Kritik der Neuropsychologie (eBook)

Eine Streitschrift
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2016
131 Seiten
Psychosozial-Verlag
978-3-8379-7211-5 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Kritik der Neuropsychologie - Hans Werbik, Gerhard Benetka
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In dieser Streitschrift legen Hans Werbik und Gerhard Benetka eine kritische Analyse der aktuellen Neuropsychologie vor. Die Kritik wird auf einer philosophischen, wissenschaftstheoretischen, psychologischen und gesellschaftspolitischen Ebene geführt. Psychologinnen und Psychologen werden durch die Lektüre darin bestärkt, in der psychologischen und psychoanalytischen Forschung auch andere Wege als die von den Neuro-Disziplinen favorisierten zu beschreiten und dadurch mehr Pluralität in der Psychologie zu ermöglichen.
In ihrer Streitschrift machen Hans Werbik und Gerhard Benetka deutlich, dass das Erklärungspotenzial der Neurowissenschaften in der Psychologie weitgehend überschätzt wird. Ihre Kritik tragen die Autoren auf einer philosophischen, wissenschaftstheoretischen, psychologischen und gesellschaftspolitischen Ebene vor. PsychologInnen werden durch die Lektüre darin bestärkt, in der psychologischen und psychoanalytischen Forschung auch andere Wege als die von den Neuro-Disziplinen favorisierten zu beschreiten und dadurch mehr Pluralität in der Psychologie zu ermöglichen.

Werbik und Benetka berichten über theoretische Voraussetzungen und empirische Befunde neurowissenschaftlicher Untersuchungen. Sie erinnern an einige der Versprechen, mit denen NeurowissenschaftlerInnen vor einiger Zeit an die Öffentlichkeit traten – vieles davon hat sich nicht bewahrheitet. Die Autoren zeigen, dass psychische, soziale und kulturelle Phänomene in den Denkmustern der Naturwissenschaften nicht adäquat zu erfassen sind. Sie bieten eine Einführung in die Kulturpsychologie und eröffnen Perspektiven, wie eine der menschlichen Lebenspraxis entsprechende psychologische Forschung möglich ist.

Vorwort

Danksagungen

Kapitel 1
Zum Erkenntnisinteresse der Neurowissenschaften

Kapitel 2
Der Traum vom objektiven Blick ins Erleben

Kapitel 3
Leib-Seele-Problem

Kapitel 4
Reduktionismus
4.1 Ontologischer Reduktionismus und erklärender Reduktionismus
4.2 Beseitigender Reduktionismus: Eliminativer Materialismus
4.3 Praktische Konsequenzen
4.4 Der mereologische Fehlschluss in den Neurowissenschaften

Kapitel 5
Zur Kritik der Forschungsmethoden in den Neurowissenschaften
5.1 EEG-Forschung
5.2 Funktionale Magnetresonanztomografie
5.3 Kausale Beziehungen: Läsionsforschung

Kapitel 6
Willensfreiheit
6.1 Überblick über mögliche philosophische Positionen zu Freiheit und Determinismus
6.2 Determinismus
6.3 Empirische Forschung
6.4 Eine möglicherweise konsensfähige Position: Willensfreiheit als soziales Konstrukt

Kapitel 7
Psychologische Relevanz? Das Beispiel der Psychoanalyse

Kapitel 8
Zur gesellschaftlichen Funktion der Neurowissenschaften

Kapitel 9
Ausblick
9.1 Übersicht über kulturpsychologische Ansätze
9.2 Beispiel: Autobiografische Erzählungen als empirisches Material der Kulturpsychologie

Kapitel 10
Ziele unserer Streitschrift

Literatur

»Als Psychologen versuchen Werbik und Benetka in ihrer Streitschrift auch eine Neuorientierung sichtbar zu machen. Sie erinnern, worauf die Psychologie eigentlich bezogen sein sollte: auf das handelnde Subjekt. Daher ist ihre Streitschrift auch eine allgemeinwissenschaftliche Einführung in eine kulturwissenschaftliche Psychologie. Der Leser findet hier eine wertvolle Übersicht über kulturpsychologische Ansätze, die nach Regeln suchen, nach denen Menschen in kulturellen (zwischenmenschlichen) Kontexten Bedeutungen erzeugen und auf deren Grundlage sie handeln.«
Anna Schor-Tschudnowskaja, psychosozial, 41. Jahrgang, Nr. 151, 2018, Heft 1

Die Autoren »leugnen keineswegs die Verdienste der Neurowissenschaften (benennen sie allerdings auch nicht) und wollen diese auch nicht bekämpfen. Ihre Kritik gilt vielmehr den Grenzüberschreitungen prominenter Hirnforscher und deren Bestreben, mit dem Pochen auf naturwissenschaftliche Exaktheit die Psychologie auf neurowissenschaftliche Forschung, auf ›Neuro‹psychologie zu reduzieren«
Bernhard Grom, Theologie und Philosophie, Vierteljahresschrift, 92. Jahrgang, Heft 3, 2017

»Die vorliegende Streitschrift beschreibt und erklärt in einer gut verständlichen Sprache zahlreiche dieser unhaltbaren Widersprüche und liefert dazu gut begründete Kritik. Ihr ist eine weite Verbreitung zu wünschen.«
Klaus Hoffmann, Publik-Forum 3/17

»Ob man Werbik und Benetka inhaltlich folgen mag oder nicht, ihre Veröffentlichung ist im besten Sinne eine Streit-Schrift und daher mit Vergnügen und Genuss zu lesen.«
Christine Kaul, Wirtschaftspsychologie aktuell 4/16

Erscheint lt. Verlag 1.8.2016
Reihe/Serie Diskurse der Psychologie
Verlagsort Gießen
Sprache deutsch
Themenwelt Geisteswissenschaften Psychologie
Schlagworte Kulturpsychologie • Neuropsychologie • Neuroskeptizismus • Psychoanalyse • Wissenschaftstheorie
ISBN-10 3-8379-7211-9 / 3837972119
ISBN-13 978-3-8379-7211-5 / 9783837972115
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