Die Wellington-Saga - Verlangen (eBook)

Spiegel-Bestseller
Roman
eBook Download: EPUB
2017 | 1. Auflage
320 Seiten
Blanvalet (Verlag)
978-3-641-19506-9 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Die Wellington-Saga - Verlangen -  Nacho Figueras,  Jessica Whitman
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Glamouröse Partys, edle Pferde und heiße Nächte unterm Sternenhimmel - hier liegt der Schlüssel zum Glück ...
Antonia, die umwerfend schöne und uneheliche Tochter des berühmten Carlos Del Campo, war schon immer die Außenseiterin der Familie. Auch ihr großes Talent im Umgang mit Pferden half ihr bislang nicht, den Respekt des Del-Campo-Clans zu erlangen. Als sie den charmanten Lorenzo kennenlernt, findet sie endlich die Geborgenheit, die sie schon so lange sucht. Aber Antonias Vergangenheit bedroht ihr neugewonnenes Glück ...

Band 3 der romantischen Wellington-Trilogie!

Die Bände der Trilogie:
Band 1: Die Wellington-Saga - Versuchung
Band 2: Die Wellington-Saga - Verführung
Band 3: Die Wellington-Saga - Verlangen

Ignacio »Nacho« Figueras gehört zu den bekanntesten Männern der Welt und ist das internationale Werbegesicht von Polo Ralph Lauren. Von CNN als »David Beckham des Reitsports« gefeiert, ist Figueras neben seiner Tätigkeit als Model Kapitän und Miteigentümer des preisgekrönten argentinischen Reitteams Black Watch. 2009 wurde er von den Lesern der Vanity Fair hinter Robert Pattinson und vor Brad Pitt zum zweitschönsten Mann der Welt gekürt. Mit seiner Frau Delfina und ihren vier Kindern lebt er abwechselnd in Kalifornien und Argentinien.

1

Als Sunny zu tänzeln begann, dachte sich Enzo Rivas nichts dabei. Die große Stute war ein Heißsporn, und es war nicht untypisch für sie, dass ihr Temperament bisweilen mit ihr durchging und sie ihrem Reiter so richtig zeigte, was Sache war. Besonders wenn sie sich langweilte. Doch diesmal war etwas anders.

Das Pony spielte total verrückt, wieherte panisch, senkte den Kopf auf den Boden, schnaubte und keilte nach hinten aus. Um nicht abgeworfen zu werden, umklammerte Enzo die Zügel, presste die Knie fest an den Sattel und versuchte Sunny wieder aufzurichten. Vergeblich, denn die eigenwillige Stute setzte sich heftig zur Wehr und dachte nicht daran, den Kopf nach oben und die Hinterbeine nach unten zu nehmen. Vorsorglich bereitete Enzo sich für eine Bruchlandung vor und spannte seinen Körper an, um den Sturz einigermaßen abzufangen.

Es wäre nicht das erste Mal, dass er von einem störrischen Pferd abgeworfen wurde. Das gehörte schließlich zu seinem Job. Niemand trainierte Pferde, ohne hin und wieder aus dem Sattel geschmissen zu werden. Aber das hieß nicht, dass Enzo es so ohne Weiteres akzeptierte.

Sobald Sunny bei ihren Bocksprüngen mal wieder auf allen vieren landete, nahm er die Gelegenheit wahr, riss blitzschnell die Zügel nach rechts und den Kopf des Ponys damit so weit zur Seite, dass die Schnauze sein Knie berührte. Zwar wieherte die Stute empört und drehte sich aufgeregt im Kreis, doch sie schaffte es zumindest nicht mehr, mit den Hinterbeinen auszuschlagen.

Enzo hielt sie in dieser für sie ungewohnten Haltung, gestattete ihr lediglich, sich so oft zu drehen, wie sie wollte, und redete leise auf Spanisch auf sie ein, bis er spürte, wie sie sich langsam beruhigte, wie ihre Muskeln sich entspannten und sie zugänglicher wurde.

Erst jetzt lockerte er die Zügel, gab Sunnys Kopf frei und ließ sie in einen leichten Galopp fallen. In diesem Moment erkannte er auch den Grund für ihr panisches Verhalten, denn vor ihnen schwebte eine riesige Langkopfwespe.

»Armes Mädchen«, sagte er, »du wurdest gestochen.«

Sunny, inzwischen wieder ganz die Alte, schnaubte selbstgefällig, als wollte sie ihm beipflichten, bäumte sich übermütig auf und warf Enzo ins Gras, während sie ohne ihren Reiter das Spielfeld hinunterjagte.

Enzo lag einen Moment da, war außer Atem und starrte in den wolkenlosen Himmel Floridas. Es war kein schlimmer Sturz gewesen – da hatte er bereits ganz andere erlebt –, und dennoch war er sauer. Aber bevor er der durchgegangenen Stute nachjagte, musste er seine Verärgerung wieder in den Griff kriegen. Ponys merkten so etwas und reagierten entsprechend, besonders kapriziöse Tiere wie Sunny.

Während er noch im Gras lag, hörte er von ferne jemanden seinen Namen rufen. Resigniert lächelnd schloss er die Augen. Ausgerechnet sie musste ihn so finden.

»Enzo, geht es dir gut?«

Mühsam richtete er sich auf, um keinen allzu desolaten Eindruck zu machen.

»Alles okay«, sagte er und wäre um ein Haar sogleich wieder umgekippt, weil ihm schwindlig wurde. Zum Teufel mit diesem Pferd. Er legte den Kopf auf die Knie und schloss die Augen.

»Danach siehst du allerdings nicht unbedingt aus. Eher so, als wärst du in hohem Bogen abgeworfen worden und unsanft auf dem Arsch gelandet.«

Als er den Kopf hob und Antonia Black ansah, spürte er, wie sich sein Herzschlag auf eine Weise beschleunigte, die nichts mit seinem Sturz zu tun hatte.

Es wurde immer schlimmer. Er konnte ihr kaum noch begegnen, ohne bei ihrem Anblick von einem bittersüßen Gefühl überwältigt zu werden, in dem sich Freude und Schmerz auf eine merkwürdige Art mischten.

Ihre ungewöhnlichen, nahezu schwarzen Augen, die sonst eher ernsthaft in die Welt schauten, funkelten belustigt, und sie streckte ihm eine Hand entgegen, die er nach einem Moment des Zögerns ergriff, um sich von ihr aufhelfen zu lassen. Er hielt sie sogar länger als nötig fest, gestattete sich den Luxus, die kribbelnde Hitze zu spüren, die von ihrer Haut auf seine überzuspringen schien, und nur widerwillig ließ er sie los.

»Hast du gesehen, wohin Sunny verschwunden ist?«, fragte er sie übergangslos.

»Sie ist schnurstracks in den Stall gelaufen«, erwiderte Antonia lachend. »Ich bin sicher, einer der Pferdepfleger hat sich inzwischen ihrer angenommen.«

»Sehr gut.« Enzo nickte. »Sie wurde nämlich von einer Wespe gestochen.«

»Habe ich alles beobachtet, du erzählst mir also nichts Neues.«

Er rieb sich lächelnd den schmerzenden Nacken. »Dieses Pony ist echt ein Teufelsweib, launisch und unberechenbar.«

Als sie sein Lächeln erwiderte, wurde seine Brust eng. Und als sie sich erneut nach seinem Befinden erkundigte, begann sein Herz schneller zu schlagen.

»Bist du sicher, dass du okay bist?«

»Abgesehen davon, dass ich mich fühle, als wäre ich von einem Pferd gefallen und hätte überall Prellungen davongetragen, geht es mir gut«, gab er mit leiser Selbstironie zurück. »Hauptsache, es ist nichts gebrochen«, fügte er hinzu.

Sie starrten sich einen langen Moment an.

»Gehst du heute Abend zu Hendys Party?«, erkundigte er sich schließlich betont gleichmütig, um die knisternde Spannung zu durchbrechen.

Erstaunt registrierte er, dass ihr bei dieser harmlosen Frage unversehens ein Anflug von Röte in die Wangen stieg und ihr Ton plötzlich merkwürdig schroff klang.

»Ja, ich denke schon«, erwiderte sie und schien es mit einem Mal sehr eilig zu haben. »Deshalb sollte ich mich langsam auf den Heimweg machen.« Sie wandte sich zum Gehen. »Wir sehen uns auf der Party, sofern es dir wirklich gut geht.«

Seine Blicke folgten ihr, als sie sich entfernte und zu ihrem Truck ging. Am liebsten wäre er ihr gefolgt, hätte sie aufgehalten, um sie zu fragen, was los sei. Doch bevor er sich dazu aufraffte, schwang sie sich bereits auf den Fahrersitz, schlug lautstark die Tür zu und war im nächsten Augenblick in einer Staubwolke verschwunden.

Er ballte die Fäuste, rief sich in Erinnerung, dass es besser für sie beide war, wenn sie nicht zu oft allein waren. Weniger kompliziert, sicherer.

Es konnte nichts Gutes dabei herauskommen, ermahnte er sich zum wiederholten Mal, während er den Weg zurück zum Stall einschlug. Schließlich war sie die Schwester seines Bosses. Eine Del Campo und damit unerreichbar für ihn. Es gäbe lediglich Verletzungen und Frust.

Die Worte waren sein Mantra. Lange hatte es funktioniert, aber in letzter Zeit begann es zunehmend seine Kraft zu verlieren.

Enzo schüttelte den Kopf. Streng zu sich zu sein, half ihm nicht mehr. Er spürte es selbst, dass er immer öfter schwach zu werden begann. Eng mit ihr zusammenzuarbeiten, ihr Freund und Vertrauter zu sein, ohne seine wahren Gefühle je zeigen zu können, das erschöpfte ihn allmählich. Lange, das wusste er, würde er diese Rolle nicht mehr spielen können.

All die Gründe, die er wie einen Schutzwall aufgerichtet hatte, all die Schwüre, die er sich abgerungen und an die er sich die langen Jahre über geklammert hatte – sie wurden ebenso wie die strengen Stallregeln, die zu enge Kontakte untersagten, mehr und mehr bedeutungslos angesichts seiner zunehmend wachsenden Gefühle für diese Frau.

Wie oft hatte er sich zur Ordnung gerufen, sich an seine Professionalität erinnert und daran, dass er niemals wieder eine Beziehung eingehen wollte und schon gar nicht mit einer Frau wie ihr – nichts hatte genutzt. Auch nicht die Tatsache, dass sie sich verändert hatte, eine andere geworden war: stärker, zufriedener, stabiler. Sie brauchte seinen Schutz nicht mehr, was sie allerdings für ihn noch unwiderstehlicher machte.

Aber vielleicht, dachte er, war er ja ebenfalls mit der Zeit anders geworden …

An der Stalltür wandte er sich noch einmal um, sah Reste der Staubwolke, die ihr alter blauer Truck aufgewirbelt hatte.

Eine kleine Begebenheit fiel ihm wieder ein. Am frühen Morgen hatte er im Stall den Kopf eines Ponys für sie gehalten, während sie ein Hinterbein mit einem neuen Hufeisen beschlug. Für einen Sekundenbruchteil hatte sie aufgeblickt und ihn irgendwie herausfordernd, fast ein wenig verschlagen grinsend angesehen. Ein Ausdruck, den er sich damals, als er sie kennenlernte, niemals auf ihrem Gesicht hätte vorstellen können. Für ihn ein Beweis, dass sie endlich überwunden hatte, worunter immer sie gelitten haben mochte.

Mit Sicherheit war sie nicht mehr das verschüchterte Mädchen von einst.

Acht Jahre waren seitdem vergangen.

Nach Carlos Del Campos plötzlichem Tod war ihm sein ältester Sohn Alejandro als Familienoberhaupt gefolgt und nach Berlin geflogen, um dort eine Halbschwester ausfindig zu machen, von deren Existenz niemand das Geringste geahnt hatte. Nicht bis zur Eröffnung des Testaments, das einen Skandal provozierte, denn der verstorbene Patriarch hatte der bis dahin verschwiegenen Tochter einen beträchtlichen Teil seines Vermögens vermacht.

Ganz Wellington schien sich damals das Maul darüber zu zerreißen, und alle warteten gespannt auf Alejandros Rückkehr. Natürlich nicht zuletzt die Angestellten in Stall und Haus auf dem riesigen Anwesen der Del Campos. Gerüchte ohne Ende waren im Umlauf, es blühten Tratsch und Klatsch. Einige flüsterten, Alejandro müsse die Erbin erst gegen Kaution aus dem Gefängnis holen, bevor er sie in die USA mitbringen könne, andere munkelten, die junge Frau sei drogensüchtig, eine weitere Gruppe wollte wissen, sie habe auf der Straße gelebt und getan, was sie tun musste, um zu...

Erscheint lt. Verlag 21.8.2017
Reihe/Serie Die Wellington-Trilogie
Wellington
Übersetzer Veronika Dünninger
Verlagsort München
Sprache deutsch
Original-Titel Ride Free (The Wellington Trilogy 3)
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte After-Reihe • Anna Todd • Argentinien • Champagner • Die Royals-Saga • eBooks • Florida • Frauenromane • Geneva Lee • Glamour • Große Gefühle • Jetset • Leidenschaft • Liebesroman • Liebesromane • Pferde • Playboy • Polo • Ralph Lauren • Reitsport • Romane für Frauen • Roman Pferde Erwachsene • Romantik • Tierärztin • USA
ISBN-10 3-641-19506-3 / 3641195063
ISBN-13 978-3-641-19506-9 / 9783641195069
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