Patricia Peacock und die Sache mit dem Fluch (eBook)

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2021 | 1. Auflage
dp DIGITAL PUBLISHERS GmbH (Verlag)
978-3-96817-245-3 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Patricia Peacock und die Sache mit dem Fluch - Tiffany Crockham
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Ein Erbe, ein Fluch und ein ungewöhnlicher Zeuge - Patricia Peacocks erstes Abenteuer
Der historische Cosy Crime für Fans von Rhys Bowen

Patricia Peacock ist überglücklich, das Erbe ihres lang verschollenen Vaters antreten zu können - befreit es sie doch von ihrer ungeliebten Anstellung als Gesellschaftsdame bei Lady Blanford. In Kairo muss sie allerdings feststellen, dass der Verstorbene ihr nicht nur seinen Besitz samt Hausangestellten und der treudoofen Dogge Sir Tiny hinterlassen hat, sondern auch noch jede Menge Auflagen, um das Erbe überhaupt erst antreten zu können. Obwohl Patricia nicht viel von ihrem Vater hielt, zwingt ihre pflichtbewusste viktorianische Erziehung sie, seine Angelegenheiten zu regeln - bis hin zur Aufklärung seines mysteriösen Todes. Zur Seite stehen ihr dabei Sir Tiny sowie der amerikanische Privatdetektiv und Glücksritter John Maddock, der jedoch mehr daran interessiert ist, in ihr Schlafzimmer zu gelangen, als den Mord an ihrem Vater aufzuklären ...

Erste Leserstimmen
'Es hat mir großen Spaß gemacht, Patricia Peacock bei ihrem ersten Fall zu begleiten!'
'Von Kairo und dem Mena Hotel als Setting habe ich mir sehr viel versprochen und wurde nicht enttäuscht.'
'Historischer Cosy Krimi mit tollem 20er-Jahre-Feeling - aber auch die Liebe kommt nicht zu kurz!'
'geheimnisvoll, spannend und dabei super humorvoll und unterhaltsam'
'Perfekter Krimi zum Miträtseln und um in eine andere Zeit abzutauchen.'



Tiffany Crockham hat über zehn Jahre als Justizangestellte gearbeitet, bevor sie eine Künsterlaufbahn einschlug. Neben zahlreichen historischen Romanen bei mehreren Verlagen, entdeckte sie 2011 auch das Selfpublishing für sich und startete dort sehr erfolgreich unter dem Pseudonym Alexa Kim mit ihren Fantasy- und Liebesromanserien durch. Außerdem arbeitet Tiffany als Grafikdesignerin für Buchcover.

2. Une petit surprise


Das Haus ihres Vaters lag nicht in Kairo, sondern außerhalb der Stadt. Patricia überlegte, eine Motordroschke zu nehmen, entschied sich dann aber doch, zu Fuß zu gehen, nachdem ihr der Bedienstete das Cafés noch versichert hatte, dass es nicht weit wäre. Zum Glück hatte sie immer ihren Sonnenschirm dabei. Patricia musste einmal mehr feststellen, dass ein Land wie Ägypten nicht für lange Spaziergänge geeignet war … daran änderte auch ein Sonnenschirm nichts. Neben den missbilligenden Blicken der Damen, die es bevorzugten, sich in Automobilen durch Kairo fahren zu lassen, musste sie sich aufdringliche Händler vom Hals halten, die ihr jede Menge seltsame Dinge verkaufen wollten.

Nach etwa einer Stunde, und nachdem es Patricia gelungen war, den Kauf eines Teppichs, einer Öllampe mit skandalösen Bemalungen sowie eines Huhns abzuwehren, stand sie endlich vor dem Haus. Was sie erwartet hatte, wusste sie nicht, aber kaum ein so hübsches Fleckchen Erde. Das Haus ihres Vaters stand auf einem Hügel gesäumt von Palmen, die Schatten spendeten. Es war hier angenehmer und kühler als in der Stadt. Das Grundstück war von einer etwa zwei Meter hohen Mauer umgeben, wie die meisten im ägyptischen Stil gebauten Häuser, und stellte eine Mischung aus lokalen Elementen, wie den Garten mit der Mauer, sowie englischem Komfort dar – zumindest was Patricia von außen erkennen konnte. Die Tür zum Garten stand offen, sodass sie hineinsehen konnte. Auch der Garten war ansprechend gestaltet worden – es gab im Zentrum einen Teich in rechteckiger Form, auf dem blauer und weißer Lotus schwammen, und das Haus selbst war rund um den Garten angelegt worden. Es erinnerte Patricia an die Darstellungen auf antiken Papyri. Ihr Vater hatte immer ein Faible für orientalischen und vor allem pharaonischen Flair gehabt; tatsächlich wirkte es in Natur noch weitaus schöner als auf den zweidimensionalen Abbildungen der antiken Ägypter, die ihr Vater ihr oft in Büchern gezeigt hatte. Patricia konnte sich beinahe bildlich vorstellen, wie um einen ähnlichen Teich wie diesen vor tausenden von Jahren Prinzessinnen gesessen und die Nachmittage vertändelt hatten. Nun, sie für ihren Teil hatte keine Zeit zu vertändeln.

„Guten Tag …“, rief sie deshalb in angemessener Lautstärke in den Garten hinein, doch offensichtlich war niemand in der Nähe.

Patricia sah sich ratlos um, dann erinnerte sie sich, dass dieses Haus im Grunde genommen ihr gehörte und sie jedes Recht hatte, es ohne Einladung zu betreten.

Von einer gewissen Neugierde angetrieben, betrat sie den Garten. Ihr Blick ruhte wohlwollend auf blühenden Passionsblumen und einer kleinen Laube, die von Rosen berankt war. Dies war eindeutig englischer Einfluss, aber er zerstörte den Gesamteindruck nicht. Ihr Vater hatte Geschmack bewiesen, als er dieses Haus gebaut hatte, das musste sie ihm lassen.

„Hallo … ist jemand hier?“, rief sie erneut, und wagte sich weiter vor. In den Teichen schwammen Fische, und neben den Palmen gab es blühende Hibiskussträucher in vielen Farben. Dieser Garten war eine Oase, in der man sich sofort wohlfühlte.

Gerade, als sich ein Lächeln auf ihr Gesicht legen wollte, nahm sie eine Bewegung wahr. Scheinbar war doch jemand in der Nähe. Sie wandte sich um, doch noch ehe Patricia sich erklären konnte, wurde sie zu Boden gerissen und landete wie ein Käfer auf dem Rücken. Der Sonnenschirm flog ihr in hohem Bogen aus der Hand, mitten in den Teich, was die Fische fluchtartig auseinanderstieben ließ. Patricia wagte sich nicht zu rühren – über ihr stand ein riesiger schwarzer Hund, sah sie an und hechelte.

„Du meine Güte!“, war das Einzige, was sie herausbrachte. Der Hund sah ihre Worte als Einladung, ihr mit seiner nassen Zunge über das Gesicht zu lecken.

„Lass das! Geh runter!“, forderte Patricia ihn auf, denn in Ohnmacht zu fallen oder zu schreien, war für sie noch nie eine Option gewesen. In der Regel war in den fragwürdigsten Stunden des Lebens ohnehin niemand da, der einen rettete. Auch jetzt bewahrheitete sich ihre Philosophie. Niemand kam, um sie vor der Bestie zu retten. Es war also angebracht, bei Bewusstsein zu bleiben.

„Geh von mir runter! Sofort!“, forderte sie noch einmal, doch anstatt ihrer Forderung nachzukommen, wedelte der Riesenhund mit dem Schwanz und bellte in einem tiefen Bariton, als wolle er sich ihr vorstellen.

„Sir Tiny! Bei Kalis totbringendem Blick. Lässt du wohl die Memsahib in Ruhe! Böser Hund! Wie bist du überhaupt aus dem Haus gekommen?“

Ein Mann mit dunkler Haut und Turban kam auf sie zugestürmt. Das Weiß in seinen Augen leuchtete, was auch an dem Entsetzen in seinem Blick liegen mochte, als er Patricia unter dem Hund entdeckte.

Nur unwillig ließ Sir Tiny sich an seinem Lederhalsband fortziehen – viel lieber hätte er Patricia noch eine Weile beschnüffelt. Aber der Mann mit Turban kannte keine Gnade. Patricia konnte erkennen, dass auf dem abgenutzten Lederhalsband des Hundes etwas eingebrannt worden war. Une petite surprise … Eine kleine Überraschung? Da hatte jemand einen durchaus seltsamen Sinn für Humor! Sie konnte sich gut vorstellen, wie sich ihr Vater beim Schreiben des Briefes amüsierte, weil er gewusst hatte, dass sie vom Namen auf die Größe des Hundes schließen würde.

„Memsahib, es tut mir leid. Sir Tiny ist so unglücklich gewesen, seit Lord Peacock nicht mehr da ist. Bestimmt hat er geglaubt, Sie wären er. Natürlich sehen Sie nicht aus wie Lord Peacock …“, fügte der dunkelhäutige Mann schnell hinzu und sah sie dann aufmerksam an. „Aber sie sehen ihm ähnlich, Memsahib.“

„Ich bin seine Tochter … Miss Patricia Peacock …“, antwortete sie, während sie aufstand und dabei Sir Tiny nicht aus den Augen ließ.

„Oh …“, antwortete der eifrige Fremde, und auf seinem Gesicht erschien ein breites Lächeln, das seine strahlend weißen Zähne offenbarte. „Wir haben Sie erst morgen erwartet, Memsahib.“

„Tja, nun … hier bin ich …“, stellte sie klar und klopfte sich den Staub aus dem Kleid, während ihr Blick zu ihrem Sonnenschirm wanderte, der gerade im Begriff war, im Teich zu versinken.“

„Ich bin Abdul, der Hausdiener Ihres Vaters“, stellte der Mann sich vor, und rief auf Arabisch Richtung Haus.

Keine zehn Sekunden später erschien eine kleine rundliche Frau in bunter Nomadenkleidung, die in arabischer Sprache zurückkeifte. Abdul wies auf den Teich, und die Frau hob protestierend die Hände, während er weiter auf sie einredete. Schließlich wies Abdul auf Patricia, und die rundliche Frau stieg murrend mitsamt ihren bunten Gewändern in den Teich, um Patricias Sonnenschirm zu retten.

„Fatima ist etwas stur, aber eine gute Seele …“, entschuldigte sich Abdul, während Patricia dabei zusah, wie die Frau durch den Teich watete und sich den tropfnassen Schirm schnappte, als wolle sie ihn eigenhändig erwürgen, weil sie ihn aus dem Teich holen musste.

Kurze Zeit später streckte sie Patricia den tropfnassen Schirm entgegen und bedachte sie mit hochgezogenen Brauen, als hätte sie noch nie eine Erscheinung wie Patricia gesehen.

Abdul grinste noch immer wie ein Honigkuchenpferd, während Sir Tiny an seinem Halsband zerrte, weil er unbedingt zu Patricia wollte. „Memsahib … bitte kommen Sie ins Haus. Es ist viel zu heiß draußen. Fatima wird ein Essen vorbereiten, und Salima ein Zimmer für Sie herrichten.“

„Oh, das wird nicht nötig sein. Ich habe mich im Mena Hotel eingerichtet.“

Das Lächeln auf Abduls Gesicht verschwand innerhalb von Sekunden, und sogar Fatimas Augen bekamen einen unglücklichen Zug – ein Zeichen für Patricia, dass die Frau die englische Sprache verstand.

„Aber, Memsahib … Sie sind die Tochter von Lord Peacock. Was werden die Leute sagen, wenn Sie nicht im Haus Ihres Vaters wohnen? Dass wir schlechte Diener sind, dass Sie unzufrieden mit uns sind … Fatima eine schlechte Köchin! Oh, bitte, Memsahib … wir sind gute Diener!“

Ehe Patricia ihm erklären konnte, dass ihre Entscheidung nichts mit der Arbeit der Dienerschaft zu tun hatte, setzte auch Fatima zu einem lauten Klagen an, fiel auf die Knie und warf sich Sand auf den Kopf.

Sir Tiny wiederum schienen Abduls und Fatimas Klagen derart zu verstören, dass er zu jaulen begann.

„Also gut!“, rief Patricia überfordert. „Ich bleibe über Nacht! Ich muss ohnehin einige Dinge erledigen und benötige dabei Ihre Hilfe, Abdul.“

Innerhalb von Sekunden verstummten sowohl Abdul wie auch Fatima. Patricia argwöhnte, dass sie dieses Spektakel nur veranstaltet hatten, um sie zum Bleiben zu bewegen. Aber nun gut. Eine Nacht in diesem Haus würde sie nicht umbringen.

„Ich brauche ein paar Sachen aus dem Hotel. Meine kleine Reisetasche mit dem Nötigsten.“

„Salima wird sie holen …“, schlug Abdul vor, und Fatima lief mit watschelnden Schritten zurück ins Haus, um kurze Zeit später mit einem hübschen, jungen Mädchen zurückzukehren, das ähnlich wie seine Mutter gekleidet war.

Überraschenderweise sprach das Mädchen akzentfrei Englisch.

„Guten Tag, Miss Peacock. Ich bin Salima.“

„Schön, Salima …“, antworte Patricia erleichtert. Wenigstens eine Person, die sich in diesem Haus normal verhielt. „Ich brauche Sachen für eine Nacht. Die kleine Reisetasche aus meinem Zimmer im Mena Hotel.“

Salima deutete eine Verbeugung an und entfernte sich mit wiegenden Hüften.

Fatima rief ihr etwas auf Arabisch hinterher, und obwohl Patricia die Worte nicht verstand, konnte sie sich ihren eigenen Reim darauf bilden, dass Fatima die kokette Art ihrer Tochter missfiel.

„Schlechte Tochter …“, sagte sie plötzlich in...

Erscheint lt. Verlag 26.5.2021
Reihe/Serie Patricia Peacock-Reihe
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror Historische Kriminalromane
Schlagworte 20er-Jahre-Krimi-s • cosy-cozy-crime-krimi • historisch-e-r-Cosy-krimi-s • klassisch-Who-done-dunne-it • Krimi-s für frauen • privat-detektiv-in-nen-liebe-s-roman-e • spannend-e-r-liebe-s-roman-e
ISBN-10 3-96817-245-0 / 3968172450
ISBN-13 978-3-96817-245-3 / 9783968172453
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