Für immer lieben (eBook)

Roman
eBook Download: EPUB
2017 | 1. Auflage
182 Seiten
Feelings (Verlag)
978-3-426-44456-6 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Für immer lieben -  Birgit Loistl
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Vier Freundinnen - vier Liebesgeschichten. Romantisch. Tragisch. Kompliziert - Geschichten, wie sie das Leben schreibt. Die unsichere Marlene ist unzufrieden mit ihrem Leben und ihrer Beziehung und löst deshalb die Verlobung zu ihrer Jugendliebe Nils. Als sie ihrem Ex-Freund Lukas begegnet, lässt sie sich auf eine leidenschaftliche Affäre mit ihm ein, doch schon bald merkt sie, dass man manche Dinge erst zu schätzen weiß, wenn man sie bereits verloren hat ... »Für immer lieben« ist Band 2 der »Für immer-Reihe. Jeder Roman ist in sich abgeschlossen und kann unabhängig voneinander gelesen werden. »Für immer lieben« von Birgit Loistl ist ein eBook von feelings*emotional eBooks. Mehr von uns ausgewählte erotische, romantische, prickelnde, herzbeglückende eBooks findest Du auf unserer facebook-Seite. Genieße jede Woche eine neue Geschichte - wir freuen uns auf Dich!

Birgit Loistl, 1977 geboren, lebt und liebt zusammen mit ihrem Mann, ihren drei Kindern und dem Familienhund in einem Haus am See in der Nähe von München. Trotz ihrer Ausbildung zur Bankkauffrau galt ihre Leidenschaft schon immer mehr den Buchstaben als den Zahlen, dennoch dauerte es einige Jahre bis ihr erster Liebesroman das Licht der Welt erblickte. »Für immer fliegen« ist ihr erster Roman.

Birgit Loistl, 1977 geboren, lebt und liebt zusammen mit ihrem Mann, ihren drei Kindern und dem Familienhund in einem Haus am See in der Nähe von München. Trotz ihrer Ausbildung zur Bankkauffrau galt ihre Leidenschaft schon immer mehr den Buchstaben als den Zahlen, dennoch dauerte es einige Jahre bis ihr erster Liebesroman das Licht der Welt erblickte. »Für immer fliegen« ist ihr erster Roman.

1


Damals

Nils lehnte mit verschränkten Armen gegen den Rahmen der Küchentür und starrte Marlene an, die an ihrem gemeinsamen Esstisch saß und das Kerzenwachs, das mit einem monotonen Klopfen auf die Tischplatte tropfte, anstarrte, als hinge ihr Leben daran. Hin und wieder fing sie einen Tropfen davon mit dem Zeigefinger auf, bevor sie einen Moment die Augen schloss und tief ausatmete. Das Zittern in ihrer Stimme versuchte er, so gut es ging, zu ignorieren.

Mit aller Macht zwang er sich, nicht zu ihr zu stürmen, sie in die Arme zu reißen und zu trösten. Er war es schließlich, der getröstet werden musste. Schließlich hatte sie ihm das Messer sprichwörtlich in die Brust gerammt, die Klinge ein paar Mal umgedreht und ihn dann blutend am Boden liegen gelassen.

Er folgte ihrem Finger, der abermals das heiße Kerzenwachs auffing, und betrachtete das flackernde Kerzenlicht, das nervös hin und her zuckte. Genauso fühlte er sich auch in diesem Moment. Aufgewühlt. Ruhelos. Wütend. Er widerstand dem Drang, seine Faust gegen die weiße Küchentür zu boxen, stattdessen biss er die Zähne zusammen und wartete stumm ab.

Als er den Blick kurz hob, starrte er geradewegs in Marlenes meergrüne Augen. Jene Augen waren es gewesen, die ihn von Anfang an am meisten an ihr fasziniert hatten.

Er hatte sich damals Hals über Kopf in Marlene verliebt. In diese Augen, die ihn bei ihrer ersten Begegnung qualvoll angeblickt hatten, während Marlene vor der Toilette des Jugendtreffs Beats kniete und sich die Seele aus dem Leib kotzte, kurz nachdem sie als Mutprobe eine Flasche Bacardi auf ex geleert hatte. Er hatte ihr die pink gefärbten Haare im Nacken gehalten und kurz darauf ein feuchtes Tuch aus der Küche geholt. Und als es ihr etwas besser gegangen war, ihr ein Pfefferminzbonbon in die Hand gedrückt. Immer wieder hatten diese Augen ihn angeblickt, und die verschiedensten Emotionen hatten sich darin gespiegelt. Schmerz, Scham, Angst. Und obwohl es in der Toilette nach Urin und Erbrochenem gestunken hatte und die Wände mit schwarzem Edding-Stift beschmiert gewesen waren, hatte er an nichts anderes denken können als an dieses wunderschöne Mädchen. Keine einzige Sekunde hatte er sie allein gelassen. War nicht von ihrer Seite gewichen. Hatte nicht einmal einen Gedanken daran verschwendet.

Sie hatten nicht miteinander gesprochen. Sich noch nicht einmal ihren Namen gesagt. Nur mit ein paar wenigen Blicken hatten sie sich ausgetauscht, und für Nils war es mehr als genug gewesen. Ja, er hatte sich zuerst in ihre Augen verliebt, und im Laufe der Zeit war er auch dem Rest hoffnungslos verfallen.

Schnaufend stieß sich Nils von der Küchentür ab und schritt durch die Küche, ehe er sich gegen die Holzarbeitsplatte lehnte. Obwohl Marlene vor wenigen Minuten die Bombe hatte platzen lassen, regte er sich kaum. Nur das Mahlen seiner Kiefermuskeln und auch das Zucken seines rechten Augenlids ließen erkennen, dass er wütend war. Und abgrundtief verletzt.

»Es tut …«, zu mehr kam sie nicht, denn wie eine Kobra, die sich bedroht fühlte, fuhr Nils nach vorne, beugte sich über den Küchentisch und funkelte sie wütend an.

»Sag es ja nicht! Sag verdammt noch mal nicht, dass es dir leidtut. Ich will wissen, warum, Lene. Warum willst du das alles wegwerfen? Warum willst du uns wegwerfen?«

»Weil …«, stotterte sie und blickte ihn mit tränenverschleiertem Blick an. Nils schluckte den Drang hinunter, sie in den Arm zu nehmen und zu trösten. Marlene hatte alles zerstört, und er wollte eine Erklärung für ihre Entscheidung. Natürlich wusste er, dass jeden Tag Beziehungen zu Bruch gingen, aber zwischen ihm und Marlene hatte es sich echt angefühlt. Wirklich. Für immer. Aber musste er jetzt erkennen, dass nur er so gedacht hatte? War sein für immer heute wirklich schon vorbei? War es tatsächlich so, dass Männer von einer Trennung überrascht wurden, während Frauen auf die ersten Warnsignale überaus sensibel reagierten? Er hatte die Anzeichen nicht kommen sehen. Weder als sie vor wenigen Tagen noch die Gästeliste ihrer Hochzeit durchgegangen waren, noch als Marlene mit ihrem Brautkleid nach Hause gekommen war und ein Staatsgeheimnis daraus gemacht hatte.

»Es bringt Unglück, wenn der Bräutigam das Kleid vor der Hochzeit sieht«, hatte sie gesagt, dabei verschmitzt gelächelt und anschließend die Schlafzimmertür hinter sich zugezogen.

Er hatte das Kleid nicht gesehen, und trotzdem hatte es ihm Unglück gebracht. Es hatte sein Leben komplett zerstört.

Nils fuhr sich durch das Haar und rieb sich den Nacken. Er hatte absolut keine Ahnung, wie er mit der Situation umgehen sollte.

Eine beendete Beziehung.

Eine geplatzte Hochzeit.

Ein eiskalter Schlussstrich.

Was würde noch kommen?

»Sag es mir. Ich will wissen, warum du seit Wochen diese beschissene Hochzeit planst und jetzt, Hals über Kopf, diese Beziehung beendest.«

»Ich kann das einfach nicht«, flüsterte sie und blickte ihm ins Gesicht.

»Was? Mich heiraten? Dein Leben mit mir verbringen? Mit mir alt werden? Was ist es? Was verdammt noch mal habe ich falsch gemacht?«

Gerade als sie antworten wollte, schnitt er ihr das Wort ab.

»Und sag jetzt bitte nicht: Es liegt nicht an dir. Es liegt an mir.« Seine Stimme schoss zwei Oktaven nach oben und verhöhnte sie. »Diese verdammte Scheiße kann ich echt nicht hören!«

Marlene schloss den Mund und schluckte.

»Es liegt an uns beiden«, flüsterte sie nach einer gefühlten Ewigkeit. »Ich glaube, wir wollen beide unterschiedliche Dinge vom Leben.«

Ganz langsam zog er eine Augenbraue nach oben und starrte sie schockiert an. »Das fällt dir jetzt auf? Nach acht Jahren?«

»Himmel noch mal!«, fuhr sie ihn an, stand auf, sodass der Küchenstuhl über den Fußboden kratzte, ging ans Fenster und drehte ihm den Rücken zu.

Mit verschränkten Armen starrte sie hinaus. Eine Totenstille lag in der Luft.

»Ich will dieses Leben nicht mehr, verstehst du? Ich fühle mich wie ein Adler, den man in den Käfig eines Wellensittichs gesperrt hat und der den Rest seines Lebens darin verbringen muss.« Langsam drehte sie sich zu ihm um. Eine Träne rann über ihre Wange. Marlene kniff die Lippen zusammen und wischte sich mit dem Handrücken die Wange trocken. »Aber ich würde so gerne losfliegen, Nils.«

Entsetzt starrte er sie an.

»Sperre ich dich etwa ein?«

Niemals hatte er vorgehabt, sie einzuengen. Im Gegenteil, er hatte stets versucht, ihr so viele Freiheiten wie möglich zu geben.

»Nein«, stöhnte sie und schüttelte den Kopf.

»Aber das ist einfach nicht das, was ich mir vorgestellt habe. Mein Leben kotzt mich einfach an. Schau dir doch nur meinen Job an. Peter ist ein beschissener Chef und ein cholerischer Perfektionist, der mir jeden Tag das Leben zur Hölle macht.« Wütend fuhr sie herum. »Ich bin fünfundzwanzig und soll in ein paar Wochen heiraten. Ich habe das Gefühl, dass ich an einem Bahnsteig stehe, der Zug schließt seine Türen und fährt ohne mich ab. Und anstatt die Beine in die Hand zu nehmen und ihm hinterherzurennen, komme ich nicht vom Fleck. Ich werde in zwanzig Jahren immer noch dort stehen und jedem Zug hinterhersehen, der mir vor der Nase davonfährt, und nicht in der Lage sein, in diesen verdammten Zug einzusteigen.« Sie seufzte und drehte sich wieder zum Fenster, ohne ihn noch einmal anzublicken.

»Ich möchte mein Leben ändern und sehen, was kommt. Wenn ich mich jetzt schon festlege, werde ich immer das Gefühl haben, etwas verpasst zu haben.«

»Wow …«, flüsterte er und schluckte ein paar Mal, um das trockene Gefühl in seiner Kehle loszuwerden, »… das ist ja die reinste Midlife-Crisis, in der du da steckst. Wäre das nicht eigentlich meine Aufgabe? Sind es nicht gewöhnlich die Männer, die kurz vor der Hochzeit Panik bekommen? Wie kann es sein, dass bei uns die Rollen vertauscht sind?« Der Sarkasmus in seiner Stimme war nicht zu überhören.

Nils gehörte nicht zu den Männern, die laut fluchend stritten. Meistens hörte er sich das Gesagte an und entschied dann nach einem Moment, ob er sich dazu ruhig äußern oder lieber stillschweigend den Raum verlassen wollte. Marlene hatte ihn dann immer feige genannt, aber er wollte einfach keine Dinge sagen, die ihm hinterher leidgetan hätten. Oft hatte er nach einer kleinen Auszeit einen klaren Kopf und konnte die Dinge mit anderen Augen sehen. Allerdings bedeutete das nicht, dass er nicht den Drang verspürte, die Wohnungseinrichtung zu zerstören. Er hatte sich nur unter Kontrolle.

Marlene allerdings wollte immer streiten. Sie wollte die Türen zuknallen, sich gegenseitig anbrüllen und anschließend bei wildem Sex wieder versöhnen. Aber mit Nils war das nicht möglich.

Die Worte spulten sich in einer Endlosschleife in seinem Kopf ab, und obwohl er sich dagegen wehrte, spürte er, dass etwas geschehen sein musste. Etwas Grundlegendes musste passiert sein.

»Hast du jemand anderen kennengelernt?« Die Frage brannte ihm auf der Zunge, und noch ehe er darüber nachdenken konnte, waren die Worte ausgesprochen. Er atmete tief ein und hielt die Luft an. Im Grunde genommen wollte er die Antwort gar nicht wissen. Es würde ihn zerreißen. Ihn mit jeder Faser seines Körpers auffressen, bis er nur noch ein Schatten seiner selbst wäre. Er starrte Marlene an, die immer noch mit dem Rücken zu ihm stand.

Dann bemerkte er, wie sie auf seine Frage hin kurz zusammenzuckte, und alle Luft wich ihm aus den Lungen. Sein Herz hörte auf zu schlagen. Ihre Reaktion war Antwort genug.

»Nicht kennengelernt«, wisperte sie nach einer gefühlten Ewigkeit. Sie zögerte einen...

Erscheint lt. Verlag 2.5.2017
Verlagsort München
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Arm • Beste Freundin • Beziehungskrise • Egoist • Freundinnen • Kellnerin • Lebenslust • Liebe • München • New Adult • Reich • Unfall • ungleiches Paar • Womanizer • Young Romance
ISBN-10 3-426-44456-9 / 3426444569
ISBN-13 978-3-426-44456-6 / 9783426444566
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