Nation, Gott und Modernität - Michael Einfalt

Nation, Gott und Modernität

Grenzen literarischer Autonomie in Frankreich 1919–1929

(Autor)

Buch | Hardcover
VII, 531 Seiten
2001 | 1. Reprint 2012
De Gruyter (Verlag)
978-3-484-55036-0 (ISBN)
154,95 inkl. MwSt
Die Buchreihe Mimesis präsentiert unter ihrem neuen Untertitel Romanische Literaturen der Welt ein innovatives und integrales Verständnis der Romania wie der Romanistik. Sie trägt der Tatsache Rechnung, dass die faszinierende Entwicklung der romanischen Literaturen und Kulturen in Europa wie außerhalb Europas weltweite Dynamiken in Gang gesetzt hat, welche die großen Traditionen der Romania auf neue Horizonte hin öffnen. Mimesis zeigt auf, wie die dargestellte Wirklichkeit im Archipel der romanischen Literaturen die Tür zu einem vielsprachigen Kosmos verschiedenartiger Logiken öffnet. Die Publikationssprachen sind Deutsch, Französisch, Spanisch, Italienisch und Englisch.
Der Erste Weltkrieg markiert einen Einschnitt, nach dem die literarischen Kräfteverhältnisse wieder neu ausgehandelt werden. Der Radikalisierung der literarischen Autonomie durch Avantgardebewegungen wie Dadaismus und Surrealismus stehen auf konservativer Seite nationalistische und katholische Gruppierungen gegenüber, deren Bedeutung im Streben nach der dominanten Position im literarischen Feld heute weitgehend vergessen ist. Hinzu kommen noch internationalistisch ausgerichtete Tendenzen sowie die Debatte um die Arbeiterliteratur. Die verschiedenen Positionen gruppieren sich um bestimmte literarische Zeitschriften, die das Spektrum der möglichen Stellungnahmen bündeln. Die Meinungsführerschaft beanspruchen zunächst die konservativen Kräfte, die die Literatur in ein ideologisches Bollwerk aus Nationalismus, Katholizismus und literarischer Tradition einbinden wollen, um sich von den als bedrohlich empfundenen Modernisierungsprozessen abzuschotten. Die Nachkriegsgeneration reagiert auf die gleiche Krisensituation mit einem Flottieren zwischen Katholizismus und literarischer Avantgarde. Erst im Laufe der zwanziger Jahre bilden sich mit der Gruppe um die »Nouvelle Revue française« und den Surrealisten die dominanten Pole heraus, von denen aus das literarische Feld zu seiner Autonomie zurückfindet. Schriftsteller wie André Gide oder Jean Cocteau erscheinen in ihren Implikationen in die verschiedenen Debatten in einem neuen Licht, bislang unterschätzte Autoren wie Jacques Rivière oder Philippe Soupault stehen im Schnittpunkt der Auseinandersetzungen, Jacques Maritains Rolle beim Eindringen des Katholizismus in die literarische Avantgarde schließlich blieb bislang nahezu völlig unbeachtet.
Erscheint lt. Verlag 16.10.2001
Reihe/Serie Mimesis ; 36
Verlagsort Tübingen
Sprache deutsch
Maße 155 x 230 mm
Gewicht 712 g
Themenwelt Geisteswissenschaften Sprach- / Literaturwissenschaft Literaturwissenschaft
Geisteswissenschaften Sprach- / Literaturwissenschaft Romanistik
Sozialwissenschaften Soziologie Allgemeines / Lexika
Schlagworte Autonomie • Frankreich • Frankreich, Literatur • Frankreich /Literatur, Literaturgeschichte • Französisch • Geschichte 1919-1929 • Hardcover, Softcover / Romanische Sprachwissenschaft, Literaturwissenschaft • HC/Romanische Sprachwissenschaft, Literaturwissenschaft • Literarische Bewegung • Literarische Zeitschrift • Literatur • Literaturpolitik • Schriftsteller
ISBN-10 3-484-55036-8 / 3484550368
ISBN-13 978-3-484-55036-0 / 9783484550360
Zustand Neuware
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