Drahtseilakte

Der junge Kenzaburō Ōe
Buch
293 Seiten
2015
Iudicium (Verlag)
978-3-86205-254-7 (ISBN)
32,00 inkl. MwSt
Die frühen Texte von Kenzabur e kreisen um das Problem auseinanderfallender Identitäten im Kontext der Krise des japanischen Subjekts nach dem Zweiten Weltkrieg. Sie können als Dokumente der Ambivalenz ihrer Zeit gelesen werden, die nicht nur die Krise des modernen Subjekts bewirkt, sondern auch kritische Subjektivität, und damit engagierte Literatur, erst ermöglicht. Der Band enthält den Originaltext sowie die Erstübersetzung eines bisher nur vom Hörensagen bekannten skandalisierten Frühwerks des japanischen Nobelpreisträgers aus dem Jahr 1961, Seiji sh nen shisu - Tod eines politischen Jungen in der von Irmela Hijiya-Kirschnereit bearbeiteten Übersetzung von Anton Wolf. In einem Essay zum Text, der die Radikalisierung eines jungen Mannes "vom Onanisten zum Terroristen" ( e) nachzeichnet und der mit der Ermordung eines Politikers und dem Selbstmord des Täters in der Haft ein aktuelles Ereignis aufgreift, wird gefragt: Was war das eigentliche Ärgernis des Textes? Wie wird das Verhältnis von Realität und Fiktion gestaltet? Was verbindet den Text mit anderen zeitgenössischen Erzählwerken? Was macht seine literarische Qualität aus? Und was bezweckte der Autor selbst mit dem Text und seinen ambigen Botschaften? Kenzabur es von ihm selbst so genannte "Drahtseilakte" geben Einblick in eine politisch und intellektuell brodelnde Zeit. Wir schauen in eine nahe Vergangenheit, in der die Literatur noch im Zentrum des geistigen und kulturellen Lebens stand und die öffentlichen Debatten entscheidend mitgestaltete.

Japanischer Schriftsteller und Literaturnobelpreisträger von 1994.

VORWORT
Irmela Hijiya-Kirschnereit
TEIL I
IDENTITÄT UND KRISE – DIE FRÜHE PROSA DES ŌE KENZABURŌ
Christoph Held
1. Einleitung
2. Mythische Natur versus ideologische Geschichte: Die historische Initiation als Krisenerfahrung in „Shiiku“ (1958)
3. Krise ohne Ausweg: Die ‚absurden‘ Mauern der Realität in „Me mushiri ko uchi“ (1958)
4. Das japanische Subjekt und die Krisensymptome der Nachkriegszeit in „Miru mae ni tobe“ (1958)
5. Zusammenfassung und Schlussbemerkungen
TEIL II
ARCHÄOLOGIE EINES LITERARISCHEN SKANDALS „SEIJI SHŌNEN SHISU“ – TOD EINES POLITISCHEN JUNGEN
Irmela Hijiya-Kirschnereit
1. Historie und Hintergrund
2. „Seventeen“
3. Die Übersetzung
4. „Tod eines politischen Jungen“ – Vorläufige Betrachtungen
5. Fakten, Erfindung und das Literarische
6. Das Sexuelle und das Politische
7. Noch einmal: Ambivalenzen, Ambiguitäten und der Kontext
8. Offene Fragen
TOD EINES POLITISCHEN JUNGEN
Aus dem Japanischen von Anton Wolf
überarbeitet von Irmela Hijiya-Kirschnereit
Originaltext:
政治少年死す セヴンティーン第二部・完 大江健三郞

Erscheinungsdatum
Reihe/Serie Iaponia Insula ; 30
Verlagsort München
Sprache deutsch; japanisch
Maße 130 x 210 mm
Gewicht 342 g
Einbandart kartoniert
Themenwelt Literatur
Geisteswissenschaften Sprach- / Literaturwissenschaft Literaturwissenschaft
Schlagworte Belletristik und verwandte Gebiete • Biografien, Literatur, Literaturwissenschaft • Erstübersetzung • Japan • Japan, Literatur • Jugendwerk • Kenzabur e • Kenzaburō Ōe • Oe, Kenzaburo
ISBN-10 3-86205-254-0 / 3862052540
ISBN-13 978-3-86205-254-7 / 9783862052547
Zustand Neuware
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