Die Zuversicht der Wildblumen (eBook)

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2024 | 1. Auflage
445 Seiten
MORE by Aufbau Digital (Verlag)
978-3-96797-482-9 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Die Zuversicht der Wildblumen - Micalea Smeltzer
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Wildblumen sind stark. Widerstandsfähig. Sie gedeihen unter den widrigsten Bedingungen. So möchte ich auch sein. Ich möchte die Zuversicht von Wildblumen besitzen ... niemals aufgeben, blühen und gedeihen, was auch immer geschieht.

Mein Leben verläuft ziemlich unspektakulär, aber das ist für mich in Ordnung. Das ändert sich, als Thayer Holmes nebenan einzieht. Der mürrische Landschaftsgärtner bringt frischen Wind in meinen Alltag. Und als er mich darum bittet, als Kindermädchen für seinen kleinen Sohn einzuspringen, stimme ich spontan zu. Es ist einfach unmöglich, Thayer und seinen Sohn nicht zu mögen.

Allerdings gibt es ein großes Problem: Ich bin achtzehn Jahre alt, er einunddreißig. Sich in ihn zu verlieben, war nicht geplant. Und ja, ich sehne mich auch danach, meine inneren Dämonen zu überwinden. Doch manchmal haben die schönsten Dinge die schlimmsten Konsequenzen ....

Erster Band der Wildflower Duet Reihe von Micalea Smeltzer. Wir empfehlen, die Bücher in der korrekten Reihenfolge zu lesen. 



Micalea Smeltzer lebt mit ihren beiden Hunden Ollie und Remy in Nord-Virginia. Wenn sie nicht gerade Bücher schreibt, liebt sie es sich selbst in einem spannenden Buch zu vergraben.

Als Empfängerin einer Nierentransplantation setzt sie sich dafür ein, das Bewusstsein für die Auswirkungen von Nierenerkrankungen, Dialyse und Transplantation zu schärfen und die Menschen über Lebendspenden aufzuklären. 

Kapitel 1


Mit achtzehn sollst du einen Plan für dein Leben haben.

Niemand sagt es dir ins Gesicht, aber es ist die unausgesprochene Botschaft, wenn die Leute von dir erwarten, dass du dir ein College ausgesucht hast und deinen kompletten Karriereweg vor dir siehst. Dass du einen Plan hast, wo und wer du sein willst.

Meine ältere Schwester wusste in diesem Alter, dass sie aufs College gehen und Krankenschwester werden wollte. Danach wollte sie in eine Großstadt ziehen, große Taten vollbringen und ein wichtiger Mensch sein.

Aber jetzt ist sie wieder zu Hause in Hawthorne Mills, unserer kleinen Stadt in Massachusetts.

Pläne funktionieren nicht immer, und trotzdem werden sie einem aufgedrängt, so als wäre alles in Ordnung, solange man den Weg nur klar vor sich sieht.

Was für eine verdammte Lüge.

Ich habe keinen Plan, und ich will auch keinen.

Vor zwei Wochen habe ich als Highschool-Absolventin ohne die Absicht, ein College zu besuchen, die Bühne der Schulaula überquert. Mein Freund will unbedingt aufs College gehen, und ihm ist unbegreiflich, warum ich ihm nicht folgen will.

Ich bin kein Hündchen an der Leine.

Den Wünschen eines anderen zu folgen, das klingt nach einer einfachen Fahrkarte in meine Version der Hölle … da war ich schon mal, und ich werde nie wieder dorthin zurückgehen.

Eine leichte Brise zerzaust mir die schulterlangen Haare, und ich binde mir die Haare mit einem Haargummi zurück. Ich ziehe die Beine an die Brust und schlinge die Arme darum. Auf dem Knie habe ich einen blauen Fleck – keine Ahnung, woher.

Das Auto meiner Mom biegt in unsere Straße ein, und ich krabble durch das Fenster in mein Zimmer zurück, bevor sie mich hier oben entdeckt. Sie findet es schrecklich, wenn ich draußen auf dem Dach sitze, ist fest davon überzeugt, dass ich eines Tages herunterfallen werde, obwohl ich bisher nicht einmal ausgerutscht bin. Ich habe ihr schon oft erklärt, dass Dachziegel rau sind und dadurch einen gewissen Halt bieten, aber sie hört mir nicht zu. Na ja, vermutlich erfüllt sie einfach ihre mütterliche Pflicht, indem sie auf mich aufpasst.

Seufzend schließe ich das Fenster hinter mir und betrachte lächelnd meinen schwarzen Kater, der zusammengerollt auf dem Bett liegt. Er mustert mich mit leuchtend grünen Augen, und sein Blick scheint zu besagen: »Wenn sie dich gesehen hast, steckst du echt in Schwierigkeiten.«

Ich nicke. Ja, schon klar.

Ich habe Binx, wie ich ihn nach der Katze in meinem Lieblingsfilm Hocus Pocus genannt habe, als Junges gefunden. Jemand hatte ihn in der Gasse hinter dem Antiquitätenladen meiner Mom ausgesetzt, und ich habe es nicht übers Herz gebracht, ihn einfach dort zu lassen. Damals hatte ich nur eine vorläufige Fahrerlaubnis und war gerade mit dem Fahrrad unterwegs. Ich wickelte den Kater in meine Jacke und nahm ihn mit nach Hause. Ich flehte und bettelte, bis Mom mir erlaubte, ihn zu behalten. Ich hätte nicht gedacht, dass sie ja sagen würde, aber wie durch ein Wunder tat sie es doch. Ich glaube, er hat auch ihr das Herz gestohlen.

Die Haustür schwingt auf, und wenige Sekunden später ruft Mom auch schon nach mir: »Salem?«

Jep, ich bin ebenfalls nach einer erfundenen Katze benannt.

Aber eigentlich heiße ich wie die Stadt, in der ich gezeugt wurde … hat man mir jedenfalls gesagt. So viel zum Thema eklig.

»Ja?« Ich wage mich aus meinem Zimmer und bleibe oben an der Treppe stehen.

Das viktorianische Haus, das Mom nach und nach umgestaltet, verfügt über eine breite geschwungene Treppe, wie man sie in alten Filmen sieht, in denen die Debütantin herabgeschwebt kommt, eine Hand elegant auf das Geländer gelegt.

Leider bin ich keine Debütantin, und ich habe auch nichts Elegantes an mir, meinen zerrissenen Jeansshorts, den schmutzigen Sneakers und dem Tanktop nach zu urteilen.

»Hast du heute Nachmittag etwas vor?« Sie bläst sich die Ponyfransen aus der Stirn, hält mehrere Papiertüten mit Lebensmitteln in Händen.

Ich steige die Treppe hinunter und nehme ihr ein paar ab. »Bisher nicht.«

»Wenn ich die Sachen weggeräumt habe«, sagt Mom, während sie auf die Küche zusteuert und ich ihr folge, »könntest du mir helfen, ein paar Cupcakes zu backen, falls du Lust hast. Thelma veranstaltet einen Kuchenbasar, und ich möchte ein paar Rezepte ausprobieren.«

Thelma Parkington, auch bekannt als größte Wichtigtuerin der Stadt. Sie ist weit über siebzig und trägt immer übergroße Brillen und bunte Kleider mit merkwürdigen Mustern. Sie ist eine richtige Klatschtante, die alles weiß, was es über die Einwohner dieser kleinen Stadt zu wissen gibt.

Schulterzuckend nehme ich eine Packung Frühstücksflocken aus einer Tüte und stelle sie in der Küche auf die Arbeitsplatte. »Klingt spaßig.«

»Gut.« Mom hält eine Packung Salzgebäck in der Hand und lächelt. »Ich freue mich, wenn du mir beim Backen hilfst.«

Ich erwidere ihr Lächeln. Das Leben war nicht immer so leicht und unbeschwert, nicht, solange Dad noch lebte. Hinter verschlossenen Türen war er ein missbrauchendes, kontrollierendes Arschloch, während er in der Öffentlichkeit ein völlig anderes Bild abgab. Das Leben mit ihm war die Hölle. Meine Mutter, meine Schwester und ich hielten ständig die Luft an und fragten uns, worüber er sich wohl als Nächstes aufregen würde. Der kleinste Anlass genügte – sei es, dass jemand das Licht nicht ausgemacht hatte, sei es, dass die Küche nicht schnell genug aufgeräumt worden war.

Jetzt können wir zusammen Cupcakes backen und die Küche tagelang im Chaos versinken lassen, wenn wir wollen.

Wir tun es nicht, es geht nur darum, dass wir es könnten.

Wir räumen sämtliche Lebensmittel weg, ehe Mom eine ihrer zahlreichen Schürzen herausholt. Diese ist bunt und mit Tortenstücken bedruckt. Mir reicht sie ein Exemplar mit Blumenmuster.

»Welche Geschmacksrichtungen willst du ausprobieren?« Ich binde mir die Schürze um die Taille und knote sie fest zu, damit meine Kleidung nicht schmutzig wird, aber wie ich mich kenne, werde ich mich trotzdem mit Mehl oder Zuckerguss beschmieren.

»Ich dachte an mein Honig-Lavendel-Rezept, dann die altbewährten Schokoladen-Cupcakes und vielleicht noch Zitrone-Minze.« Sie biss sich auf die Unterlippe. »Letztes Mal war es zu viel Minze, ich werde also ein bisschen an dem Rezept herumdoktern müssen.«

»Was ist mit deinen Cookie-Dough-Cupcakes? Die kommen doch immer gut an.«

Sie lacht leise und folgt mir mit dem Blick, als ich nach ihrem persönlichen Rezeptbuch greife, für den Fall, dass sie eine Rezeptur anpassen möchte.

»Das sagst du nur, weil es deine Lieblingssorte ist.«

Ich drehe mich zu ihr und lege das Buch auf die Kücheninsel. »Okay, erwischt«, sage ich.

Mom schüttelt den Kopf und verzieht amüsiert die Lippen, aber sie lehnt meine Bitte nicht ab. Ich lächle. Wir arbeiten Hand in Hand, holen Zutaten, Rührschüsseln und alle anderen notwendigen Utensilien heraus.

Ich kann nicht so gut backen wie Mom, aber immer noch ziemlich gut, und Backen ist etwas, das ich gern mit ihr mache.

Es ist schon ein ziemlich heiß im Haus – eine der kleinen Freuden, wenn man in einem alten Gebäude ohne Klimaanlage wohnt –, darum schalte ich den Decken- und den Standventilator ein, damit es in der Küche kühl bleibt. Sobald der Ofen vorheizt, wird es echt übel.

Meine Mutter macht uns zum Arbeiten Musik an, und wir tanzen durch die Küche und singen mit. Unser Lachen erfüllt den Raum. Ich erinnere mich an eine Zeit in unserem alten Zuhause, in der dieses Geräusch nicht mehr vorkam.

Ich versuche, nicht zu häufig an die Zeit davor zu denken – das Leben mit meinem Vater –, aber manchmal ist es schwer, den Gedanken zu verdrängen.

Ich fülle gleich große Mengen Teig in die Vertiefungen der beschichteten Cupcake-Form, während Mom drei verschiedene Sorten Glasur zubereitet. Die Küche ist der modernste Teil des Hauses, und Mom hat auf einem Doppelbackofen bestanden, weil sie so gern bäckt. Was natürlich sehr praktisch ist, wenn wir, so wie jetzt, mehrere Bleche Cupcakes gleichzeitig...

Erscheint lt. Verlag 1.3.2024
Reihe/Serie Wildflower Duet
Übersetzer Anne Morgenrau
Sprache deutsch
Original-Titel The Confidence of Willdflowers
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte age gap • All in • Dark Romance • Emma Scott • Forbidden Love • Lauren Layne • Liebe • L.J. Shen • Meghan March • Pepper Winters • Piper Rayne • Tod • ugly cry romance • Vi Keeland • Winter Renshaw
ISBN-10 3-96797-482-0 / 3967974820
ISBN-13 978-3-96797-482-9 / 9783967974829
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