Bianca Spezial Band 16 (eBook)

Drei Herzen in Texas

(Autor)

eBook Download: EPUB
2023 | 1. Auflage
384 Seiten
CORA Verlag
978-3-7515-2790-3 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Bianca Spezial Band 16 - Caro Carson
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DAS GEHEIMNIS DES BARKEEPERS von CARO CARSON
Der attraktive Barkeeper Connor lässt Delphinias Herz vom ersten Augenblick an höherschlagen. Aber kaum erwidert sie seinen zärtlichen Kuss, zieht er sich zurück. Fürchtet er, nicht gut genug für eine Professorin wie sie zu sein? Delphinia ahnt, dass er etwas verbirgt ...
HALT MICH FEST FÜR IMMER von CARO CARSON
Als Tana in den Armen von Feuerwehrmann Caden aus ihrer Ohnmacht erwacht, wünscht sie sich, dass er sie nie wieder loslässt. Doch sie muss ihre heimliche Sehnsucht ignorieren. Schließlich hat sie gerade erst erfahren: Sie trägt das Kind eines anderen unter dem Herzen!
WO EIN WEIHNACHTSWUNDER WAHR WIRD von CARO CARSON
So vielen Menschen hilft Unternehmer E. L. Taylor mit seinem Ratgeberbuch. Sein eigenes Glück dagegen findet er nicht! Bis er der mittellosen Mallory an Weihnachten ein Dach über dem Kopf bietet. Kann ausgerechnet die hübsche Studentin die Mauer um sein Herz einreißen?



Schon als in West Point, New York, ausgebildete Armee-Offizierin stand Caro Carson auf die Happy Ends guter Liebesromane, die sie überall las, wohin ihre Einsätze sie verschlugen. Anschließend arbeitete sie in der Pharmaindustrie und führte daher zahlreiche Fachgespräche mit Ärzten. Damals hatte sie noch keine Ahnung, dass diese Gespräche ihr eines Tages jede Menge guten Stoff für Romane liefern würden, doch inzwischen freut sich Caro über ihr eigenes Happy End. Sie lebt mit ihrem Ehemann und ihren zwei Kindern im sonnigen Florida, wo sie als fanatischer Achterbahnfan ein Vermögen für Flugtickets spart.

1. KAPITEL


Als Connor McClaine sie das erste Mal sah, las sie in einem Buch.

Die Gäste in seinem Pub lasen oft. Das Tipsy Musketeer befand sich nicht weit vom Campus der Masterson University entfernt, und so war es nicht ungewöhnlich, einem Studenten ein handgezapftes Guinness zu servieren, der Sokrates oder Soziologie studierte.

Diese Leserin war … anders.

In der Stille des Dienstagnachmittags blätterte sie eine weitere Seite um. Die Bewegung ihres Zeigefingers hatte eine faszinierende Anmut, eine einfache Berührung mit leichtem Druck auf das Papier.

Das Buch hielt sie zum Fenster hin geneigt. Der texanische Sonnenschein lag konstant golden auf ihrem braunen Haar. Die elfenbeinweißen Seiten des Buches reflektierten das Licht, sodass sie wie ein Gemälde wirkte. Wunderschön.

Traditionell waren irische Pubs dunkle Zufluchtsorte vor der rauen Außenwelt, und das Tipsy Musketeer war trotz seiner Lage in Zentraltexas so traditionell, wie ein irischer Pub nur sein konnte.

Der jetzige Besitzer Connor McClaine war jedoch einmal gezwungen gewesen, hundertachtzig Tage in einem Raum ohne Fenster zu leben, also standen die grünen Fensterläden des Tipsy Musketeer offen – und zwar dauerhaft.

Das Gebäude mochte historisch sein, aber die Klimaanlage war modern und effizient.

Die Frau las weiterhin, und Connor genoss die Schattierungen von Whiskeybraun in ihrem Haar. Einhundert Brauntöne – so viele verschiedene Farben hatte Rembrandt verwendet, um das Haar einer Frau zu malen. Connor hatte das in einem Buch über Kunstgeschichte gelesen, das er im Regal einer Gefängnisbibliothek gefunden hatte. Seitdem wollte er immer einen echten Rembrandt sehen.

Hier war sie.

Mit einer zierlichen Fingerspitze blätterte sie die Seite um, las und lachte, ein überraschtes Quietschen.

Connor hielt erschrocken inne, weil das Kunstwerk einen Laut von sich gegeben hatte.

Sie erwachte zum Leben, legte das Buch ab, stützte einen Ellbogen auf den Tisch, das Kinn auf die Hand und lächelte über etwas, das sie gelesen hatte.

Connor hatte das brennende Verlangen, mehr zu erfahren über …

Über …

Nicht über sie, natürlich. Er kannte Frauen wie sie – gebildet, friedlich, gut aussehend. Frauen, die ein ruhiges Leben führten. Frauen, denen nie Fenster und Tageslicht verwehrt wurden. Frauen außerhalb seiner Liga, zum Glück für sie.

Er missgönnte ihnen ihr schönes Leben nicht. Schließlich hatten sie ihm nichts getan, und die Welt wäre ein düsterer Ort, wenn jeder aus der gleichen Dunkelheit käme wie er.

Er könnte zu ihr gehen und sie fragen, ob sie etwas brauchte. So würde er das Buchcover sehen und etwas über sie erfahren. Wenn er später dasselbe Buch läse, wüsste er noch mehr über sie und könnte versuchen, zu erraten, auf welcher Seite, bei welchem Absatz sie gelacht hatte.

Ihr Lächeln verblasste. Mit einem Finger schob sie das Buch ein paar Zentimeter von sich.

Ah, er wusste schon. Er verstand dieses Gefühl. Ein Buch konnte einen an einen anderen Ort entführen, in eine andere Stimmung versetzen. Aber immer ging es zu Ende, und das Leben ging weiter. Die Rückkehr in die Realität konnte sich wie ein Kater anfühlen.

Die Bücher, die ihn aus einem fensterlosen Gefängnis entkommen ließen, hatten böse Kater nach sich gezogen.

Connor wandte sich von der bildschönen Frau ab und warf das Tuch, mit dem er Gläser poliert hatte, in den Wäschekorb. Sie war kein Gemälde, das sich analysieren ließ.

Er stützte die Unterarme auf die Theke und wartete, genoss den Moment, während er seinen lebenden Rembrandt beobachtete. Sie würde jeden Moment in seine Richtung blicken.

„Connor, rette mich.“

Eine andere Frau, ein Teenager, der nur dann Bücher las, wenn die Lehrer es verlangten, geriet in sein Blickfeld. Bridget war neun Jahre alt gewesen, als der vorherige Besitzer, ihr Onkel, ihn einstellte.

„Erschieß mich einfach“, sagte sie.

„Verlockend, aber ich kann nicht beides tun. Dich erschießen und dich retten. Du musst dich entscheiden.“

Bridget ließ sich auf einen der Barhocker plumpsen, womit sie ihm die Sicht auf die faszinierende Frau versperrte. Dramatisch stöhnend legte sie den Kopf auf die Theke.

„Ein kleiner Ratschlag“, sagte er. „Wenn du in zwei Jahren einundzwanzig wirst und legal trinken darfst, solltest du billigen Alkohol auf wilden College-Partys meiden, sonst bekommst du einen Kater, der sich genauso anfühlt, wie du dich jetzt fühlst.“

„Der Teufel soll dich und deine Ratschläge holen“, murmelte sie. „Kannst mir ja eine deiner Katerkuren verpassen.“

Da Bridgets Kopf aus dem Weg war, sah Connor die Frau wieder. Sie verstaute ihr Buch in einer Stofftasche.

„Hey?“ Bridget hob den Kopf und versperrte ihm erneut die Sicht.

Connor begann zu mixen und blickte dabei zu der Frau am Fenster. Sie war aufgestanden und ging auf die Toiletten zu, die Büchertasche über der Schulter. Ihr Chiffonrock flatterte bei jedem Schritt um ihre Knie.

„Wer war das?“, fragte Bridget.

„Wer?“

„Die Frau, der du auf den Hintern guckst.“

Connor goss Tomatensaft in das Glas und zuckte mit den Schultern. „Eine Kundin. Und ich schaue nicht auf ihren Hintern.“ Ich schaue mir den Schwung ihrer Haare an.

Und ihre Beine.

„Deine Kundin hat weder ein Getränk noch sonst etwas.“

„Sie hat gelesen.“

Bridget rollte mit den Augen, wie es nur eine Schauspielschülerin konnte. „Man kann gleichzeitig trinken und lesen. Du hättest sie unterbrechen können. Sie hätte es vielleicht zu schätzen gewusst.“

„Sie hat aufmerksam gelesen, so wie deine Professoren es von dir erwarten.“ Er gab drei Spritzer Tabasco in das Glas.

„Aufmerksam? Du hast ihr aufmerksam beim Lesen zugesehen und sie aufmerksam beobachtet, als sie wegging.“

„Ich habe gesagt, dass sie aufmerksam gelesen hat, und nicht, dass ich sie aufmerksam beobachtet habe, als sie las. Syntax, Bridget.“

„Syntax, Bridget“, wiederholte sie in einer guten Annäherung an seinen herablassenden Ton. „Du solltest Englischlehrer sein, kein Barbesitzer. Dann würdest du mehr Frauen kennenlernen, die aufmerksam lesen, anstatt solche, die sich betrinken und versuchen, dich zu bespringen.“

Connor warf Bridget eine Zitronenspalte zu. „Lutsch daran.“

„Hey …“

„Es ist gut für dich. Vitamin C.“ Er warf zwei weitere Zitronenscheiben in das Glas, rührte um und schob es mit präzise so viel Kraft über die Theke, dass es vor Bridget stoppte.

Sie starrte ihn an. „Du hast den Wodka vergessen.“

„Da du minderjährig bist, weiß ich, dass du gestern Abend keinen Alkohol getrunken hast, also trink deinen Saft.“

Die Frau, die gelesen hatte, kam zurück. Sie würde jeden Moment in seine Richtung blicken, vielleicht sogar an der Bar stoppen, um sich ein Getränk zu holen.

„Hey, Boss.“ Diesmal streckte ein junger Mann seinen Kopf in Connors Richtung und sprach mit der Energie und Lautstärke eines nicht verkaterten Studenten. „Alle sind auf dem Weg. Ein paar haben gesimst, dass sie sich verspäten, aber sie kommen.“

Kristopher Newell war Student und einer von Connors Barkeepern. Der Staat Texas schrieb nicht vor, dass Barkeeper einundzwanzig sein mussten – Angestellte durften schon mit achtzehn Alkohol ausschenken, solange sie keinen tranken, doch Connor verlangte es.

Kristopher hatte an den Tischen bedient, bis er einundzwanzig geworden war und Connor ihn hinter die Bar ziehen ließ. Wie Mr. Murphy vor ihm schätzte auch er gute Mitarbeiter und kümmerte sich um sie.

„Wie ist dein Test gelaufen?“, fragte er.

„Geht so. Aber hey, wenn ich diese Shakespeare-Sache mit Bravour schaffe, gleicht sich das wieder aus.“

In einer Ecke des Pubs gab es eine kleine Bühne, und heute Nachmittag würde sie von Studenten genutzt werden, die für eine Theaterarbeit proben wollten. Zwischen Mittagspause und Happy Hour war im Pub meist nicht viel los.

Die Frau am Fenster war zum Lesen hergekommen. Vielleicht hatte Miss Rembrandt gehofft, dies sei eine Oase abseits der Studenten, die jedes Lokal in der Athos Avenue bevölkerten, was im Grunde stimmte.

Im Tipsy Musketeer wurden die Ausweise kontrolliert. Es war auf dem Campus allgemein bekannt, dass in dieser Kneipe kein Bier an unter Einundzwanzigjährige ausgeschenkt wurde, und so zog das Musketier ältere Kundschaft an, eher Professoren als Studenten.

Die Frau kam ihm nicht wie eine Studentin vor. Sie war jung, aber keine Neunzehnjährige. Ms. Rembrandt also.

Sie holte ihr Buch wieder hervor, und Connor beschloss, ihre Getränkebestellung aufzunehmen.

„Ich mach das schon.“ Kristopher joggte zu ihr hinüber.

Großartig. Er hatte den gewissenhaftesten und eifrigsten Einundzwanzigjährigen der Stadt eingestellt.

Die Frau hatte eine gewisse Energie an sich. Ihr marineblauer Pullover und der hellblaue Rock wirkten nicht so behäbig, wie sie es wahrscheinlich beabsichtigt hatte. Als sie ihr Buch hinter sich schob, schmiegte sich der Pullover an ihre Kurven.

Ihr Lächeln war echt. Dann lachte sie, ein heller Klang, der den Raum erfüllte. Connor sah das Licht auf ihrem Gesicht, hörte das Licht in ihrer Stimme. Er holte tief Luft.

Er wollte sie kennenlernen. Er wollte wissen, woher sie kam, was sie tat, wohin sie ging.

...

Erscheint lt. Verlag 18.11.2023
Reihe/Serie Bianca Spezial
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte bücher für frauen • Cora • cora bücher • cora liebesromane • cora neuerscheinungen • cora romane • Cora Verlag • cora verlag kindle • eBook • ebook liebesroman • Frauenroman • Liebesgeschichte • Liebesroman • Romantische Bücher
ISBN-10 3-7515-2790-7 / 3751527907
ISBN-13 978-3-7515-2790-3 / 9783751527903
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