Das Wunder küsst uns bei Nacht (eBook)

Spiegel-Bestseller
Roman | Charmant-idyllische Kleinstadt-Buchreihe um Familiengeheimnisse, Freundschaft und Liebe
eBook Download: EPUB
2022 | 1. Auflage
304 Seiten
Verlagsgruppe Droemer Knaur
978-3-426-45870-9 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Das Wunder küsst uns bei Nacht -  Gabriella Engelmann
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Wenn die Liebe Wunder wirkt: »Das Wunder küsst uns bei Nacht« ist der dritte Teil der gefühlvollen Wohlfühlroman-Serie »Zauberhaftes Lütteby« von Bestseller-Autorin Gabriella Engelmann. Große Geheimnisse erschüttern Lütteby, die zauberhafte Kleinstadt an der Nordsee: Lina Hansen erfährt Dinge über ihre Mutter und ihre geliebte Oma Henrijke, die sie mitten ins Herz treffen. Währenddessen findet Linas beste Freundin, Pastorin Sinje, zwar endlich heraus, wer der geheimnisvolle L ist, dessen Liebesbriefe sie so sehr berührt haben, doch es scheint zu spät zu sein. Als wäre das nicht genug, hat es Linas große Liebe Jonas beruflich nach London verschlagen, und der Bürgermeister der verfeindeten Nachbarstadt Grotersum spinnt weiterhin seine bösen Intrigen. Können die Freundinnen Lüttebys Zauber bewahren und gleichzeitig ihr Glück finden? Mit unvergleichlichem Charme und Herzenswärme entführt Gabriella Engelmann in eine märchenhafte Kleinstadt an der Nordsee voller liebenswert-eigenwilliger Bewohner. Die Wohlfühlromane der Serie »Zauberhaftes Lütteby« sind in folgender Reihenfolge erschienen: - Die Liebe tanzt barfuß am Strand - Das Glück kommt in Wellen - Das Wunder küsst uns bei Nacht

Die gebürtige Münchnerin entdeckte in Hamburg ihre Freude am Schreiben und fühlt sich im Norden pudelwohl. Nach Tätigkeiten als Buchhändlerin und Verlagsleiterin genießt sie die Freiheit des Daseins als Autorin von Romanen, Kinder- und Jugendbüchern. Seit sie zum ersten Mal an der Nordsee war, träumt sie von einem eigenen Häuschen am Deich, mit einem Garten voller Wildrosen und knorrigen Apfelbäumen.Mehr zur Autorin:Instagram: gabriellaengelmannFacebook: www.facebook.com/AutorinGabriellaEngelmann

Die gebürtige Münchnerin entdeckte in Hamburg ihre Freude am Schreiben und fühlt sich im Norden pudelwohl. Nach Tätigkeiten als Buchhändlerin und Verlagsleiterin genießt sie die Freiheit des Daseins als Autorin von Romanen, Kinder- und Jugendbüchern. Seit sie zum ersten Mal an der Nordsee war, träumt sie von einem eigenen Häuschen am Deich, mit einem Garten voller Wildrosen und knorrigen Apfelbäumen. Mehr zur Autorin: Instagram: gabriellaengelmann Facebook: www.facebook.com/AutorinGabriellaEngelmann

1


Sonntag

Der Regen lässt allmählich nach, die Sonne blitzt immer wieder zwischen den Wolkenschleiern hervor, doch tief in mir ist es kalt und dunkelgrau.

Es fühlt sich an, als hätte das unerwartete Auftauchen meiner Mutter bei der Trauerfeier für Ankas verstorbenen Mann Helmut sämtliche Seelenfarben aus mir herausgewaschen und meine Gefühle eingefroren. Oder zumindest auf Eis gelegt, bis sie irgendwann mit geballter Wucht aus mir herausbrechen …

»Bleibt es dabei, dass du heute Nacht wieder bei mir im Pastorat schläfst?«, fragt Sinje, die sich bei mir einhakt und deren bloße Nähe wohltuende Wärme verströmt. Nach dem Schock, den mir der Auftritt von Florence versetzt hat, sind wir beide zum Naturstrand gegangen, damit ich ein wenig durchatmen und mich beruhigen kann. Sinjes Anwesenheit und ihr Vorschlag, ans Meer zu gehen, tun mir unendlich gut, und ich kann mir mal wieder kein Leben ohne sie vorstellen.

»Ich nehme dein Übernachtungsangebot sehr gern an, denn ich verbringe keine Minute mit meiner Mutter unter einem Dach«, erwidere ich. »Die ist doch nicht ganz dicht, nach fünfunddreißig Jahren hier aufzutauchen und so zu tun, als sei nie etwas passiert.«

»Das ist allerdings wahr«, stimmt Sinje mir seufzend zu, bückt sich und ditscht einen flachen Stein übers Wasser. Er setzt fünfmal auf, bevor er in der Nordsee versinkt. Als Kinder haben wir Wettbewerbe im Steineflitschen veranstaltet und machen das auch heute noch manchmal.

Wer wütender ist, gewinnt in der Regel, denn mit Wut im Bauch ist beim Werfen einfach mehr Kawumm drin.

»Ich versuche, mir auszumalen, wie sich Henrikje jetzt fühlt, und frage mich, was sie und meine Mutter gerade machen. Ich habe nicht den leisesten Schimmer einer Ahnung, wie sie es schafft, Florence zu verzeihen, dass sie sich zuletzt vor drei Jahren gemeldet hat«, sage ich und hebe ebenfalls einen Stein auf. »Immerhin glaubte sie genau wie ich, meiner Mutter sei etwas zugestoßen, und das muss Florence doch klar gewesen sein, oder etwa nicht? Momentan finde ich kaum Worte für das, was gerade in meinem Kopf vor sich geht. Müsste ich nicht glücklich sein statt wütend? Ist das alles eben wirklich passiert, oder habe ich das nur geträumt? Werde ich allmählich verrückt?«

»Nein, das wirst du nicht, du hast nur zurzeit viel zu viel zu verdauen und kommst nicht mehr zur Ruhe.« Sinje streicht bedächtig über die Schale einer rötlich schimmernden Muschel, als sei ihr das Fundstück besonders ans Herz gewachsen. »Aber vergiss bitte nicht, dass Henrikje trotz allen Unheils, das Florence gestiftet hat, heilfroh war, nach so langer Zeit der quälenden Ungewissheit ihre vermisste Tochter endlich wieder in die Arme zu schließen. Ich kann mir allerdings vorstellen, dass sie neben der Freude und Erleichterung mit ähnlich zwiespältigen Gefühlen zu kämpfen hat wie du. Doch Henrikje ist natürlich Mutter und reagiert genau so wie jede andere liebende Mutter auch. Das hat rein gar nichts mit dir zu tun, aber das weißt du sicher selbst.«

»Im Gegensatz zu Henrikje bin ich aber nicht ambivalent, sondern völlig klar«, widerspreche ich heftiger als beabsichtigt. Es fällt mir schwer, das unbändige Gefühl schäumender Wut zu kontrollieren, das sich schon viel zu lange in mir aufgestaut hat. »Es ist unfassbar selbstsüchtig, ausgerechnet dann in Lütteby aufzukreuzen, wenn Anka Aufmerksamkeit und Zuwendung von Henrikje braucht und keine Ego-Show meiner Mutter«, bricht es voller Zorn aus mir heraus.

Ich werfe den graublau glänzenden Stein flach über das gekräuselte Wasser, er versinkt nach dem achten Sprung.

»Deshalb hat Henrikje auch geistesgegenwärtig reagiert und Florence direkt zu euch nach Hause geschickt, damit sie aus der Schusslinie ist und daheim auf sie wartet. Sie wollte wie geplant für Anka da sein, Florence vor einer Belagerung durch die Lüttebyer bewahren und natürlich vor allem dich vor diesem – ja, nennen wir ruhig das Kind beim Namen – Überfall schützen«, entgegnet Sinje und steckt die Muschel in die Tasche ihres Strickmantels. »Komm, lass uns noch ein Stück gehen, ich denke, das tut uns beiden jetzt gut.«

Unsere Fußspuren verlaufen parallel zu denen eines Vogels mit Schwimmhäuten und bilden zusammen mit den Kreisen, welche die grünen Halme der Binsenquecken in den Sand malen, ein schönes Muster. Am Himmel fliegt ein Schwarm Seeschwalben, ihre Piu-piu-Laute klingen fröhlich und wie ein Gruß an die Austernfischer, die sich gerade auf einer Sandbank im Wattenmeer versammeln. Es ist immer wieder beeindruckend zu sehen, wie sich diese Kolonien formieren. Mal fliegen weitere Vögel von rechts heran, dann wieder welche von links. Wir gehen und gehen, mit jedem Schritt gewinne ich an Stärke zurück und kann gut verstehen, wieso das Meer für viele Menschen ein Kraftquell ist. Zu sehen, wie Horizont und Nordsee eins werden, lässt alles ein Stück weit weniger schwer und bedeutsam erscheinen. Dieser Blickwinkel relativiert vieles; das Stapfen durch den Sand, das Ausbalancieren der kleinen Höhenunterschiede am Strand erdet und gibt zugleich ein ganz besonderes Gefühl von Leichtigkeit.

»Ich weiß gar nicht, wie ich es sagen soll, weil der Zeitpunkt mehr als unpassend ist, also falle ich am besten direkt mit der Tür ins Haus«, sagt Sinje, nachdem sie einen Blick auf das Handy geworfen hat. »Es tut mir leid, aber ich fürchte, ich muss unseren Spaziergang abbrechen und wieder zurück, denn ich habe noch einen Termin. Komm, wann immer du willst, ins Pastorat und plündere gern auch den Kühlschrank. Ich werde allerdings erst sehr spät auftauchen … es sei denn, du brauchst mich, dann verschiebe ich mein Date natürlich.«

»Du hast eine Verabredung mit Sven?«, frage ich verblüfft. Ursprünglich wollte Sinje sich heute Abend mit ihrem Verlobten Gunnar treffen und mit ihm über die Beziehungsprobleme sprechen, die ihre Hochzeit im kommenden Jahr bedrohen, doch er hat die geplante Aussprache unter einem fadenscheinigen Vorwand abgelehnt.

»Steht mir der Name Sven auf der Stirn geschrieben, oder hast du seit Neuestem hellseherische Fähigkeiten?«, fragt Sinje und lächelt ein wenig verlegen.

»Weder noch, ich habe bloß geraten«, erwidere ich und schaue aufs Meer. Algen und Treibholz werden auf die Wellenkämme gespült und verschwinden dann wieder in den Fluten.

Die Farbe der Nordsee changiert zwischen Grün und Grau und ähnelt in ihrem Wechselspiel Sinjes emotionalem Zwiespalt in Liebesfragen, seit der sympathische Restaurator Sven Kroogmann in ihr Leben getreten ist. »Keine Sorge, ich komme schon allein klar, du weißt, dass ich mich nach einem Schock immer erst mal allein sortieren muss, bis ich das Bedürfnis habe, ausführlich über das zu sprechen, was mich belastet. Außerdem werde ich gleich mal Jonas anrufen. Mach du einfach, wonach dir der Sinn steht, aber lass dich bitte nicht erwischen. Es wäre unfair, wenn Gunnar durch Tratsch von deinem Flirt erfahren würde statt direkt von dir. Ich bleibe noch ein wenig am Strand und versuche, mich mit dem Gedanken vertraut zu machen, dass meine Mutter urplötzlich vom Himmel gefallen ist.« Ich hätte auch sagen können wie eine Riesenwelle über Henrikje und mich hinweggerollt ist. »Danke, dass ich wieder bei dir wohnen kann, auch wenn das nicht zur Gewohnheit werden sollte. Immerhin nimmst du mich bereits zum zweiten Mal innerhalb weniger Wochen bei dir auf, weil ich nicht bei Henrikje sein möchte.«

»Dazu kann ich nur Folgendes sagen: Erstens bin ich deine beste Freundin, zweitens ist es meine Aufgabe als Pastorin, verirrten Schäflein Zuflucht zu gewähren, und drittens brauchst du, wie du selbst richtig erkannt hast, schnellstmöglich eine eigene Wohnung. So schön und gemütlich es bei deiner Großmutter ist, du bist nicht so frei in deinen Entscheidungen, wie du es sein solltest. Kopf hoch, das wird schon alles wieder, versprochen. Ich freue mich sehr, dass du wieder bei mir unterschlüpfst, denn unsere WG ist einfach großartig, und ich fühle mich nicht so allein, wenn du bei mir bist. Bis später, meine Süße.«

Gedankenverloren schaue ich Sinje hinterher, bis sie hinter der Biegung verschwindet. Dann lasse ich meinen Blick wieder zum Wasser schweifen und weiß plötzlich, wie ich den Abend dieses bewegenden und verrückten Tages verbringen möchte. Ich muss etwas tun, das mich von meinen unguten Gedanken und Gefühlen ablenkt, mich bewegen und auspowern.

»Du willst bei diesem Wetter aufs Meer?« Jonas wirkt entsetzt, als ich ihn anrufe und erzähle, dass ich vorhabe, mit der Florence in die Abenddämmerung hinauszufahren. »Ich wusste gar nicht, dass du segeln kannst.«

»Die Florence ist kein Segelboot«, erkläre ich. »Henrikje hat sie mir geschenkt, als sie feststellte, dass sie nicht mehr genug Kraft zum Rudern hat. Der Regen ist fast vorbei, und ich bin seefest, also spricht nichts gegen eine kleine Tour. Keine Sorge, ich weiß schon, was ich tue.«

Dass meine Mutter aufgetaucht ist, ich ab heute wieder im Pastorat wohnen werde und dringend mit Jonas über unsere Zukunft sprechen muss, möchte ich ihm lieber persönlich sagen. »Die Florence ist im Übrigen breiter und stabiler als ein gewöhnliches Ruderboot«, versuche ich, ihn zu beruhigen, obwohl ich gerade selbst Trost und Zuwendung gebrauchen könnte. Doch ich muss jetzt einen Schritt nach dem anderen machen und sachlich bleiben, deshalb überspiele ich durch Small Talk, wie aufgewühlt ich bin. »Thorsten hat das Boot vor langer Zeit nach einem Vorbild aus Amerika gebaut, wo das Rudern in rauen Gewässern schon ewig Tradition hat. Es ist wunderschön und würde dir auch...

Erscheint lt. Verlag 1.9.2022
Reihe/Serie Zauberhaftes Lütteby
Verlagsort München
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
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ISBN-10 3-426-45870-5 / 3426458705
ISBN-13 978-3-426-45870-9 / 9783426458709
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