Die Villa -  Melia Manadis

Die Villa (eBook)

Jessica
eBook Download: EPUB
2018 | 1. Auflage
200 Seiten
Pro-Talk Verlag
978-3-939990-50-5 (ISBN)
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Unter mysteriösen Umständen wird Jessi von der Polizei aufgegriffen, misshandelt, verletzt und verstört, aber wer ihr all das angetan hat, will sie nicht preisgeben. Zuflucht findet sie vorerst in der nahegelegenen Villa, wo sie herzlich aufgenommen wird. Vor allem der attraktive Arzt Nick kümmert sich mit besonderer Hingabe um Jessi. Zwischen den beiden entwickelt sich Lust, Leidenschaft, Liebe - doch dann erfährt Jessi, dass sich im Keller der Villa ein exklusiver SM-Club verbirgt, in dem sich Master und Sklavinnen in erotischen Sessions ihrem Verlangen hingeben ... Jessi ist entsetzt und fühlt sich von Nick betrogen. Nach allem, was sie erleiden musste, schockiert sie der Gedanke, durch Schmerz Erregung zu empfinden. Aber ihre Liebe zu Nick ist stärker und allmählich erwacht ihre Neugier. Kann Nick sie die Geheimnisse von Dominanz und Unterwerfung lehren und ihr eine nie gekannte Lust bereiten?

Wenn Melia Manadis ihren Lieblingsbeschäftigungen - Lesen und Schreiben - nachgeht, dann ist sie in diesen Welten verschwunden. Ihr Leben lebt sie im Norden Deutschlands mit ihrem Mann, den Kindern und Tieren und viel Liebe rundherum.

Wenn Melia Manadis ihren Lieblingsbeschäftigungen - Lesen und Schreiben - nachgeht, dann ist sie in diesen Welten verschwunden. Ihr Leben lebt sie im Norden Deutschlands mit ihrem Mann, den Kindern und Tieren und viel Liebe rundherum.

1


„Nick, wo bist du?“ 

Tom zog die einzige ihm sinnvoll erscheinende Lösung in Betracht und rief seinen Zwillingsbruder an. 

Polizeikollegen hatten eine zutiefst verstörte Frau aufgegriffen, die jetzt völlig verloren auf dem Revier saß. Sie wirkte verzweifelt und gab keinerlei Informationen zu ihrer Person preis. Die Beamten vermuteten, dass sie mehr oder weniger unverletzt war, da sie sich soweit gut auf den Beinen halten konnte, doch wollten sie Folgen weiterer körperlicher Misshandlungen nicht ausschließen. Als man ihr nahelegte, sich in einem Krankenhaus untersuchen zu lassen, reagierte sie hysterisch und versuchte zu fliehen. Daher riefen die Polizeikollegen Tom zur Hilfe.


Auf ihn wirkte sie wie eine zerstörte, gebrochene Devote, deren Master sie über die Klippe gestoßen und nicht aufgefangen hatte. Außerdem waren Schläge ins Gesicht grundsätzlich tabu und grenzten an Misshandlung.  Er musste herausfinden, wer ihr solche Scheußlichkeiten angetan hatte. Doch bei ihrem jetzigen Zustand würde er kein Wort aus ihr herausbekommen. Sie würde sich nur jemandem öffnen, zu dem sie Vertrauen hatte. Und wer wäre da besser geeignet als sein Bruder Nick, der einfühlsamste Master, den er jemals getroffen hatte? Jede Sklavin floss dahin, wenn er mit seiner warmen, weichen und doch überaus männlichen Stimme in ihr Ohr säuselte, bevor er seine Befehle in dominanter, befehlsgewohnter Form vorbrachte. Wenn er seine Gespielin mit den dunkelbraunen Augen vertrauenerweckend ansah und im nächsten Moment sich sein dominanter Blick in sie bohrte. Seine große, muskulöse Erscheinung und sein schwarzes, fast schulterlanges Haar, der dazu passende kurz gehaltene Vollbart und die schwarze Kleidung, die er im Spiel bevorzugte, trugen zu seiner bewusst finster-geheimnisvollen Ausstrahlung bei.

Auch Tom hatte diese Wirkung bei seinen Gespielinnen und das liebte er. Die Zwillingsbrüder hatten dieselbe Statur, dieselben dunkelbraunen Augen, die mit einem stählernen Blick pure Dominanz fordern, aber durchaus auch ihre sanfte Seite zeigen konnten.

Tom trug ebenso gerne Schwarz wie Nick. Am liebsten seine Lederhose und ein enges T-Shirt, unter dem seine beeindruckenden Muskelpakete zu sehen waren. Wie alle anderen hier hielten die Brüder/ sich körperlich fit, doch wirkte Nick durch das längere Haar mehr wie ein südländischer Playboy. Tom dagegen bevorzugte es, sich den Kopf fast glatt zu rasieren, was ihm zusammen mit dem sorgfältig rasierten Kinnbart sein Badboy-Image verlieh.

Nicks Beruf als Notarzt würde in diesem Fall durchaus von Vorteil sein, so könnten sie sich den Gang ins Krankenhaus tatsächlich ersparen könnten. Denn Tom plante die unbekannte Frau in die Villa seiner Freunde Vera und Paul Klaasen zu bringen. 

Die Villa war schon seit drei Generationen in Familienbesitz und genauso lange beherbergte es einen absolut exklusiven, sehr diskreten SM-Club. Wer Mitglied werden oder nur einmal einen Blick in den Club werfen wollte, der brauchte eine persönliche Einladung oder ein Mitglied, das für ihn bürgte. Um die Diskretion zu wahren, konnte man sehr geschmackvolle Masken ausleihen, die an den venezianischen Karneval erinnerten. Sie waren aus Metall und wundervoll filigran gearbeitet. Dieser Verkleidung bedienten sich auch Nick und sein Bruder Tom, denn SM war ihr Hobby und sie hatten beide einen verantwortungsvollen Beruf. Nicht immer würden sie daher auf Verständnis treffen, wenn ihre Neigung bekannt würde. 

Das Haus befand sich am Stadtrand Hamburgs in der Nähe eines alten Villenviertels und hatte eine beachtliche Größe. Die Clubräume lagen im Kellergewölbe.  Das Erdgeschoss war auf das persönliche Wohlbefinden der Gäste ausgerichtet. Wenn man die Villa durch die große hölzerne Tür betrat, stand man in der beindruckenden Vorhalle. Helle Wände, bestückt mit den schönsten Fotografien, ein Fliesenboden in schwarzweißem Mosaikmuster und direkt vor einem die zwei geschwungenen Treppenaufgänge, die sich rechts und links an den Wänden hinauf zur ersten Etage schlängelten und von gusseisernen filigranen Treppengeländern umrahmt wurden. Etliche Türen in der Vorhalle führten zu verschiedenen Räumen, wie einer Bibliothek mit Kamin, einen Fitnessraum, zwei Bäder mit riesiger Regenwalddusche und im Boden eingelassener Badewanne und schließlich die offene Küche mit angeschlossenem Esszimmer. Dieser Bereich fiel dem Gast beim Eintritt sofort ins Auge, da er sich direkt gegenüber der Eingangstür unter den Treppenbögen erstreckte und sich als ein großer offener Raum an die Eingangshalle anschloss. In der Küche herrschte Pauls kleine Schwester Doro. Als gelernte Köchin galt ihre Obsession der Herstellung von exklusivem Slow Food. Sie praktizierte selbst kein SM, die in der Villa übliche sadomasochistische Spielart, sondern bevorzugte „normale“ Beziehungen.

 Auch Nick und Tom hatten beide Seiten ausprobiert. Nur weil ihrem besten Freund dieser Club gehörte, hieß es nicht, dass auch sie automatisch zu dieser Art der sexuellen Befriedigung tendierten. Doch sie merkten schnell, dass sie in dieser besonderen Art der Beziehung zwischen einem unterwürfigen, devoten Part, der Sklavin oder Sub und dem des dominanten, bestimmenden Teils, dem Master oder Dom, die geborenen Befehlshaber waren. Und in Pauls Onkel Felix, der vor Paul den Club geleitet hatte, hatten sie den besten Lehrer gefunden, den sie sich wünschen konnten. Er lehrte sie alles, was sie über eine Beziehung wissen mussten, in der es einen devoten und einen dominanten Part gab. Welche Verantwortung der eine dem anderen gegenüber hatte. Wie wichtig Ehrlichkeit und Vertrauen waren. Leider war ihr Mentor zu früh verstorben. Vera und Paul, die bis dahin immer nur zum Spielen in die Villa gekommen waren, gaben ihre Heilpraktikerpraxis auf und machten ihr Hobby zum Beruf. Sie zogen in die Villa ein und boten Tom und Nick an, welche dort sowieso ständig ein und aus gingen, sei es, um ihre Freunde zu besuchen oder ihrer sexuellen Neigung nachzugehen, mit einzuziehen. Die vier kannten sich schon aus der Schulzeit. Es fühlte sich an, als wären sie ihre ganzen achtunddreißig Jahre lang Freunde gewesen und sie hatten sich immer gut verstanden. Also hatten Tom und Nick das Angebot angenommen.

Das Obergeschoss der Villa bot jedem von ihnen genug Rückzugsmöglichkeiten. Vera und Paul bewohnten den rechten Flügel mit einem Büro, einem großzügigen Wohn- und Schlafbereich und angrenzendem Badezimmer. Von dieser Seite aus ging es auch ins Dachgeschoss, wo Vera ihrer Leidenschaft nachging. Sie fotografierte und hatte dort ihre Bilder, die Dunkelkammer und ihren Computer mit dem wahnsinnigen Programm, das es ihr ermöglichte, aus einem ganz normalen Foto etwas sehr Individuelles zu zaubern.

Im linken Flügel befanden sich die Zimmer von Nick und Tom mit Bad sowie zwei Gästezimmer, die ebenfalls ein eigenes Badezimmer vorweisen konnten. Doro hatte sich schon vor einiger Zeit eine Wohnung in Hamburgs City gesucht, um dort mit ihrem Freund Hannes in trauter Zweisamkeit zusammen zu sein. An manchen Wochenenden, wenn der Club geöffnet und Doros Küche bereits geschlossen war, kamen auch die zwei, um in eine verwegene Rolle zu schlüpfen, doch sie spielten ausschließlich mit sich und nie mit anderen und waren einander gleichgestellt.  

Sie teilten also Wohnraum und Geschäftliches. Vera verzierte den Club mit ihren Bildern, die mythische Landschaften oder Menschen mit hübschen Masken, oft nur leicht bekleidet und in erotischen Posen, zeigten.

Paul kümmerte sich um den lästigen Bürokram und wenn der Club geöffnet war, um die Betreuung und Bewirtung der Gäste. 

Nick und Tom dagegen kümmerten sich als erfahrene Meister um die Bedürfnisse der Gäste. Sie führten Sessions durch, in denen sie willige Sklavinnen im Showroom bespielten. Sie leiteten unerfahrene Dominante in die richtigen Bahnen und ebenso den devoten Part, denn es war wichtig, dass beide Seiten wussten, worauf es ankam. Dass der eine wie auch der andere Teil die Grenzen kennen musste, die es nicht zu überschreiten galt. Pauls Onkel hatte ihnen immer und immer wieder eingehämmert, auf die kleinste Gefühlsregung, auf die noch so unbedeutende Körperregung zu achten. Nichts sollte ihnen entgehen, um ein Spiel zu einem für beide Seiten erfolgreichen Ende zu bringen.


 „Hi Tom. Ich bin gerade mit Paul im Büro. Wir wollten besprechen, wann wir nach dem blöden Wasserrohrbruch wieder öffnen können. Der Keller ist immer noch nass und die Trocknungsgeräte laufen auf Hochtouren. Wir waren gerade unten. Das dauert bestimmt noch eine Woche. Und diesen Dildofee-Abend mit Veras Freundin Desiree, bei dem sich so viele angemeldet haben, müssen wir auch stornieren. Das ist so ärgerlich. Hier oben ist nicht ausreichend Platz dafür. Gott sei Dank sind da unten nur Steinwände und wir müssen nicht auch noch tapezieren…“ Tom unterbrach seinen Bruder. 

„Ich weiß ja, aber ich hab ein ganz anderes Problem. Erinnerst du dich an Ben, meinen Kollegen auf dem Revier? Ich hab dir von ihm erzählt, weil er sich für die Villa als Mitglied bewerben will. Er hat mich aufs Revier bestellt. Hier ist eine Frau, die heute aufgegriffen wurde. Sie weigert sich, irgendwelche Angaben zu machen. Sie ist die Verzweiflung in Person. Kein Wunder, denn sie ist geschlagen worden. Ich habe zwar nur ihr Gesicht gesehen, kann mir aber vorstellen, dass am Körper noch viel mehr davon zu finden ist. Sie weigert sich ins Krankenhaus zu gehen und wäre fast wieder abgehauen, als meine Kollegen sie hinbringen wollten. Ben hat mich um Hilfe gebeten, weil er dachte, ich hätte einen Blick und das Einfühlungsvermögen für solch eine Situation. Und da dachte er – und ich auch –,...

Erscheint lt. Verlag 17.9.2018
Reihe/Serie Die Villa
Verlagsort Berlin
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Lyrik / Dramatik Dramatik / Theater
Schlagworte BDSM-Spiele • Dom-/Sub-Beziehung • Erotik • Erotikroman • Fifty Shades of Grey • Frauenroman • Leidenschaft • Liebe • Liebesroman • Lust • Romantikdrama • Sadomaso-Märchen
ISBN-10 3-939990-50-7 / 3939990507
ISBN-13 978-3-939990-50-5 / 9783939990505
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