Dr. Stefan Frank Großband 25 (eBook)

10 Arztromane in einem Sammelband

(Autor)

eBook Download: EPUB
2024 | 1. Auflage
640 Seiten
Verlagsgruppe Lübbe GmbH & Co. KG
978-3-7517-6484-1 (ISBN)

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Dr. Stefan Frank Großband 25 -  Stefan Frank
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10 spannende Arztromane lesen, nur 7 bezahlen!
Dr. Stefan Frank - dieser Name bürgt für Arztromane der Sonderklasse: authentischer Praxis-Alltag, dramatische Operationen, Menschenschicksale um Liebe, Leid und Hoffnung. Dabei ist Dr. Stefan Frank nicht nur praktizierender Arzt und Geburtshelfer, sondern vor allem ein sozial engagierter Mensch. Mit großem Einfühlungsvermögen stellt er die Interessen und Bedürfnisse seiner Patienten stets höher als seine eigenen Wünsche - und das schon seit Jahrzehnten!
Eine eigene TV-Serie, über 2000 veröffentlichte Romane und Taschenbücher in über 11 Sprachen und eine Gesamtauflage von weit über 85 Millionen verkauften Exemplaren sprechen für sich:
Dr. Stefan Frank - Hier sind Sie in guten Händen!
Dieser Sammelband enthält die Folgen 2440 bis 2449 und umfasst ca. 640 Seiten.
Zehn Geschichten, zehn Schicksale, zehn Happy Ends - und pure Lesefreude!

Jetzt herunterladen und sofort eintauchen in die Welt des Dr. Stefan Frank.

Zu Tode erschöpft hob Antonia Trautwein ihren Kopf von der Tischplatte im Esszimmer und lauschte verwirrt nach hinten in die Wohnung. Schrie sich da etwa schon wieder eines ihrer Babys die Lunge aus dem Leib?

Sie hatte die Zwillinge doch gerade erst gefüttert, gewickelt und anschließend nervenaufreibend lange in den Schlaf gewiegt. Da konnte es doch nicht sein, dass sich diese Prozedur schon wieder ankündigte. Gaben die beiden denn niemals Ruhe?

Verzweifelt ließ Antonia ihren Kopf wieder auf die Arme sinken und begann zu schluchzen. Mit ihren langen blonden, im Moment leider völlig strähnigen Haaren, den verquollenen Augen und der zusammengekrümmten Körperhaltung bot die gerade mal fünfundzwanzigjährige Mutter ein Bild heillosen Elends.

Vor knapp drei Monaten hatte sie in einer Klinik am Rande von München zwei gesunden, kräftigen Mädchen – Mila und Lena – das Leben geschenkt. Das hätte eigentlich ein Grund zur Freude sein müssen, aber Antonia fühlte sich ganz und gar nicht so. Genaugenommen empfand sie schon seit dem Zeitpunkt der Entbindung einfach – nichts.

Nur mit Grausen erinnerte sie sich an die schreckliche Nacht der Geburt.

Obwohl als Risikoschwangerschaft eingestuft, hatte man ihr in der Klinik – wohl aufgrund der permanenten Unterbesetzung im Kreißsaal – zunächst eine junge, noch recht unerfahrene Hebamme zur Seite gestellt, die sich in ihrer Schüchternheit nicht getraut hatte, den diensthabenden Gynäkologen lieber einmal mehr als einmal zu wenig aus seinem gemütlichen Bereitschaftsraum zu holen.

Entsprechend hatte man bei Antonia den gestörten Geburtsablauf zu spät bemerkt, und erst, nachdem die werdende Mutter mit ihren Kräften schon vollkommen am Ende gewesen war, hatte man überhastet eine Kaiserschnittgeburt eingeleitet, wobei es vom herbeigerufenen Klinikpersonal niemand für nötig befunden hatte, die junge Mutter auch psychologisch darauf vorzubereiten.

Wie ein Schaf auf der Schlachtbank hatte sich Antonia gefühlt, als sie von den Schwestern wortlos und in höchster Eile für die notwendige Operation hergerichtet worden war. Nicht ein einziges tröstendes Wort war dabei gefallen. Den Eingriff selbst hatte sie in einem seltsamen, völlig gefühllosen Dämmerzustand erlebt.

Anschließend hatte man ihre beiden Babys sofort zu irgendwelchen Untersuchungen gebracht, ohne sie ihr wenigstens kurz einmal gezeigt zu haben, da nicht ausgeschlossen werden konnte, dass die beiden einen Sauerstoffmangel erlitten hatten.

Und später – nachdem klar gewesen war, dass die Mädchen die Prozedur zum Glück ohne körperlichen Schaden überstanden hatten – hatte man Antonia aus Gründen der Schonung noch eine Weile sediert und ihr die Babys erst am dritten Tag zum ersten Mal in den Arm gelegt.

Dabei wusste man doch nun wahrlich nicht erst seit gestern, dass nach einer Geburt, egal wie traumatisch sie war, Mutter und Kind sofort miteinander in Kontakt gebracht werden mussten, damit sie eine feste Bindung zueinander entwickeln konnten. Es gab inzwischen unzählige Studien, die sich mit den psychischen Schäden beschäftigten, die ein in den ersten Stunden nach der Geburt verhinderter Kontakt zwischen Mutter und Kind nach sich ziehen konnte.

Und diese Schäden, so wusste man inzwischen doch auch, betrafen nicht nur das Baby. Auch die Mütter, denen man in dieser wichtigen Phase ihre Kinder vorenthielt, konnten anschließend oft nur ein gestörtes Bindungsverhältnis zu ihren Babys aufbauen. Außerdem litten sie überdurchschnittlich häufig an den sogenannten Wochenbettdepressionen.

Aber nicht einmal das hatte man bei Antonia richtig erkannt. Sie war zwar aufgrund der Schwere des Eingriffs noch drei Wochen in der Klinik behalten worden, dann aber mit den beiden Babys Knall auf Fall und ohne jeden weiteren psychologischen Beistand als glückliche Mutter nach Hause entlassen worden.

Dabei war Antonia alles andere als glücklich. Die offensichtlich von ihrer überstürzten Ankunft in der Welt immer noch verstörten Zwillinge brüllten Tag und Nacht, und die ebenso verstörte Antonia war mit den beiden hilflosen, aber kraftstrotzenden Energiebündeln von Anfang an heillos überfordert.

Ihr Ehemann Marius war ihr in der ganzen Situation leider überhaupt keine Hilfe, denn der hatte sich nach ein paar kurzen Urlaubstagen eilig und heilfroh wieder in den Polizeidienst verabschiedet.

Antonia hingegen saß nun den ganzen Tag in ihrer schicken Wohnung am Rand der wunderschönen Siedlung Grünwald. Ruhig und idyllisch war es hier, mit einem herrlichen Blick auf den Grünwalder Forst, und nur der gelegentliche Kinderlärm aus dem gegenüberliegenden Waldkindergarten unterbrach die traumhafte Stille.

Alles hätte also perfekt sein können – wenn Antonia nur ein bisschen Unterstützung gehabt hätte! Aber daran war im Moment nicht zu denken, denn auch Antonias Eltern, die in Unterhaching und damit gar nicht so weit entfernt wohnten, waren im Moment unabkömmlich. Ein bisschen hatte Antonia sogar selbst dazu beigetragen.

Ihre Eltern hatten nämlich, nachdem Antonia im vorletzten Jahr geheiratet hatte, ihren Erziehungsauftrag damit als beendet betrachtet und waren von ihrer Tochter in dieser Sichtweise noch bestärkt worden.

Natürlich wollten sie auch weiterhin für ihr einziges und über alles geliebtes Kind da sein, wenn sie gebraucht wurden. Aber Antonias Vater hatte im vorgerückten Alter als Oberstudienrat nun endlich ein Sabbatjahr in Anspruch genommen, worauf er in all den Dienstjahren zuvor immer verzichtet hatte, und war mit seiner Frau schon vor Monaten zu einer ausgedehnten Weltreise aufgebrochen.

Die Reise war lange im Voraus geplant und gebucht gewesen, denn niemand hatte damit gerechnet, dass Antonia ihre Eltern so schnell zu Großeltern machen würde. Immerhin hatte sie erst vor wenigen Jahren ihre Lehre als Finanzkauffrau beendet und gerade eine verantwortungsvollere Position in ihrer Firma übertragen bekommen.

Es gab allerdings noch einen weiteren Grund, weshalb Antonia die Eltern überredet hatte, ihretwegen jetzt nicht extra auf die schon lange geplante Reise zu verzichten: Sie hatte Marius damals gegen den ausdrücklichen Rat ihrer Eltern geheiratet.

Ihr Vater Jeremias Kirchhoff, der Oberstudienrat, und ihre Mutter Gunthild, ausgebildete Psychologin und seit Antonias Geburt Hausfrau, hatten ihre Tochter zeit ihres Lebens sehr liberal erzogen und deshalb schließlich – wenn auch schweren Herzens – in die Hochzeit eingewilligt.

Nun wollte Antonia den Eltern unbedingt beweisen, dass deren damalige Entscheidung, die Tochter ihren eigenen Weg gehen zu lassen, richtig gewesen war. Und dass sie sich deshalb auch jetzt keine Sorgen zu machen brauchten, nur, weil sich mal eben Nachwuchs eingestellt hatte. Dann würden sie die Zwillinge eben ein paar Monate später als rundum gelungene Wonneproppen bewundern können.

Vorausgesetzt, dass sich die beiden bis dahin nicht die Seele aus dem Leib gebrüllt hatten!

Jetzt klopfte auch noch Antonias grantiger Vermieter Hubertus Hallhuber von unten mit einem Besenstiel gegen die Decke und tat auf diese Weise seinen erklärten Widerwillen gegen das Geschrei kund.

Der alte Herr hatte Antonia vom ersten Tag an gezeigt, was er von dem angekündigten Nachwuchs seiner Mieter hielt, denn seither war er ihr im Treppenhaus nur noch sehr wortkarg begegnet, als hätte sie ihm mit ihrer Schwangerschaft absichtlich eins auswischen wollen.

Seit die Zwillinge da waren, bekam er nicht mal mehr einen knappen Gruß über die Lippen. Dabei machte sein Schäferhund – ein unberechenbarer Zuchtrüde namens Hadewin vom Grauen Steine – mit seinem stundenlangen Gebell jeden Tag mindestens genauso viel Lärm wie drei Zwillingspärchen zusammen.

Mit der Körperhaltung einer uralten Frau drückte sich Antonia mühsam vom Stuhl hoch und schlurfte langsam in Richtung Kinderzimmer, aus dem ihr inzwischen beide Babys lauthals entgegenbrüllten.

***

In der Grünwalder Arztpraxis in der Gartenstraße zog Sprechstundenhilfe Martha Giesecke die Vorhänge vom Wartezimmer beiseite und schaute blinzelnd in die tiefstehende Herbstsonne.

Wieder war ein wunderbarer Oktobertag angebrochen, blau und golden, und wieder einmal war es viel zu warm für diese Jahreszeit. In den letzten Tagen hatte man um die Mittagszeit sogar noch hemdsärmelig im Biergarten sitzen können, was viele Münchner auch ausgiebig getan hatten.

Schwester Martha öffnete ein Fenster und sog die frische klare Luft genussvoll ein.

„Oh, tut det gut“, murmelte sie dabei und schloss für einen Moment die Augen. Obwohl sie schon vor vielen Jahren in der bayrischen Landeshauptstadt eine neue Wahlheimat gefunden hatte, hatte die gebürtige Berlinerin ihrer geliebten Heimatstadt in ihrem Herzen doch immer die Treue gehalten, und das hörte man ihren gelegentlichen dialektalen Einsprengseln noch an.

Das bekam nun auch Dr. Frank zu hören, als er aus dem Obergeschoss der Villa, wo seine großzügig geschnittene Wohnung lag, nach unten in die Praxisräume kam. Schwester Martha drückte ihm die obligatorische morgendliche Tasse Kaffee in die Hand und verzog dabei das Gesicht.

„Haben Sie det gehört, Chef?“, fragte sie. „Gestern Nacht hat schon wieder ein Kindergarten gebrannt. Ick möchte doch...

Erscheint lt. Verlag 20.2.2024
Reihe/Serie Dr. Stefan Frank Großband
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
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ISBN-10 3-7517-6484-4 / 3751764844
ISBN-13 978-3-7517-6484-1 / 9783751764841
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