When the Night Falls (eBook)

Spiegel-Bestseller
Roman
eBook Download: EPUB
2022 | 1. Auflage
384 Seiten
Piper Verlag
978-3-492-60192-4 (ISBN)

Lese- und Medienproben

When the Night Falls -  Carina Schnell
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Manchmal muss man jemanden verlieren, um sich selbst zu finden Will hat den perfekten Plan. Nach der Schule möchte er das Tourismusgeschäft seiner Familie im Südosten Kanadas übernehmen und seine Jugendliebe Liv heiraten. Doch alles kommt anders: Liv trennt sich von ihm, um allein auf Weltreise zu gehen und erst einmal sich selbst zu finden. Vier Jahre später hat Will sich gerade von seinem gebrochenen Herzen erholt, da taucht Liv auf einmal wieder in St. Andrews auf. Im Gepäck hat sie neben allerlei Anekdoten auch einen neuen Freund. Trotzdem wird Will das Gefühl nicht los, dass sie noch etwas für ihn empfindet. Doch wie soll er ihr je wieder vertrauen? Band 2 der Sommer-in-Kanada-Reihe Carina Schnell schreibt am liebsten Geschichten mit einer ordentlichen Prise Romantik. Die Autorin und Übersetzerin hat selbst eine Weile im wunderschönen Kanada gelebt. Ihr Aufenthalt hat sie zu ihrer Sommer-in-Kanada-Reihe inspiriert.

Carina Schnell ist gelernte Übersetzerin, spricht mehrere Sprachen und hat in verschiedenen Ländern gelebt. Ihr Herz hat sie allerdings an Kanada verloren. Nach dem Abi lebte und arbeitete sie einige Zeit in Toronto und hat Familie in einem gewissen kleinen Küstenstädtchen namens St. Andrews-by-the-sea. Die unendliche Weite des Landes, die raue Schönheit der Natur und die Freundlichkeit der Einwohner inspirieren sie bei jedem Besuch aufs Neue. Da ist es nicht verwunderlich, dass sie mit einem Kanadier verlobt ist. Aktuell lebt sie mit ihm und ihrer Katze in Deutschland in einem Häuschen am Waldrand und träumt von einer Blockhütte in der kanadischen Wildnis.

Carina Schnell ist gelernte Übersetzerin, spricht mehrere Sprachen und hat in verschiedenen Ländern gelebt. Ihr Herz hat sie allerdings an Kanada verloren. Nach dem Abi lebte und arbeitete sie einige Zeit in Toronto und hat Familie in einem gewissen kleinen Küstenstädtchen namens St. Andrews-by-the-sea. Die unendliche Weite des Landes, die raue Schönheit der Natur und die Freundlichkeit der Einwohner inspirieren sie bei jedem Besuch aufs Neue. Da ist es nicht verwunderlich, dass sie mit einem Kanadier verlobt ist. Aktuell lebt sie mit ihm und ihrer Katze in Deutschland in einem Häuschen am Waldrand und träumt von einer Blockhütte in der kanadischen Wildnis.

Will


Ich war bereit.

Zufrieden rückte ich meine dunkelblaue Fliege im Spiegel zurecht, straffte die Schultern und strich mein Sakko glatt. Es war ein seltsamer Anblick, mich im Anzug zu sehen. Bisher hatte ich in meinem Leben noch nicht oft Gelegenheit gehabt, einen zu tragen. Meine Schultern wirkten breiter, die Beine länger. Meine braunen Locken waren frisch geschnitten, an den Seiten kürzer, oben etwas länger. Irgendwie wirkte ich älter. Reifer. Das gefiel mir. Heute Abend konnte ich jedes bisschen Selbstbewusstsein brauchen, das ich aufbringen konnte.

Der teure Stoff lag kühl auf meiner Haut. Trotzdem war mir heiß, meine Hände waren bereits seit über einer Stunde schweißfeucht, in meinem Magen kribbelte es beinahe schmerzhaft. Zum gefühlt hundertsten Mal wischte ich mir die Handflächen an der teuren Anzughose ab. Ich warf meinem Spiegelbild mit den dunkelbraunen Augen und dem Bartschatten ein gewinnendes, wenn auch leicht schiefes Lächeln zu. Du packst das, sagte ich mir in Gedanken, bevor ich mich der Treppe zuwandte. Trotz meines inneren Aufruhrs waren meine Schritte beschwingt und entschlossen, als die alten Stufen unter meinem Gewicht knarzten. Auf dem Weg nach unten kam ich an unzähligen Kinderfotos von meiner Schwester und mir, Hochzeitsfotos von Mom und Dad und Schwarz-Weiß-Aufnahmen meiner Großeltern vorbei.

Natürlich wartete Mom im Eingangsbereich mit den hohen Fenstern und dem glänzenden Parkett auf mich. Sie hatte Dads alte Kamera in der Hand und strahlte über das ganze Gesicht. »Sieh dich nur an. Du siehst so erwachsen aus, Will!«

»Ach, Quatsch, Mom.« Ich winkte zerknirscht ab. Ohne Vorwarnung schoss sie ein Foto, sodass ich gegen den grellen Blitz anblinzeln musste.

Meine jüngere Schwester Emilia, die am Türrahmen des Esszimmers lehnte, schnaubte theatralisch. »Wohl eher wie James Bond für Arme.«

Mom warf ihr einen tadelnden Blick zu. »Der Anzug war sündhaft teuer, Emmy!«

Emilia hob entschuldigend die Hände mit den schwarz lackierten Nägeln, warf sich ihr langes, kastanienbraunes Haar über eine Schulter und verdrehte die Augen. Erst letzte Woche hatte sie sich einen Undercut schneiden lassen, was einen riesigen Streit mit unseren Eltern zur Folge gehabt hatte.

»William!«, rief Mom in Richtung Wohnzimmer. »Komm und sieh dir deinen Sohn an, bevor er losfährt.« Dad grunzte etwas Unverständliches. Er saß über seinen Laptop gebeugt am Esstisch und hackte auf der Tastatur herum. Nichts Ungewöhnliches für einen Samstagabend.

»Ist schon gut, Mom.« Ich konnte es kaum erwarten, endlich aus dem Haus zu kommen. Sonst würde ich jeden Moment vor Vorfreude platzen.

Zu meiner Überraschung gesellte Dad sich zu uns, mit hochrotem Kopf und einer steilen Falte zwischen den Brauen. Er musterte mich von Kopf bis Fuß, nickte einmal abgehackt und wollte schon wieder ins Wohnzimmer verschwinden.

»Halt!« Mom packte ihn am Arm und schob ihn neben mich. »Emmy, du auch. Rückt alle zusammen und … lächeln!«

Sie schoss ein Foto von uns dreien, wie wir steif und in gebührendem Abstand zueinander am Fuß der Treppe standen. Ich war wahrscheinlich der Einzige, der auf diesem Foto lächelte. Das fiel mir allerdings nicht schwer, da ich seit Tagen nichts anderes mehr tat. Meine Mundwinkel widersetzten sich der Schwerkraft, indem sie sich pausenlos nach oben reckten.

Dad flüchtete zurück zu seinem Laptop, während Emmy sich an mir vorbei die Treppe hochdrängte.

Mom sah ihr kopfschüttelnd hinterher. »Wenn sie in ein paar Jahren zu ihrem Abschlussball aufbricht, wird sie sich freuen, ihren großen Bruder an ihrer Seite zu haben.«

Das bezweifelte ich. Trotzdem nickte ich und schenkte Mom ein Lächeln.

Sie kam zu mir und rückte meine Fliege gerade, obwohl ich das eben erst getan hatte. Mit glänzenden haselnussbraunen Augen strich sie mir unsichtbare Fusseln von den Schultern und trat dann einen Schritt zurück, um mich nochmals zu begutachten.

»Bello mio«, murmelte sie mit belegter Stimme und schob eine dunkelbraune Strähne zurück in ihren Dutt. Mom war die Einzige, die wusste, was ich heute Abend vorhatte. Mit Ausnahme meiner beiden besten Freunde. Nur war sie nicht besonders gut darin, ihre Gefühle zu verbergen. Das hatte ich von ihr.

Automatisch schob ich eine Hand in meine Hosentasche und tastete nach der kleinen, samtbezogenen Schachtel darin, wie ich es in der letzten halben Stunde schon hundertmal getan hatte.

»Sie wird Ja sagen«, flüsterte Mom und gab mir einen Kuss auf die Wange.

Mein Herz schwoll noch mehr an, sodass ich glaubte, es müsste jeden Moment meinen Brustkorb sprengen. Mom strich mir eine Locke aus der Stirn und gab dann den Weg zur Tür frei.

Meine nagelneuen, frisch polierten Schuhe klackten laut auf dem Parkett. Kühle Frühlingsluft schlug mir entgegen, als ich die Haustür öffnete. Allerdings lag heute schon der erste Hauch von Sommer in der Luft. Vor dem Haus blühten Tulpen und Primeln, ihr Duft vermischte sich mit der salzigen Brise, die vom Meer heranwehte. Es war noch nicht vollständig dunkel, doch ich hoffte, dass sich die Sonne mit dem Untergehen beeilen würde. Für meinen Plan brauchte ich den Schutz der Nacht.

Mit weichen Knien ging ich durch unseren gepflegten Vorgarten, schloss kurz die Augen, um dem Zwitschern der Vögel und dem Verkehr auf der fernen Water Street zu lauschen, genoss die Wärme der letzten Sonnenstrahlen. Es war der perfekte Abend für den perfekten Plan.

Ich seufzte leise und konnte plötzlich gar nicht schnell genug durch das Gartentor zur Einfahrt kommen.

Mit zitternden Fingern und flatterndem Herzen stieg ich in den silbernen Pick-up-Truck, ein frühzeitiges Geschenk von meinen Eltern zum Highschool-Abschluss.

Ich startete den Motor und sah mich noch einmal zur Haustür um. Natürlich stand Mom dort, um mich zu verabschieden. Sie hatte eine Hand auf ihr Herz gepresst und winkte mir mit tränenfeuchten Wangen. »Viel Glück«, formte sie lautlos mit den Lippen. Meine Mundwinkel wanderten noch höher. Ich ließ die Scheibe herunter, streckte die Hand aus dem Fenster und winkte ihr zurück.

Als hätte es sich jemand für mich gewünscht, ertönten in diesem Moment die ersten Klänge von Marry you von Bruno Mars im Radio. Hochzeitsglocken. Mein Magen kribbelte, und ich packte das Lenkrad fester, als ich rückwärts aus der Einfahrt fuhr.

Ich war bereit.

Liv


Ich tanzte zu David Bowie durch mein Zimmer. Meine nackten Füße versanken im weichen Teppich, die Zehennägel hatte ich silbern lackiert. Singend drehte ich mich einmal um mich selbst und pustete mir eine blonde Strähne aus der Stirn. Als ich am Spiegel vorbeitanzte, gefiel mir, was ich sah. Ich trug kein weit ausgestelltes Prinzessinnenkleid, wie es die meisten Mädchen in meinem Alter zur Prom gewählt hätten, sondern ein eng anliegendes Wickelkleid aus dunkelblauem Samt, das mir bis zu den Knien reichte und meine helle sommersprossige Haut perfekt in Szene setzte. Außerdem ließ es mir die Beinfreiheit, um heute Abend ordentlich zu tanzen.

Denn es gab etwas zu feiern.

Mein Blick fiel auf den geöffneten Umschlag, der zwischen unzähligen Nagellackfläschchen, Kaugummipackungen und alten Schulbüchern auf meinem Schreibtisch lag. Es war eine Zusage der Universität Genf, Studiengang Internationale Menschenrechte. Wie schon seit Tagen machte mein Herz bei diesem Gedanken einen aufgeregten Sprung. Ich konnte es immer noch kaum fassen, dass mein Traum in Erfüllung gegangen war. Dass ich St. Andrews tatsächlich bald verlassen würde. Das Semester würde zwar erst im September beginnen, doch ich war bereit für Europa. Bereit, die Welt zu entdecken. Bereit, aus dieser verschlafenen Kleinstadt zu verschwinden. Bereit für meine Zukunft.

Allein bei der Vorstellung, noch länger hierzubleiben, rückten die Wände meines Zimmers ...

Erscheint lt. Verlag 29.9.2022
Reihe/Serie Sommer in Kanada
Verlagsort München
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Deutsche Autorin • erste große Liebe • gebrochenes Herz • Heartbeats by Piper • Heimat • Heimatdorf • idyllisch • Jugendliebe • junge Liebesgeschichte • Kaff • Kanada • Küstenort • Liebe • Liebesgeschichte • Liebesroman • New Adult • new adult deutsch • romance deutsch • Romantische Bücher • Rückkehr • St. Andrews • St. Andrews by-the-sea • Weltreise
ISBN-10 3-492-60192-8 / 3492601928
ISBN-13 978-3-492-60192-4 / 9783492601924
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