Wie Hitler hätte verhindert werden können (eBook)

Gedankenspiele zu Wendepunkten der deutschen Geschichte

(Autor)

eBook Download: EPUB
2023 | 1. Auflage
240 Seiten
REDLINE Verlag
978-3-96267-503-5 (ISBN)

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Wie Hitler hätte verhindert werden können -  Frank Fabian
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Wie es auch hätte sein können - Alternative Geschichte Wie hätte sich Deutschland entwickelt, wäre die Revolution 1848 anders verlaufen? Was wäre passiert, wenn die Machtergreifung Hitlers und der Nationalsozialisten verhindert worden wäre? Es gibt viele solcher Schlüsselmomente der deutschen Geschichte, die Gegenwart, Zukunft und Selbstverständnis dieses Landes geprägt haben. Für Frank Fabian ein Anlass, sich einmal vorzustellen, wie es ebenso gut anders hätte verlaufen können. Anhand von unterhaltsamen alternativen Szenarien zu Ereignissen der deutschen Vergangenheit zeigt er, dass Geschichte immer das Produkt bestimmter Entscheidungen ist, und erläutert, warum es sich lohnt, alternative Handlungsstränge der Geschehnisse zu entwerfen - um künftig bessere Entscheidungen für die Zukunft zu treffen und so den Lauf der Geschichte positiv zu beeinflussen.

Frank Fabian studierte Germanistik, Geschichte und Philiosphie. Der Bestsellerautor war u.a. als Fernsehjournalist beim ZDF tätig, arbeitete dort im Lektorat und berichtete für den Hessischen Rundfunk über viele Themen zur Tagespolitik des Landes. Fabian bekleidete außerdem die Funktion des Chefredaktuers in einem Wiesbadener Verlagshaus und baute zwei Zeitschriften auf. Von ihm erschien bereits Geheime Verschlusssache im Redline Verlag.

Frank Fabian studierte Germanistik, Geschichte und Philiosphie. Der Bestsellerautor war u.a. als Fernsehjournalist beim ZDF tätig, arbeitete dort im Lektorat und berichtete für den Hessischen Rundfunk über viele Themen zur Tagespolitik des Landes. Fabian bekleidete außerdem die Funktion des Chefredaktuers in einem Wiesbadener Verlagshaus und baute zwei Zeitschriften auf. Von ihm erschien bereits Geheime Verschlusssache im Redline Verlag.

IV. DER HITLER-PUTSCH


Abgesehen von dem Versailler Vertrag hätte Hitler ein zweites Mal verhältnismäßig leicht verhindert werden können - konkret im Jahr 1923.

Wir sprechen von den Ereignissen im Zusammenhang mit dem Hitler-Putsch. Was hatte es damit auf sich?

Was tatsächlich geschah


Bei dem Hitler-Putsch, der im Jahr 1923 in München, Bayern, stattfand, handelte es sich um einen gescheiterten Umsturzversuch. Hitler versuchte die Demokratie in Deutschland auszuhebeln, die gerade mit Mühe halbwegs auf die Beine gekommen war. Das Ziel Hitlers bestand darin, eine nationalsozialistische Diktatur zu errichten und sich erst Bayern und dann ganz Deutschland in die Tasche zu stecken.

Der Hitler-Putsch wurde auch Hitler-Ludendorff-Putsch genannt, weil Ludendorff, mit Hindenburg der oberste Militär unter Kaiser Wilhelm II., mit von der Partie war. Eine andere Bezeichnung lautete Bürgerbräu- oder Bierkeller-Putsch, benannt nach dem Ort, wo er in München seinen Anfang nahm. Der Bürgerbräukeller war eine bekannte Gaststätte und Großschankstelle Münchens, wo immer zahlreiche Versammlungen abgehalten wurden.

Hitler bereitete alles minutiös vor: Hinter den Kulissen schloss er sich mit Ludendorff kurz, der sein ganzes militärisches Gewicht einbrachte.

Um wen handelte es sich genau bei dieser ominösen Figur? Ludendorff (1865–1937) war eine destruktive Figur ganz besonderer Art und eine ebenso rabenschwarze Seele wie Hitler. Er war im Ersten Weltkrieg offiziell der Stellvertreter Hindenburgs, des Chefs der obersten Heeresleitung, aber in Wahrheit hielt er die Zügel in der Hand, was das Heer und das Kriegsgeschehen anging, er manipulierte Hindenburg, wie man heute weiß. Ludendorff war ein lupenreiner Militarist, der geschickt Sprosse um Sprosse der Karriereleiter erklommen und in verantwortlicher Position schließlich den angeblich »unvermeidlichen« Ersten Weltkrieg lauthals eingefordert hatte, einen Weltkrieg, der zehn Millionen Tote kostete.

Kurz gesagt handelte es sich um einen Kriegstreiber.

Im Laufe des Ersten Weltkriegs stieg Ludendorff unter Hindenburg auf zum eigentlichen Machthaber des Deutschen Reiches, heimlich und ungesehen von den meisten Deutschen, denn er diktierte eine Weile, was an der Front (und sogar in der Politik) zu passieren hatte. Er positionierte sich wendig als »strategischer Kopf« und schlachtete ein paar Siege gegen die russischen Truppen publizistisch schamlos zu seinem eigenen Vorteil aus. Das »Duumvirat« Hindenburg-Ludendorff beherrschte zeitweilig sogar Wilhelm II., den kaiserlichen Dummkopf, der leicht durch ein paar glitzernde Orden und einige markige Sprüche zu beeindrucken war.

Ludendorff baute sich jedenfalls hinter dem Rücken Wilhelms II. eine geradezu unangreifbare Machtstellung auf, selbst den friedliebenden Reichskanzler (Bethmann Hollweg) konnte er schlussendlich hinwegintrigieren. Faktisch beherrschte er eine gewisse Zeit lang Deutschland als Militärdiktator, denn der klotzige, klobige, quadratschädelige Hindenburg konnte ihm nicht das Wasser reichen, und Wilhelm II., der Kaiser, gleich zweimal nicht. Ludendorff war dabei hauptverantwortlich für die militärische Niederlage der Deutschen im Ersten Weltkrieg, konnte aber diese Tatsache später geschickt verschleiern.

Er zeichnete weiter verantwortlich für die Zwangsarbeit und die Deportation von ganzen Bevölkerungsteilen in den von den Deutschen besetzten Gebieten. Er war es außerdem, der den infamen Lenin heimlich nach Russland einschleusen ließ, den kommunistischen Großverbrecher, um die Zarenherrschaft zu beenden und an der Ostfront Deutschlands mit Lenins Einverständnis zu »siegen«. Ludendorff war ein Propagandist, ein Lügner und ein Blender. Der fügsame Hindenburg deckte alles und diente schließlich nur noch als Fassade für Ludendorffs diktatorische Manipulationen.1

Nach dem verlorenen Ersten Weltkrieg machte sich Ludendorff rechtzeitig aus dem Staub, er verkroch sich eine Weile in Schweden, indem er einen falschen Pass benutzte – aber nur, um später zurückzukehren und Adolf Hitler aufs Pferd zu helfen. Hinter dem Hitler-Putsch 1923 und anderen rechtsradikalen, ungesetzlichen Aktionen stand ungesehen fast immer Ludendorff!

Die beiden Schurken – Hitler und Ludendorff – vereinbarten im Jahr 1923, sich mit Gewalt zu den Oberherren Deutschlands aufzuschwingen.

Hitlers ursprünglicher Plan bestand darin, erst die bayerische Regierung in München zu übernehmen und dann den Sturz der gesamten Reichsregierung in Berlin in Angriff zu nehmen. Was geschah konkret?

Am 8. November 1923 hielten im Bürgerbräukeller verschiedene Galionsfiguren der Rechten zündende Reden. Auch Vertreter der bayerischen Regierung waren anwesend, die ebenfalls dem rechten Spektrum zugeordnet werden konnten. Mitten in der Veranstaltung betrat Hitler überraschend den Raum. Sofort stieg er auf einen Stuhl und feuerte mit seiner Pistole einen Schuss an die Decke ab. Augenblicklich wandte sich ihm die gesamte Aufmerksamkeit der Versammelten zu.

»Die nationale Revolution ist ausgebrochen. Der Bürgerbräukeller ist von unseren Truppen umstellt«,2 schrie Hitler.

Mit von der Partie waren Göring und andere Nazis, die sofort aktiv wurden. Während ein Nazi sofort mit einer neuen Rede die Versammelten beschäftigt hielt, schaffte Hitler die Vertreter der bayerischen Regierung rasch in einen Nebenraum, möglicherweise mit vorgehaltener Pistole. Dort brachte er die bayerischen Politiker mittels Erpressungen und Drohungen auf seine Seite. Da viele bayerische Politiker ebenfalls dem rechten Spektrum zuzurechnen waren, fielen einige sofort um. Andere zauderten.

Wenig später traf Ludendorff ein. Ohne zu zögern, unterstützte er den Coup mit seiner gesamten militärischen Reputation – jeder wusste um seine beeindruckende Vergangenheit. Schließlich sagten alle Vertreter der bayerischen Regierung ihre Unterstützung zu, völlig überrumpelt. General Ludendorff und Adolf Hitler setzten sich daraufhin an die Spitze der »neuen Nationalregierung«, wie sie sie bereits nannten, nahmen aber trotzdem einige Vertreter der bayerischen Regierung als Geiseln mit und marschierten los.

Die Kunde von dem Staatsstreich verbreitete sich in Windeseile.

Ein Rumpfkabinett der bayerischen Regierung setzte sich flugs ab, als man von dem Coup hörte. Man beschloss sofort, Widerstand zu leisten, die legitime Regierungsgewalt durfte nicht einfach ausgehebelt werden. Die Polizei wurde in Alarmbereitschaft gesetzt und der Putsch für ungesetzlich erklärt. Die Polizei erhielt den Befehl, gegen die Putschisten, so nötig, mit Waffengewalt vorzugehen. Tumulte brachen aus.

Die Vertreter der bayerischen Regierung, die von Hitler gewaltsam »überredet« worden waren, die Geiseln, entkamen. Wenig später widerriefen sie ihre Zusagen hinsichtlich des Putsches, kaum dass sie aus dem Dunstkreis der Nazis entflohen waren. Sie behaupteten, ihre Beteiligung an dem Putsch sei ihnen mit vorgehaltener Pistole abgepresst worden.

Hitler marschierte trotzdem gemeinsam mit Ludendorff an der Spitze sowie einer Meute von bewaffneten Nazi-Anhängern durch verschiedene Straßen Münchens. Die Aufständischen marschierten in Richtung der Feldherrnhalle in München - einem Denkmal der bayerischen Armee. Dabei schmetterten sie patriotische Lieder. Sie gebärdeten sich, als ob sie sich bereits im Besitz der Macht und Staatsgewalt befinden würden.

Da brachte sich die Gegenseite, die Polizei, in Stellung. Die Nazis erfasste Panik. Schüsse peitschten plötzlich aus den Revolvern der Nazis auf. Einige Polizisten wurden tödlich getroffen. Andere Polizisten schossen umgehend zurück. Ein Leibwächter warf sich im letzten Augenblick vor Hitler. Sein Körper wurde von elf Schüssen durchsiebt, aber dem »Führer« rettete er damit das Leben. Die Putschisten warfen sich sofort zu Boden. Die ersten Zuschauer der Auseinandersetzung schrien auf. Die meisten nahmen die Beine unter den Arm und flüchteten. Das Chaos war perfekt. Das Ergebnis: Vier Polizisten der bayerischen Landespolitik sowie 13 Putschisten und ein Zuschauer bezahlten mit dem Leben.

Zusätzlich wälzten sich Schwerverwundete auf der Straße. Ein Pater, der herzueilte, spendete ihnen die letzte Ölung. Sanitätswagen rauschten heran. Einige Verwundete wurden sofort in die Universitätsklinik eingeliefert. Ludendorff nahm man an Ort und Stelle fest. Hitler jedoch versteckte sich in einem Sanitätsauto und floh unentdeckt. Er verbarg sich in einem Landhaus in der Nähe Münchens. Wenig später spürte ihn die Polizei dort auf und nahm ihn ebenfalls fest.

Nach einer Weile zerrte man Hitler vor den Kadi. Die Anklage lautete: Hochverrat.

Im Volksgericht München, im Frühjahr 1924, erwartete man voller Leidenschaft den Prozess, der wenig später stattfand. Während der Verhandlung gelang es Hitler jedoch, sich vom Angeklagten zum Ankläger hochzustilisieren. Frech behauptete er, dass er lediglich Deutschland in politischer Hinsicht in die richtige Richtung habe lenken wollen, seine Sorge um das Vaterland habe ihn umgetrieben.

Die parteiischen Richter ließen sich an der Nase herumführen. Sie verkündeten schließlich, dass Hitler ein Mann mit »vaterländischem Geist« sei, voll des »edelsten Willens«.3

Hitler wurde lediglich zu fünf Jahren Festungshaft verurteilt, wobei man ihm die Möglichkeit einer vorzeitigen Entlassung nach nur sechs Monaten in Aussicht stellte. Ludendorff, den man ebenfalls vor Gericht brachte, wurde »aufgrund seiner Verdienste im Ersten Weltkrieg« freigesprochen.

Zweimal beugten die Richter mit anderen Worten das Recht.

In der Haft lebte Hitler wie ein Fürst. Ihm war...

Erscheint lt. Verlag 23.4.2023
Verlagsort München
Sprache deutsch
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Geschichte / Politik
Sozialwissenschaften Politik / Verwaltung
Schlagworte Barbarossa • Deutschland • Entscheidend • Entscheidungen • Ereignisse • Erkenntnisse • Fünf • historisch • Krieg • Lernen • Momente • rechtzeitig • Verändern • verantwortlich • Vergangenheit • verhindern • Verlauf • Vietnamkrieg • Wendepunkte • Zukunft
ISBN-10 3-96267-503-5 / 3962675035
ISBN-13 978-3-96267-503-5 / 9783962675035
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