Untersuchungsergebnissen an der Eismumie Ötzi. | Das Buch ist folgendermaßen gegliedert: 1. Grundlagen einschließlich der Paläogenetik 2. Lokale (umschriebene) Erkrankungen, gegliedert nach anatomischen Regionen 3. Systemische Erkrankungen (Pathologien mit Manifestation an verschiedenen anatomischen Regionen) 4. Spezielle Themen wie Schussverletzungen, Leichenbrand, Isotopenanalyse oder Kannibalismus | Das Buch richtet sich vorwiegend an Fachleute der Medizin, Archäologie, Anthropologie sowie der Vor- und Frühgeschichte – und bietet zudem interessierten Laien spannende Einblicke in Krankheiten, die heute selten und/oder kaum mehr im fortgeschrittenen Stadium zu beobachten sind (z. B. Lepra oder Syphilis).
Es gibt kaum vergleichbare Ereignisse der jüngeren deutschen Geschichte, die sich so stark in das kollektive Gedächtnis mehrerer Generationen eingebrannt haben wie der Bau der Berliner Mauer am 13. August 1961. Diese gilt seitdem als steingewordenes Fanal der deutschen Teilung und auch mehr als 30 Jahre nach dem Mauerfall bewegen die untrennbar mit dem Grenzregime verbundenen menschlichen Schicksale und Tragödien. Besonderes Augenmerk in der Erinnerungskultur liegt dabei auf den Maueropfern. Die vorliegende Dissertationsschrift beleuchtet erstmals aus rechtsmedizinischer Perspektive die medizinischen und kriminalistischen Fakten zu den 140 bekannt gewordenen Mauertoten zwischen Mauerbau und Mauerfall am 09.11.1989. Basierend auf einer umfangreichen Archivrecherche widmet sich die Arbeit dem Thema mit nüchterner Sachlichkeit. Dabei werden auch die Zuständigkeiten und Abläufe bei der behördlichen Bearbeitung der Todesfälle betrachtet. Die Arbeit gewährt tiefe Einblicke in ein bisher kaum aufgearbeitetes Kapitel der gerichtlichen Medizin der DDR.
Mit nur 18 Jahren fast ganz Europa bereist – und das im Jahr 1972: Vondellpark in Amsterdam Atomium in Brüssel Mona Lisa und das Grab von Jim Morrison in Paris Angst vor der Fremdenlegion in Marseille Christoph Kolumbus in Genua Kolosseum in Rom Seufzerbrücke in Venedig Hospital der barmherzigen Brüder in Wien Speckknödel in Brixlegg Umsteigen in Luxemburg Tivoli in Kopenhagen Bier ohne Alkohol in Stockholm Über den Polarkreis nach Narvik Der Schrei von Munch in Oslo Priem in Hamburg Besichtigt, erlebt, besucht in einem Monat mit INTERRAIL
In Zeiten, als Corona nur eine mexikanische Biermarke war | Dass Dienstreisen auch abenteuerlich sein können, ist wohl eher die Ausnahme als die Regel. Doch bei der Agrarwissenschaftlerin Dr. Heide Hoffmann von der Berliner Humboldt-Universität beschränkt sich der Zweck solch einer Reise, wie in diesem Buch nachzulesen, nicht nur auf Konferenzen und wissenschaftliche Vorträge. Um vor Ort die praktischen Herausforderungen einer landestypischen Landwirtschaft studieren zu können, führen diese Reisen vor allem in Gegenden, die ein "normaler" Tourist kaum zu Gesicht bekommt. Seit 1991 hat die Autorin Tagebuch über ihre Eindrücke und Erlebnisse - aber auch über Forschungsvorhaben zur nachhaltigen Landwirtschaft und gemeinsame Hochschulkooperationen - aus den verschiedensten Ländern auf allen Kontinenten geführt. Die Quintessenz ihrer Ausführungen ist in diesem Buch nachzulesen.
Lesung am 13.02.2024Das Buch „Handschuhe aus Lettland: 178 überlieferte Fäustlinge zum Nachstricken" von Maruta Grasmane enthält 178 Strickvorlagen von originalen Handschuhen vom 18. bis Anfang des 20. Jahrhunderts, die sich in lettischen Museumsarchiven befinden. Alte und vergessene lettische Strickmuster können nun dank dieses Buches genauer erforscht und reproduziert werden. Das Buch ist nicht nur ein rein praktisches Musterbuch, das zum Nachstricken anregt, sondern auch eine wertvolle historische Textilenzyklopädie und über die Grenzen Lettlands hinaus von hohem Interesse für Stricker*innen, Designer*innen, Ethnograph*innen und wissenschaftlich Interessierte. Die Abbildungen und Zählmuster der Fausthandschuhe in diesem Buch vermitteln den Leser*innen Kenntnisse über die lettische Tradition des Handschuhstrickens sowie deren Mustervielfalt und bieten Anregungen für eigene Entwürfe. Jeder Handschuh wird auf zwei Seiten präsentiert: auf der linken Seite das Zählmuster, auf der rechten Seite eine Fotografie - so fällt das Studieren und Nachstricken der Handschuhe leicht.
Über fast 500 Jahre verfolgt Harald Jele in dieser unprätentiös erzählten Familiengeschichte den Werdegang seiner Vorfahren aus dem Tiroler Oberinntal. Besonders sind es einprägsame Frauengestalten, die über die Jahrhunderte hinweg den sozialen Familienzusammenhalt garantieren und durch die Geburten vieler Kinder dazu beitragen, das karge ländliche Leben aufzuwerten. So gelingt es einem Zweig der Familie Jele, sich im 18. Jahrhundert als Hutmacher in Tirol einen Namen zu machen.Im 19. Jahrhundert verdrängt zunehmend die Industrie in den Städten die bäuerliche Struktur. Italienische Einwanderer aus dem Trentino gelangen über Südtirol bis nach Vorarlberg. Und das Erstaunliche: Mit allmählich wachsendem bescheidenen Wohlstand und abnehmender Kinderzahl werden zwar die existentiellen Probleme des Überlebens und lebensbedrohliche Krankheiten weniger - doch zumeist auf Kosten des familiären Zusammenhalts.
Es gibt Tage, an denen sich der in die Jahre gekommene Anatomieprofessor Nodus, als Prosektor zuständig für das Leichenwesen in der Münchner Anatomischen Anstalt, manchmal fragt, ob er nicht die Arbeit an den Nagel hängen soll. So wie heute an diesem eigentlich schönen herbstlichen Sommertag. Erst ein mysteriöser anonymer Anruf am Vormittag, dann pöbelt ihn einer der Studenten an, ob seine Vorlesung wieder mit der ewig-gleichen Anekdote über den Nordeuropäischen Hirsch beginnen wird und dann schließlich das: Im Hof der Anatomischen Anstalt wird ein anatomisch exakt abgetrenntes einzelnes Bein abgelegt. Ein linkes Bein. Zu wem das Bein wohl gehört? Denn nach der Methode von Nodus ist dieses Bein nicht seziert worden. Er und sein Präparator Ernst Unbehagen stehen vor einem Rätsel. Das weitet sich allmählich zu einer Apokalypse aus, denn auch Kollegen anderer bayerischer Universitäten berichten von abgetrennten einzelnen Gliedmaßen, die sie erhalten haben. Nodus und sein kauziger Präparator gehen der Sache nach. Doch ehe er sich versieht, wird Nodus selbst Opfer einer unerbittlichen Verfolgung.
Anatomy is destiny! Waren die in Nodus' erstem Fall beschriebenen Methoden der alternativen Gewinnung anatomischer Präparate nicht schon erschreckend genug, um in echt noch schneller von der Realität eingeholt zu werden, als man sich vorstellen mag, verblüfft Nodus' zweiter Fall mit haarklein erzähltem, anatomischen Insiderwissen, der Beschreibung kreativen Studiendesigns (zum Wohle der Investoren) und profunder Kenntnis der Gothic Rock-Szene. Dass das Hirn möglicherweise überbewertet wird, die Blut- Hirn-Schranke auch übertragene Bedeutung haben kann und es drei Typen Jäger gibt ... Waidmannsheil ist ein faktenreich und unterhaltsam erzählter Krimi, der beweist, dass ein Krimi nicht das Gegenteil von Humor sein muss. Der Autor, Mitherausgeber des Sobotta Atlas der Anatomie, lehrt und forscht in München.
Als am 20. Dezember 2018 die letzte Zeche im Ruhrgebiet stillgelegt wird, ist das nicht nur das Ende einer über 200-jährigen Industrie. Zu Ende geht auch ein Lebensgefühl. Was bleibt, ist Erinnerung. Erinnerung an den Alltag in einer der Zechensiedlungen mit ihrer Mischung aus dörflich-ländlichem Idyll in unmittelbarer Nähe zu den Standorten der urbanen Schwerindustrie. Christine Lindemann hat in ihrem Buch „Bausteine“ dieses Lebensgefühls unaufdringlich-eindringlich zu einer Erinnerung an ihre Kindheit verarbeitet und ein genaues Abbild authentischen Lebens der Sechziger- und Siebzigerjahre geschaffen: unprätentiös, stimmig und wohltuend normal.
Erinnerungen drängen auf Bilanz, manche auf Verarbeitung. Der Erzähler schildert einen prägenden Teil seiner Lebensgeschichte. Sie beginnt mit seiner Geburt unter den Verheerungen und dem Chaos des Krieges, dem die schwangere Mutter zu entfliehen sucht. Er macht sich auf zu den Orten widersprüchlicher Erfahrungen, des Abenteuers im zerbombten und besetzten Frankfurt, des Erlebens von Gewalt im Erholungsheim und im kirchlichen Internat. Die frühe Kindheit ist bestimmt von der Beziehungssuche, dem Warten auf den unbekannten Vater, der erst spät aus russischer Gefangenschaft nach Hause zurückkehrt. Der Krieg und seine Folgen haben alles verändert. Das Familienleben ist schwierig. Der ältere Bruder scheitert. Klaus, der den verschollenen Vater zunächst nur phantasiert hat, erlebt ihn real lange als fremd. Es existiert dauerhaft große Distanz zwischen beiden, bis eine tödliche Erkrankung eine Wende bringt. Eine biografische Kriegs- und Nachkriegsgeschichte, erzählt von einem Psychologen.
Freddy starb 1986 bei einem Autounfall, steckt seitdem auf unerklärliche Weise als einsamer Geist in seinem Haus fest und langweilt sich … zu Tode. Bis 33 Jahre später Waldemar einzieht, Prof. Dr. med. dent. im Ruhestand, der dem normalen Klischee so gar nicht entspricht und Abwechslung in Freddys "Leben" bringt. Eine ungewöhnliche Freundschaft entsteht, die nicht nur Waldemars Rentnerdasein abwechslungsreich gestaltet, sondern auch Freddy aus den 80ern in die Neuzeit katapultiert. Ob Freddys sehnlichster Wunsch, die Umstände seines Ablebens verstehen zu können und seine Liebsten noch einmal zu sehen, in Erfüllung gehen wird? Und welche Rolle eine Yucca dabei spielt, das erzählt Y.S. Paare in dieser rasanten "Roadstory".
Es war einmal vor langer Zeit, als in einer Buchhandlung ein wunderbares Buch hinter ein Regal rutschte und fortan ein einsames Leben fristete. Bis es, bedeckt vom Staub der Jahrzehnte, von einer kleinen Maus entdeckt wurde. Das Buch möchte unbedingt gelesen werden. Wird es die kleine Maus schaffen, den sehnlichsten Wunsch des Buches zu erfüllen? Und was hat Tim damit zu tun, der im Getümmel des Weihnachtsmarkts seine Mama verloren hat? Eine Geschichte wie im Märchen – und wenn sie nicht gestorben sind, dann lesen sie noch heute.