Normativität in der Erziehungswissenschaft (eBook)

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2019 | 1. Auflage
IX, 383 Seiten
Springer-Verlag
978-3-658-21244-5 (ISBN)

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Normativität in der Erziehungswissenschaft -
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In welchem Verhältnis steht die Erziehungswissenschaft zur Normativität pädagogischer Theorie und Praxis, aber auch zu den Erwartungen von Bildungspolitik und Bildungsplanung? Inwiefern versteht sie sich als engagierte oder distanzierte Forschung, die nicht nur Theoriebildung und empirische Forschung über Pädagogik vorantreiben, sondern auch in Bildungspolitik und pädagogische Praxis eingreifen will? Mit dem Thema Normativität behandelt das Buch einen zentralen Problemhorizont von Erziehung und Bildung, der in den vergangenen Jahren wieder stärker in den Fokus erziehungswissenschaftlicher Debatten gerückt ist. Die Beiträge diskutieren die Begründungsprobleme pädagogischer Sollensaussagen, sie fragen nach den Kriterien guten pädagogischen Handelns und untersuchen die Normativität der pädagogischen Praxis. Sie richten ihren Blick aber auch auf die normativen Implikationen der empirischen Forschung sowie des Selbstverständnisses der Erziehungswissenschaft als wissenschaftliche Disziplin.

 



Dr. Wolfgang Meseth ist Professor für Schulpädagogik mit dem Schwerpunkt 'Bildung und Heterogenität' an der Philipps Universität Marburg.

Dr. Rita Casale ist Professorin für Allgemeine Erziehungswissenschaft mit dem Schwerpunkt Bildungsphilosophie und Bildungsgeschichte an der Bergischen Universität Wuppertal.

Dr. Anja Tervooren ist Professorin für Erziehungswissenschaft mit dem Schwerpunkt Kindheitsforschung an der Universität Duisburg-Essen.

Dr. Jörg Zirfas ist Professor für Allgemeine Erziehungswissenschaft mit dem Schwerpunkt Pädagogische Anthropologie an der Universität zu Köln.


Dr. Wolfgang Meseth ist Professor für Schulpädagogik mit dem Schwerpunkt ‚Bildung und Heterogenität‘ an der Philipps Universität Marburg.Dr. Rita Casale ist Professorin für Allgemeine Erziehungswissenschaft mit dem Schwerpunkt Bildungsphilosophie und Bildungsgeschichte an der Bergischen Universität Wuppertal.Dr. Anja Tervooren ist Professorin für Erziehungswissenschaft mit dem Schwerpunkt Kindheitsforschung an der Universität Duisburg-Essen.Dr. Jörg Zirfas ist Professor für Allgemeine Erziehungswissenschaft mit dem Schwerpunkt Pädagogische Anthropologie an der Universität zu Köln.

Vorwort 5
Inhaltsverzeichnis 7
Einleitung: Normativität in der Erziehungswissenschaft 10
1Normativität: ein modernes Problem 10
2Zur Aktualität des Themas „Normativität“ in Sozialwissenschaft und Philosophie 14
3Normativität und Erziehungswissenschaft 16
Literatur 24
Teil I Disziplintheoretische Zugänge 27
Die Erziehung der Theaterperspektive 28
Zusammenfassung 28
1„… sozusagen ‚diesseits von Gut und Böse‘“ (Lochner): Die dichotomisierende Konstruktion von ‚Erziehungswissenschaft‘ 30
1.1Die Dichotomie von Deskriptivität und Normativität 31
1.2Die Dichotomie von Theorie und Pragmatik 32
1.3Die Dichotomie von Engagement und Distanz 33
2„… vom Willen zur Verbesserung […] durchdrungen“ (Brezinka): Die Normativität der ‚Erziehungswissenschaft‘ 35
2.1Die Erziehung der Erziehungswissenschaft 36
2.2Die Erziehung der pädagogischen Praxis 38
3Jenseits der Theaterperspektive 42
3.1Jenseits der Dichotomie von Tatsachen und Werten – Oder: „there are facts […] which only come into view through the lenses of an evaluative outlook“ (Hilary Putnam) 43
3.2Jenseits der Dichotomie von Deskription und Präskription – Oder: „every repetition is an alteration (iteration)“ (Gayatri Spivak) 45
3.3Jenseits der Dichotomie von distanzierter Beobachtung und praktischem Engagement – Oder: „If you want truly to understand something, try to change it“ (Kurt Lewin zugeschrieben) 46
3.4Jenseits der Dichotomie von Forschung und Reflexion – Oder: Hin zu einer erziehungswissenschaftlichen Reflexionstheorie des Pädagogischen 48
Literatur 51
No Way Out 55
Zusammenfassung 55
1Prolegomena 56
2Zeitläufte 59
3Dekomposition 63
3.1Theoretische Erziehungswissenschaft 65
3.2Empirisch-erziehungswissenschaftliche Forschung 67
3.3Allgemeine Pädagogik 68
3.4Berufs- bzw. Professionsethik 69
4Finale 70
Literatur 71
Teil II Begründungstheoretische Zugänge 75
Menschenrechte als normative Leitkategorie der Pädagogik 76
Zusammenfassung 76
1Einleitung 77
2Der dreifache normative Charakter der Menschenrechte 79
3Menschenrechte in Erziehung, Bildung und Pädagogik 83
3.1Das Recht auf Bildung 84
3.2Menschenrechtsbildung 85
3.3Menschenrechte in der Erziehung und Bildung 87
3.4Die Rechte des Kindes 89
4Schwierigkeiten, Herausforderungen und Grenzen 91
Literatur 94
Negative Normativität 99
Zusammenfassung 99
1Spurensuche: Pädagogik als Sozialisationskritik 102
2Emanzipation: Negative Normativität und pädagogische Positivierung 108
3Autonomisierung und pädagogische Kritik 111
Literatur 115
Normativität und Negation 119
Zusammenfassung 119
1Freiheit und Gesetz: Ausgang des Begründungsproblems in der Moderne 122
2Die Begründungsfrage in der Erziehungswissenschaft nach 1945 127
2.1Normative Grundlegung der wissenschaftlichen Pädagogik 127
2.2Kritik des Letztbegründungsanspruchs 130
2.3Grundlosigkeit in der zeitgenössischen Pädagogik 132
3Geschichtlichkeit der Begründung: Von Hegel zu Adorno 135
Literatur 141
Die Frage nach epistemischer Normativität in der Erziehungswissenschaft 143
Zusammenfassung 143
1Normativität in Sozialwissenschaften 146
1.1Die Lage der Sozialwissenschaften 146
1.2Epistemische Normativität in der Erziehungswissenschaft 149
2„Von wo aus ich spreche“ 151
3Zur Kritik der Repräsentation in der Wissensproduktion 154
3.1Von einer politics of location zum Konzept des situated knowledge (Haraway) 154
3.2Posthumanistische Epistemologie (Barad) 155
4Schluss 157
Literatur 157
Teil III Intermezzo I 159
Pädagogischer Vernunftgebrauch statt Normen, Normierung, Normativität 160
Zusammenfassung 160
1Dokumentation einer Positionsskizze 161
1.1Was steht in Frage? 161
1.2Zur erziehungswissenschaftlichen Ausformung des Normproblems 162
1.3Zweifel am Normierungskonzept 163
2Problemgeschichtliche und systematische Ergänzungen und Erläuterungen 164
2.1Zur Unterscheidung normativ/deskriptiv und analoger Differenzierungen 164
2.2Anstöße zu einer Revision der Konfrontation normativer und deskriptiver Aussagen bzw. „theoretischer“ und „praktischer“ Fragen 165
3Diesseits von Normen, Normierung, Nomativität in der Pädagogik 168
3.1Einige systematische Gründe für eine Verabschiedung der Normativität in der Pädagogik 168
Literatur 171
Zur Normativität erziehungswissenschaftlichen Wissens – drei Thesen 173
Zusammenfassung 173
Teil IV Normativität und Bildung/Bildungstheorie 183
Zur Frage der Normativität des Bildungsbegriffes 184
Zusammenfassung 184
1Differenzierungen des Bildungsbegriffs 188
2Die Normativität der kompetenzorientierten Bildungsforschung 192
3Die Normativität der bildungstheoretisch orientierten Biografieforschung 195
4Schluss 198
Literatur 200
Das Problem der Bildungsinhalte 204
Zusammenfassung 204
1Das Normproblem der Allgemeinen Didaktik 206
2Theorie der kategorialen Bildung 209
2.1Materiale Bildungstheorien 209
2.2Formale Bildungstheorien 210
3Kategoriale Bildungstheorie 212
4Alternativen auf dem Prüfstand 214
5Resümee und Ausblick 220
Literatur 221
Teil V Perspektiven auf Kindheit, Familie und Schulunterricht 223
Elternschaft und Kindheit im Kompetenzdiskurs 224
Zusammenfassung 224
1Einleitung 225
2Kompetenzentwicklung: Von der Befähigung zur reflexiven Selbstbestimmung zur flexiblen Selbststeuerung 226
3Kultivierung kognitiver Kompetenzen 229
4Vom Erziehungsstil zu Erziehungskompetenz: objektivierte Erziehungsstandards 233
5Zukunftssicherung als kollektives Gut und individualisierte Verantwortung 237
Literatur 240
Kritische Anmerkungen zur Vermeidung des Erziehungsbegriffs 245
Zusammenfassung 245
1Einleitung 246
2Vermeidung, nicht Vergessen 247
3Erziehung als peripheres Thema der Erziehungswissenschaft oder: Auf wen sich Erziehung richtet, bleibt unterbestimmt 250
4„Mut zur Erziehung“: Perspektiven und Dimensionen erziehungstheoretischen Denkens und Forschens 253
Literatur 258
„Vorwürfe“ in Familie und Schule 262
Zusammenfassung 262
1Einleitung 262
2Das Problem der Bewertung disziplinarischer Maßnahmen 264
3Die Stabilisierung normativer Erwartungen durch Macht und Moral 272
3.1Moral als Kommunikationsmedium 272
3.2Macht als Kommunikationsmedium 273
4Vorwürfe in der Familie und im Klassenzimmer 276
5Schluss: Die Stabilisierung von Normen in schulischen und familiären Interaktionen 282
Literatur 284
‚Unsagbares‘ beschreiben 287
Zusammenfassung 287
1‚Unsagbares‘ 290
2Biografisches Erzählen und Normativität: Erinnerung – Trauma – Sprache 292
3‚Unsagbares‘ beschreiben 294
4Kindheit als Orientierungsfigur 294
5Resümee 301
Literatur 303
Teil VI Intermezzo II 305
Facetten von „Normativität“ in Diskursen zur empirisch-erziehungswissenschaftlichen Forschung 306
Zusammenfassung 306
1Theoretische Differenzen im erziehungswissenschaftlichen Diskurs über Normativität 308
1.1Zur Differenz zwischen Werturteilen und Tatsachenurteilen 308
1.2Zur Differenz zwischen empirisch-analytischen Aussagen und normativen Handlungsempfehlungen für die pädagogische Praxis und ihre Verortung in der Erziehungswissenschaft 310
1.3Zur Differenz zwischen normativen und theoretischen Entscheidungen 315
2Empirisch-erziehungswissenschaftliche Forschung mit normativ aufgeladenen Begriffen? 317
Literatur 320
Konkurrierende Eigennormativitäten 324
Zusammenfassung 324
1Kritik als Verpflichtung 325
2Kritik und Gesellschaft – wechselseitig externalisiert 328
3Ohne Zentralperspektive 330
4Umgang mit Perspektivendifferenz 332
Literatur 336
Teil VII Methodologische Zugänge 338
Der Umgang mit Normativität und Kontingenz in der Unterrichtsforschung 339
Zusammenfassung 339
1Einleitung 339
2Kontingenz als Bedingung von Normativität 341
3Kontingenz und Methodologie 342
4Kontingenz und Normativität in der Unterrichtsforschung 344
5Eine pädagogische Perspektive auf Unterricht: Mit oder ohne Normativität? 346
6Der normative Zirkel bei Gruschka 351
7Fazit 354
Literatur 355
Normative Implikationen der erziehungswissenschaftlichen Biografieforschung 359
Zusammenfassung 359
1Einleitung 360
2Erziehungswissenschaftliche Biografieforschung – eine „moralische Wissenschaft“? 362
3Normativität in biografieanalytischen Arbeiten – exemplarische Sekundäranalysen 365
3.1„Beschädigtes Leben“ – Verarbeitungsformen von Arbeitslosigkeit bei Jugendlichen 367
3.2Untersuchung von rechtsextrem orientierten Mädchen und jungen Frauen 369
3.3Interkulturelle Handlungskompetenz von Entwicklungshelfern und Auslandskorrespondenten 370
3.4Bildung und Biografie aus transzendental-kritischer Sicht 372
4Reformulierung des Wertfreiheitspostulats: Wertneutralität der Wissenschaft 376
5Die Idee einer ethisch fundierten erziehungswissenschaftlichen Biografieforschung 378
Literatur 380
Erratum zu: Kritische Anmerkungen zur Vermeidung des Erziehungsbegriffs 383
Erratum zu: Kapitel „Kritische Anmerkungen zur Vermeidung des Erziehungsbegriffs“ in: W. Meseth et al. (Hrsg.), Normativität in der Erziehungswissenschaft,https://doi.org/10.1007/978-3-658-21244-5_13 383

Erscheint lt. Verlag 25.3.2019
Zusatzinfo IX, 388 S. 3 Abb.
Verlagsort Wiesbaden
Sprache deutsch
Themenwelt Sozialwissenschaften Pädagogik Allgemeines / Lexika
Sozialwissenschaften Pädagogik Bildungstheorie
Sozialwissenschaften Soziologie Empirische Sozialforschung
Schlagworte Anerkennungsdiskur • Bildung • Bildungsgerechtigkeit • Erziehung • Kritik • Norm • Normativitätsdiskurs • Pädagogische Anthropologie
ISBN-10 3-658-21244-6 / 3658212446
ISBN-13 978-3-658-21244-5 / 9783658212445
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