Malibu Rising (eBook)

Roman | Starautorin Taylor Jenkins Reid erzählt von der Party des Sommers
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2023 | 1. Auflage
380 Seiten
Ullstein (Verlag)
978-3-8437-2867-6 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Malibu Rising -  Taylor Jenkins Reid
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Das Sommerbuch des Jahres: laut, pulsierend und so unterhaltsam wie eine richtig gute Party   Malibu, 1983. Die jährliche Sommerparty von Nina Riva, Surfstar und Supermodell, steht bevor. Es ist das Event des Jahres, und niemand möchte die Gelegenheit missen, um mit den berühmten Riva-Geschwistern zu feiern. Nur Nina wünscht sich an diesem Tag so weit weg wie möglich: Nachdem ihr Mann sie betrogen hat, würde sie die Party am liebsten abblasen. Doch ihre Geschwister, Surfweltmeister Jay, Starfotograf Hud und das Nesthäkchen Kit stecken schon mitten in den Vorbereitungen und kurz darauf kommt der erste Überraschungsgast ...  In dieser wilden Partynacht kommen Familiengeheimnisse zum Vorschein, die seit Jahrzehnten unter der Oberfläche brodeln und drohen, das fragile Familiengefüge auseinander zu brechen. Weder Nina noch ihre Gäste ahnen, dass am Ende der Nacht alles in Flammen stehen wird ... 

Taylor Jenkins Reid wurde in Massachusetts geboren, studierte am Emerson College in Boston und lebt heute mit ihrem Mann in Los Angeles. Bevor sie ihr erstes Buch Neun Tage und ein Jahr schrieb, war sie für verschiedene Zeitungen tätig. Ihr Roman Daisy Jones and The Six verhalf ihr zu internationalem Durchbruch, wurde in über zwanzig Länder übersetzt und stand auf zahlreichen Bestsellerlisten. 

Taylor Jenkins Reid wurde in Massachusetts geboren, studierte am Emerson College in Boston und lebt heute mit ihrem Mann in Los Angeles. Bevor sie ihr erstes Buch Neun Tage und ein Jahr schrieb, war sie für verschiedene Zeitungen tätig. Ihr Roman Daisy Jones and The Six verhalf ihr zu internationalem Durchbruch, wurde in über zwanzig Länder übersetzt und stand auf zahlreichen Bestsellerlisten. 

07:00 Uhr bis 19:00 Uhr


07:00 Uhr


Nina Riva wachte auf, hielt die Augen jedoch geschlossen.

Langsam sickerte das Bewusstsein zu ihr durch, als wollte es sie sanft auf den Morgen vorbereiten. Sie lag im Bett und träumte, dass sie bäuchlings auf ihrem Surfbrett im Wasser trieb, bevor die Realität zu ihr durchdrang: dass in gut zwölf Stunden Hunderte Menschen über ihr Haus herfallen würden. Als sie zu sich kam, dämmerte ihr wieder, dass jeder, der heute Abend hier auftauchte, wissen würde, was ihr Demütigendes widerfahren war.

Ohne die Augen auch nur einen Spalt zu öffnen, stöhnte sie auf.

Wenn Nina konzentriert lauschte, hörte sie ganz leise, wie sich das Meer an den Klippen brach.

Sie hatte immer davon geträumt, ein Haus wie jenes zu besitzen, in dem sie und ihre Geschwister unten an der Old Malibu Road aufgewachsen waren. Einen schäbigen Strandbungalow an der PCH, der auf Stelzen über dem Meer schwebte. Sie erinnerte sich gern an die Gischt vor den Fenstern, an das halb verrottete Holz und das rostige Metall, die den Boden unter ihren Füßen stützten. Sie wollte auf ihrer Veranda stehen, in die Flut blicken und die laute Brandung hören.

Aber Brandon wollte auf einer Klippe wohnen.

Also hatte er ihnen diese Villa aus Glas und Beton in der Enklave über Point Dume gekauft, fünfzehn Meter über dem Strand, von wo aus ein steiler Fußweg über Felsen und Stufen zu den brechenden Wellen hinunterführte.

Nina lauschte, so gut sie konnte, auf das Meeresrauschen und öffnete die Augen nicht. Warum sollte sie? Es gab nichts zu sehen.

Brandon lag nicht in ihrem Bett. Er war nicht im Haus, nicht einmal in Malibu. Er logierte im Beverly-Hills-Hotel mit dem rosa Stuck und den grünen Palmen. Sehr wahrscheinlich kuschelte er sich zu dieser frühen Stunde im Schlaf an Carrie Soto. Wenn er aufwachte, würde er wahrscheinlich mit seiner Pranke ihr Haar zur Seite streichen und ihren Hals küssen. Und dann würden die beiden vermutlich gemeinsam für die US Open packen.

Bah!

Aber Nina hasste Carrie Soto nicht dafür, dass sie ihr den Mann weggenommen hatte, schließlich konnte man niemandem einfach den Ehemann stehlen. Carrie Soto war keine Diebin – Brandon Randall war ein Verräter.

Nur seinetwegen war Nina Riva am 22. August auf der Titelseite des Magazins Now This mit der Schlagzeile abgebildet gewesen: NINAS KUMMER: WIE DIE EINE HÄLFTE VON AMERIKAS TRAUMPAAR VERLASSEN WURDE.

Ein ganzer Artikel war der Tatsache gewidmet gewesen, dass ihr Tennisprofi-Ehemann sie in aller Öffentlichkeit für seine Tennisprofi-Geliebte verlassen hatte.

Das Titelbild war einigermaßen schmeichelhaft. Sie hatten eines der Fotos von ihrem Bademoden-Shooting auf den Malediven Anfang des Jahres gewählt. Darauf trug sie einen fuchsiafarbenen Bikini mit hohem Beinausschnitt. Die dunkelbraunen Augen und die dichten Augenbrauen waren von ihrem langen braunen Haar umrahmt, das von der Sonne aufgehellt, leicht feucht und gewellt war. Und dann waren da natürlich ihre berühmten Lippen. Eine volle Unterlippe mit einer schmaleren Oberlippe – die Riva-Lippen, die durch ihren Vater Mick berühmt geworden waren.

Auf dem Originalbild hielt Nina ein Surfbrett in der Hand, ihr gelb-weißes Town & Country 6‘2«-Thruster. Auf dem Titelbild hatten sie es herausgeschnitten. Aber daran war sie inzwischen gewöhnt.

Im Inneren der Zeitschrift war ein Foto von Nina auf dem Parkplatz eines Lebensmittelladens abgebildet, das drei Wochen zuvor entstanden war. Nina trug einen weißen Bikini, über den sie ein geblümtes Sommerkleid geworfen hatte. Sie rauchte eine Virginia Slims und hielt ein Sixpack in der Hand. Wenn man genau hinsah, konnte man erkennen, dass sie geweint hatte.

Daneben war ein Foto ihres Vaters aus den Sechzigerjahren abgedruckt. Er war groß, dunkel und konventionell gut aussehend. In Badehose, Hawaiihemd und Sandalen stand er vor dem Trancas-Markt, rauchte eine Marlboro und hielt eine Tüte mit Lebensmitteln in der Hand. Darüber stand DER APFEL FÄLLT NICHT WEIT VOM RIVA-BAUM.

Auf der Titelseite hatten sie Nina als verlassene Frau eines berühmten Mannes dargestellt, im Inneren als Tochter eines berühmten Mannes. Jedes Mal, wenn sie darüber nachdachte, biss sie die Zähne zusammen.

Schließlich öffnete sie die Augen und blickte an die Decke. Sie stand auf und ging nur im Slip die Betontreppe hinunter in die geflieste Küche. Dort öffnete sie die Glasschiebetüren zum Garten und trat auf die Terrasse hinaus.

Sie atmete die salzige Luft ein.

Heute Morgen war es noch nicht heiß; der Wind, der alle Küstenstädte heimsuchte, war ablandig. Nina fühlte ihn an den Schultern, während sie das perfekt geschnittene Gras betrat und die festen Halme zwischen ihren Zehen spürte. Sie ging an den Rand der Klippe und blickte zum Horizont.

Das Meer schimmerte tintenblau, vor ungefähr einer Stunde war die Sonne aufgegangen. Kreischend stiegen die Möwen über dem Wasser auf und ab.

Nina sah, dass die Wellen gut waren, eine deutliche Dünung bewegte sich in Richtung Little Dume. Es war ein tragischer Anblick. Wellen, die sich allein brachen, ohne dass jemand auf ihnen ritt.

Doch das wollte sie nun ändern.

Sie würde sich wie immer vom Meer heilen lassen.

Sie mochte in einem Haus wohnen, das sie sich niemals ausgesucht hätte. Mochte von einem Mann verlassen worden sein, von dem sie nicht einmal mehr wusste, warum sie ihn geheiratet hatte. Aber der Pazifik war ihr Ozean. Malibu war ihr Zuhause.

Brandon hatte nie verstanden, dass das Wundervolle am Leben in Malibu nicht der Luxus war, sondern die raue Natur.

Das Malibu ihrer Jugend war eher ländlich als städtisch gewesen, überall auf den sanften Hügeln hatte es unbefestigte Wege und bescheidene Häuser gegeben.

Nina liebte an ihrer Heimatstadt, dass Ameisen den Weg auf die Küchentheke fanden und manchmal Pelikane auf die Terrasse schissen. An den Rändern der unbefestigten Straßen lagen Pferdeäpfel, weil Nachbarn auf ihren Pferden zum Markt ritten.

Nina hatte ihr ganzes Leben lang an diesem kleinen Küstenstreifen gelebt, und ihr war klar, dass sie den Wandel kaum aufhalten konnte. Sie hatte gesehen, wie aus bescheidenen Farmen Wohnviertel für die Mittelklasse geworden waren, und nun entwickelte sich die Gegend zu einem Landstrich mit überdimensionierten Strandvillen. Aber bei der schönen Aussicht war es nur eine Frage der Zeit gewesen, bis die Stinkreichen auftauchten.

Wirklich überraschend war nur, dass Nina einen von ihnen geheiratet hatte. Und nun gehörte ihr wohl dieser Flecken der Welt, ob es ihr gefiel oder nicht.

Gleich würde sich Nina umdrehen und zurück ins Haus gehen, um ihren Badeanzug anzuziehen. Danach seitlich an der Klippe hinuntersteigen und ihr Brett aus dem Schuppen am Strand holen.

Doch in dieser Sekunde dachte Nina nur an die Party heute Abend und daran, dass sie den ganzen Leuten gegenübertreten musste, die wussten, dass ihr Mann sie verlassen hatte. Sie rührte sich nicht, war noch nicht bereit, sich umzudrehen.

Stattdessen stand Nina Riva am Rand der Klippe, die sie nie gewollt hatte, blickte aufs Wasser, dem sie gern näher gewesen wäre, und schrie zum ersten Mal in ihrem ruhigen Leben in den Wind.

»Warte hier.« Jay Riva sprang aus seinem offenen Jeep, hechtete über das eineinhalb Meter hohe Tor, ging die Kiesauffahrt hinunter und klopfte an die Tür seiner älteren Schwester.

Keine Reaktion.

»Nina!«, rief er. »Bist du wach?«

Die Ähnlichkeit der Geschwister war frappierend. Jay war schlank und groß wie Nina, aber eher kräftig als geschmeidig. Mit den braunen Augen, den langen Wimpern und den zerzausten braunen Haaren war er auf jene Art gut aussehend, die überheblich machte. Mit Boardshorts, einem ausgeblichenen T-Shirt, Sonnenbrille und Flip-Flops sah er aus wie das, was er war: ein Profi-Surfer.

Jay klopfte erneut, diesmal etwas lauter. Immer noch nichts.

Er war versucht, an die Tür zu hämmern, bis Nina aus dem Bett stieg, denn er wusste, dass sie irgendwann zur Tür kommen würde. Aber es war nicht der passende Moment, sich Nina gegenüber wie ein Arsch zu verhalten. Also drehte sich Jay um, setzte seine Wayfarer wieder auf und ging zum CJ-8 zurück.

»Heute Morgen sind wir beide allein«, sagte er.

»Wir sollten sie wecken«, sagte Kit. »Bei den Wellen wäre sie sicher dabei.«

Die kleine Kit. Jay startete den Motor und wendete vorsichtig in drei Zügen, damit ihre Bretter hinten stehen blieben. »Sie sieht denselben Wetterbericht wie wir«, sagte er. »Sie weiß von der Dünung. Sie kann auf sich selbst aufpassen.«

Kit blickte nachdenklich aus dem Fenster. Oder vielmehr blickte sie dort hinaus, wo ein Fenster gewesen sein könnte, wenn das Auto Türen gehabt hätte.

Kit war klein, schlank und drahtig. Sie hatte langes braunes Haar, ausgeblichen von Zitronensaft und Sonnenschein, Sommersprossen auf Nase und Wangen, gebräunte Haut, grüne Augen und volle Lippen. Sie sah aus wie eine Miniaturausgabe ihrer Schwester, nur ohne deren Anmut und Leichtigkeit. Schön, aber vielleicht etwas unbeholfen. Unbeholfen, aber vielleicht...

Erscheint lt. Verlag 27.4.2023
Übersetzer Babette Schröder
Verlagsort Berlin
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte 80er Jahre • Bestseller aus USA • Booktok • Evelyn Hugo • Geschenkbuch für Frauen • Hello Sunshine Bookclub • Hype • Kleine Feuer • Liebesgeschichte • Love Story • Netflix • Party • Popkultur • Reese Witherspoon • reich und schön • Serie • Serienjunkie • Sommer • Stars • Strandbuch • TikTok • USA Hype
ISBN-10 3-8437-2867-4 / 3843728674
ISBN-13 978-3-8437-2867-6 / 9783843728676
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