Enemy Secrets -  Kiki Wally

Enemy Secrets (eBook)

(Autor)

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2024 | 5. Auflage
200 Seiten
epubli (Verlag)
978-3-7584-7952-6 (ISBN)
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!Band 2 der verhängnisvollen Geschichte von Logan und Juana (Vorgänger: Medical Secrets, Band 1)! Was ist, wenn ein Geheimnis aufgedeckt wird, bei dem du denkst, dass du jemanden nicht mehr mit den gleichen Augen sehen kannst, wie vorher? Und was passiert, wenn durch die Offenbarung des Geheimnisses plötzlich die Schwachstelle eines anderen aufgedeckt wird? Unverhofft wird Juana von den Sünden ihrer Eltern eingeholt, als sie erfährt, dass Logan auch in dem mexikanischen Konstrukt verwickelt ist. Sie landet wieder in Mexiko und die Situation erscheint mehr als aussichtslos, aus den Fängen des Kartells zu entkommen. Muss sie nun mit ihrem Leben bezahlen, um Dantes Wut zu bändigen? Dante hat Juana verschleppt und Logan ist verzweifelt. Es bietet sich ihm die Chance, Hilfe zu bekommen. Allerdings muss er dafür überlegen, ob er sein altes Leben als Saubermann nun endgültig verlässt und das Monster aus sich herauslässt oder aber, ob er das Kapitel 'Juana' in seinem Leben einfach schließt und in seinen Beruf als Arzt zurückkehrt. Während seiner Entscheidung und Planschmiedung, geht Juanas Leben hinter seinem Rücken den Bach runter. Dantes Vater hat ihn zu einem Mann herangezogen, der keine Gräueltaten scheut - auch nicht bei Frauen. Wird Logan die richtige Entscheidung treffen, seinen Gefühlen nachgeben und Juana vor einem schlimmen Schicksal bewahren können?

Kiki Wally schreibt gerne Romance-Geschichten jeglicher Art. Es darf gefühlvoll und intim sein - aber auch können Thrillereigenschaften in ihren Büchern eine große Rolle spielen. Mysteriöse Vorkommnisse, ungeklärte Handlungen, Mafiavibes - alles ist erlaubt. Die Autorin kommt aus dem Ruhrgebiet und hat in der Jugend bereits angefangen, kleine Geschichten zu verfassen. Im Jahre 2023 hat sie damit begonnen, sich mit der Selfpublishingbranche auseinander zu setzen und den Versuch gewagt, ein Buch zu veröffentlichen. Seither hat Kiki Wally bereits einige Romance-Geschichten auf den Markt gebracht.

Kapitel 15 - Logan


 

 

Mir hätte von Anfang an klar sein müssen, dass Dante mich belogen hatte. Natürlich hätte er mir Juana nicht wieder ausgehändigt oder sie laufen lassen, nur weil ich jetzt in seine Dienste getreten war. Aber trotzdem war ich so dumm gewesen, daran zu glauben. Einfach weil ich wollte, dass Juana ihr Leben zurückbekam und glücklich war. Aber er hatte sie an irgendwen verkauft, für was auch immer. Dieser jemand konnte allerdings nichts Gutes im Sinn haben. Es gab ja schließlich einen Grund, weshalb er eine Frau käuflich erwarb, anstatt eine Frau einfach in einer Bar kennenzulernen. Es waren nun bereits fünf Tage vergangen, seitdem Juana mir in die Arme gerannt war. Dorian und ich hatten auf Hochtouren versucht, einen Plan auszuarbeiten. Aber wir waren zu keinem Ergebnis gekommen. Die Tür zum Wandschrank war nun immer abgeschlossen gewesen. Und immer wieder, wenn Dante außer Haus war, wurde unser Flur überwacht. Mir wollte man natürlich weiß machen, dass es nur verstärkte Sicherheitsmaßnahmen seit dem Überfall auf die Kokainlieferung waren, sodass man angeblich mehr Männer angeheuert hätte. Aber natürlich versuchte er, dass es keine weiteren Überraschungen gab und er Juana einfach an den Käufer aushändigen konnte. Dorian hatte bei einem Telefonat aufgeschnappt, wann und wo die Übergabe über die Bühne gehen sollte. Dante wollte sich mit dem Käufer an seinem privaten Flugplatz treffen. Wir hatten bereits auch Hernan eingeweiht. Er hatte uns zugesichert, dass der Domingo-Clan uns helfen würden. Danach würde sich alles ändern. An dem Abend würde höchstwahrscheinlich unsere Tarnung auffliegen und wir würden uns zum Domingo-Clan bekennen und Dante den Rücken kehren. Oberste Priorität für mich war, Juana zu befreien. Dorian wusste das. Ich würde auch alles dafür tun, dass er es rausschaffte. Aber wenn mein Leben dabei auf der Strecke blieb, dann sollte es so sein. Hauptsache mein Mädchen war wieder frei und jemand war noch da, um sie zu beschützen. Ich hatte in den letzten Tagen hier viel nachgedacht. Als ich sie wieder gesehen hatte, wurde mir noch einmal klar, dass sie es war, mit der ich mein Leben verbringen wollte. Wir hatten noch gar keine Zeit gehabt, um unsere Romanze zur Beziehung zu machen und uns intensiver kennenlernen. Wer weiß, ob das überhaupt gut gehen würde. Aber ich hatte mich Hals über Kopf in sie verliebt und ich glaube, dass schon direkt zu Beginn, als sie am Einführungstag in mein Büro getreten war. Und das, obwohl sie mich zuvor im Flieger so sehr auf die Palme gebracht hatte. Aber ich war so sehr mit mir selber beschäftigt gewesen, dass ich das einfach nicht erkannt hatte.

 

******

 

Dorian und ich saßen im Auto und waren in den engbebauten Straßen von Tijuana unterwegs. Wir sollten in einer Bar Geld eintreiben, weil sie noch nicht alles von der letzten Kokainlieferung bezahlt hatten. Der Besitzer vertickte neben billigen Fusel in einem Hinterzimmer nämlich das Kokain von Dante, wovon er ihm wöchentlich eine ordentliche Ladung abkaufte – und das wohl seit Jahren. Letzte Woche hatte er aber nur die Hälfte des Geldes gezahlt. Aufgrund langjährigem Bestand im Kundenstamm hatte man ihm Zeit bis gestern gegeben. Doch er war nicht gekommen, um zu zahlen. Also durften wir nun die Drecksarbeit erledigen. Ich saß am Steuer und Dorian dirigierte mich durch die Straßen. Ihm ging es schon deutlich besser, doch er konnte sein Bein noch nicht zu hundert Prozent wieder belasten. Deshalb war er immer noch mit einem Gehstock unterwegs. Aber der Kerl ließ sich wirklich durch nichts kleinkriegen. An einer roten Ampel wandte ich ihm meinen Blick zu. „Weißt du, was ich dich noch gar nicht gefragt habe?“ Fragend zog er eine Augenbraue in die Höhe. „Wieso willst du weg vom Kartell?“ Dorians Miene verfinsterte sich schlagartig und noch bevor er anfing zu sprechen, wusste ich schon, dass ich ihn besser nicht gefragt hätte. „Nun, ich bin auch nicht freiwillig bei ihm. Ich habe damals geholfen, für ihn Geld zu waschen. Die Geldwäscherei war in Melbourne. Unserem damaligen Boss hat er immer nur Anweisungen übers Telefon gegeben oder Männer geschickt, die das Geld für ihn abholten. Nie war er persönlich gekommen. Seine Männer haben mir im Namen von ihm diverse Angebote unterbreitet. Aber ich hatte immer abgelehnt. Bis er eines Tages dann persönlich vor mir stand. Ich hatte schon von seiner skrupellosen Art gehört, wie er Leute rekrutierte. Deswegen wusste ich, dass er irgendetwas gemacht hatte, was mich zerstören würde.“ Er machte eine kurze Pause und schloss die Augen. Während ich weiter fuhr, beobachtete ich ihn aus dem Augenwinkel. Der Mann war gebrochen. Das war mir nie zuvor aufgefallen. Er hatte immer den Anschein gemacht, als wäre er schon lange mit dabei und auch freiwillig. Er hatte immer wie gemacht für dieses Leben hier gewirkt. Als er die Augen wieder öffnete und den Blick hob, waren seine Lider leicht gerötet. „Er eröffnete mir dann, dass er meine Frau und meine Tochter in seiner Gewalt habe und dass er sie an ein Bordell verkaufen würde, wenn ich nicht mitkommen würde. Und was machst du, als liebender Ehemann und Vater? Du setzt alle Hebel in Bewegung, damit die wichtigsten Menschen in deinem Leben wieder in Sicherheit sind. Das ist auch der Grund, wieso ich dich aus der Halle in dieses Motel geschleppt habe. Ich wusste, wie es sich anfühlt, was du jetzt durchmachst und ich wusste, dass ich in dir einen Partner finden würde, mit dem ich zusammen stehen und fallen kann“, endete er. Ich war sprachlos. Ich hatte nicht damit gerechnet, dass sich hinter seiner rauen Fassade, so ein herzensguter Kerl versteckte. Ich erinnerte mich an die Nacht vor einigen Monaten zurück, als ich in seinem Zimmer zwischen ihm und all den nackten Frauen aufgewacht war. „Was ist aus deiner Frau und deiner Tochter geworden?“ Irgendwie hatte ich ein ungutes Gefühl in der Magengegend. „Er hat sie gehen lassen. Sie leben jetzt in Kalifornien und sind hoffentlich glücklich.“ Wehmütig schaute er aus dem Fenster. „Was heißt hier hoffentlich?“ „Ich habe ihnen über eine Kontaktperson in den USA geholfen, sich dort ein Leben aufzubauen und dann habe ich den Kontakt abgebrochen. Sie sind ohne mich besser dran.“ Ich hielt gerade vor der Bar und machte das Auto aus. Ich packte Dorian an der Schulter und drehte ihn zu mir. „Hey, du hörst mir jetzt zu: Wenn das hier vorbei ist, dann werden wir zu deiner Familie reisen und dann bekommst du das Leben, was du verdienst. Hast du verstanden?“ Perplex starrte er mich an. „Sie werden sicherlich jemand Neuen haben, der sich um sie kümmert. Sie brauchen mich nicht.“ Es brach mir tatsächlich das Herz, Dorian so zu sehen. „Das weißt du nicht. Und ich wette mit dir, dass es auch so nicht sein wird. Wie hast du überhaupt all die Zeit durchgestanden, ohne Dante ein Haar krümmen zu wollen?“ Dorian lachte auf. „Oh, glaub mir. Ich habe jeden Abend Mordgedanken. Ich habe mich einfach in die Arbeit geschmissen. Habe erpresst, gemordet, Frauen eingearbeitet, Leute eingeschüchtert. Das hat mich abgelenkt und hat dazu geführt, dass Dante meint, ich sei einer seiner besten Männer. Ich habe mir so sein vollstes Vertrauen erarbeitet, damit er mich nicht kommen sieht, wenn ich ihm von hinten ein Messer in den Rücken ramme.“ Dorian hatte seine Schwäche zu seiner größten Waffe gemacht. Dante war wirklich in dem Glauben, dass seine Männer bereit waren, alles für ihn zu geben. Mich würde wirklich interessieren, was passieren würde, wenn Dorian sein Schicksal mit ihnen teilen würde und herauskäme, dass wir im Haus unbekannterweise noch andere Verbündete hätten.

 

*******

 

Eine Kellnerin hatte uns die Tür geöffnet und wir saßen an dem muffigen alten Tresen. In dieser Bar war alles aus uraltem, dunklem Holz, wo an manchen Stellen schon die Lasierung abblätterte. Kalter Qualm hang in der Luft. Die Fensterrahmen und Türen waren völlig vergilbt. Kein Wunder, dass der Betreiber hier Koks vertickte. In dieser Bude hier würde er sich wohl kaum über Wasser halten können, ohne noch eine andere Geldquelle zu haben.

Die Tür hinter der Bar öffnete sich und ein hochgewachsener, schlaksiger Kerl mit einem kurzen grauen Zopf, einem befleckten karierten Hemd und ausgewaschener Jeans trat an den Tresen. „Was kann ich euch Gutes servieren?“, offenbarte er uns seine braunen, stümmeligen Zähne, die nicht mehr alle vorhanden waren. „Red nicht um den heißen Brei, Javier. Wo sind die 10.000 Dollar von der letzten Lieferung?“, fragte Dorian ihn ungeduldig. Die Kellnerin stand etwas abseits von der Bar und sie ließ es sich nicht entgehen, mich schmachtend von oben bis unten zu mustern. „Ich brauche noch eine Woche, damit ich das Geld zusammen habe.“ Die Antwort gefiel Dorian nicht. Mit voller Wucht ließ er seine Waffe auf den Tresen knallen, die von Javier mit geweiteten Augen gemustert wurde. Auch ich zog meine Waffe aus dem Hosenbund. Anders als Dorian entsicherte ich sie allerdings direkt und richtete sie auf Javier. „Bitte..“, stammelte er und hob geschlagen die Hände nach oben. „Das Geld – jetzt sofort.“ Mein Tonfall ließ keine Widerrede zu. Für einen kurzen Moment ließ Javier seinen Blick zu der Tür hinter der Bar wandern. Er schien zu überlegen, ob er versuchen sollte, abzuhauen. Ich führte den ersten Schuss aus, knapp an seiner Schulter vorbei, direkt in die Tür, um ihm zu verstehen zu geben, dass er es besser nicht versuchen sollte. Seine Knie fingen an zu Zittern. Dorian musterte mich von der Seite und hatte sichtlich Spaß bei dieser Sache hier. „Also..“, begann er. „..wenn du kein Körperteil verlieren willst, solltest du jetzt besser das Geld holen.“ Angsterfüllt starrte er uns weiter...

Erscheint lt. Verlag 25.2.2024
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Lyrik / Dramatik Dramatik / Theater
ISBN-10 3-7584-7952-5 / 3758479525
ISBN-13 978-3-7584-7952-6 / 9783758479526
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