Praxisbuch AMDP (eBook)

Psychopathologische Befunderhebung - Grundlagen und Anwendungsbeispiele
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2017 | 1. Auflage
322 Seiten
Hogrefe Verlag GmbH & Co. KG
978-3-8409-2852-9 (ISBN)

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Praxisbuch AMDP -
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Das AMDP-System ist seit mehr als 50 Jahren neben der Forschung auch in der klinischen Anwendung ein wichtiges Verfahren, insbesondere zur Erfassung und Dokumentation des psychopathologischen Befundes. Im praktischen Einsatz ergeben sich immer wieder Fragen im Hinblick auf Vorgehensweisen der Erhebung, auf Möglichkeiten der Anwendung, auf das Training und die praktische Umsetzung im klinischen Alltag. Diese Themen sind Gegenstand des vorliegenden Buches. Der Band stellt zunächst die Grundlagen des AMDP-Systems für die klinische Anwendung vor. Dabei wird u.a. auf die methodischen Grundlagen, speziell die verschiedenen Möglichkeiten der Befunderhebung auf der Symptom-, Syndrom- und Diagnoseebene, eingegangen. Zudem werden häufige Probleme bei der Anwendung des Systems erörtert. Ein Abschnitt zu speziellen Anwendungsbereichen fokussiert auf die verschiedenen Einsatzbereiche des Systems in Forschung und Praxis, z.B. bei der Begutachtung oder zur Therapieevaluation. Im Abschnitt zur Aus-, Fort- und Weiterbildung geht es um die Möglichkeiten des Trainings und der Wissensvermittlung mithilfe des AMDP-Systems in unterschiedlichen klinischen Kontexten (u.a. in der Pflegeausbildung). Schließlich wird anhand von ausgewählten Störungsgruppen, z.B. Schizophrenie, Depression, Manie, PTBS, Essstörungen, ADHS, exemplarisch dargestellt, wie ausgehend von der Befunderhebung mit dem AMDP-System ein psychopathologischer Befund formuliert werden kann.

Praxisbuch AMDP 1
Vorwort der Herausgeber: Das AMDP-System in der klinischen Anwendung 7
Inhalt 11
1Grundlagen für die praktische Anwendung von AMDP 21
2 Vom Patientengespräch zum Ausfüllen des Dokumentationsbogens 33
3 Vom Symptom zum psychopathologischen Befund 42
4Vom Symptom zum Syndrom 54
5Vom Symptom zur Diagnose 65
6Probleme und Fragen in der praktischen Anwendung des AMDP-Systems 76
7AMDP – Kulturelle Aspekte 90
8AMDP in der Begutachtung 97
9AMDP in besonderen Untersuchungssituationen 102
10Forschung mit dem AMDP-System 110
11AMDP in Kombination und Abgrenzung zu anderen Verfahren (im Kontext anderer Verfahren) 117
12Therapieevaluation mit dem AMDP-System 132
13Erfassung von Nebenwirkungen mit dem AMDP-System 141
14Die AMDP-Module 145
15 Vermittlung von psychopathologischem Wissen 155
16Organisation von AMDP-Seminaren 163
17AMDP im Pflegeunterricht und bei anderen Berufsgruppen 174
18AMDP in Aus-, Fort- und Weiterbildung/Ausbildung internationaler Ärzte 180
Fallbeispiele - Vorbemerkungen 187
19AMDP-Fallbeispiel Demenz vom Alzheimer-Typ 190
20AMDP-Fallbeispiel Alkoholabhängigkeit und komorbide Depression 198
21AMDP-Fallbeispiel Alkoholabhängigkeit und amnestisches Syndrom 204
22AMDP-Fallbeispiel Akute Schizophrenie 211
23AMDP-Fallbeispiel Chronische Schizophrenie 218
24AMDP-Fallbeispiel Depression 226
25AMDP-Fallbeispiel Depressive Episode und Soziale Phobie 233
26AMDP-Fallbeispiel Manie 239
27AMDP-Fallbeispiel Agoraphobie mit Panikstörung 246
28AMDP-Fallbeispiel Zwangsstörung 252
29AMDP-Fallbeispiel Posttraumatische Belastungs­störung und depressive Episode 258
30AMDP-Fallbeispiel Anorexia nervosa 264
31AMDP-Fallbeispiel Borderline-Persönlichkeitsstörung 270
32AMDP-Fallbeispiel Autismus-Spektrum-Störung (ASS) 276
33AMDP-Fallbeispiel ADHS im Erwachsenenalter 281
Literatur 287
Anhang 297
Anhang A: Befundbogen 299
Anhang B: Deutsch-, englisch- und französischsprachige Bezeichnung der AMDP-Merkmale 303
Anhang C: AMDP-Syndrome 312
Die Autorinnen und Autoren des Bandes 319

11 AMDP im Kontext anderer Verfahren (S. 115-116)

Rolf-Dieter Stieglitz, Matthias Albers und Silke Kleinschmidt

11.1 Vorbemerkungen

Im Bereich der Psychiatrie und Psychotherapie bzw. Klinischen Psychologie gibt es zwischenzeitlich eine kaum noch zu überblickende Vielzahl von Untersuchungsverfahren, die in unterschiedlichen Bereichen Anwendung finden. Überblicke geben z. B. Geue et al. (2016) oder Strauß und Schumacher (2005) bzw. Stieglitz und Freyberger (2017). Die Verfahren haben unterschiedliche Indikationsbereiche, speziell werden diese als Outcome- Skalen zur Erfassung der Psychopathologie im Kontext von therapeutischen Interventionen eingesetzt.

In die Zeit der Entdeckung und Entwicklung der Psychopharmaka (vgl. auch Kapitel 1) in den 1950er Jahren fällt zeitversetzt um ca. 10 bis 15 Jahre die Entwicklung wichtiger Psychopathologieskalen wie die Brief Psychiatric Rating Scale (BPRS; CIPS, 2015), die Inpatient Multidimensional Psychiatric Scale (IMPS; Hiller et al., 1986), die Present State Examination (PSE; Wing et al., 1982) oder die Comprehensive Psychiatric Rating Scale (CPRS; Åsberg et al., 1978), die alle zeitgleich mit dem AMDP-System entwickelt wurden (vgl. Tabelle 11.1 sowie Stieglitz, 2010). Einige davon sind auch heute noch im Einsatz. Dies betrifft vor allem die BPRS, die zwischenzeitlich in Modifikationen vorliegt, während die anderen heute kaum noch einen Stellenwert innerhalb der psychiatrisch-psychotherapeutischen Diagnostik haben wie die CPRS, aber leider auch die IMPS. 11.2 Multimodale Diagnostik

Eine Multimodale Diagnostik (vgl. den Überblick Baumann & Stieglitz, 2001) hat das Ziel, den vielfältigen Facetten eines Menschen dadurch gerecht zu werden, alle Ebenen zu berücksichtigen, die für psychische Störungen relevant sind, und mittels geeigneter Methoden abzubilden. In der klinischen Praxis ist eine derartige, alle Aspekte der Störung berücksichtigende Diagnostik sehr umfangreich und daher eher ein Ideal, das kaum bei jedem Patienten realisierbar ist. Daher gilt es im Einzelfall im Hinblick auf die im Vordergrund stehende Störungsdimension sowie die Assessmentziele, das entsprechende Verfahren auszuwählen. Zu berücksichtigen sind unterschiedliche Perspektiven der Beurteilung, verschiedene Merkmale des Individuums in Bezug auf unterschiedliche Funktionsbereiche sowie unterschiedliche Methoden. Allgemein wird unterschieden zwischen:
–– Datenebenen (Grundkategorien organismischer Merkmale: z. B. biologische, psychologische, soziale und ökologische Ebene),
–– Datenquellen (Informationsgeber: z. B. Selbst- und Fremdbeurteilung),
–– Konstrukte/Funktionsbereiche (Einheiten einzelner Datenebenen bzw. über einzelne Ebenen hinweg): z. B. psychologische Datenebene mit den Konstrukten Leben und Verhalten,
–– Untersuchungsverfahren: z. B. psychologische Verfahrensgruppe (z. B. Interviews, Selbst- und Fremdbeurteilungsverfahren), apparative Verfahren.

Multimodalität ist als ein allgemeines Rahmenmodell zu verstehen, das für die konkreten Untersuchungen des Einzelfalls die spezifische Auswahl von Untersuchungsverfahren notwendig macht.

Im Kontext der Psychiatrie und Psychotherapie spielen vor allen Dingen Selbst- und Fremdbeurteilungsverfahren zur Abbildung der psychologischen Datenebene eine herausragende Rolle. Zu beiden liegt zwischenzeitlich vor allem für den Depressionsbereich eine Vielzahl von vergleichenden Studien vor, die unabhängig von den erfassten Konstrukten zu folgenden Ergebnissen kommen (Stieglitz, 2008):
–– Selbst- und Fremdbeurteilungsverfahren korrelieren im Querschnitt oft nur in einer maximal mittleren Größenordnung.
–– Auf Einzelfallebene können sich zwischen Selbst- und Fremdbeurteilungsverfahren große Diskrepanzen zeigen.

Erscheint lt. Verlag 9.10.2017
Verlagsort Göttingen
Sprache deutsch
Themenwelt Geisteswissenschaften Psychologie
Schlagworte ADHS bei Erwachsenen • AMDP-System • Befunddokumentation • Begutachtung • Demenz • Depression • Diagnose • Essstörung • Klinische Psychologie • Medizinerausbildung • Pflege • Psychiatrie • Psychische Störung • Psychopathologie • Psychopathologische Befunderhebung • Schizophrenie • Symptom • Syndrom
ISBN-10 3-8409-2852-4 / 3840928524
ISBN-13 978-3-8409-2852-9 / 9783840928529
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