Bianca Exklusiv Band 360 (eBook)

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2023 | 1. Auflage
512 Seiten
CORA Verlag
978-3-7515-1669-3 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Bianca Exklusiv Band 360 - Michelle Major, Nancy Robards Thompson, Stella Bagwell
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WAS, WENN ES LIEBE IST? von MICHELLE MAJOR
Das ist der Kuss, auf den sie immer gewartet hat! Eng schmiegt Lexi sich an Scott. Dass er unwiderstehlich und gleichzeitig ihr Boss ist, kann sie dabei fast vergessen. Aber nicht, dass sie das Städtchen, wo ihre große Liebe wohnt, bald verlassen muss ...

KÜSS NIEMALS DEINEN BESTEN FREUND von NANCY ROBARDS THOMPSON
'Wir sind verlobt!' Bias bester Freund Aiden gibt sich spontan als ihr Zukünftiger aus. Angeblich nur, um sie nach einer Kurzaffäre mit einem Promi vor den Paparazzi zu schützen. Aber warum fällt sein gespielter Kuss so leidenschaftlich aus?

SECHS JAHRE UND EINE NACHT von STELLA BAGWELL
Wenn sie mit Quint zusammen ist, kann Maura endlich wieder ausgelassen lachen. Doch ihre stürmische Nacht hat süße Folgen ... und weil Quint sechs Jahre jünger ist als sie, kann Maura sich ein Happy-End mit ihm einfach nicht vorstellen!



Die USA-Today-Bestsellerautorin Michelle Major liebt Geschichten über Neuanfänge, zweite Chancen - und natürlich mit Happy End. Als passionierte Bergsteigerin lebt sie im Schatten der Rocky Mountains, zusammen mit ihrem Mann, zwei Teenagern und einer bunten Mischung an verwöhnten Haustieren. Mehr über Michelle Major auf www.michellemajor.com.

1. KAPITEL


Früh am Morgen waren die Straßen noch menschenleer. Die Sonne stieg langsam über die Dächer der Backsteinbauten, als Lexi Preston vor dem Eingang eines geschlossenen Geschäfts kauerte und zusah, wie der Wind das Herbstlaub umherwirbelte. Nachdem sie die letzten eineinhalb Tage in ihrem Wagen zugebracht hatte, tat die kühle Luft gut.

Vor fast sechs Monaten war sie das erste Mal nach Brevia, North Carolina, gekommen, damals noch unter ganz anderen Vorzeichen als am heutigen Tag.

Ihr fielen die Augen zu. Sie hätte schwören können, dass es nur eine Minute gedauert hatte, doch sie musste eingeschlafen sein, denn als sie jemand mit dem Fuß anstieß und sie die Augen aufriss, saß sie im hellen Sonnenschein da. Verlegen stand sie auf.

„Was wollen Sie denn hier?“, knurrte Julia Callahan sie an.

Lexi wich vor der Frau zurück, die allen Grund hatte, sie zu hassen. Dennoch erwiderte sie im Flüsterton: „Ich brauche Ihre Hilfe. Ich kann mich an niemanden sonst wenden.“

Als Julia die Brauen hochzog und die Lippen zusammenpresste, konnte Lexi den Zorn der anderen Frau spüren. Diese finstere Miene tat ihrem makellosen Aussehen aber keinen Abbruch. Die Frau war schlank, blond und ein ganzes Stück größer als Lexi und hätte als Schönheitskönigin durchgehen können. Aber es steckte mehr hinter Julia Callahan, das hatte Lexi bei ihrer Recherchearbeit herausgefunden.

„Sie wollten mir meinen Sohn wegnehmen. Warum sollte ich Ihnen helfen?“

„Letztlich habe ich dafür gesorgt, dass Sie ihn behalten dürfen“, betonte Lexi und rückte ihre Brille zurecht. „Schließlich haben Sie von mir die Informationen erhalten, durch die die Johnsons dazu veranlasst wurden, die Klage zurückzuziehen.“

„Das weiß ich, aber es erklärt nicht, warum Sie vor meinem Frisiersalon sitzen und wie ich Ihnen helfen soll.“

Lexi verschränkte die Arme vor der Brust, da plötzlich ihr Magen knurrte. Hätte sie auf dem Weg in die Stadt doch bloß erst noch gefrühstückt. „Dennis und Maria Johnson sind dahintergekommen, dass ich Ihnen die Informationen gegeben habe. Darauf haben sie meinem Vater das Mandat entzogen, und etliche ihrer Freunde sind ebenfalls zu einer anderen Kanzlei gewechselt. Wir haben mehr als die Hälfte unserer Mandanten verloren.“

Als sie an den Zorn und die Enttäuschung ihres Vaters dachte, versagte ihr einen Moment lang ihre Stimme. „Daraufhin hat mein Vater mich gefeuert und enterbt.“

Seit dem Abschluss des Jurastudiums vor sechs Jahren hatte sie in der Kanzlei ihres Vaters gearbeitet und dabei versucht, all seine Erwartungen zu erfüllen. Bislang hatte sie immer noch in dem Apartment gewohnt, für das er seit dem College aufgekommen war. Bis sie vor zwei Tagen auch hierfür die Kündigung erhalten hatte.

Sie atmete tief durch, um zur Ruhe zu kommen. „Er hat gesagt, er bereut den Tag, an dem ich geboren wurde. Und ich wäre nichts weiter als eine …“

„Ihr Vater ist ein Arsch.“ Julias klare Worte ließen sie lächeln.

„Stimmt.“ Sie kämpfte gegen ihre Tränen an. „Aber er ist alles, was ich habe … oder hatte.“

„Haben Sie sonst keine Familie?“

„Mit sechs Jahren wurde ich adoptiert. Ich war bei verschiedenen Pflegefamilien, aber an meine leibliche Mutter kann ich mich kaum noch erinnern. Mein Dad hat nie geheiratet, er war ein Einzelkind, und meine Großeltern sind vor Jahren gestorben.“

„Freunde?“

„Ich treffe mich schon mit Kollegen aus dem Büro oder Leuten aus dem Country Club oder Mandanten. Ich bin nicht sehr gut darin, Freundschaften zu schließen.“

„Vermutlich, weil es nicht so einfach ist, gleichzeitig eiskalte Anwältin und gute Freundin zu sein.“

„Ja, vermutlich“, gab Lexi betreten zurück.

„Himmel, das sollte ein Witz sein.“ Julia ging an ihr vorbei und schloss die Ladentür auf. „Werden Sie mal ein bisschen lockerer, Lex.“

„Geht’s Ihnen noch gut?“, brüllte Lexi und stürmte hinter ihr ins Geschäft. Die letzte Bemerkung war nach dem Tumult der vergangenen Tage zu viel gewesen. „Ich erzähle Ihnen gerade, dass ich keinen Job, kein Zuhause und keine Freunde mehr habe, weil ich Sie und Ihren Sohn gerettet habe. Und dann sagen Sie mir, ich soll ein bisschen lockerer werden?“

Julia legte die Lichtschalter um und sah Lexi an. „Ich weiß ja zu schätzen, was Sie für mich getan haben, aber ich bin Ihretwegen einmal durch die Hölle gegangen, weil Sie Charlie zur Familie meines Ex schicken wollten. Wir sind also ganz bestimmt keine seit langer Zeit verschollenen besten Freundinnen.“

„Ich will einen Neuanfang wagen.“

„Dann tun Sie’s.“

„Das ist nicht so einfach. Ich bin zwar siebenundzwanzig, aber mein Vater hat mein gesamtes Leben kontrolliert. Er hatte sogar eine persönliche Einkäuferin für mich engagiert, damit ich immer das Image bediene, das er für mich ausgesucht hatte.“ Aufgebracht fuhr sie sich durchs Haar und ging pausenlos hin und her. „Ich habe nie etwas ohne seine Zustimmung getan, ausgenommen diese Akte, die ich Ihnen geschickt habe. Ich bereue das nicht. Sie sind eine tolle Mutter, und mir tut leid, dass ich etwas mit diesem Sorgerechtsstreit zu tun hatte.“

„Das sollte Ihnen auch leidtun“, stimmte Julia ihr zu.

Lexi seufzte. „Ich würde das am liebsten alles ungeschehen machen. Ich möchte nicht länger die Anwältin sein, die ich bis vor Kurzem war. Ich weiß nicht mal, ob ich überhaupt noch weiterhin Anwältin sein will. Ich brauche eine Verschnaufpause, damit ich entscheiden kann, was ich als Nächstes machen möchte.“ Sie atmete tief durch. „Ich dachte, Sie würden das vielleicht verstehen.“

Julia sah sie einen Moment lang an. „Vielleicht tue ich das ja.“

„Wenn ich ein paar Wochen in Brevia bleibe, könnte ich in Ruhe über alles nachdenken. Ich will hier nicht von meinem Vater entdeckt werden. Er wird bestimmt nach mir suchen, weil er nicht die Kontrolle über mich aufgeben will.“ Sie klopfte leicht auf ihre Handtasche. „Ich habe fünfhundert Dollar in bar bei mir, weil ich keine Kreditkarte benutzen will. Sonst kommt er mir noch auf die Spur.“

„Sie machen mir ein bisschen Angst. Ist er gefährlich?“

Lexi strich mit den Fingern über eine Regalkante. „Er ist nicht gewalttätig, nur bin ich noch nicht stark genug, um mich gegen ihn zu behaupten. Möglicherweise werde ich das auch nie sein, aber ich will es wenigstens versuchen. Mir hat es hier in Brevia gefallen. Und ich bewundere Sie, Julia, weil Sie so energisch und entschlossen sind. Ich weiß, Sie haben keine Veranlassung, mir zu helfen; trotzdem möchte ich Sie darum bitten.“

„Aber von unterwegs anrufen konnten Sie wohl nicht, wie?“

„Tut mir leid. Ich war nicht ganz bei Verstand. Ich habe mich in meinen Wagen gesetzt und bin losgefahren. Brevia war der einzige Ort, an den ich denken konnte. Aber wenn Sie …“

Julia hob eine Hand. „Vermutlich mache ich gerade mal wieder einen Fehler, aber ich werde Ihnen helfen.“

Lexi bekam vor Erleichterung weiche Knie. Julia Callahan war ihre einzige Hoffnung gewesen. Sie wusste, ihr Vater wollte sie im Moment nur bestrafen, und wenn sie ihre Lektion gelernt hatte, holte er sie zu sich zurück. Früher hätte sie alles getan, nur damit er nicht mehr wütend auf sie war. Aber jetzt war das anders. Sie hatte von Anfang an gewusst, dass er die Sache mit der Akte herausfinden würde, und doch hatte sie es in Kauf genommen.

„Danke“, wisperte sie. „Ich werde Ihnen auch nicht zur Last fallen. Ich kann Anrufe entgegennehmen oder die Haare wegfegen.“

„Sie wollen hier arbeiten?“, fragte Julia verwundert. „Ich dachte, Sie brauchen moralischen Rückhalt. Lieber Himmel, Sie sind Anwältin. Warum wollen Sie hier Haare wegfegen?“

„Wenn ich hier als Anwältin arbeiten will, muss ich mich registrieren lassen, und dann wird mich mein Vater doch wieder finden. Wie gesagt, ich brauche etwas Zeit für mich.“

„Ich setze jetzt erst mal Kaffee auf. Ich habe jetzt nämlich etwas Koffein nötig.“ Die Stylistin sah über die Schulter zu Lexi. „Haben Sie schon gefrühstückt? Im Pausenraum liegt ein ganzer Stapel Müsliriegel.“

„Das ist gut“, sagte Lexi. „Und ich will wirklich helfen, wo ich nur kann.“

Nachdem Julia die Kaffeemaschine eingeschaltet hatte, wandte sie sich kopfschüttelnd an Lexi: „Nächste Woche fangen wir an, den Salon zu erweitern. Ich kann jetzt niemanden einstellen.“

„Schon klar. Ich werde den moralischen Rückhalt zu schätzen wissen. Vermute ich.“

„Kein Wunder, dass Ihr Vater Sie so manipulieren kann. Ihnen steht genau ins Gesicht geschrieben, was Sie gerade fühlen. Ich dachte, Anwälte müssen alle hervorragend bluffen können.“

„Ich kann nicht gut bluffen“, antwortete sie und setzte sich auf einen Klappstuhl. „Darum war ich meistens hinter den Kulissen aktiv. Ich habe ein gutes Gespür für Details und kann belastendes Material ans Licht holen.“

„Ich weiß“, konterte Julia knapp.

„Kennen Sie jemanden in Brevia, der eine freie Stelle hat?“

Julia begann zu lächeln. „Ja, kenne ich. Eine Kellnerin in der Bar hat letzte Nacht Zwillinge bekommen. Sie waren einen Monat zu früh dran und kamen praktisch in Sams Streifenwagen zur Welt.“

„Meinen Sie denn, ich wäre ein gutes Kindermädchen?“

„Ich meine, Sie wären die perfekte Kellnerin für die Bar.“

„Ich trinke keinen Alkohol“, wandte...

Erscheint lt. Verlag 31.3.2023
Reihe/Serie Bianca Exklusiv
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Bianca Exklusiv • bücher für frauen • Cora • cora bianca • cora bücher • cora liebesromane • cora neuerscheinungen • cora romane • Cora Verlag • cora verlag kindle • eBook • ebook liebesroman • Familienglück • Familienroman • Frauenroman • Liebesgeschichte • Liebesroman • Romantische Bücher • Second Chance • second chance for love
ISBN-10 3-7515-1669-7 / 3751516697
ISBN-13 978-3-7515-1669-3 / 9783751516693
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