Der Notarzt 470 (eBook)

Herzstolpern

(Autor)

eBook Download: EPUB
2024 | 1. Aufl. 2024
64 Seiten
Bastei Lübbe (Verlag)
978-3-7517-6392-9 (ISBN)

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Der Notarzt 470 - Karin Graf
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Ausgerechnet auf dem Weg zu ihrer eigenen Verlobungsfeier bleibt Nicolina mit ihrem halb verrosteten Wagen mitten im Nirgendwo liegen, und dabei ist sie ohnehin schon zu spät dran! Ihr Verlobter wartet sicher schon ungeduldig in dem reservierten Festsaal - und mit ihm die geladenen Gäste.
Die junge Frau fühlt Panik in sich aufsteigen. Verzweifelt tritt sie mit voller Wucht gegen ihr Auto, in der Hoffnung, den Motor so vielleicht wieder zum Leben zu erwecken. Doch das Einzige, was sie dadurch erreicht, ist, dass ihr ein höllischer Schmerz durch das Bein schießt.
Ein zufällig vorbeifahrender Arzt erkennt ihre Notlage und hilft ihr. Dr. Aris Falkenstein versorgt ihr Bein und erklärt sich bereit, sie zu fahren. Aber plötzlich hat Nicolina es gar nicht mehr so eilig, zu ihrer Verlobungsfeier zu kommen, denn der charmante Arzt mit den funkelnden Augen bringt ihr Herz zum Stolpern ...


Herzstolpern

Mit einem verletzten Bein fing ihre Liebe an

Karin Graf

Ausgerechnet auf dem Weg zu ihrer eigenen Verlobungsfeier bleibt Nicolina mit ihrem halb verrosteten Wagen mitten im Nirgendwo liegen, und dabei ist sie ohnehin schon zu spät dran! Ihr Verlobter wartet sicher schon ungeduldig in dem reservierten Festsaal – und mit ihm die geladenen Gäste.

Die junge Frau fühlt Panik in sich aufsteigen. Verzweifelt tritt sie mit voller Wucht gegen ihr Auto, in der Hoffnung, den Motor so vielleicht wieder zum Leben zu erwecken. Doch das Einzige, was sie dadurch erreicht, ist, dass ihr ein höllischer Schmerz durch das Bein schießt.

Ein zufällig vorbeifahrender Arzt erkennt ihre Notlage und hilft ihr. Dr. Aris Falkenstein versorgt ihr Bein und erklärt sich bereit, sie zu fahren. Aber plötzlich hat Nicolina es gar nicht mehr so eilig, zu ihrer Verlobungsfeier zu kommen, denn der charmante Arzt mit den funkelnden Augen bringt ihr Herz zum Stolpern ...

»Ich hätte es wissen müssen!«

In der Notaufnahme der Frankfurter Sauerbruch-Klinik stieß Dr. Peter Kersten einen frustrierten Seufzer aus.

»Warum wurde mir dieser Notfall nicht angekündigt?«, stellte er den jungen Rettungsarzt, der neu sein musste, weil er ihn noch nie zuvor gesehen hatte, zur Rede. »Außerdem habe ich doch bei der Rettungszentrale gemeldet, dass wir in der nächsten Zeit bis auf Widerruf keine komplizierten Notfälle annehmen können.«

Vor fünf Minuten hatte er seinem Assistenzarzt Dr. Elmar Rösner, der sich eine Füllung ausgebissen hatte, erlaubt, rasch zum Zahnarzt in die Kaiserstraße zu laufen, der heute Notdienst hatte.

Heute war den ganzen Tag lang kaum etwas los gewesen, und er hatte gedacht, dass das zumindest bis zum Schichtwechsel um sieben Uhr abends so bleiben würde. Wobei der Schichtwechsel heute eigentlich keine Rolle für ihn spielte, weil er nämlich auch noch Nachtbereitschaft hatte.

Heute war Samstag und einer der ersten richtig schönen und warmen Frühlingstage. Den nutzten die meisten Leute dazu, irgendwo in der Sonne zu sitzen und den Duft und die Farben der wiedererwachten Natur zu genießen. Ein Bienenstich war dabei das Schlimmste, was einem passieren konnte, und wenn man nicht gerade Allergiker war, war das keine große Sache.

Einer seiner beiden jüngeren Assistenzärzte hatte sich heute krankgemeldet, und der andere trieb sich weiß Gott wo herum. Aber eine große Hilfe wäre dieser ihm ohnehin nicht, denn er kam frisch von der Uni und war noch sehr unsicher.

»Ich bin ganz alleine! Was soll ich mit ihm anfangen?«, fragte er ratlos und deutete auf den besinnungslosen jungen Mann, der offensichtlich schwer verletzt war. »Bringen Sie ihn bitte in die Städtische Klinik oder ins Unfallkrankenhaus.«

»Von dort komme ich doch gerade«, erwiderte der junge Kollege, der nicht sehr viel älter als vier- oder fünfundzwanzig Jahre sein konnte. »Das Unfallkrankenhaus hat Aufnahmestopp angemeldet, und in der Städtischen ist ein Assistenzarzt im ersten Ausbildungsjahr zugange, der völlig überfordert ist und ihn einfach liegen und sterben lassen wollte.«

Er schüttelte energisch den Kopf.

»Das konnte ich nicht zulassen. Das geht doch nicht! Er ist erst vierundzwanzig, und mit einer raschen Operation hat er alle Chancen der Welt.« Er musste hart schlucken. »Ich war absolut sicher, dass Sie ihn nicht abweisen würden. Aber ...« Er senkte seufzend den Kopf. »Da habe ich mich wohl getäuscht.«

»Himmel noch mal! Der Dackelblick, den Sie da gerade aufgesetzt haben, fällt unter unlautere emotionale Erpressung«, empörte sich Peter Kersten gutmütig schmunzelnd. Also, dann lassen Sie mich in Gottes Namen mal sehen, was wir hier haben.«

Peter nahm dem jungen Arzt das Einsatzprotokoll aus der Hand und überflog die Angaben darauf.

»Marko Gettinger, vierundzwanzig. Motorradunfall. Innere Blutungen wegen Milzruptur, Fehlstellung des Atlas, höchstwahrscheinlich nur ein Schleudertrauma und keine Fraktur. Schürfwunden an Armen und Beinen ...« Er hob den Kopf und schaute den jungen Kollegen fragend an. »Sagt wer?«

»Sage ich!«, erwiderte dieser mit fester Stimme.

»Wie wollen Sie das ohne Ultraschall oder CT so sicher feststellen?«

»Tastbefund und Instinkt.«

Peter verkniff sich ein Kopfschütteln. Der junge Kerl schien ihm ein bisschen zu selbstsicher zu sein. Innere abdominale Blutungen ließen sich durchaus ohne Röntgenuntersuchung feststellen. Der Bauch war dann steinhart und hoch aufgewölbt, der Blutdruck sank rapide ab, akuter Sauerstoffmangel, der durch den hohen Blutverlust entstand, färbte Lippen und Schleimhäute bläulich.

Doch woher wollte er so genau wissen, welches Organ oder Blutgefäß den Blutverlust verursachte?

»Facharzt für ...?«, fragte er.

»Für nichts. Noch nicht. Ich habe außer dem Praktikum noch nicht viel Erfahrung, denn ich finde keinen Ausbildungsplatz und helfe deshalb bei der Rettungsgesellschaft aus, um finanziell über die Runden zu kommen.«

»Falls sich Ihre Diagnose bewahrheiten sollte, was soll ich dann Ihrer Meinung nach tun? Ich bin wie gesagt alleine.«

»Ich bleibe hier und assistiere Ihnen«, erwiderte der junge Mann wie aus der Pistole geschossen. »Ich hätte sowieso schon seit einer Stunde Dienstschluss. Der Patient ist jetzt so halbwegs stabil. Wir könnten sofort anfangen.«

Er drehte sich entschlossen zu den beiden Sanitätern um.

»Schluss für heute, Jungs, ich bleibe hier. Fahrt den Wagen bitte auf den Parkplatz vor dem Krankenhaus, ich bringe ihn dann später in die Zentrale zurück.«

Er zuckte grinsend mit den Schultern, als Peter ihn fragend anblickte.

»Ich bin eigentlich als Fahrer angestellt. Den Rettungsarzt mache ich ehrenamtlich. Können wir jetzt, Herr Dr. Kersten? Er hat nicht mehr allzu viel Zeit.«

»Sie sind ganz schön aufdringlich«, sagte Peter. In Wahrheit war er beeindruckt, mit welcher Hartnäckigkeit der junge Kollege ein Menschenleben retten wollte. Wenn er auch noch mit seinen gewagten Diagnosen ins Schwarze getroffen haben sollte, dann ...

Aber nein, das war unmöglich. Innere Blutungen konnte man zwar tatsächlich ertasten, aber ob diese von der Milz, der Leber oder einer gerissenen Arterie kamen, das ließ sich nur mittels Ultraschall oder CT feststellen. Und ob der Atlas, der oberste Halswirbel, gebrochen war oder nur eine Fehlstellung aufwies, woher wollte er das denn ohne Röntgenuntersuchung mit solcher Sicherheit wissen?

Er gab Dr. Holger Kramer, dem Radiologen der Notaufnahme, der abwartend in der offenen Tür zum Schockraum stand, ein Zeichen, dass er mit der radiologischen Untersuchung loslegen könne. Dann rief er laut nach seinem Anästhesisten.

»Wir werden dich brauchen, Hannes«, teilte er dem Sechzigjährigen mit, als dieser aus dem Bereitschaftsraum kam. »Wir werden vermutlich operieren müssen. Und zwar wahrscheinlich sofort nach der Röntgenuntersuchung.«

»Ich bereite alles für eine schnelle Narkoseeinleitung vor«, erwiderte Dr. Hannes Fischer und verschwand in der Schleuse vor dem OP.

Normalerweise dauerte es stets nur wenige Sekunden, bis das gesamte Team der Notaufnahme in den Startlöchern stand, wenn ein Notfall angekündigt wurde. Heute jedoch nicht, denn erstens war der Notfall nicht angekündigt worden, und zweitens hatten sich alle darauf eingestellt, dass heute bis zum Schichtwechsel nichts Nennenswertes mehr passieren würde.

»Nora! Annette! Jens! Es gibt Arbeit!«, musste Peter erst laut rufen, ehe die beiden Pflegerinnen die Köpfe aus dem Schwesternzimmer steckten und Jens Jankovsky, der fast zwei Meter große junge Sanitäter, aus dem Klinikpark gelaufen kam, wo er nahe des offenen Fensters auf einer Bank in der Sonne gesessen und gelesen hatte.

»OP vorbereiten?«, fragte die Oberschwester.

Peter nickte. »Bitte, Nora. Innere Blutungen. Eine Milzruptur möglicherweise. Jens, du besorgst Universalspenderblut aus der ...«

»Er hat A positiv«, fiel ihm der junge Rettungsarzt ins Wort. »Ich habe noch am Unfallort einen Schnelltest gemacht.«

»Sie haben wohl an alles gedacht, wie? Kann ich mich auf die Richtigkeit dieser Angabe verlassen?«

»Tausendprozentig!«

»Dann also A positiv, Jens. Drei Einheiten fürs Erste. Danach bleibst du in Bereitschaft und kümmerst dich um die kleinen Wehwehchen der Patienten, die gelegentlich hereinschneien. Schwester Annette, Sie assistieren zuerst dem Kollegen Fischer bei der Narkoseeinleitung und dann Nora im OP.«

Er wandte sich dem jungen Kollegen zu.

»Und Sie ...« Er wurde unterbrochen, denn in diesem Augenblick kam der Radiologe aus dem Schockraum, in dem auch der mobile CT untergebracht war.

»Milzruptur und eine Fehlstellung des Atlas. Schleudertrauma. Sonst bis auf etliche weitgehend harmlose Abschürfungen nichts weiter.«

Peter warf dem jungen Kollegen einen Seitenblick zu und wartete auf ...

Doch es kam kein triumphierendes »Ich hab's Ihnen...

Erscheint lt. Verlag 23.3.2024
Reihe/Serie Der Notarzt
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
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ISBN-10 3-7517-6392-9 / 3751763929
ISBN-13 978-3-7517-6392-9 / 9783751763929
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