Leben und Tod Königs Richard des zweyten -  William Shakespeare

Leben und Tod Königs Richard des zweyten (eBook)

Ein zeitloser Blick auf Macht und Moral
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2020 | 1. Auflage
158 Seiten
Good Press (Verlag)
978-4-06-610882-5 (ISBN)
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William Shakespeares 'Leben und Tod Königs Richard des zweyten' ist eine Meisterwerkerzählung über Macht, Korruption und Schicksal. Das Stück, das im Elizabethanischen Zeitalter geschrieben wurde, enthält eine komplexe Handlung, die die Charakterentwicklung und den moralischen Verfall des Königs Richard II. zeigt. Shakespeares sprachliche Virtuosität und sein Geschick im Umgang mit politischen Intrigen machen dieses Werk zu einem zeitlosen Klassiker der Weltliteratur. Mit seiner tiefgreifenden Analyse der menschlichen Natur und seiner kraftvollen poetischen Sprache setzt Shakespeare einen Maßstab, an dem sich alle folgenden Dramatiker messen lassen müssen. William Shakespeare, einer der größten Schriftsteller der englischen Literaturgeschichte, hat 'Leben und Tod Königs Richard des zweyten' verfasst, um die komplexen Themen von Macht und Moral zu erkunden. Durch seine Einzigartigkeit und sein kritisches Verständnis der menschlichen Natur hat er sich als Vordenker und Innovator in der Welt der Dramatik etabliert. Sein Werk hat Generationen von Lesern und Zuschauern fasziniert und inspiriert und ist ein unverzichtbarer Bestandteil der Weltliteratur. Für Liebhaber von anspruchsvoller Literatur und historischen Dramen ist 'Leben und Tod Königs Richard des zweyten' ein absolutes Muss. Mit seiner tiefgründigen Exploration von Macht und Moral, fesselnden Charakteren und meisterhaften Sprache bietet das Stück eine reiche und lohnende Leseerfahrung. Tauchen Sie ein in die Welt von William Shakespeare und lassen Sie sich von seiner zeitlosen Erzählung faszinieren.

Siebende Scene.
(York zu den Vorigen.)

Green.
Hier kommt der Herzog von York.

Königin.
Mit Zeichen des Kriegs um seinen bejahrten Naken. O, seine Blike
sind von sorgenvollen Geschäften verdüstert! Guter Oheim, um des
Himmels willen, eine tröstliche Zeitung!

York. So müßte ich meine Gedanken belügen; der Trost ist im Himmel, und wir sind auf einer Welt, wo nichts als Kreuz, Sorge und Kummer lebt. Euer Gemal ist gegangen, um in der Ferne zu retten, was ihm andre indeß daheim entreissen. Ich ward hier zurük gelassen, um dieses Land zu unterstüzen; ich, der vom Alter gedrükt, kaum mich selbst tragen kan. Nun kommen die kranken Tage, die seine Ausschweiffungen nach sich gezogen haben; nun wird er seine Freunde, die ihm schmeichelten, kennen lernen. (Ein Bedienter kommt herein.)

Bedienter.
Milord, euer Sohn war schon abgereist, wie ich ankam.

York. Schon abgereist; Nun, so geh alles, welchen Weg es will. Die Edeln sind übergegangen, die Gemeinen kalt, und wanken schon wie ich besorge, auf Herefords Seite—Geh du nach Plaschie, zu meiner Schwester von Glocester; bitte sie, daß sie mir unverzüglich tausend Pfund schike; halt, hier ist mein Ring.

Bedienter. Milord, ich habe vergessen zu sagen, daß an dem nemlichen Tag da ich hinkam, und anfragte—Aber ich werde euch betrüben, wenn ich es sage.

York.
Was ist es dann?

Bedienter.
Eine Stunde eh ich kam, starb die Herzogin.

York. Gerechter Himmel! Was für eine Fluth von Plagen stürzt sich auf einmal über dieses unglükselige Land! Ich weiß nicht, was ich thun soll; wollte Gott! der König hätte (ohne daß eine Untreue von mir ihn dazu aufgefordert hätte) meinen Kopf mit meines Bruders Gloster's seinem abschlagen lassen. Wie, sind schon Jacht-Schiffe nach Irland abgegangen? Wo sollen wir Geld zu diesem Krieg hernehmen? Kommt, Schwester; (Base, wollt' ich sagen,) ich bitte euch um Vergebung.—

(Zum Bedienten.)

Geh' du heim, Bursche, bestelle einige Wagen, und belade sie mit den Waffen, die du finden wirst—Meine Herren, wollt ihr gehen, und die Truppen mustern? Ich versichre euch, daß ich nicht weiß, wie ich die Sachen, in der Unordnung, worinn sie mir in die Hände gegeben worden, ordnen soll.—Beyde sind meine Bruders-Söhne; der eine ist mein Souverain, beydes mein Eid und meine Pflicht befiehlt mir, ihn zu schüzen; der andre, gleichfalls mein Neffe, hat Unrecht vom König erlidten; Gewissen und Natur befehlen mir seinem Recht beyzustehen. Nun, etwas muß gethan seyn: Kommt, Base, ich will für eure Sicherheit sorgen. Geht, mustert eure Leute, und erwartet mich zu Berkley-Castle; ich will auch nach Plaschie—Aber die Zeit wird es nicht zulassen. Alles ist uneben, alles in der äussersten Unordnung.

(York und die Königin gehen ab.)

Achte Scene.

Buschy. Der Wind ist günstig, neue Zeitungen nach Irland zu schiken, aber bringt keine zurük. Wir werden nimmermehr eine hinlängliche Macht, um dem Feind Widerstand zu thun, aufbringen können.

Green. Ausserdem sind wir dem Haß derer, die den König hassen, desto näher, je näher wir der Liebe des Königs sind.

Bagot.
Und das sind die unbeständigen Gemeinen; ihre Liebe ligt in ihrem
Beutel; wer ihren Beutel ausleert, füllt ihre Herzen mit tödtlichem
Haß.

Buschy.
Wenn dieses ist, so ist der König mit allen Stimmen verurtheilt.

Bagot.
Und so ist uns unser Urtheil auch gesprochen.

Green.
Gut; ich will zu meiner Sicherheit nach Bristol, der Graf von
Wiltschire ist schon da.

Buschy. Ich will mit euch; denn von den erbitterten Gemeinen haben wir nicht viel bessere Dienste zu gewarten, als daß sie uns in Stüken zerreissen werden. Wollt ihr mit uns, Bagot?

Bagot. Nein; ich will zu Sr. Majestät nach Irland. Lebet wohl; wenn mir mein Herz die Wahrheit sagt, so werden wir Drey nimmer wieder zusammen kommen.

Buschy.
Das kommt darauf an, ob York den Bolingbroke zurükschlagen wird.

Green. Der arme York! Das Geschäfte, das er übernommen hat, ist nicht leichter, als wenn er den Sand zählen, und das Meer austrinken wollte. Wenn einer an seiner Seite ficht, so werden tausend fliehen.

Buschy.
Lebet wohl für ein und allemal.

Green.
Wir können einander wol wieder sehen.

Bagot.
Ich besorge, nimmer.

(Sie gehen ab.)

Neunte Scene.
(Verwandelt sich in eine wilde Gegend, in Glocester-Schire.)
(Bolingbroke und Northumberland treten auf.)

Bolingbroke.
Wie weit ist es noch, Milord, von hier nach Berkley?

Northumberland. Ich bin hier fremde in Glocester-Schire; diese hohen wilden Hügel, und diese rauhen unebnen Wege, machen unsern Marsch langsam und sehr beschwerlich; und doch hat eure angenehmste Gesellschaft mich beydes vergessen gemacht. Ich bedaure nur Roß und Willoughby, die auf ihrem Weg von Ravenspurg nach Cotschold das Glük ermangeln müssen, so ich izt geniesse; doch die Hoffnung erleichtert ihnen den ihrigen, und die Hoffnung des Genusses genießt beynahe schon so viel, als der Genuß selbst.

Bolingbroke. Eure Freundschaft treibt den Werth meiner Gesellschaft viel zu hoch, aber wer kommt hier? (Percy zu den Vorigen.)

Northumberland.
Es ist mein Sohn, der junge Heinrich Percy, von meinem Bruder
Worcester abgeschikt: Woher, Harry, was macht dein Oheim?

Percy.
Ich hoffte, Milord, bey euch Nachricht von ihm zu holen.

Northumberland.
Wie, ist er nicht bey der Königin?

Percy. Nein, Milord, er hat den Hof verlassen, seinen Stab zerbrochen, und die Königliche Hofstatt zerstreut.

Northumberland. Wie? Aus was Ursache? Er war nicht so gesinnt, da ich ihn das leztemal sprach.

Percy. Weil Euer Gnaden als ein Verräther ausgeruffen worden ist. Er ist nach Ravenspurg abgegangen, um dem Herzog von Hereford seine Dienste anzubieten; und mich hat er nach Berkley geschikt, um die Stärke der Kriegs-Völker zu erkundigen, die der Herzog von York daselbst zusammengebracht hat, mit dem Befehl von da gerade nach Ravenspurg zu eilen.

Northumberland.
Hast du den Herzog von Hereford vergessen?

Percy. Nein, Milord, man kan nicht vergessen, wessen man sich nie erinnert hat; meines Wissens hab' ich ihn in meinem Leben nie gesehen.

Northumberland.
So lern' ihn dann izt kennen; diß ist der Herzog.

Percy. Gnädigster Herr, ich erbiete euch meine Dienste, so wie sie sind, schwach, roh und jugendlich; zunehmende Jahre werden sie reiffer, und euers Beyfalls würdiger machen.

Bolingbroke. Ich danke dir, edler Percy; sey versichert, daß ich mich in nichts anderm so glüklich schäze, als in einem Herzen, das seiner guten Freunde nicht vergessen kan; und so, wie mein Glük mit deiner Liebe reiffen wird, soll es jederzeit die Belohnung deiner treuen Liebe seyn. Mein Herz macht diesen Vertrag, und hier siegelt ihn meine Hand.

Northumberland. Wie weit ist es von hier nach Berkley? und was für Bewegungen macht der gute alte York mit seinen Truppen dort?

Percy. Das Schloß steht dort hinter jenem Gebüsche, und ist, wie ich hörte, mit dreyhundert Mann besezt; die Lords, York, Berkley und Seymour sind darinn, sonst niemand von Namen und Ansehn. (Roß und Willoughby zu den Vorigen.)

Northumberland. Hier kommen die Lords von Roß und Willoughby, blutig vom Spornen, und feuerroth von Eile.

Bolingbroke.
Willkommen, Milords; ich weiß, eure Liebe verfolgt einen verbannten
Verräther; alle meine Schäze bestehen noch in leerem Dank, der,
wenn er reicher geworden ist, die Vergeltung eurer Liebe und eurer
Dienste seyn soll.

Ross.
Eure Gegenwart macht uns reich genug, Milord;

Willoughby. Und ersezt uns die Arbeit überflüßig, wodurch wir sie erhalten haben.

Bolingbroke. Immer mehr Dank!—(die Wiedervergeltung der Armen,) bis mein noch unmündiges Glük zu Jahren kommt, müssen Worte für mein erkenntliches Herz Bürge seyn. Aber wer kommt hier? (Berkley zu den Vorigen.)

Northumberland.
Es ist Milord von Berkley, däucht mich.

Berkley.
Milord von Hereford, mein Auftrag geht an euch.

Bolingbroke.
Milord, meine Antwort ist zu Lancaster; ich bin gekommen, diesen
Namen in England zu suchen, und ich muß diesen Titel in eurer Zunge
finden, eh ich auf etwas antworten kan, das ihr sagt.

Berkley. Meine Absicht, Milord, ist gar nicht, einen Titel von euern Würden wegzunehmen; ich komme zu euch, Milord, (Lord wovon ihr nur wollt) von demjenigen der izt der Erste in diesem Land ist, von dem Herzog von York, um zu erfahren, was euch antreibt, den Vortheil der Abwesenheit des Königs zu nehmen, und unsern angebohrnen Frieden durch einheimische Waffen zu schreken?

Zehnte Scene.
(York zu den Vorigen.)

Bolingbroke. Ich werde nicht nöthig haben, meine Antwort durch euch zu versenden; hier kommt Se. Gnaden selbst. Mein edler Oheim!

(Er kniet vor ihm nieder.)

York. Zeige mir, statt diesen betrüglich demüthigen Knien ein aufrichtig unterwürfiges Herz.

Bolingbroke.
Mein gnädigster Oheim!

York. Stille, stille; ich will nichts von deinen Titeln; ich bin keines Verräthers Oheim, und das Wort Gnade wird in einem verbrecherischen Mund entweiht. Warum haben deine geächteten, verbannten Füsse sich erfrecht, den Staub von Englands Boden zu betreten? Und, was noch ärger ist, wie haben sie sich erfrecht, so viele Meilen über ihren friedsamen Busen einher zu ziehen, und ihre erblassenden Einwohner mit dem...

Erscheint lt. Verlag 24.2.2020
Übersetzer Christoph Martin Wieland
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Lyrik / Dramatik Dramatik / Theater
ISBN-10 4-06-610882-2 / 4066108822
ISBN-13 978-4-06-610882-5 / 9784066108825
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