RICHARD III (Zweisprachige Ausgabe: Deutsch-Englisch) -  William Shakespeare

RICHARD III (Zweisprachige Ausgabe: Deutsch-Englisch) (eBook)

Das dunkle Drama des skrupellosen Königs: Zweisprachige Tragödie von Shakespeare in Deutsch-Englisch
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2023 | 1. Auflage
320 Seiten
Good Press (Verlag)
978-65--4767647-2 (ISBN)
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In 'RICHARD III' präsentiert William Shakespeare eine düstere Tragödie über den Machthunger des skrupellosen Königs Richard III. Das Werk ist in einer zweisprachigen Ausgabe auf Deutsch und Englisch verfügbar, was es zu einem wertvollen Werkzeug für diejenigen macht, die ihre Sprachkenntnisse vertiefen möchten. Shakespeare zeigt durch seinen einzigartigen literarischen Stil die Abgründe menschlicher Natur und bietet dem Leser einen tiefen Einblick in die Psychologie seines berüchtigten Protagonisten. Das Stück steht im historischen Kontext der englischen Königsgeschichte des 15. Jahrhunderts und zeugt von Shakespeares Meisterschaft im Umgang mit Sprache und Dramatik. William Shakespeare, einer der bedeutendsten Dramatiker der Weltliteratur, nutzt seine Kenntnis der menschlichen Natur, um komplexe Charaktere wie Richard III zu erschaffen. Sein Werk ist geprägt von tiefgründiger Psychologie, politischen Intrigen und moralischer Dilemmata. Die Figur des Richard III ist ein faszinierendes Studienobjekt für Literatur- und Geschichtsinteressierte, die sich mit den dunklen Seiten der Macht auseinandersetzen möchten. 'RICHARD III' ist ein zeitloses Meisterwerk, das Leser jeden Alters fesseln wird. Mit seiner packenden Handlung, seinen vielschichtigen Charakteren und seiner sprachlichen Brillanz ist das Stück ein Muss für Liebhaber klassischer Literatur und Theater. Diese zweisprachige Ausgabe ermöglicht es Lesern, die Schönheit und Komplexität von Shakespeares Werk in beiden Sprachen zu erleben und zu genießen.

DRITTE SZENE




Ebendaselbst. Ein Zimmer im Palast.

(Königin Elisabeth, Lord Rivers, Marquis von Dorset und Lord Grey treten auf.)

Rivers.
Seid ruhig, Fürstin: bald wird Seine Majestät
Sich wieder im erwünschten Wohlsein finden.

Grey.
Es macht ihn schlimmer, daß Ihr's übel tragt:
Um Gottes willen also, seid getrost
Und muntert ihn mit frohen Worten auf.

Elisabeth.
Was würde mir begegnen, wär' er tot?

Grey.
Kein ander Leid, als solches Herrn Verlust.

Elisabeth.
Solch eines Herrn Verlust schließt jedes ein.

Grey.
Der Himmel schenkt' Euch einen wackern Sohn,
Wenn er dahin ist, Tröster Euch zu sein.

Elisabeth.
Ach! er ist jung, und bis zur Mündigkeit
Führt über ihn die Sorge Richard Gloster,
Ein Mann, der mich nicht liebt, noch wen von euch.

Rivers.
Ist's ausgemacht, daß er Protektor wird?

Elisabeth.
Es ist beschlossen, noch nicht ausgemacht:
Allein es muß sein, wenn der König abgeht.
(Buckingham und Stanley treten auf.)

Grey.
Da sind die Lords von Buckingham und Stanley.

Buckingham.
Eu'r königlichen Gnaden Heil und Glück!

Stanley.
Gott mög' Eu'r Majestät erfreun wie ehmals!

Elisabeth.
Die Gräfin Richmond, lieber Mylord Stanley,
Sagt auf Eu'r gut Gebet wohl schwerlich Amen.
Doch, Stanley, ob sie Euer Weib schon ist
Und mich nicht liebt, seid, bester Lord, versichert,
Ich haß Euch nicht um ihren Übermut.

Stanley.
Meßt, ich ersuch Euch, keinen Glauben bei
Den Lästerungen ihrer falschen Kläger;
Und würde sie auf gült'gen Grund verklagt,
Tragt ihre Schwäche, die gewiß entsteht
Aus kranken Grillen, nicht bedachter Bosheit.

Elisabeth.
Saht Ihr den König heute, Mylord Stanley?

Stanley.
Wir kommen, Herzog Buckingham und ich,
Nur eben jetzt von Seiner Majestät.

Elisabeth.
Was ist für Anschein seiner Beßrung, Lords?

Buckingham.
Die beste Hoffnung, Eu'r Gemahl spricht munter.

Elisabeth.
Gott geb' ihm Heil! Bespracht Ihr Euch mit ihm?

Buckingham.
Ja, gnäd'ge Frau: er wünscht den Herzog Gloster
Mit Euren Brüdern wieder auszusöhnen
Und diese mit dem Oberkämmerer
Und hieß vor Seiner Hoheit sie erscheinen.

Elisabeth.
Wär' alles gut! Doch das wird nimmer sein:
Ich fürchte, unser Glück hat seine Höh'.
(Gloster und Hastings.)

Gloster.
Sie tun mir Unrecht, und ich will's nicht dulden.
Wer sind sie, die beim König sich beklagen,
Ich sei, man denke, hart und lieb' sie nicht?
Beim heil'gen Paul, der liebt ihn obenhin,
Wer so sein Ohr mit Zankgerüchten anfüllt.
Weil ich nicht schmeicheln und beschwatzen kann,
Zulachen, streicheln, hintergehn und kriechen,
Fuchsschwänzend wie ein Franzmann und ein Aff',
So hält man mich für einen häm'schen Feind.
Kann denn ein schlichter Mann nicht harmlos leben,
Daß nicht sein redlich Herz mißhandelt würde
Von seidnen, schlauen, schmeichlerischen Gecken?

Grey.
Mit wem in diesem Kreis spricht Euer Gnaden?

Gloster.
Mit dir, der weder Tugend hat noch Gnade.
Wann kränkt' ich dich? wann tat ich dir zu nah?
Und dir? und dir? Wann einem eurer Rotte?
Die Pest euch allen! Unser gnäd'ger Fürst –
Den Gott erhalte, besser als ihr wünscht! –
Kann kaum ein Atemholen ruhig sein,
Daß ihr ihn nicht mit wüsten Klagen stört.

Elisabeth.
Bruder von Gloster, Ihr mißnehmt die Sache.
Der König hat, auf eignen höchsten Antrieb
Und nicht bewogen durch ein fremd Gesuch,
Vielleicht vermutend Euren innern Haß,
Der sich in Eurem äußern Tun verrät,
Auf meine Kinder, Brüder und mich selbst,
Zu Euch gesandt, damit er so erfahre
Die Ursach' Eures Grolls und weg sie schaffe.

Gloster.
Ich weiß es nicht - die Welt ist so verderbt,
Zaunkön'ge hausen, wo's kein Adler wagt.
Seit jeder Hans zum Edelmanne ward,
So wurde mancher edle Mann zum Hans.

Elisabeth.
Schon gut! man kennt die Meinung, Bruder Gloster:
Ihr neidet mein und meiner Freunde Glück.
Gott gebe, daß wir nie Euch nötig haben!

Gloster.
Gott gibt indes, daß wir Euch nötig haben;
Denn unser Bruder ist durch Euch verhaftet,
Ich selbst in Ungnad', und der Adel preis
Der Schmach gegeben, da man hohe Posten
Täglich verleiht, mit Ehren die zu krönen,
Die gestern keine Kron' im Beutel hatten.

Elisabeth.
Bei dem, der mich zu banger Höh' erhob,
Von dem zufriednen Los, das ich genoß!
Ich reizte niemals Seine Majestät
Wider den Herzog Clarence, war vielmehr
Ein Anwalt, welcher eifrig für ihn sprach.
Mylord, Ihr tut mir schmählich Unrecht an,
Da Ihr mich falsch in solchen Argwohn bringt.

Gloster.
Ihr könnt auch leugnen, daß Ihr Schuld gehabt
An Mylord Hastings neulichem Verhaft.

Rivers.
Sie kann's, Mylord; denn –

Gloster.
Sie kann's, Lord Rivers? Ei, wer weiß das nicht?
Sie kann noch mehr als dieses leugnen, Herr:
Sie kann Euch helfen zu manch schönem Posten,
Dann leugnen ihre Hand im Spiel dabei
Und alles nennen des Verdienstes Lohn.
Was kann sie nicht? Sie kann - ja traun! sie kann –

Rivers.
Was kann sie, traun?

Gloster.
Was kann sie traun? Mit einem König traun,
Und der ein Junggesell, ein hübscher Bursch!
Hat Eure Großmama so gut gefreit?

Elisabeth.
Mylord von Gloster, allzu lang ertrug ich
Eu'r plumpes Schelten und Eu'r bittres Schmähn.
Ich melde Seiner Majestät, beim Himmel,
Den groben Hohn, den ich so oft erlitt.
Ich wäre lieber eine Bauermagd
Als große Königin mit der Bedingung,
Daß man mich so verachtet und bestürmt.
Ich habe wenig Freud' auf Englands Thron.
(Königin Margaretha erscheint im Hintergrunde.)

Margaretha.
Das Wen'ge sei verringert, Gott, so fleh ich!
Denn mir gebührt dein Rang und Ehrensitz.

Gloster.
Was? droht Ihr mir, dem König es zu sagen?
Sagt's ihm und schont nicht; seht, was ich gesagt,
Behaupt ich in des Königs Gegenwart.
Ich wag es drauf, in Turm geschickt zu werden.
‘s ist Redens Zeit: man denkt nicht meiner Dienste.

Margaretha.
Fort, Teufel! Ihrer denk ich allzu wohl.
Du brachtest meinen Gatten um im Turm,
Und meinen armen Sohn zu Tewkesbury.

Gloster.
Eh' Ihr den Thron bestiegt und Eu'r Gemahl,
War ich das Packpferd seines großen Werks,
Ausrotter seiner stolzen Widersacher,
Freigebiger Belohner seiner Freunde;
Sein Blut zu fürsten, hab ich meins vergossen.

Margaretha.
Ja, und viel beßres Blut als seins und deins.

Gloster.
In all der Zeit war't Ihr und Grey, Eu'r Mann,
Parteiisch für das Haus von Lancaster;
Ihr, Rivers, war't es auch. - Fiel Euer Mann
Nicht zu Sankt Albans in Margrethas Schlacht?
Erinnern muß ich Euch, wenn Ihr's vergeßt,
Was Ihr zuvor gewesen und nun seid;
Zugleich, was ich gewesen und noch bin.

Margaretha.
Ein mörderischer Schurk', und bist es noch.

Gloster.
Verließ nicht Clarence seinen Vater Warwick,
Ja, und brach seinen Eid - vergeb' ihm Jesus! –

Margaretha.
Bestraf' ihn Gott!

Gloster.
Um neben Eduard für den Thron zu fechten?
Zum Lohn sperrt man den armen Prinzen ein.
Wär' doch mein Herz steinhart wie Eduard seins,
Wo nicht, seins weich und mitleidsvoll wie meins!
Ich bin zu kindisch töricht für die Welt.

Margaretha.
So fahr zur Hölle und verlaß die Welt,
Du Kakodämon! Dort ist ja dein Reich.

Rivers.
Mylord von Gloster, in der heißen Zeit,
Woran Ihr mahnt, der Feindschaft uns zu zeihn,
Da hielten wir an unserm Herrn und König,
Wie wir an Euch es täten, wenn Ihr's würdet.

Gloster.
Wenn ich es würde? Lieber ein Hausierer!
Fern meinem Herzen sei's, es nur zu denken.

Elisabeth.
So wenig Freude, Mylord, als Ihr denkt,
Daß Ihr genößt als dieses Landes König:
So wenig Freude mögt Ihr denken...

Erscheint lt. Verlag 24.11.2023
Übersetzer August Wilhelm Schlegel
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Lyrik / Dramatik Dramatik / Theater
ISBN-10 65--4767647-1 / 6547676471
ISBN-13 978-65--4767647-2 / 9786547676472
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