Canada Love – Herzschlag der Wildnis (eBook)

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(Autor)

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2023 | 1. Aufl. 2023
382 Seiten
beHEARTBEAT (Verlag)
978-3-7517-2931-4 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Canada Love – Herzschlag der Wildnis - Helen Paris
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Ein Jahr Auszeit inmitten der Wildnis West-Kanadas klingt perfekt für Hotelmanagerin Sara. Die Luft ist wie erwartet frisch und rein, doch das Leben ohne Strom und fließend Wasser stellt sie vor ganz neue Herausforderungen - und bringt sie oft an ihre Grenzen. Das nächstgelegene Dorf nimmt sie zwar herzlich auf, aber es liegt zwei Stunden Bootsfahrt entfernt.

Ihr nächster Nachbar Matt - ein Ranger - ist scheinbar gar nicht begeistert von der neuen Gesellschaft. Immer wieder geraten die beiden aneinander. Aber trotz seines teilweise mürrischen Verhaltens, bringt er Saras Hormone ganz schön in Wallung ...

Eine einsame Hütte in den Weiten Kanadas, atemberaubende Natur und ein heißer Ranger - das alles findet ihr in der neuen prickelnden Romance von Helen Paris.

Helen Paris liebt das Abtauchen in fremde Welten, ob virtuell in Geschichten oder auf ihren Reisen rund um den Globus. Seit knapp zwanzig Jahren lebt sie mit ihrem Mann zeitweise auf ihrem Segelkatamaran und ist auf allen Weltmeeren unterwegs. Eine halbjährige Reise quer durch Nordamerika mit Schiff und Wohnmobil hat ihre Liebe zu diesem vielseitigen Kontinent geweckt.

1


Sara

New York

Sara hob den Blick vom Handy, und ihr groteskes Ebenbild im Spiegel sprang ihr förmlich entgegen. Niemand würde sich Highlights ins Haar zaubern, wenn man dabei das Bild vor Augen hätte, wie dämlich man mit dieser Strähnchenhaube aussieht, ging es ihr durch den Sinn. Und dieser Gestank dazu! Wozu tat man sich das an?

Aber leider hatte die Natur sie nicht mit einem schönen Kastanienrot gesegnet, sondern eher mit einem Rotgold, was ihr als Kind auch den Spitznamen Karottenkopf eingebracht hatte. Mittlerweile waren die Haare zum Glück deutlich nachgedunkelt, und auch die Sommersprossen verblassten – nur wenige eigensinnige auf der Nase und dem Dekolleté hielten sich noch hartnäckig. Wie Simon immer behauptete, passten sie zu ihrem Charakter. Was immer das auch bedeuten sollte, man traute besser nie der Meinung eines Ex.

In dem Moment poppte eine Nachricht ihrer Assistentin Jennifer auf.

Termin 14 h CEO steht nicht in Ihrem Kalender.

So mussten sich die Wechseljahre anfühlen, auch wenn sie mit zweiunddreißig noch weit davon entfernt war. Eine Hitzewelle schoss durch ihren Körper, während sie schnell auf die silberne Cartier-Uhr an ihrem Handgelenk sah. Kurz vor eins. Der Geschäftsführer der großen Boutique-Hotel-Kette, Ruben Van Hagen, ließ sich selten persönlich im Royal Court blicken, das sie seit vier Jahren als General-Managerin leitete. Was er wohl von ihr wollte?

Welcher Termin?

Simon sagt, Sie wären informiert.

Vorsichtig ließ Sara ihre Blicke durch den elegant in Schwarz, Weiß und Rot gehaltenen Friseursalon schweifen. Das Publikum war um diese Uhrzeit bunt gemischt. Ältere Damen mit Blaustich im silbernen Haar oder das Grau jugendlich-blond überfärbt, junge Frauen in der Mittagspause, die sich hippe Frisuren schneiden ließen, oder auch Männer mit angesagten Haarschnitten oder ausrasierten Nacken.

Wie auch immer – laute Flüche waren hier momentan nicht angebracht, so schimpfte Sara stumm in sich hinein. Sie wollte Simon keine Absicht unterstellen. Oder seiner Assistentin Marian, die Jennifer während deren freien Tagen normalerweise zuverlässig vertrat.

Vorsichtig schob sie sich den Freisprech-Kopfhörer unter die Haube ins Ohr und wählte Simons Nummer. Er nahm sofort ab.

»Wieso weiß ich nichts von dem Termin heute um vierzehn Uhr?«, fragte sie mit gedämpfter Stimme, jedoch ohne die Schärfe darin zu verbergen.

»Aber ich habe es dir doch gestern Nachmittag erzählt. Jennifer hat schon gesagt, dass du sie nicht informiert hast. Es war auch nicht in deinen Kalender eingetragen. Gut, dass ich gerade noch mal nachgefragt habe.«

Dieser gönnerhafte Tonfall! Sara presste die Lippen zusammen. Sie könnte jetzt stundenlang darüber diskutieren, was da schiefgelaufen war, aber es half ja nichts. Ihr Ex würde es schaffen, das schönzureden und ihr das Gefühl geben, es wäre ihre Schuld.

»Ich bin auf jeden Fall da und kann übernehmen, falls du es nicht rechtzeitig schaffst«, säuselte er, vermutlich sollte sie das beruhigen.

Wenn er so weitermachte, würden ihre Fingernägel Halbmonde in die mit rotem Leder bezogene Stuhllehne graben.

Gut, ihrem Ex die Absicht zu unterstellen, sie vor der Geschäftsleitung bloßzustellen, wäre unfair. Eigentlich war das nicht sein Stil. Aber dass er vergessen hatte, sie zu informieren, und nun vermutlich selbst glaubte, er hätte es getan … Das würde sie nicht vom Tisch weisen. Solch einen wichtigen Termin würde sie nicht vergessen. Oder sollte sie ihm tatsächlich nicht zugehört haben, weil er die wichtige Nachricht in einen seiner wiederkehrenden Vorträge über ihren Gender-Bonus, den sie seiner Meinung nach bekam, eingebettet hatte?

Wie auch immer, Grübeln half ja nichts. Sie musste nun schauen, dass sie es rechtzeitig schaffte. Zum Glück lag der Friseursalon am Times Square unweit vom Hotel entfernt, und wenigstens war sie dann für das Gespräch gut frisiert. Eigentlich hatte sie eine ausgedehnte Mittagspause mit einem schönen Salatteller bei Joe’s geplant, aber das Essen konnte sie auch ausfallen lassen.

Nun musste sie nur Guiliano diskret zu verstehen geben, dass er sich etwas beeilen sollte, ohne seine sensible Künstlerseele zu verletzen. Denn unumwunden war das, was er mit ihren Haaren anstellte, die sich manchmal in Richtungen lockten, in denen sie nichts zu suchen hatten, ein echtes Kunstwerk.

Als hätte er gespürt, dass sie an ihn dachte, blieb er im Vorbeilaufen hinter ihr stehen, knetete kurz ihre Schultern, bevor er sie tadelnd ansah. »Entspann dich, Sweetheart!«

Zerknirscht blinzelte sie ihn an. »Kann ich nicht, ich musste gerade erfahren, dass ich um vierzehn Uhr einen Termin mit dem CEO habe.«

Guilianos Augenbrauen hoben sich bis an den Ansatz seiner kunstvoll zerzausten schwarzen Haare, bevor er theatralisch aufseufzte. »Was verlangst du von mir?«

»Es tut mir wirklich leid.«

»Schon gut. Wir werden es schaffen. Aber nur, weil du es bist.«

»Du bist ein Schatz.« Sara verbarg die Erleichterung nicht.

Wobei sie ganz bestimmt keine Vorzugsbehandlung im Sinn gehabt hatte, als sie Guiliano und seinen Lebenspartner mit der gemeinsamen Tochter kürzlich für einige Tage in einer freien Suite im Royal Court untergebracht hatte. Sie hatte die drei doch nicht auf der Straße sitzenlassen können, nachdem deren Wohnung von einem Wasserrohrbruch geflutet worden war.

Doch Guiliano hielt sein Versprechen. Fünfundvierzig Minuten später eilte sie frisch frisiert, mit neu gefärbten Wimpern und getrimmten Augenbrauen, zu der wartenden Rikscha. Normalerweise ging sie die Strecke zu Fuß, selbst in High Heels konnte sie mit der Geschwindigkeit der anderen New Yorker mithalten, die in einer sich stets in Bewegung befindlichen Masse über die Gehsteige von Manhattan rotierten. Doch die schulterlangen Haare fielen so locker, sie wollte nicht riskieren, völlig verschwitzt am Royal Court anzukommen.

Obwohl sie an die blinkenden Leuchtreklamen und den Verkehr auf dem Times Square gewohnt war, stresste sie der Trubel und der Lärm heute irgendwie. Selbst das Hufgeklapper der beiden berittenen Polizisten, das sie sonst eher romantisch fand, kam ihr hektisch vor.

Zumindest heftete sich Amal, der fixe Rikscha-Fahrer, der auch viele Fahrten für ihre Gäste ausführte, an die Fesseln der Polizeipferde, als sie den Weg freibahnten.

Das reichliche Trinkgeld, das sie Amal zusteckte, hatte er sich wahrlich verdient. Mit einem »Tausend Dank, Miss Hastings« verabschiedete er sich strahlend.

Acht Minuten vor zwei stieg sie am Royal Court aus.

Gerade rechtzeitig für einen Gang zum Waschraum. Kaum hatte sie ihr dunkelblaues Kostüm geglättet, sich versichert, dass die weiße Bluse sorgfältig geschlossen war, und sich auf ihrem Bürostuhl niedergelassen, da summte die Sprechanlage, und Jennifer kündigte den CEO an. Sofort stellte ihre Assistentin Getränke und Gebäck bereit – einen Kaffee und Wasser für Sara und einen schwarzen Tee mit Milch für ihren Chef.

Ruben Van Hagen kam niemals zu spät. Vermutlich würde er bei völlig blockierten Straßen direkt mit dem Fallschirm über dem Royal Court abspringen, um pünktlich zu einer Verabredung zu kommen. Bei seinem geschniegelten Anblick war Sara froh, frisch vom Friseur zu kommen, und sie konnte nur mühsam widerstehen, sich das Kostüm nicht nochmals glattzustreichen.

Die grauen Haare des CEO waren akkurat gescheitelt, kein Härchen lag schief, das weiße Hemd war frisch gestärkt, die bordeauxrote Krawatte makellos gebunden, und der anthrazitfarbene Maßanzug zeigte keinerlei Falten, als wäre Ruben auf einem Segway stehend angereist.

Auch keiner seiner Zähne, die sie nun grellweiß anstrahlten, wagte es, auch nur einen Millimeter aus der Reihe zu tanzen. »Sara. Wie schön, Sie zu sehen.«

Sie schüttelte die dargebotene Hand mit demselben kräftigen Händedruck. Ihr Boss war kein Mensch, der sich viel mit Small Talk aufhielt, sie konnte direkt zum Punkt kommen. »Ruben, es ist mir eine Freude. Bitte, nehmen Sie Platz. Welcher Umstand verschafft mir die Ehre dieses unerwarteten Besuchs?«

Für einen Moment blitzte Sorge in seinen Gesichtszügen auf, bevor er wieder ganz der stets kontrollierte, erfolgreiche Geschäftsmann war. »Ich habe gute Neuigkeiten für Sie: Wir werden hier komplett neu renovieren.«

»Oh.« Sie schluckte. »Hat es etwas mit den Gebäude-Inspektoren zu tun, die kürzlich hier waren?«

Ruben hob erstaunt die sorgfältig getrimmten Augenbrauen, bevor er einen Schluck von seinem Tee nahm. »Sie sind clever, Sara. Niemand hat etwas von Inspektoren gesagt.« In seiner Stimme lag eine Frage.

»Nun ja, ich kenne normale Handwerker – und diese Männer waren keine.«

»Wer weiß noch davon?«

»Niemand. Und ich habe mit niemandem darüber gesprochen«, fügte sie sofort hinzu, da Ruben nun ehrlich besorgt schien.

»Gut. Ich will offen zu Ihnen sein. Wir möchten das nicht an die große Glocke hängen, aber es gibt einen Hausschwamm, also einen holzzerstörenden Pilz, in diversen Wänden des Gebäudes. Keine tragenden, aber doch so relevant, dass eine Kernsanierung erforderlich ist. Es besteht keinerlei Gefahr für die Gäste, aber dennoch sollte davon nichts nach außen dringen, um keine Panik hervorzurufen. Deshalb auch diese etwas unkonventionelle Besprechung. Wir verschönern, das ist die offizielle Version.«

»Puh, das hört sich tatsächlich nicht gut an. Das heißt, wir schließen komplett?«

»Ja, die Arbeiten werden...

Erscheint lt. Verlag 1.6.2023
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Auszeit nehmen • ebook liebesroman • Kanada • Liebesroman • Lynnwood falls • Romance • Romantik • romantische Liebesgeschichte • Romantischer Roman • romantisches ebook • Tiny House • Westkanada
ISBN-10 3-7517-2931-3 / 3751729313
ISBN-13 978-3-7517-2931-4 / 9783751729314
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