E-Book 151-200 (eBook)

Toni der Hüttenwirt Paket 4 - Heimatroman
eBook Download: EPUB
2020 | 1. Auflage
5000 Seiten
Martin Kelter Verlag
978-3-7409-6168-8 (ISBN)

Lese- und Medienproben

E-Book 151-200 -  Friederike von Buchner
Systemvoraussetzungen
99,99 inkl. MwSt
  • Download sofort lieferbar
  • Zahlungsarten anzeigen
Diese Bergroman-Serie stillt die Sehnsucht des modernen Stadtbewohners nach einer Welt voller Liebe und Gefühle, nach Heimat und natürlichem Leben in einer verzaubernden Gebirgswelt. 'Toni, der Hüttenwirt' aus den Bergen verliebt sich in Anna, die Bankerin aus Hamburg. Anna zieht hoch hinauf in seine wunderschöne Hütte - und eine der zärtlichsten Romanzen nimmt ihren Anfang. Hemdsärmeligkeit, sprachliche Virtuosität, großartig geschilderter Gebirgszauber - Friederike von Buchner trifft in ihren bereits über 400 Romanen den Puls ihrer faszinierten Leser. E-Book 1: Suche Mann zum Pferde stehlen E-Book 2: Wann läuten die Hochzeitsglocken? E-Book 3: In eigener Sache E-Book 4: Das Doppel-Komplott E-Book 5: Endlich wieder Lust aufs Leben! E-Book 6: Ein ganz besonderer Liebesbote E-Book 7: Herzensquartett E-Book 8: Ein ungleiches Paar E-Book 9: Er kam im Hochzeitsanzug E-Book 10: Du warst meine erste Liebe E-Book 11: Sehnsucht nach Tapetenwechsel E-Book 12: Zwischen zwei Herzen E-Book 13: Mein Madl - keine ist wie sie! E-Book 14: WG auf der Almhütte E-Book 15: Liebe ist mehr als Freundschaft E-Book 16: Verzeih mir! E-Book 17: Öffne die Augen und dein Herz E-Book 18: Hauptgewinn - Liebe E-Book 19: Jimmy und Sandy E-Book 20: Mannsbild mit kleinen Fehlern E-Book 21: Ich, eine Bäuerin? Niemals! E-Book 22: Vom Glück, dir zu begegnen! E-Book 23: Eure Herzen brauchen Liebe E-Book 24: Heiratsvermittler auf vier Pfoten E-Book 25: Wo hat er nur seine Gedanken? E-Book 26: Fanny kämpft um ihr Erbe E-Book 27: Eine Braut auf der Flucht E-Book 28: Für wen soll sich Susi entscheiden? E-Book 29: Du musst lieben, um zu verstehen! E-Book 30: Ein Herz wartet E-Book 31: Mein Teddy hat ihn lieb - du auch? E-Book 32: Auf dem Pilgerpfad der Liebe E-Book 33: Eine Rasselbande wird aktiv E-Book 34: Träume werden Wirklichkeit E-Book 35: Kein Talent für die Liebe? E-Book 36: Ich küsse keinen Fremden E-Book 37: Das verschlossene Herz E-Book 38: Bist du nie verliebt gewesen? E-Book 39: Wer sucht, der wird finden E-Book 40: Ronda will fensterln E-Book 41: Macht Liebe blind? E-Book 42: Komm, lass uns mutig sein! E-Book 43: Warum sind wir uns begegnet? E-Book 44: Die verhinderte Hochzeit E-Book 45: Ein Herz kann man nicht besitzen E-Book 46: Julia will was erleben E-Book 47: Heimkehr der Herzen E-Book 48: Du bist mein schönster Schmetterling E-Book 49: Liebe ist der schönste Schmuck E-Book 50: Bergrettung - Herzensrettung!

Es war kurz vor Ladenschluss. Veronika Boller räumte die Körbe vor dem großen Schaufenster fort. Bürgermeister Fritz Fellbacher und sein Freund, Pfarrer Zandler, kamen über den Marktplatz.

»Komm, lass uns dir helfen, Veronika!«

»Mei, des ist schön, Fellbacher! Ich bin allein, mein guter Franz ist noch in Kirchwalden. Es gibt viel beim Großhandel zu holen. Der Laden läuft besser denn je. Die Touristen kurbeln des Geschäft mächtig an.«

Die beiden Männer packten an.

»Vergelt’s Gott!«, sagte Veronika. »Wenn des so weitergeht, dann müssen wir dauerhaft eine Verkäuferin einstellen. Wir schaffen diesen Ansturm nicht mehr. Davon konnte ich auch Franz überzeugen.«

»Darüber wollen wir mit dir reden, Veronika.«

»So, kennt ihr jemanden, der Arbeit sucht? Es freut einen immer, wenn jemand Anteil nimmt. Sicher gibt es auch viele Neider. Sagen tun sie nix, aber ich kann es ihnen ansehen, wenn sie zum Einkaufen kommen.«

Veronika Boller schloss die Ladentür ab.

»So, jetzt kann ich mich endlich mal hinsetzen. Ich bin den ganzen Tag auf den Beinen. Der Kaffee steht noch in der Thermoskanne von heute Morgen. Ich mache natürlich frischen Kaffee, falls jemand mittrinken will?«

Die beiden Männer nickten. Sie gingen mit Veronika in den großen Lagerraum, der hinter dem Laden lag.

Dort stand ein Tisch.

Sie setzten sich. Veronika schaltete die Kaffeemaschine ein und schnitt Kuchen auf. Bald saßen sie gemütlich zusammen.

Veronika sieht wirklich erschöpft aus, dachte Pfarrer Zandler. Er warf Bürgermeister Fellbacher einen Blick zu. Dann sagte er:

»Veronika, wir sind nicht zufällig vorbeigekommen. Es gibt etwas zu bereden.«

»Dann nur zu«, sagte sie. »Was ist es denn?«

Pfarrer Zandler rührte in seiner Kaffeetasse.

»Veronika, die Sachen, die du da als Andenken verkaufst, die gefallen mir nicht.«

»Mei, jeder hat eben einen anderen Geschmack. Vielen Kunden gefallen sie. Die Sachen, die mit dem ›Engelssteig‹ zu tun haben, die gehen weg wie warme Semmeln. Aber vielleicht haben Sie eine Anregung, wie ich des Warenangebot verbessern kann, Herr Pfarrer? Für Anregungen bin ich immer offen. Als Beteiligte ist man oft betriebsblind. Da sieht ein Außenstehender mehr.«

Pfarrer Heiner Zandler schüttelte den Kopf.

»Du verkaufst kleine Steinchen mit Engeln drauf. Lässt du die bedrucken oder bemalen?«

»Naa, des war die Idee von meinem Mann. Er hat einen Stempel machen lassen, mit dem Engelmotiv. Wir drücken den auf die Steine.«

»So, so! Des ist wirklich Bauernschläue. Wo hast die Steine her? Die sind doch net wirklich vom Hang des ›Engelssteig‹ oder?«

Veronika Boller errötete bis zu den Haarspitzen.

Pfarrer Zandler wurde ungeduldig, er schlug mit der Hand auf die Tischplatte.

»Veronika, wir lassen uns net für dumm verkaufen. Red’ schon!«

»Dann hat es sich schon herumgesprochen? Dabei waren wir so vorsichtig!«

Veronika trank schnell einen Schluck Kaffee.

»Na gut, ich gestehe es. Mein Franz und ich, wir gehen jede Nacht den Weg in Richtung ›Höllentor‹ und sammeln dort flache kleine Steine.«

»Du weißt, dass der Weg gesperrt ist. Sich dort aufzuhalten, ist lebensgefährlich. Es kann jederzeit einen Bergrutsch geben.«

»Ja, aber deshalb ist es ja auch so einfach, schöne flache Steine zu finden, weil der Berg so bröcklig ist.«

Pfarrer Zandler schüttelte den Kopf.

»Veronika, des ist Betrug. Du kannst doch den Leuten nicht weismachen, sie kaufen einen Brocken vom ›Engelssteig‹ und dabei stammt des Steinchen vom ›Höllentor‹. Des ist Lug’ und Betrug. Damit hörst sofort auf, hast du mich gehört?«

»Des ist leicht gesagt, Herr Pfarrer. Wir sind froh, dass wir damit einen guten Umsatz machen. Es ist nicht leicht, so einen Laden zu halten. Und diese Pilgertouristen, die kamen gerade recht. Die bringen uns ein gutes finanzielles Polster für den Winter, wenn weniger Touristen kommen. Im Winter fahren die Urlauber alle in Orte, in denen es Skilifte gibt. Ich sage ja schon seit Jahren, dass es net schaden würde, wenn es in Waldkogel auch einen Lift gäbe.«

Das war Kritik an der Politik des Gemeinderats und besonders an Bürgermeister Fellbacher, der sich seit Jahren gegen einen Skilift aussprach. Waldkogel sollte bleiben, wie es ist. Die Berge sollten nicht technisiert werden, wie Fellbacher es nannte. Er war der Meinung, wer abfahren will, der sollte vorher die Mühe auf sich nehmen und hinauflaufen. Veronikas Vorwurf erzürnte Fellbacher.

Fellbacher ergriff das Wort:

»Veronika, ihr hört damit auf! Sonst bekommt ihr eine Anzeige.«

Veronika Boller bekam große Augen.

»Des würdest doch net wirklich machen, Fellbacher«, sagte sie.

»Ich würde dir nicht raten, es darauf ankommen zu lassen«, zischte Fellbacher mit scharfem Unterton in der Stimme zurück.

»Mei, die Läden in den anderen Pilgerorten, die verkaufen auch Andenken, die am Fließband hergestellt werden. Bei uns stammen die Steinchen wenigstens noch aus der Gegend.«

Pfarrer Zandler schlug mit der Faust auf den Tisch.

»Schluss jetzt damit! Veronika, des ist Betrug.«

Veronika schwieg.

»Mei, ich sehe ja ein, dass des net so ganz richtig ist. Aber …«

»Nix aber«, unterbrach sie der Geistliche. »Des hat ein Ende. Hast mich verstanden?«

»Wenn es dann sein muss«, murmelte Veronika leise.

Sie war jetzt doch sehr betroffen, dass sie den Zorn des Pfarrers erregt hatte.

»Gut, dass du es einsiehst. Der Himmel freut sich über jeden reuigen Sünder«, sagte er.

Bürgermeister Fellbacher trank einen Schluck Kaffee.

»Des war aber net der einzige Grund unseres Besuches, Veronika. Wir haben da eine Idee, wie wir bald wieder Ruhe in unser schönes Waldkogel bringen können. Auf Empfehlung der Bergwacht hat die obere Behörde des Landkreises sämtliche Wanderwege in Richtung ›Engelssteig‹ gesperrt. Des wirst schon wissen. Aber der gewünschte Erfolg blieb teilweise aus. Die Busse kommen noch immer und bringen Scharen von Touristen. Deshalb haben wir uns im Gemeinderat überlegt, wie wir unser schönes Dorf so verändern, dass es nimmer zum Touristenmagnet wird, jedenfalls nicht für die Sorte, die morgens hier einfallen und abends abreisen, diese speziellen ›Engelssteigtouristen‹. Zandler und ich waren bei Tonis Eltern, in der Metzgerei, im Friseurladen, im Café und in den anderen Läden. Auch drüben sind wir gewesen, im Hotel ›Zum Ochsen‹. Alle machen mit und schließen sich unserem Vorschlag an. Du bist die Letzte auf unserer Liste.«

Veronika sah den Bürgermeister verständnislos an.

»Des verstehe ich net. Was meinst damit?«

»Veronika, des ist ganz einfach. Die Baumbergers hängen ein Schild hinaus, dass ihr Wirtshaus ausgebucht ist: ›Geschlossene Gesellschaft‹, verstehst? Des gilt auch für des Café. Die anderen Läden machen drei Wochen Urlaub.«

»Um Himmels willen, dann sind wir pleite!«, schrie Veronika aufgebracht, denn sie ahnte, auf was Fellbacher hinauswollte.

»Schmarrn, der Betrieb geht weiter, aber nur für Einheimische am Hintereingang, verstehst?«

»Des können wir uns net leisten! Des ist unmöglich!«, schrie Veronika auf. »Bei dem guten Umsatz! Naa, naa, des ist wirklich undenkbar!«

Fellbacher blieb hart.

»Veronika, entweder du machst freiwillig den Laden dicht, jedenfalls nach außen hin, oder mir fallen Möglichkeiten ein, dir den Laden dicht zu machen. Wenn ich dir des Gewerbeaufsichtsamt auf den Hals hetze, dann verspreche ich dir schon jetzt, dass sie Gründe finden, die ausreichen, den Laden zu schließen. Außerdem wird des ganz schön teuer werden für euch, zusätzlich zum Umsatzausfall.«

»Fellbacher, du drohst? Des ist ja, des grenzt ja an Erpressung! Ist Erpressung nicht eine Straftat? Des kann dich des Amt kosten, Fellbacher.«

Er lachte.

»Mir kannst keine Angst machen, Veronika. Du bist die Einzige, die des net einsieht. Es sieht schlecht für dich aus, wenn du dich der Allgemeinheit nicht anschließt. Kannst du das nicht verstehen? Ich bin sicher, du wirst Kunden verlieren. Wir sind hier eine intakte Gemeinde und halten normalerweise zusammen wie Pech und Schwefel. Wenn du dich dagegenstemmst, gegen den Strom schwimmst, dann hast du die Folgen selbst zu tragen, so oder so. Also, denke darüber nach und berede dich mit deinem Mann. Wir erwarten von dir, dass morgen die Schaufenster abgehängt sind und ein Schild an der Tür hängt mit der Aufschrift ›Urlaub‹.«

Veronika hatte einen hochroten Kopf.

»Des ist unser Ruin!«

»Schmarrn! Spiel dich net so auf! Es geht um die Ruhe in Waldkogel. Waldkogel ist unser aller Heimat. Für die Heimat muss man etwas tun, verstehst?«

Bürgermeister Fellbacher und Pfarrer Zandler tranken den Kaffee aus und gingen durch die Hintertür hinaus.

Veronika Boller blieb am Tisch sitzen. Sie war wie vom Donner gerührt. Sie war hin und her gerissen. Auf der einen Seite war ihr der Trubel mit den Reisebussen und den Pilgern auch zu viel. Auf der anderen Seite brachten sie Geld in die Kasse. Es stimmte schon, dass die Touren nach Waldkogel eingestellt würden, wenn niemand mehr im Dorf etwas essen oder trinken und auch nichts einkaufen könnte. Waldkogels Gütesiegel war nun mal die Ruhe, die hier herrschte. Mit der war es seit einigen Wochen vorbei.

Schweren Herzens ging Veronika in die Wohnung und holte vorsorglich schon mal weiße Betttücher. Sie schrieb ein Schild mit der Aufschrift:...

Erscheint lt. Verlag 13.10.2020
Reihe/Serie Toni der Hüttenwirt
Verlagsort Hamburg
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Alpen • Bauer • Bäuerin • Bauernhof • Berghütte • Bergpfarrer • Bergroman • Familiengeschichte • Familienroman • Familiensaga • Heimat • Landarzt • Landdoktor • Landleben • Martin Kelter Verlag • Sonnenwinkel • Waldkogel
ISBN-10 3-7409-6168-6 / 3740961686
ISBN-13 978-3-7409-6168-8 / 9783740961688
Haben Sie eine Frage zum Produkt?
EPUBEPUB (Wasserzeichen)

DRM: Digitales Wasserzeichen
Dieses eBook enthält ein digitales Wasser­zeichen und ist damit für Sie persona­lisiert. Bei einer missbräuch­lichen Weiter­gabe des eBooks an Dritte ist eine Rück­ver­folgung an die Quelle möglich.

Dateiformat: EPUB (Electronic Publication)
EPUB ist ein offener Standard für eBooks und eignet sich besonders zur Darstellung von Belle­tristik und Sach­büchern. Der Fließ­text wird dynamisch an die Display- und Schrift­größe ange­passt. Auch für mobile Lese­geräte ist EPUB daher gut geeignet.

Systemvoraussetzungen:
PC/Mac: Mit einem PC oder Mac können Sie dieses eBook lesen. Sie benötigen dafür die kostenlose Software Adobe Digital Editions.
eReader: Dieses eBook kann mit (fast) allen eBook-Readern gelesen werden. Mit dem amazon-Kindle ist es aber nicht kompatibel.
Smartphone/Tablet: Egal ob Apple oder Android, dieses eBook können Sie lesen. Sie benötigen dafür eine kostenlose App.
Geräteliste und zusätzliche Hinweise

Buying eBooks from abroad
For tax law reasons we can sell eBooks just within Germany and Switzerland. Regrettably we cannot fulfill eBook-orders from other countries.

Mehr entdecken
aus dem Bereich
Roman

von T.C. Boyle

eBook Download (2023)
Carl Hanser Verlag GmbH & Co. KG
20,99
Roman

von Fatma Aydemir

eBook Download (2022)
Carl Hanser Verlag GmbH & Co. KG
12,99
Roman. Jubiläumsausgabe

von Umberto Eco

eBook Download (2022)
Carl Hanser Verlag GmbH & Co. KG
12,99