Chia. Kompakt-Ratgeber

Dr. Günter Harnisch, geboren 1936, studierte Rechtswissenschaft, Pädagogik, Psychologie und Didaktik der deutschen Sprache. Als Therapeut arbeitete er mit Erwachsenen und Kindern und war Leiter der Gesellschaft für Traumforschung und -therapie. Harnisch ist Experte auf dem Gebiet der Volksheilkunde und leitet seit über 20 Jahren den Arbeitskreis gesund leben; einer seiner Tätigkeitsschwerpunkte liegt in der Erforschung und Erprobung alter, neu entdeckter Naturheilmethoden. Rund vierzig, vielfach auch international erfolgreiche Bücher über gesunde Lebensführung und natürliche Heilung wurden von ihm veröffentlicht. Er lebt auf einem Bauernhof im Münsterland und auf einer friesischen Insel.

INHALT

Vorwort

CHIA – EIN ALLESKÖNNER UNTER DEN PFLANZEN
Powerfood statt »Schlaffikost«
- Optimale Ernährung
- Zivilisationfalle Übersäuerung
Alte Volksheilmittel neu entdeckt
Lebenskraft aus Pflanzensamen
Chia: die Kraftnahrung aus Mittelamerika
- Powerfood der Indianer
- Wie Chia überlebte
Ein Pflanzensteckbrief
- Beschaffenheit und Anbau
- Verwendung der Chia-Samen
- Wirkkräftige Inhaltsstoffe

CHIA ALS HEILMITTEL
Die Heilkraft aus der Natur
- Herz-Kreislauf-Erkrankungen
- Krebserkrankungen
- Verdauung und Entgiftung
- Entzündungen
- Gehirnleistung
- Depressionen und Demenz
- Diabetes Typ 2
- Burnout
- Übergewicht
Einsatzgebiete von A bis Z
Über die Wirkung von Chia
Berichte von Nutzern
Exkurs: Sport und Anti-Aging
Häufig gestellte Fragen

CHIA-REZEPTE
Chia-Sprossen
Gesunde Küche mit Chia
- Chia-Basis-Gel
- Frühstücksideen
- Vorspeisen und Suppen
- Hauptgerichte mit Chia
- Nachspeisen

Anhang
Bezugsquellen und Preise
Register

VORWORT »Hauptsache satt werden!« Über Generationen bestimmte dieser Leitsatz darüber, was bei Familien auf den Tisch kam. »Essen hält Leib und Seele zusammen«, lautet ein ähnlicher Spruch. Solche Sätze stammen aus Notzeiten, als Sattwerden nicht zu den Selbstverständlichkeiten gehörte. Doch gelten sie heute noch? Nahrung ist in den westlichen Industrieländern überreichlich vorhanden. Das große Problem liegt eher in ihrer Qualität. Denn die Zahl der Übergewichtigen steigt bedenklich. Doch es gibt auch positive Signale: Inzwischen achten bei uns immer mehr Menschen bewusst auf das, was sie essen. Unter dem Begriff »Moodfood« stellen sie ihre Nahrungsmittel so zusammen, dass sich daraus gezielt gute Stimmung gewinnen lässt. Das »Glück aus der Küche« bietet spezielle Nahrungsmittel an, mit denen man seine eigene Stimmung verbessern kann. Gute Stimmung hängt stark von der Verfügbarkeit der Aminosäure Tryptophan im Gehirn ab. Sie wird dort in Serotonin umgewandelt. Serotonin ist der wichtigste antidepressiv wirkende Botenstoff. Für unser Wohlbefinden brauchen wir ihn unabdingbar. In diesem Buchlernen Sie eine Fülle von Möglichkeiten kennen, wie Sie sich glücklich essen können. Chia ist ohne Zweifel die Allerwichtigste unter ihnen. Schon bei den Azteken waren Chia-Samenkörner als Powernahrung hoch begehrt. Wer sie aß, stand in dem Ruf, übermenschliche Kraft zu besitzen. Deshalb blieb ihr Genuss ausschließlich den Göttern, den Herrschenden und ausgewählten Spitzenathleten vorbehalten. In den Samenkörnern aus den Anden stellt die Natur pralle Lebenskraft bereit, um die entstehende Pflanze für ihr künftiges Wachstum auszustatten. Was die Azteken jahrhundertelang als Supernahrung verwendeten, erweist sich heute als extrem vitalstoff- und vitaminreiche Proteinquelle. Sie enthält weit mehr Omega-3-Fettsäuren als Lachs – dazu reichlich Antioxidantien für die körpereigene Abwehr. Chia ist glutenfrei. Die kleinen Samenkörner stellen dem Körper ein Höchstmaß an Energie für viele Stunden bereit. Sie balancieren die Blutzuckerwerte aus und führen dem Gehirn viel Serotonin zu. Das hebt die Stimmung, verhindert Heißhunger, hilft beim Abnehmen und bringt Körper und Geist in Topform: eine optimale Nahrungsgrundlage für alle, die neue Lust auf ihr Leben spüren möchten, für Spitzensportler ebenso wie für geistig Schaffende, für Schwangere, Senioren und von Krankheit Geschwächte. Dieses Buch bietet einen Überblick über die bisher vorliegenden wissenschaftlichen Ergebnisse sowie über die Geschichte und Anwendungsmöglichkeiten der Inka- Pflanzensamen als Heil- und Nahrungsmittel. Dazu gibt es einfache und leckere Rezepte für jeden Tag, mit denen Sie sich gesund essen und putzmunter fühlen können. Viel Vergnügen beim Lesen und guten Gesundheitserfolg mit Chia! Ihr Dr. Günter Harnisch Warendorf/Wangerooge, im März 2015

(Auszug aus dem Kapitel "Chia - ein Alleskönner unter den Pflanzen") WIRKKRÄFTIGE INHALTSSTOFFE Die kleinen Samen verfügen offenbar über starke Heilkräfte. Nach der mexikanischen traditionellen Volksmedizin soll ein einziger Teelöffel Chia-Samen genügen, um einen Menschen für 24 Stunden mit ausreichend Nährstoffen zu versorgen. Was hat Chia an Nährstoffen zu bieten? Chia-Samen werden als »Superfood« bezeichnet. Der Grund: Diese Samen sind anderen Nahrungsmitteln in ihrer nährstofflichen Zusammensetzung weit überlegen. Denn sie enthalten im Schnitt doppelt so viel Eiweiß wie andere Samen oder Getreidesorten und bieten ein besonders günstiges Verhältnis von Omega-3- zu Omega-6-Fettsäuren. Ihr Calcium-Gehalt übertrifft den von Milch um das Fünffache. Zudem liefern Chia-Samen das Spurenelement Bor, welches die Calcium-Aufnahme im Körper unterstützt. Der Kalium-Anteil in Chia-Samen ist doppelt so hoch wie in Bananen und auch in ihrem Eisengehalt sind sie dreimal ergiebiger als Spinat. Mit einer dreifachen Menge an Antioxidantien stellen Chia-Samen sogar Heidelbeeren in den Schatten. Im Gegensatz zu Leinsamen sind die Chia-Körner zudem deutlich länger haltbar. Sie eignen sich deshalb als Nahrungsmittel für die Vorratshaltung. Chia-Samen lassen sich problemlos vier bis fünf Jahre lang aufbewahren. Sie verlieren dabei weder ihren Nährstoffgehalt noch ihren Geschmack oder Geruch. Chia-Samen enthalten bis zu 38 Prozent Chia-Öl, 18 bis 23 Prozent hochwertiges Protein und viele Vitamine (Vitamin A, Niacin, Thiamin, Riboflavin), Mineralien (Kalzium, Phosphor, Kalium, Zink und Kupfer) sowie reichlich Antioxidantien. Außerdem finden sich darin beachtliche Mengen an Ballaststoffen, die in Wasser teilweise zu Schleim werden.