Jedes Jahr werden zahlreiche Literaturpreise vergeben. Dabei soll an das Wirken früherer Autor:innen erinnert werden, Aufmerksamkeit für aktuelle Schriftsteller:innen generiert werden oder ganz allgemein Literatur gefördert und geehrt werden.
Im deutschsprachigen Raum nehmen Literaturpreise eine wichtige Rolle im Rahmen der Literaturförderung wahr, weshalb es auch zahlreiche, häufig von öffentlichen Trägern finanzierte Preise gibt.
Sie finden hier die aktuellen Preisträger:innen einiger ausgewählter nationaler und internationaler Literaturpreise. Diese Auswahl ist zwangsläufig weder vollständig noch objektiv, bietet aber sicher eine Orientierung für alle, die auf der Suche nach Ideen für die eigene Lektüre oder zum Verschenken sind.
Deutscher Buchpreis 2022 & Schweizer Buchpreis 2022
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Mit dem Deutschen Buchpreis zeichnet die Stiftung Buchkultur und Leseförderung des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels jährlich zum Auftakt der Frankfurter Buchmesse den deutschsprachigen »Roman des Jahres« aus. Der Deutsche Buchpreis ist mit insgesamt 37.500 Euro dotiert, der oder die Preisträger:in erhält 25.000 Euro.
Mit dem Schweizer Buchpreis zeichnen der Schweizer Buchhändler- und Verleger-Verband und der Verein LiteraturBasel jährlich das beste erzählerische oder essayistische deutschsprachige Werk von Schweizer oder seit mindestens zwei Jahren in der Schweiz lebenden Autor:innen. Der Preis ist mit 42.000 Schweizer Franken dotiert. Der oder die Preisträger:in erhält 30.000 Schweizer Franken
Ausgezeichnet mit dem Deutschen Buchpreis 2022 und dem Schweizer Buchpreis 2022
von Kim de l'Horizon
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2022
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1
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Österreichischer Buchpreis 2022
Das Bundesministerium für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport, der Hauptverband des Österreichischen Buchhandels und die Arbeiterkammer Wien richten gemeinsam den Österreichischen Buchpreis aus. Gesucht wird das beste deutschsprachige belletristische, essayistische, lyrische oder dramatische Werk eine:r österreichischen Autor:in.
Die Entscheidung trifft eine unabhängige Fachjury. Der Preis ist mit insgesamt 45.000 Euro dotiert. Der oder die Preisträger:in erhält 20.000 Euro.
Der Ingeborg-Bachmann-Preis wurde von der Stadt Klagenfurt im Gedenken an die Schriftstellerin Ingeborg Bachmann gestiftet und wird jährlich während der Tage der deutschsprachigen Literatur verliehen. Ausgezeichnet werden unveröffentlichte Prosatexte, die in einem dreitägigen Wettbewerb von einer Jury bewertet werden. Der Ingeborg-Bachmann-Preis ist mit 25.000 Euro dotiert und zählt zu den wichtigsten Auszeichnungen im deutschsprachigen Raum.
Der Große Preis des Deutsche Literaturfonds ist hervorgegangen aus dem Kranichsteiner Literaturpreis und gehört mit einem Preisgeld von 50.000 Euro, das durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien finanziert wird, zu den höchstdotierten Literaturpreisen in Deutschland. Er wird für ein herausragendes literarisches Gesamtwerk unter Berücksichtigung des aktuellen Buches vergeben.
Der Preis zeichnet jährlich einen besonders beliebten Titel einer Autorin aus Afrika, Asien, Lateinamerika oder der Arabischen Welt aus. Er wird von Litprom e.V. vergeben und hat das Ziel, die Sichtbarkeit von Übersetzungen aktueller Werke von Autorinnen aus den entsprechenden Ländern auf dem deutschen Buchmarkt zu erhöhen. Mit der Auszeichnung ist ein Preisgeld in Höhe von 3.000 Euro sowie die Einladung der Preisträgerin zur Frankfurter Buchmesse verbunden.
Der aspekte-Literaturpreis wird vom Fernsehsender ZDF für das beste deutschsprachige Prosa-Debüt vergeben. Der Literaturpreis ist benannt nach dem Kulturmagazin Aspekte und mit 10.000 Euro dotiert.
Seit 1950 verleiht der Börsenverein des Deutschen Buchhandels den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels. Er ist mit einer Preissumme von 25.000 Euro verbunden, die von den Verlegern und Buchhändlern aufgebracht wird. Als Kulturpreis ist der Preis kein Literaturpreis im engeren Sinne, nichtsdestotrotz finden sich zahlreiche Schriftsteller:innen unter den Preisträger:innen. Die jährliche Verleihung in der Paulskirche während der Frankfurter Buchmesse findet stets große Aufmerksamkeit.
Der Georg-Büchner-Preis wird seit 1923 verliehen, ursprünglich als Künstlerpreis, seit 1951 von der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung als Literaturpreis. Ausgezeichnet werden Schriftsteller:innen, »die in deutscher Sprache schreiben, durch ihre Arbeiten und Werke in besonderem Maße hervortreten und die an der Gestaltung des gegenwärtigen deutschen Kulturlebens wesentlichen Anteil haben.« Der Preis ist mit 50.000 Euro dotiert und damit einer der am höchsten dotierten Literaturpreise im deutschsprachigen Raum. Er gilt als renommiertester Literaturpreis in deutscher Sprache.
Mit dem Geschwister-Scholl-Preis wird ein Buch ausgezeichnet, das im Jahr der Preisverleihung oder im Jahr davor erschienen ist. Es soll von geistiger Unabhängigkeit zeugen zeugt und geeignet sein, »bürgerliche Freiheit, moralischen, intellektuellen und ästhetischen Mut zu fördern und dem verantwortlichen Gegenwartsbewusstsein wichtige Impulse zu geben«. Der Preis wird vom Börsenverein des Deutschen Buchhandels - Landesverband Bayern e.V. gemeinsam mit der Landeshauptstadt München vergeben und ist mit 10.000 Euro dotiert.
Leipziger Buchpreis zur Europäischen Verständigung 2022
Der Leipziger Buchpreis zur Europäischen Verständigung wird seit 1994 jährlich im Rahmen der Leipziger Buchmesse vergeben und zählt zu den wichtigsten Literaturpreisen in Deutschland. Mit diesem Preis werden laut Statut »Persönlichkeiten gewürdigt, die sich in Buchform um das gegenseitige Verständnis in Europa, vor allem mit den Ländern Mittel- und Osteuropas, verdient gemacht haben.« Eine Jury bestimmt die Preisträger:innen für den mit 20.000 Euro dotierten Preis.
Nachdem der Leipziger Deutsche Bücherpreis in den Frankfurter Deutschen Buchpreis umgewandelt wurde, etablierte die Leipziger Buchmesse einen eigenen Preis, der seinen Schwerpunkt auf aktuelle Neuerscheinungen legt. Er wird unterstützt von der Stadt Leipzig und dem Freistaat Sachsen und in Zusammenarbeit mit dem Literarischen Colloquium Berlin jährlich in drei Kategorien verliehen. Der Preis ist insgesamt mit 60.000 Euro dotiert, die Preisträger:innen in den einzelnen Kategorien erhalten je 20.000 Euro.
Nachdem der Leipziger Deutsche Bücherpreis in den Frankfurter Deutschen Buchpreis umgewandelt wurde, etablierte die Leipziger Buchmesse einen eigenen Preis, der seinen Schwerpunkt auf aktuelle Neuerscheinungen legt. Er wird unterstützt von der Stadt Leipzig und dem Freistaat Sachsen und in Zusammenarbeit mit dem Literarischen Colloquium Berlin jährlich in drei Kategorien verliehen. Der Preis ist insgesamt mit 60.000 Euro dotiert, die Preisträger:innen in den einzelnen Kategorien erhalten je 20.000 Euro. Er ist damit einer der höchstdotierten Preise für Übersetzungen im deutschsprachigen Raum.
Thomas-Mann-Preis der Hansestadt Lübeck und der Bayerischen Akademie der Schönen Künste wird jährlich abwechselnd in Lübeck und München verliehen. Der Preis wird für das Lebenswerk eines Autors oder für herausragende Verdienste auf dem Gebiet der literarischen Vermittlung vergeben und ist mit 25.000 Euro dotiert.
Der Deutsche Krimipreis ist der älteste deutsche Krimipreis. Seit 1985 zeichnet eine Jury aus Krimi-Kritiker:innen, Literaturwissenschaftler:innen und Krimi-Buchhändler:innen die besten Kriminalromane des Jahres aus. Obwohl undotiert, gehört er zu den wichtigsten Preisen für Kriminalliteratur im deutschsprachigen Raum. Üblicherweise wird er um den Jahreswechsel herum bekannt gegeben, die Gewinner:innen 2022 erscheinen dementsprechend erst später an dieser Stelle.
Deutsche Krimipreis ist der älteste deutsche Krimipreis. Seit 1985 zeichnet eine Jury aus Krimi-Kritiker:innen, Literaturwissenschaftler:innen und Krimi-Buchhändler:innen die besten Kriminalromane des Jahres aus. Obwohl undotiert, gehört er zu den wichtigsten Preisen für Kriminalliteratur im deutschsprachigen Raum. Üblicherweise wird er um den Jahreswechsel herum bekannt gegeben, die Gewinner:innen 2021 erscheinen dementsprechend erst später an dieser Stelle.
Der Friedrich-Glauser-Preis wird von der Autorengruppe Syndikat verliehen. Seit 1987 wird der beste Kriminalroman des Jahres ausgezeichnet, im Laufe der Jahre kamen weitere Kategorien hinzu. Er ist neben dem Deutschen Krimi Preis der wohl wichtigste Krimipreis im deutschsprachigen Raum. Benannt ist er nach dem Friedrich Glauser (1896–1938), der als erster deutschsprachiger Krimiautor gilt. Die Auszeichnung als bester Kriminalroman ist mit 5000 Euro dotiert.
Die Hotlist wird von einem eigenen Verein getragen und ist als Auszeichnung für unabhängige Verlage gedacht. Auf der gleichnamigen Liste erscheinen die 10 »besten Bücher aus unabhängigen Verlagen«, ausgewählt zum Teil durch Publikumsvoting und durch eine Fachjury. Ausgezeichnet mit dem mit 5.000 Euro dotierten Preis der Hotlist wird ein unabhängiger Verlag aus Deutschland, Österreich oder der Schweiz für das »beste deutschsprachige Buch des Jahres«.
Seit 1983 wird der Phantastikpreis der Stadt Wetzlar verliehen. Der Preis ist mit 4.000 Euro dotiert und wird für einen Roman vergeben. Mit dem Preis ausgezeichnet werden Werke aus allen Spielarten der Phantastik, vom magischen Realismus bis hin zu Fantasy, Science Fiction, Utopie und Horror. Der Preis wird von der Stadt Wetzlar in Kooperation mit der Phantastischen Bibliothek Wetzlar verliehen.
Der undotierte Preis zeichnet Werke des jeweiligen Vorjahres aus. Er ist die bekannteste deutschsprachige Auszeichnung für Science-Fiction und erinnert an den Schriftsteller Kurd Laßwitz, der als Begründer der deutschsprachigen Science-Fiction gilt. Die Preise werden in verschiedenen Kategorien verliehen, die größte Aufmerksamkeit gilt dabei der Auszeichnung als bester Roman.
Der SERAPH ist ein Jurypreis, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, die besten deutschsprachigen Romane des Phantastik-Genres zu prämieren. Seit 2012 verleiht die Phantastische Akademie jährlich im Rahmen und in Kooperation mit der Leipziger Buchmesse den Literaturpreis in den mit Preisgeldern dotierten Kategorien Bester Roman, Bestes Debüt und seit 2018 auch Bester Independent-Titel. Die mit 2.000 Euro dotierte Auszeichnung als »Bestes Buch« ging 2022 an Joshua Tree.
nach obenDer Literaturnobelpreis gilt ohne Zweifel als bedeutendste Auszeichnung für Literatur weltweit. Er derzeit ist mit neun Millionen Schwedischen Kronen (in etwa 900.000 Euro) dotiert. Der mit einiger Spannung erwartete Literatur-Nobelpreis 2022 ging an die französische Autorin Annie Ernaux.
Der Booker Prize ist der wichtigste britische Literaturpreis. Ausgezeichnet wird seit 1969 jährlich der »beste englischsprachige Roman«, der im Vereinigten Königreich veröffentlicht wurde. Der oder die Preisträger:in erhält 50.000 Pfund Sterling und darf mit weltweiter Aufmerksamkeit rechnen.
Der Prix Goncourt wurde nach den ursprünglichen Stiftern, den Schriftsteller-Brüdern Edmond und Jules de Goncourt, benannt. Er wird seit 1903 jeweils im Spätherbst, meist im November, von der 1900 gegründeten Académie Goncourt vergeben und soll das beste erzählerische Werk auszeichnen, das im laufenden Jahr in französischer Sprache erschienen ist. Obwohl heute nur mit symbolischen 10 Euro dotiert, ist der Prix Goncourt der wichtigste literarische Preis Frankreichs und wird auch weit über die Landesgrenzen und der frankophonen Sphäre hinaus beachtet.
Der Pulitzer-Preis ist mit seinen Auszeichnungen für Romane und Sachbücher der wichtigste US-amerikanische Literaturpreis der Gegenwart. Er wird als Medienpreis in zahlreichen journalistischen und literarischen Kategorien vergeben. Das Preisgeld beträgt je Kategorie ca. 15.000 US-Dollar.
Der Premio Miguel de Cervantes ist der wichtigste Literaturpreis in der spanisch sprechenden Welt und hat dort einen Stellenwert, den sonst nur der Literaturnobelpreis erreicht. Der oder die Preisträger:in wird jeweils gegen Ende des Jahres bekanntgegeben; der Preis wird dann im Folgejahr an Welttag des Buches (Cervantes’ Todestag), dem 23. April verliehen. Die Auszeichnung gilt stets für ein Gesamtwerk, nicht für ein einzelnes literarisches Werk. Sie ist mit 125.000 Euro dotiert und damit einer der weltweit höchstdotierten Literaturpreise.
Der Dagger Award ist die wichtigste britische Auszeichnung für Kriminalliteratur. Sie wird seit 1955 durch die britische Crime Writers’ Association (CWA) verliehen. Der Gold Dagger wird dabei in der ursprünglichen und ältesten Kategorie, Bester englischsprachiger Kriminalroman, verliehen.
Der Nebula Award for Best Novel ist ein seit 1966 jährlich von den Science Fiction and Fantasy Writers of America (SFWA) verliehener Preis für den besten Science-Fiction-Roman. Der Preis ist nicht dotiert, zählt aber dennoch zu den wichtigsten und angesehensten Preisen für Science-Fiction-Literatur in den USA und weltweit.
Die Edgar Allan Poe Awards, kurz Edgars genannt, werden jedes Jahr von den Mystery Writers of America, der Vereinigung US-amerikanischer Krinimalschriftsteller:innen, verliehen. Benannt nach dem amerikanischen Schriftsteller Edgar Allan Poe (1809-1849), einem Pionier des Genres, werden mit den Awards die besten Krimis, Sachbücher, Fernseh-, Film- und Theaterstücke ausgezeichnet, die im Vorjahr veröffentlicht oder produziert wurden.