Liebesglück in der kleinen Kaffeerösterei (eBook)

(Autor)

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2023 | 1. Auflage
352 Seiten
HarperCollins eBook (Verlag)
978-3-7499-0486-0 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Liebesglück in der kleinen Kaffeerösterei - Susanne Oswald
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Kaffee wärmt die Seele!

Es ist lange her, doch die tiefe Schuld, die ihre Familie einst auf sich genommen hat, nagt noch immer an Corinne: Als regimetreuer Nazi hat ihr Urgroßvater eine jüdische Familie verraten und in eine grausame Zukunft geschickt. Im Tagebuch ihres Großvaters hat Corinne von Sarahs Geschichte erfahren und weiß inzwischen: Sarah lebt. Erst zögerlich, hat sie Kontakt zu ihr aufgenommen, um diese Schuld endlich zu tilgen, und kann nun selbst kaum glauben, dass Sarah ihr zu einer guten Freundin geworden ist. Die Gespräche mit der älteren Frau geben ihr Halt und Kraft. Als plötzlich Corinnes Traum zu zerplatzen scheint und ihre Kaffeerösterei »Öcher Böhnchen« vor dem Aus steht, könnte ausgerechnet Sarah die Lösung ihrer Probleme in der Hand halten.


»Paula Stern schreibt gefühlvoll und fesselnd zugleich und dabei so wunderbar bildreich, dass wir beim Lesen ständig den Duft von frischem Kaffee in der Nase hatten ...« Mrs. Greenbird. (Sarah & Steffen Brückner)



Susanne Oswald ist Bestsellerautorin - ihr Traum wurde wahr. Die gebürtige Freiburgerin liebt das Meer. Gemeinsam mit ihrem Mann am Strand spazieren zu gehen und den Abend vor dem Kamin mit Strickzeug auf dem Schoß ausklingen zu lassen, ist für sie das Schönste. Mit dem Kopf ist sie fast immer bei ihren Heldinnen und Helden, und es macht sie glücklich, ihre Fantasie Wirklichkeit und Buchstaben zu Geschichten werden zu lassen.

Kapitel 1
Frühlingsgefühle

Aachen • Oche • Aix-la-Chapelle • Aken • Aquae Granni

Gegenwart: März

Der Wind hatte seine eisige Bissigkeit verloren und strich an diesem frühen Vormittag sanft durch die Straßen. Er streichelte Corinnes Gesicht und spielte mit ihren Locken, ohne dass sie fröstelnd den Kragen ihrer Jacke hochschlagen musste. In den Scheiben der Häuser spiegelten sich die schräg stehende Sonne, die nun täglich mehr Kraft bekam, und der blaue Himmel, an dem nur vereinzelte Schäfchenwolken zu sehen waren. Natur und Menschen kamen aus ihrer Deckung und schüttelten sich den Winter von der Seele.

Seit Tagen arbeiteten die Mitarbeiter der städtischen Grünflächenpflege auf Hochtouren, um Tausende Frühlingsboten zu pflanzen. Überall blühten Stiefmütterchen, Primeln, Narzissen, Hornveilchen, rote Bellis, blaue Vergissmeinnicht und viele andere Frühlingsblumen. Die liebevoll angelegten Rabatten leuchteten mit ihrem Potpourri aus kräftigen Farben gegen das Wintergrau an. Corinne konnte sich kaum sattsehen daran. Auch das endlich wieder sprudelnde Wasser in den Brunnen, die bis gestern noch im Winterschlaf gelegen hatten, verstärkte ihre gute Laune. Ihr fröhlich klingendes Plätschern war wie Musik für Corinne – die Musik ihrer Heimat.

Aachen war für sie die schönste aller Städte. Sie liebte die vielen Wasserspiele und Skulpturen, die Architektur, den Dom, die Menschen und den Lebensstil. Besonders innig liebte sie die Stadt aber im Frühling, denn dann legte sich ein Zauber über alles und erzählte von Hoffnung und neuer Energie.

In diesem Jahr spürte Corinne das vielleicht noch intensiver, nahm es noch bewusster wahr, denn ihr Leben stand selbst im Zeichen des Neubeginns – privat wie auch geschäftlich. Sie hatte vor vier Wochen ihre eigene kleine Rösterei eröffnet, das Öcher Böhnchen. Es war ein grandioser Start gewesen und die Begeisterung der Kunden riss seither nicht ab.

Ihr Wagnis mit der eigenen Rösterei hatte die Feuertaufe bestanden. Mehr noch – ihre Hoffnungen waren übertroffen worden. Vom ersten Tag an schaffte ihr Öcher Böhnchen weit mehr als den täglichen Sollumsatz, den sie sich als Ziel gesetzt hatte. Es gab so viel zu tun, dass Corinne das gar nicht allein bewältigen konnte, deshalb hatte sie bereits kurz nach der Eröffnung eine Aushilfskraft eingestellt. Frieda arbeitete momentan stundenweise im Böhnchen, doch Corinne hatte ihr gestern angeboten, ihre Anstellung auf eine Halbtagsstelle auszuweiten.

Für Corinne war ihre junge Mitarbeiterin ein Segen. Sie hoffte, dass Frieda das Angebot annehmen würde, denn dann hätte sie selbst mehr Planungsfreiheit und wäre nicht komplett an ihre Geschäftszeiten gebunden. Die Rösterei warf auf jeden Fall genug ab, um eine Angestellte zu tragen, das hatte sich in der kurzen Zeit bereits erwiesen.

Beruflich stand Corinne damit jetzt schon, so kurz nach ihrem Start in die Selbstständigkeit, auf sicheren Beinen. Als Sahnehäubchen auf ihrem Kaffee kam hinzu, dass sie seit ein paar Monaten frisch verliebt und gerade erst zu ihrem Freund Noah gezogen war – der ebenfalls eine eigene Kaffeerösterei betrieb.

In seiner Junggesellenbude, direkt über seinem Laden, hatten sie sich ein kuschliges Nest eingerichtet und genossen jede Sekunde, die sie gemeinsam dort verbringen konnten. Doch trotz aller Verliebtheit war ihnen beiden bewusst, dass die knapp vierzig Quadratmeter zwar gemütlich waren, auf Dauer allerdings deutlich zu beengt.

Seit Corinnes Einzug studierten sie deshalb allmorgendlich bei einer Tasse Kaffee gemeinsam die Immobilienanzeigen. Sie wussten genau, was sie sich wünschten. Die neue Wohnung sollte groß genug sein, um auch ihre Büros unterzubringen, und in der Innenstadt liegen, sodass sie beide ihre Geschäfte bequem zu Fuß erreichen konnten. Leider gab der völlig überlaufene Wohnungsmarkt bislang nichts auch nur annähernd Passendes her und auch über ihr Netzwerk hatte sich noch nichts ergeben.

Für Corinne war das wie ein Déjà-vu, denn es war noch gar nicht lange her, da hatte sie intensiv nach geeigneten Räumen für ihre Rösterei gesucht und war drauf und dran gewesen, die Hoffnung aufzugeben. Aber genau wie die Suche nach Geschäftsräumen würde auch die Wohnungssuche über kurz oder lang erfolgreich sein. Ganz sicher wartete irgendwo das perfekte Heim für sie, die Überzeugung hatte sich in Corinne fest verankert.

Ihre Gedanken wanderten zu Noah. Sie hatte sich gerade erst vor zehn Minuten von ihm verabschiedet, doch sie vermisste ihn jetzt schon. Wie gut, dass es nur ein paar Stunden dauerte, bis sie sich wiedersahen. Sie hatten sich im Café Emotion zum Mittagessen verabredet. Susan, die Inhaberin des Cafés, war ihre gemeinsame Freundin und so etwas wie die Patin ihrer Liebe, denn durch sie war Corinne auf Noah aufmerksam geworden. Er belieferte Susan mit ausgewählten Kaffeesorten und sein erlesenes Sortiment hatte Corinne begeistert. Doch damit nicht genug. Susan, die eine gebürtige Engländerin war, hatte ihr in ihrem amüsanten Mix aus Deutsch und Englisch so lange von dem »lovely Zuckerstückchen« vorgeschwärmt, bis Corinne gar nicht mehr anders gekonnt hatte – sie hatte diesen Mann kennenlernen müssen, der Susan so in Verzückung versetzte.

Kurz entschlossen hatte sie ihn in seinem Geschäft aufgesucht. Erst einmal nur, um ihre Neugier zu befriedigen.

Es kam ihr vor, als wäre es gestern gewesen, dass sie vor Noahs Geschäft gestanden und einen ersten Blick durch das Schaufenster geworfen hatte, bevor sie in den Laden getreten war. Bei dieser ersten Begegnung damals war sehr schnell klar gewesen, dass sie nicht nur die Leidenschaft für guten Kaffee teilten, sondern sich auch auf Anhieb ziemlich gut leiden konnten. Susan hatte mit ihren Beschreibungen wahrlich nicht übertrieben. Noah war tatsächlich ein Zuckerstückchen, auch wenn Corinne dieses Wort nie in den Sinn gekommen wäre, sie hätte vielleicht gesagt, er war ein Hingucker. Und er hatte Charme und Herzenswärme, das hatte sie von der ersten Sekunde an gespürt.

Noah führte seine kleine Kaffeerösterei bereits etliche Jahre und hatte viel Erfahrung mit schonendem Rösten und exquisiten Kaffeesorten. Er kannte Kaffeebauern auf der ganzen Welt und achtete sehr genau auf die Anbaubedingungen vor Ort. So oft es ihm möglich war, reiste er auch in Anbaugebiete, um die Menschen dort zu erleben und sich zu überzeugen, dass es allen gut ging. Außerdem war er ein sehr großzügiger Mensch, dem Neid und Konkurrenzdenken vollkommen fremd waren. Das war auch der Grund, weshalb Corinne sich schon kurz nach ihrem Kennenlernen ein Herz gefasst hatte. Sie hatte ihren Mut zusammengenommen, war zu ihm gegangen und hatte ihn gebeten, ihr alles rund um den Betrieb einer kleinen Rösterei und das behutsame Rösten von Kaffee beizubringen.

Als eine Ahrensberg war sie zwar mit Kaffee aufgewachsen und hatte sich von Kindheit an mit diesem Thema beschäftigt, aber sie kannte nur die familieneigene Großrösterei, die in großen Chargen für kommerzielle Abnehmer produzierte. Von der Kunst des langsamen Röstens wusste Corinne zwar, nicht zuletzt, weil ihr Großvater ihr oft davon erzählt hatte, aber zu dem Zeitpunkt, als sie beschlossen hatte, eine eigene Kaffeemanufaktur zu eröffnen, hatte ihr das Detailwissen noch gefehlt. Außerdem hatte Corinne mit ihrem Betriebswirtschaftsstudium zwar eine gute theoretische Basis, um eine eigene Firma zu gründen, sie hatte aber in der Praxis etwas Unterstützung gebraucht.

Insgesamt waren die Umstände für sie nicht ganz einfach gewesen, denn sie hatte sich kurzfristig gegen ihre Familie stellen müssen, um sich selbst nicht zu verlieren. Und diese Entscheidung war ihr nicht leichtgefallen.

Corinne gehörte zur Kaffeedynastie Ahrensberg. Die Großrösterei Ahrensberg Kaffee war seit Generationen im Familienbesitz und seit Jahrzehnten Marktführer in Deutschland. Sie hatte das gemachte Nest verlassen, um in eine unsichere Zukunft zu starten.

In ihre Gedanken hinein klingelte ihr Handy. Sie sah kurz auf das Display und nahm den Anruf an. »Alexander, guten Morgen. Was ist los? Brauchst du guten Kaffee?«

Sie lachte und ihr Bruder stimmte ohne zu zögern mit ein. Dass sie ihn so locker necken konnte, erfüllte Corinne mit Glück. Sie hatten Zeiten hinter sich, in denen sie sich kaum ohne Streit hatten grüßen können.

»Tja, Löckchen, ich glaube es ist eher umgekehrt. Ich habe guten Kaffee für dich«, nahm Alexander das Gefecht auf. Doch bevor sie weiter herumalbern konnte, wurde er geschäftsmäßig. »Nein, im Ernst, Schwesterchen, gestern kam eine Lieferung von Fernando bei uns an und deine fünf Säcke handgeernteter Arabica waren auch dabei. Möchtest du die Ware abholen oder soll ich Kurt bitten, sie dir vorbeizubringen? Ich bin sicher, er würde sich über den Auftrag freuen.«

Der Hausmeister von Ahrensberg Kaffee war ein patenter Mann, der Corinne sehr in sein Herz geschlossen hatte. Er freute sich immer, wenn er ihr helfen konnte – daran hatte sich auch nach ihrem Weggang aus dem Familienbetrieb nichts geändert. Die Belegschaft war der Tochter des Hauses weiterhin wohlgesonnen. Viele der Mitarbeiter kannte sie von Kindesbeinen an und sie hatte immer ein gutes Verhältnis zu den Leuten gepflegt. Das wirkte nach.

»Wenn Kurt das übernehmen würde, wäre ich sehr dankbar. Ich habe so viel zu tun, dass ich kaum hinterherkomme. Hat alles geklappt? Hat Fernando zwei Rechnungen geschrieben?«, fragte sie.

Das Prozedere war noch nicht richtig eingespielt, denn das war...

Erscheint lt. Verlag 24.1.2023
Reihe/Serie Die Kaffeedynastie
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Aachen • bücher für frauen • Bücher romane • Café Engel • Das Gutshaus • der duft der weiten welt • Deutsche Autoren • Die Farben der Schönheit • Die Schokoladenvilla • Die Schwestern vom Ku'damm • Die Tuchvilla • Die Villa an der Elbchaussee • Die Wunderfrauen • Erbe • Familie • Familiendynastie • Familiengeschichte • Familienroman • Familiensaga • familiensaga 20.jahrhundert • familiensaga bücher • Frauenroman • Fräulein Gold • Genuss • Gut Greifenau • historisch • Historischer Roman • Jahre aus Seide • Kaffee • Kaffeedynastie 2 • Kaffeefösterei • Kinder ihrer Zeit • Liebe • Liebesroman • Mutige Frauen zwischen Kunst und Liebe • Nebelkinder • roman 20 jahrhundert • roman bücher • Romane für Frauen • Roman Familie • Roman Frauen • speicherstadt-saga • Vergangenheit • Zukunft • Zwei Handvoll Leben
ISBN-10 3-7499-0486-3 / 3749904863
ISBN-13 978-3-7499-0486-0 / 9783749904860
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