Über die dunkelste See (eBook)

Spiegel-Bestseller

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eBook Download: EPUB
2022 | 1. Auflage
396 Seiten
Lyx (Verlag)
978-3-7363-1460-3 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Über die dunkelste See -  Brittainy C. Cherry
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Vielleicht brauchte er mich und das Licht in mir, weil er sich sonst vollends in der Dunkelheit verloren hätte

Ich verstehe nicht, warum mich mein Vater in seinem Testament Damian Blackstone versprochen hat. Ich weiß nichts über ihn, nur dass er mit diesem Deal genauso wenig einverstanden ist wie ich. Trotzdem haben wir keine Wahl: Wir müssen heiraten und sechs Monate zusammenleben, oder wir verlieren unser millionenschweres Erbe für immer! Doch wir sind viel zu verschieden, als dass das mit uns gut gehen könnte. Damian ist eiskalt und von einer Dunkelheit umgeben, die jedes Sonnenlicht verschlingt. Aber manchmal sehe ich in seinem Blick, dass er sich nach meiner Leichtigkeit verzehrt. Und dann weiß ich, dass ihn zu heiraten vielleicht der Anfang von etwas Wunderschönem sein könnte ...

'Brittainys Geschichten gehen mir jedes Mal tief unter die Haut und direkt ins Herz. Mit ihren Worten schafft sie es, mein Herz zu brechen und es dann behutsam wieder zu heilen. Brittainy erschafft Liebesblitze.' READABOOKWITH_ _N

Band 3 der emotionalen COMPASS-Reihe von SPIEGEL-Bestseller-Autorin Brittainy C. Cherry



<p><strong>Brittainy C. Cherry</strong> hat einen Abschluss der Carroll Universität in Schauspiel und Creative Writing. Seitdem schreibt sie hauptberuflich Theaterstücke und Romane. Sie lebt mit ihrer Familie in Wisconsin.</p>

Brittainy C. Cherry hat einen Abschluss der Carroll Universität in Schauspiel und Creative Writing. Seitdem schreibt sie hauptberuflich Theaterstücke und Romane. Sie lebt mit ihrer Familie in Wisconsin.

1


STELLA

Gegenwart

»Soll das ein Witz sein?«, schnaubte ich leise, als ich mich in die endlose Schlange vor Jerry’s Bakery einreihte.

Ich gehörte nicht zu den Menschen, die gerne in einer Schlange standen und warteten, weder für Konzerttickets noch für Essen oder Black-Friday-Angebote. Tatsächlich gab ich mir alle Mühe, jegliche Arten von Warteschlangen zu vermeiden. Wenn mehr als zehn Leute vor mir standen, standen die Chancen gut, dass ich das neue beliebte Chicken Sandwich erst mal nicht probieren würde. Oh, und die Sneakers, die ich unbedingt haben wollte? Göttlich! Fünfundzwanzig Leute in der Schlange? Ich besorg sie mir in der nächsten Saison, vielen Dank.

Doch an diesem Samstagmorgen fand ich mich sogar in einer extrem langen Schlange wieder, denn ich benötigte genau zwei Dinge, die ich ausschließlich bei Jerry’s bekam: einen Blaubeerscone und schwarzen Kaffee mit zwei Stück Zucker. Das und nichts anderes. Aber offenbar schien die ganze Welt samstagmorgens zu Jerry’s zu rennen, denn um acht Uhr wand sich die Schlange bereits einmal um das Gebäude, und ich brauchte bis 8 Uhr 35, um bis zum Eingang zu gelangen.

Normalerweise kam ich unter der Woche während meiner Pause her, wenn der größte Andrang vorbei war, und vermied es, samstagmorgens hier aufzutauchen, doch diesmal hatte ich keine andere Wahl.

Im Schneckentempo näherte ich mich meinem Ziel, bis mich nur noch ein großer Mann in Designerklamotten von ihm trennte. Ich war der Erfüllung meiner Mission so nah, dass ich die Blaubeeren beinahe schmecken konnte. So nah, dass der Kaffee nur Sekunden davon entfernt war, mir die Zunge zu verbrennen. Ich sah ihn bereits vor mir in der Vitrine: einen wunderschönen, prallen Blaubeerscone. Der Letzte. Ich fühlte mich, als hätte das Universum auf mich herabgeschaut und mir liebevoll die Wange geküsst.

Leider hatte das Universum einen ziemlich fiesen Sinn für Humor, denn es verpasste mir eine schallende Ohrfeige, als der Kerl vor mir den letzten Scone bestellte.

»Nein!«, rief ich und stürzte nach vorne, als wollte ich eine Bombe am Explodieren hindern. Ich schob mich zwischen ihn und die Vitrine, als wäre es der einzige Sinn meines Lebens. Mein Herz trommelte gegen meine Rippen, und mir sprangen fast die Augen aus dem Gesicht. Die Kassiererin und der große Mann starrten mich an, als hätte ich den Verstand verloren – nicht ganz zu Unrecht, wie ich zugeben musste, aber das war mir in dem Augenblick egal.

Alles, was ich wollte, war dieser verflixte Scone.

»Tut mir leid, ich will Ihnen nichts tun oder so«, sagte ich zu dem schockierten Mädchen hinter der Kasse. Sie konnte kaum älter als siebzehn sein. Achtzehn mit viel Make-up. Ich wandte mich zu dem Mann hinter mir um, und als unsere Blicke sich trafen, fiel ich beinahe in Ohnmacht. Er sah aus wie …

Nein.

Konzentrier dich, Stella.

Ich schenkte ihm das freundlichste Lächeln in meinem Repertoire und zwang meine Nerven, sich wieder zu beruhigen, während ich in die kältesten blauen Augen blickte, die ich je gesehen hatte. Sie sahen aus wie der Ozean – wenn er sich abweisend und eisig gab. Und sie jagten mir einen eisigen Schauer über den Rücken, als sie mich ansahen.

Ich zitterte am ganzen Körper, während ich in seine blauen Augen starrte. Sein Körper dagegen wirkte ruhig und stark.

Meine Augen hatten also offenbar nicht den gleichen Effekt auf ihn wie seine auf mich.

»Ich wollte diesen Blaubeerscone haben«, erklärte ich. »Nur deswegen habe ich die ganze Zeit angestanden.«

»Interessiert mich nicht«, knurrte er. Seine Stimme war rauchig und tief. Hörte ich da einen vagen New Yorker Einschlag? Queens vielleicht? Oder Brooklyn? Als Kind hatte ich mir immer vorgestellt, ich käme aus New York City. Ich inhalierte alle Folgen von Sex and the City und übte die unterschiedlichen Akzente, die ich mir auf YouTube anhörte.

Manche Kinder hingen mit anderen Leuten rum; andere hockten in ihrem Zimmer und übten Akzente.

Der Fremde hielt der Kassiererin seine Karte hin, doch ich schlug sie ihm aus der Hand, sodass sie zu Boden segelte. Sein Blick wanderte nach unten zu seiner Karte, dann wieder hoch zu meinen Augen, zurück zu seiner Karte und wieder zu mir. Mir wurde ein wenig flau.

»Entschuldigung«, murmelte ich.

»Wollen Sie mich verarschen?«, fuhr er mich an.

Das arme Mädchen hinter der Kasse blickte nervös nach hinten, als hoffte sie, jemand würde kommen und sie aus ihrer unangenehmen Lage befreien. »Äh, Ma’am, ich muss Sie leider bitten …«

»Ich gebe Ihnen Geld!« Ich ignorierte das Mädchen und sah den Mann an, während ich meine Geldbörse aus der Handtasche fischte. »Wie viel wollen Sie für den Scone haben?«

»Hören Sie auf, mich vollzuquatschen.« Er bückte sich, um seine Karte aufzuheben und sie abermals der Kassiererin zu geben, doch ich schlug sie ihm wieder aus der Hand. Jetzt senkte sich seine Stimme zu einem tiefen Knurren. Ich spürte die Hitze seines Zorns auf meiner Haut und wich einen Schritt zurück. »Hören Sie zu, Lady«, grollte er.

»Nein, Sie hören mir zu! Ich brauche diesen Scone. Ich wollte ihn zuerst!«

»Sie sind aber nicht dran«, erklärte die Kassiererin.

»Halten Sie sich da raus, Julie!«, fuhr ich sie an. Dann beugte ich mich vor und flüsterte: »Tut mir leid, das klang bestimmt ziemlich unfreundlich. Entschuldigen Sie bitte meinen Ton. Ich schreie normalerweise niemanden an, ich schwöre es. Ich bin nur …«

»… nicht ganz bei Sinnen«, brummte der Mann.

Ich funkelte ihn böse an. »Das war sehr unhöflich.«

»Interessiert mich nicht«, erwiderte er.

»Auch gut. Es interessiert mich nämlich nicht, dass es Sie nicht interessiert. Alles, was mich interessiert, ist dieser Scone.«

»Dann hätten Sie früher kommen müssen«, gab er zurück.

»Wollte ich ja, aber auf den Straßen war so viel los, und …«

»Und niemand hat Sie um Ihr Gejammer gebeten.«

»Sie verstehen das nicht. Ich …«

»Wie gesagt, das interessiert hier keinen«, erklärte er kalt und bückte sich erneut nach seiner Karte.

»Er hat recht, Sie halten nur den Betrieb auf!«, rief ein Kerl aus der wachsenden Schlange hinter mir.

Ich drehte mich um und sagte: »Das hier ist eine Privatangelegenheit zwischen mir und …«

»Ihr selbst«, erklärte der kaltherzige Mensch, nachdem er für seinen Blaubeerscone, der eigentlich für mich bestimmt gewesen war, bezahlt hatte. Er nahm seinen Kaffee und seinen Scone und näherte sich dem Ausgang.

Meine Brust brannte, als hätte jemand sie in Brand gesetzt, während ich zusah, wie der letzte Blaubeerscone die Bäckerei verließ. Hatte sich Romeo so gefühlt, nachdem er Julia verloren hatte? Jetzt verstand ich, was er meinte, wenn er sagte: »Dies meiner Lieben! Oh wackrer Apotheker. Dein Trank wirkt schnell. Und so im Kusse sterbe ich.«

Was hätte ich darum gegeben, diesen verflixten Scone mit meinen Lippen zu küssen.

Ich hätte gerne behauptet, dass dies meine letzte Begegnung mit diesem Mann war, aber nein. Ich war viel zu instabil, um es damit bewenden zu lassen. Wie die Verrückte, in die ich mich zunehmend verwandelte, rannte ich dem Fremden hinterher und brüllte: »Hey! Hey! Warten Sie!«

Er sah über die Schulter, und ich erkannte deutlich, wie genervt er war. Dann blickte er wieder nach vorn und ging ungerührt weiter. Ich musste beinahe joggen, um zu ihm aufzuschließen. Wie groß war dieser Kerl? Ein einziger seiner Schritte war doppelt so lang wie mein staksiger Dauerlauf.

»Entschuldigen Sie bitte!«, rief ich, als er die hintere Tür seines Wagens öffnete – eines extrem kostspieligen Wagens samt Chauffeur. Noch bevor die Tür ganz geöffnet wurde, sprang ich ihm in den Weg. »Entschuldigen Sie, ich habe ein paarmal nach Ihnen gerufen.«

»Ich habe keine Zeit für Ihre kalifornischen Verrücktheiten, Lady.«

Ah, Sie stammen also schon mal nicht aus Kalifornien. Schon klar, Mr Accent.

Ich lächelte mein liebenswürdigstes Lächeln. »Mein Name ist Stella.«

»Wollte ich gar nicht wissen.«

Okay, vielleicht gelang es ihm tatsächlich, mich nicht zu lieben, aber was soll’s.

Eigentlich wollte ich weiter die Durchgeknallte mimen, aber ich entschied mich, auf etwas normaler und zugänglicher umzuschalten, denn schließlich war ich noch immer scharf auf diesen verflixten Scone. »Stimmt, aber ich dachte, es macht alles ein wenig einfacher, wenn wir uns beim Vornamen anreden. So wäre dieses Gespräch ein wenig persönlicher.«

»Ich werde nicht persönlich mit Ihnen.«

»Nun, dann freut es mich, Ihnen mitteilen zu können, dass ich ein Profi darin bin, persönlich zu werden. Ich kann also die Leitung übernehmen, und Sie machen es mir einfach nach. Wir könnten einen kleinen Eins-zwei-Cha-Cha-Cha-Gesprächstango hinlegen.« Ich vollführte ein paar Cha-Cha-Cha-Schritte. Aber er fand mich nicht sonderlich amüsant.

Stattdessen blinzelte er ganze sechsmal hintereinander. »Treten Sie zur Seite.«

»Aber …«

»Ich habe noch einen Termin, okay?«, fuhr er mich an. »Also gehen Sie mir aus dem Weg.«

»Das werde ich, versprochen. Sobald Sie mir den Blaubeerscone gegeben haben.«

»Sie sind ja vollkommen irre.«

»Ja, ja, meinetwegen. Nennen Sie mich, wie Sie wollen. Solange Sie mir den Scone...

Erscheint lt. Verlag 27.7.2022
Reihe/Serie Compass
Übersetzer Katia Liebig
Verlagsort Köln
Sprache deutsch
Original-Titel Western Waves
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Anna Todd • Aufgaben • Deine Worte in meiner Seele • dramatisch • Durch die kälteste Nacht • Emma Scott • Emotional • Erbe • Gegen den bittersten Sturm • Glück • Große Gefühle • Laura Kneidl • Leidenschaft • Liebe • Liebesgeschichte • Liebesroman • Nähe • Neuanfang • New Adult • Romance • Romance Elements • Romantik • romantisch • Stiefgeschwister • Verliebt in Mr Daniels • Wenn der Morgen die Dunkelheit vertreibt • Wenn Donner und Licht sich berühren • Wie die Ruhe vor dem Sturm • Wie die Stille vor dem Fall
ISBN-10 3-7363-1460-4 / 3736314604
ISBN-13 978-3-7363-1460-3 / 9783736314603
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