Six of Hearts - Verzauber mich (eBook)

(Autor)

eBook Download: EPUB
2015 | 1. Aufl. 2015
450 Seiten
Lyx.digital (Verlag)
978-3-7363-0044-6 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Six of Hearts - Verzauber mich - L. H. Cosway
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Jay Fields wird Sie verzaubern! Als der berühmte Illusionist Jay Fields eines Tages die Anwaltskanzlei ihres Vaters in Dublin betritt, ahnt Matilda Brandon noch nicht, dass dieser Mann ihr Leben verändern wird. Jay wird vorgeworfen, den Tod eines Zuschauers verschuldet zu haben, der in Jays Show hypnotisiert wurde. Ihr Vater soll die verantwortliche Zeitung nun auf Rufmord verklagen, obwohl der Fall eigentlich eine Nummer zu groß für die kleine Kanzlei ist. Vom ersten Moment an spürt Matilda eine unerklärliche Anziehungskraft zu dem geheimnisvollen Magier, und als Jay auch noch ein leerstehendes Zimmer in ihrem Haus bezieht, weiß sie, dass sie seinem Charme nicht lange wird widerstehen können. Und doch spürt sie, dass er Geheimnisse vor ihr hat. Geheimnisse, die weit zurück in ihre Vergangenheit reichen und durch die am Ende nichts mehr so sein wird, wie es war ... (ca. 450 Seiten)



<p>L. H. Cosway lebt in Dublin und hat fast jedes Fach studiert, das es unter den Geisteswissenschaften zu finden gab. Die beste Inspiration zum Schreiben zieht sie aber aus Musik und den vielen unperfekten Persönlichkeiten, die ihren Weg kreuzen - denn die erzählen einfach die besten Geschichten!</p>

L. H. Cosway lebt in Dublin und hat fast jedes Fach studiert, das es unter den Geisteswissenschaften zu finden gab. Die beste Inspiration zum Schreiben zieht sie aber aus Musik und den vielen unperfekten Persönlichkeiten, die ihren Weg kreuzen - denn die erzählen einfach die besten Geschichten!

1


Gegenwart

Matilda

Es gibt Momente im Leben, da muss man einfach lachen.

In den letzten Wochen habe ich mich erstmals in die gefährliche Welt des Onlinedatings gewagt, und im Augenblick starre ich auf den Bildschirm meines Computers und versuche herauszufinden, ob der letzte »Bewerber« es ernst meint oder mich nur ernstlich verarscht. Wie sieht er aus?, höre ich Sie fragen. Nun, ich weiß, dass er ein wirklich ansehnliches, ungemein glänzendes Sixpack hat, oder er hat nach ungemein glänzenden Sixpacks gegoogelt und eins der Fotos als Profilbild genommen. Ist das Öl oder Schweiß? Ich kann es nicht erkennen.

Wie auch immer, die Nachricht lautet folgendermaßen:

Hey, schöne Frau. Wuuuha, ich bin ganz gieprig! Kaum hatte ich dein Bild erspäht, war ich wie gebannt. Du bist sooooo verdammt schön. Ich hoffe wirklich, dass wir uns näher kennenlernen. Bitte schau dir mein Profil an, und schreib mir zurück. Wenn du es nicht tust, muss ich bestimmt weinen.

Steve

xxxxxxx

Da stimmt so vieles nicht, dass ich gar nicht weiß, wo ich anfangen soll. Zuallererst musste ich das Wörterbuch aus meinem Büro holen, um die Bedeutung von »gieprig« nachzuschlagen. Die Definition lautet: »heftiges Verlangen in sich verspürend, in den Genuss von etwas zu kommen« oder auch: »gierig«.

Klar doch. Dass Steve Ausdrücke wie »gieprig« benutzt, weckt in mir das glatte Gegenteil giepriger Gefühle. Tatsächlich verspüre ich das heftige Verlangen, seine Nachricht aus meinem Posteingang zu löschen. Und dann dieses »Wuuuha«. Seinem Profil nach ist er siebenundzwanzig Jahre alt, geboren und aufgewachsen in North County Dublin – da sagt niemand so was wie »Wuuuha«. Und wenn doch, dann sollte irgendwer mal ein ernstes Wörtchen mit demjenigen reden. Da hat wohl einer zu viel MTV geschaut. Und was soll das mit dem Weinen? Mir fehlen echt die Worte.

Meine Reaktion auf seine umwerbenden Bemühungen ist jedenfalls ein großes, fettes »Nein danke«. Hauptsächlich auch deshalb, weil seine Nachricht nach Copy-and-paste klingt, weshalb ich auch nicht mit meinem Namen angeredet werde, sondern mit »schöne Frau«.

Ich kann mir richtig vorstellen, wie dieser üble Kerl das hier an jeden Tom, Dick und Harry schickt, der sich auf der Website herumtreibt. Oder vielleicht sollte ich sagen, an jede Tomasina, Dickina und Harriet, in giepriger Erwartung, dass irgendeine arglose Frau zurückschreibt und sich in Cybersex verwickeln lässt? Ich wette, Steve wartet nur zehn Sekunden, bevor er seine Opfer mit Penisfotos überschwemmt.

Die Welt ist wirklich voll von Perversen. Und jetzt entschuldige ich mich bei jeder Frau, deren Eltern grausam genug waren, sie Dickina zu nennen.

Ein rascher Blick auf meine Uhr verrät mir, dass es Viertel vor neun ist. Noch fünfzehn Minuten, bevor das Büro öffnet, deshalb logge ich mich schnell aus diesem Höllenschlund der Verzweiflung aus – auch bekannt als Onlinedating-Site – und überprüfe rasch, ob die Unterlagen für die heute anstehenden Termine bereitliegen.

Die Anwaltskanzlei Brandon, ein kleines Büro mit drei Zimmern in der Innenstadt von Dublin, gehört meinem Vater. Seit ich die Schule beendet habe, arbeite ich in Vollzeit als seine Sekretärin. Wir haben meistens mit kleineren Klagen zu tun. Sie wissen schon, zu uns kommen Leute, die ihren lokalen Supermarkt verklagen wollen, weil sie auf dem nassen Boden ausgerutscht und gestürzt sind. Oder Leute, die ihren lokalen Supermarkt verklagen wollen und so tun, als seien sie auf dem nassen Boden ausgerutscht und gestürzt.

Bitte beachten Sie meinen Sarkasmus im letzten Satz.

Im Großen und Ganzen sind wir in der Anwaltswelt dieser Gegend nicht gerade Überflieger, aber wir kommen zurecht.

Die Bürotür schwingt auf, und mein Dad Hugh kommt hereingehumpelt. Heute hinkt er deutlich sichtbarer als sonst, und ich runzle die Stirn. Er scheint zurzeit also nicht genügend zu schlafen.

Als ich gerade acht Jahre alt war, sind Verbrecher in unser Haus eingedrungen. Sie haben meinen Vater so schlimm zusammengeschlagen, dass er seitdem auf dem linken Bein hinkt. Aber das war nicht das Schlimmste, was sie getan haben. Einer von ihnen hat auf meine Mutter geschossen, als sie die Polizei anrufen wollte. Als ich daraufhin hysterisch wurde, hat mich derselbe Mann in einen Spiegel geworfen. Das Glas ist zersplittert, und an den Scherben habe ich mir üble Schnittverletzungen zugezogen. Seither habe ich eine Narbe am Hals, die von unterhalb des Ohrs den Hals entlang bis unters Kinn verläuft. In dieser Nacht ist Mum gestorben und hat mich und Dad allein gelassen. Die Einbrecher wurden nie gefasst.

Ich war noch ein Kind, als das passiert ist, aber mein Herz erinnert sich immer noch an meine Mutter, und ich vermisse sie jeden Tag. Dad spricht nie von ihr, aber ich weiß, dass es ihm genauso geht. Sie war seine große Liebe, und er hat es nie über sich gebracht, sich jemand anderem zuzuwenden.

»Guten Morgen, Matilda«, sagt Dad. »Könntest du mir einen Kaffee von unten holen? Unsere Maschine streikt mal wieder.«

»Sicher«, erwidere ich fröhlich in dem Versuch, die schreckliche Erinnerung abzustreifen, die mir gerade durch den Kopf gehuscht ist. »Wie hast du geschlafen?«

Er verzieht das Gesicht und blickt auf mich herunter. »Ich schätze, du hast das Hinken gesehen?«

»Ja. Du musst dich mehr ausruhen«, sage ich und greife unter dem Schreibtisch nach meiner Handtasche.

»Ich habe die halbe Nacht an diesem O’Connell-Fall gearbeitet«, erklärt er.

»Na ja, hm, versuch dafür zu sorgen, dass es heute Abend nicht so spät wird, ja?«, bitte ich ihn, dann gehe ich zu ihm und drücke ihm einen flüchtigen Kuss auf die Wange. Er antwortet, dass er das tun wird, und ich verziehe mich. Ich kann richtige Beschützerinstinkte entwickeln, wenn es um die Gesundheit meines Vaters geht, denn wir beide haben wirklich niemanden mehr auf der Welt außer uns.

Als ich die schmale Treppe hinuntergehe, um aus dem Gebäude auf die Straße hinauszutreten, stoße ich gegen einen großen Mann mit goldbraunem Haar. Normalerweise fallen mir an einem Mann nicht sofort die Haare auf, aber der hier trägt sie so lässig, dass es sofort ins Auge fällt. An den Seiten sind sie sehr kurz, aber oben länger, es erinnert mich an einen sexy Verbrecher aus einem dieser Filme aus den 1920ern. Ich starre aus weit aufgerissenen Augen zu ihm hoch. Er trägt einen sehr schönen marineblauen Anzug, und eine Ledertasche hängt über seiner Schulter. Auch wenn mir zuallererst seine Haare aufgefallen sind, verblassen sie gegenüber seinem wunderschönen Gesicht. Ich bezweifle, dass ich jemals einem so gut aussehenden Exemplar der männlichen Gattung so nahe gekommen bin.

Wieso schreiben mir solche Männer nicht online?, frage ich mich betrübt.

Weil solche Männer den Begriff »sozial unbeholfen« nicht einmal kennen, antwortet mein Hirn.

Mit meinen Einssechzig-und-irgendwas starre ich hinauf zu seinen Einsneunzig-was-auch-immer und frage mich im Stillen, was so ein Hauptgewinn wie er in einer Kaschemme wie dieser zu suchen hat. Wenn ich genau überlege, kommt er mir bei näherer Betrachtung sogar irgendwie bekannt vor, aber ich kann den Finger nicht drauflegen, wo ich ihn schon mal gesehen haben könnte.

Wahrscheinlich kenne ich ihn aus irgendeinem Modemagazin, zumindest deutet sein Aussehen darauf hin.

Falls Sie es nicht schon aufgrund meiner Versuche, mir per Onlinepartnerbörse zu einem Date zu verhelfen, erraten haben, sage ich es jetzt noch mal in aller Deutlichkeit: Ich bin eine Niete, was Männer betrifft, und zwar bezogen auf alle Männer. Damit meine ich selbst die netten, umgänglichen Typen. Und gerade stehe ich nicht vor einem dieser netten, umgänglichen Typen. Ich stehe vor einem Ich-fress-dich-und-spuck-dich-aus-Tiger.

Rrrrr.

Da der Flur so schmal ist, müssen wir uns aneinander vorbeischieben. Ich lächle zögernd und zucke mit den Schultern. Als er mich vorbeilässt, funkelt in seinen Augen ein verborgenes Wissen, als wüssten schöne Menschen über den Sinn des Universums Bescheid und amüsierten sich über uns Normalos, die wir im Dunkeln herumtapsen.

Ich bin schon halb in der Tür und will gerade nach draußen gehen, als der Tiger sagt: »Ich suche die Anwaltskanzlei Brandon. Wissen Sie zufällig, ob das hier das richtige Gebäude ist?«

Ich gehe wieder hinein.

Mit seinem Südstaatendialekt klingt er wie Mark Wahlberg. Sein tiefer amerikanischer Akzent erzeugt in mir den Wunsch, die Augen zu schließen und einfach nur dem Klang zu lauschen. Aber natürlich tu ich das nicht – so ein Psycho bin ich dann doch nicht.

»Ja, die Kanzlei ist hier. Ich arbeite dort. Ich bin die Sekretärin, Schrägstrich Anmeldetante, Schrägstrich das Mädchen für alles. Die Kanzlei gehört meinem Vater«, antworte ich. Viel zu viele Informationen, Matilda. Zu. Viele. Informationen.

Der Tiger lächelt, was ihn sogar noch hübscher macht, sofern das überhaupt möglich ist. Dankenswerterweise äußert er sich nicht zu meiner Nervosität. »Ich habe um neun einen Termin bei Hugh Brandon. Ich bin Jay«, sagt er und kommt einen Schritt auf mich zu, um mir die Hand entgegenzustrecken. Ich weiche zurück, stoße mit dem Rücken gegen die Wand hinter mir und sehe seine große Gestalt über mir aufragen. Ich habe nicht den Eindruck, dass ihm auffällt, wie schmal dieser Flur ist. Jetzt kann ich auch sein Rasierwasser riechen. Wow, es passiert nicht oft, dass ich einem Mann nah genug komme,...

Erscheint lt. Verlag 6.8.2015
Reihe/Serie Hearts-Reihe
Hearts-Reihe
Hearts-Reihe
Übersetzer Susanne Gerold
Verlagsort Köln
Sprache deutsch
Original-Titel Six of Hearts
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte 20. - 21. Jahrhundert • Bestseller • Dublin • Frauen • Gefühle • Geheimnis • Hearts of Fire • Hooker and the Hermit • Illusionist • Irland • Liebe • Liebe / Beziehung • Liebesgeschichte • Magier • Mentalist • Prestige • Rache • Romance • romantisch
ISBN-10 3-7363-0044-1 / 3736300441
ISBN-13 978-3-7363-0044-6 / 9783736300446
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