Deine Seele in mir (eBook)

Wenn der Liebe EIN Leben nicht reicht
eBook Download: EPUB
2011 | 1. Auflage
480 Seiten
Verlagsgruppe Droemer Knaur
978-3-426-43009-5 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Deine Seele in mir -  Susanna Ernst
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Ein poetisches Buch voller Gefühl und Wärme, eine mitreißende, spannende Story: 'Deine Seele in mir' ist ein Lesegenuss der allerersten Güte für alle Fans von Nicholas Sparks und Mark Levy. Wenn der Liebe EIN Leben nicht genug ist.. 'Hab keine Angst, Matty! Ich bleibe bei dir, ich verspreche es!' Dies sind die letzten Gedanken der neunjährigen Amy, bevor sie an den Folgen eines grausamen Verbrechens stirbt. Ihr bester Freund Matt musste dabei zusehen und konnte ihr nicht helfen. Die schreckliche Erinnerung lässt Matt nie mehr los. Viele Jahre später trifft er bei seiner Tätigkeit als Masseur - mit seinen Händen kann er wahre Wunder vollbringen - auf Julie, eine junge autistische Frau. Als er sie berührt, geschieht etwas Beängstigendes, doch zugleich Wundervolles: Matt bekommt eine nahezu unglaubliche Erklärung für die Verbundenheit, die er Julie gegenüber empfindet. Begeisterte Leser schrieben auf Vorablesen: 'Diese Leseprobe hat mich ab der ersten Seite völlig in den Bann gezogen. Ich bin überrascht, wie wunderbar sich dieses Buch lesen lässt, und auch die Idee, die dahinter steckt, ist erfrischend anders.' 'Die Geschichte hat mich von der ersten Zeile an berührt.' 'Herzergreifend schön-melancholisch' 'Es gibt nur Eines, was ich zu dieser Leseprobe schreiben kann: Wahnsinn, welche Perlen auf neobooks gefunden werden können!! Es ist beachtlich wie sanft, einfühlsam und bewegend die Autorin die doch sehr schwierigen Themen Autismus, Wiedergeburt und Seelenverwandtschaft händelt und dem Leser näher bringt.' 'Das Buch geht unter die Haut ...' Weitere begeisterte Leserstimmen: 'Eine herzerweichende Liebesgeschichte.' 'Mein persönliches Buch des Jahres!' 'Dieses Buch hat meine Seele berührt.' Im Juli 2014 ist Susanna Ernsts neuer zauberhafter Roman 'Immer wenn es Sterne regnet' bei feelings - emotional eBooks erschienen.

Susanna Ernst wurde 1980 in Bonn geboren und schreibt schon seit ihrer Grundschulzeit Geschichten. Sie leitete siebzehn Jahre lang eine eigene Musicalgruppe, führte bei den Stücken Regie und gab Schauspielunterricht. Außerdem zeichnet die gelernte Bankkauffrau und zweifache Mutter gerne Portraits, malt und gestaltet Bühnenbilder für Theaterveranstaltungen. Das Schreiben ist jedoch ihre Lieblingsbeschäftigung für stille Stunden, wenn sie ihren Gedanken und Ideen freien Lauf lassen will. Ihr Credo: Schreiben befreit!

Susanna Ernst wurde 1980 in Bonn geboren und schreibt schon seit ihrer Grundschulzeit Geschichten. Sie leitete siebzehn Jahre lang eine eigene Musicalgruppe, führte bei den Stücken Regie und gab Schauspielunterricht. Außerdem zeichnet die gelernte Bankkauffrau und zweifache Mutter gerne Portraits, malt und gestaltet Bühnenbilder für Theaterveranstaltungen. Das Schreiben ist jedoch ihre Lieblingsbeschäftigung für stille Stunden, wenn sie ihren Gedanken und Ideen freien Lauf lassen will. Ihr Credo: Schreiben befreit!

Kapitel I


Einundzwanzig Jahre später

Matt Andrews, Sie schickt der Himmel! Wie gut, dass Sie so kurzfristig Zeit gefunden haben. Bitte, kommen Sie doch herein.«

Mit einer grazilen Geste bedeutet sie mir einzutreten. Die Art, wie sie sich bewegt, ist auch dieses Mal das Erste, was mir an ihr auffällt. Trotz ihrer einfachen Kleidung wirkt sie anmutig.

»Guten Morgen, Mrs. Kent. Ist doch selbstverständlich.«

Ich stampfe den Schnee von meinen Schuhen und mache einen großen Schritt auf die Fußmatte. »Wo ist denn Ihr Mann?«

»Im Wohnzimmer, auf dem Sofa. Bitte …« Sie deutet in die Richtung des Wohnraums und geht voran.

Ihr Anruf kam mir nicht gerade gelegen, drei Termine hatte ich verschieben müssen. Doch Menschen wie den Kents kann ich einfach nicht absagen. Über all die Jahre meiner Tätigkeit als Masseur habe ich selten so sympathische Menschen wie Kristin und Tom kennengelernt. Ich könnte es mit meinem Gewissen schlichtweg nicht vereinbaren, sie jetzt im Stich zu lassen. Nicht in einer solchen Situation. Nicht mit dieser Bürde, die sie tagtäglich zu tragen haben.

Durch den Korridor geht es in den offenen Wohnbereich. Hier war ich bisher nur einmal, doch schon damals hatte mich die Gemütlichkeit dieses Raums binnen Sekunden erreicht und freundlich umhüllt. So wie auch jetzt wieder.

Das Feuer im Kamin lodert fröhlich vor sich hin, auf dem dunklen Parkettboden liegen Teppiche in warmen Braun- und Grüntönen. Es riecht nach Kaffee und frischem Brot.

»Tom, Schatz, Mr. Andrews ist da.«

»Gott sei Dank!« Toms Worte haben den Charakter eines erleichterten Stoßgebets. Ich sehe ihn nicht, doch ich ahne, wie schmerzverzerrt sein Gesicht sein muss, als ich sein Ächzen höre.

»Hallo, Tom! Bleiben Sie ruhig liegen«, rufe ich ihm zu.

Als Antwort erhalte ich ein bitteres Auflachen. »Sie sind ein bösartiger Witzbold, Matt. Was bleibt mir auch anderes übrig?«

Die Stimme kommt von dem braunen Sofa, das mitten im Raum steht. Die Rückenlehne verdeckt mir die Sicht auf meinen Patienten; lediglich Toms Hand taucht dahinter auf. Als ich um das Möbelstück herumgehe, fällt mein Blick sofort auf die junge Frau, die auf dem Boden sitzt. Ich erschrecke ein wenig, denn es ist meine erste Begegnung mit ihr – auch wenn ich schon so oft von ihr gehört habe.

Mit einem Pyjama bekleidet sitzt sie vor dem Sofa, die Beine verschränkt, und wiegt sich in einem beständigen Rhythmus hin und her. Ich kann ihr Gesicht nicht sehen, sie schaut starr in die Richtung des Kamins und summt monoton vor sich hin.

Eine schwere Form von Autismus. Es muss furchtbar sein.

Meine Kehle wird trocken, ich räuspere mich. Verdammt, ich sollte mir meine Bestürzung nicht anmerken lassen. Das ist nicht professionell. Sag etwas!

»Das ist also Ihre Tochter?« Diese Frage ist rein rhetorischer Art; im selben Moment, als die Worte über meine Lippen kommen, erscheint sie mir schon töricht. Natürlich ist das ihre Tochter, fällt dir nichts Dümmeres ein?

Kristin antwortet trotzdem in einem liebevollen Ton. »Ja, das ist unsere Julie.«

»Guten Morgen, Julie«, begrüße ich die junge Frau und fühle dabei jeden Muskel, den mein aufgesetztes Lächeln strapaziert. Julie, was für ein hübscher Name!

Ein bedauerndes Schmunzeln, mitleiderregend zugleich, bildet sich auf Toms Gesicht. »Erwarten Sie keine Antwort, Matt. Höchstwahrscheinlich hört Julie Sie nicht einmal!«

Ich setze einen verständisvollen Blick auf und nehme in dem Sessel neben der Couch Platz.

»Ja, Tom, ich weiß«, sage ich, bevor ich einige Sekunden schweigend verstreichen lasse – einfach, weil es die Schwere dieses Moments so verlangt. »Also, erzählen Sie. Was ist passiert?«

Tom liegt stocksteif auf dem Sofa. Selbst das Sprechen bereitet ihm Schmerzen, auch wenn er versucht, es sich nicht anmerken zu lassen. Seine Finger krallen sich in das Leder.

»Ich habe Julie runtergetragen und sie hier abgesetzt. Natürlich habe ich versucht, die Bewegung aus den Beinen heraus zu machen, wie Sie es immer anraten, aber wahrscheinlich war meine Rückenmuskulatur einfach noch nicht warm genug. Kurz davor habe ich draußen nämlich Schnee geschippt. Dieses Bücken, eigentlich mache ich das doch so oft am Tag … ich verstehe das nicht.«

»Wenn Sie sich gebückt haben, Tom, dann war es nicht aus den Beinen heraus.«

Betreten sieht er zwischen seiner Frau und mir hin und her. Dann deutet er auf sein Kreuz. »Jedenfalls gab es plötzlich einen stechenden Schmerz – genau hier –, und dann zog es bis in die Zehen.«

Während er spricht, wandert mein Blick zu seiner Tochter. Dieses Hin- und Herschaukeln hat eigentlich etwas Beruhigendes an sich.

Wieder vergehen einige Sekunden, unbeabsichtigt dieses Mal, bis ich bemerke, dass Tom seine Beschreibung des Vorfalls beendet hat und nun eine Reaktion von mir erwartet.

Schnell stehe ich auf und öffne meinen kleinen Koffer, den ich auf dem Couchtisch vor mir abgestellt hatte. »Das klingt wieder nach einem üblen Hexenschuss, Tom. Wenn nicht schlimmer. Sie wissen, dass ich kein Arzt bin, aber es wäre gut, wenn Sie mir genau zeigen könnten, wo es schmerzt.«

Tom sieht nicht gerade begeistert aus. Ein tiefes Seufzen entringt sich seiner Kehle.

»Keine Angst, ich tue Ihnen nicht weh.«

Ich stelle das Massageöl bereit und helfe ihm, sich auf dem Sofa zur Seite zu drehen. Kristin kommt dazu und zupft das Hemd ihres Mannes aus dem Hosenbund, während ich ein wenig Öl zwischen meinen Händen verreibe und sie warmknete.

Toms Muskulatur ist völlig verspannt. Er zuckt zusammen, als ich ihn berühre.

»Schon gut. Sagen Sie mir einfach, wenn ich den richtigen Punkt habe«, bitte ich ihn. Doch noch bevor er den Mund aufmacht, spüre ich es bereits.

»Da!«

»Ja. Das ist genau dieselbe Stelle wie beim letzten Mal.«

Ich massiere behutsam über seine Seiten. Er entspannt sich etwas und atmet nun tiefer. Gut. Die folgende Nachricht wird ihm die Luft wieder rauben, also zögere ich sie so lange wie möglich hinaus. Doch bald schon ist das Öl aufgebraucht und Toms Schonfrist damit abgelaufen. Vorsichtig drehe ich ihn wieder auf den Rücken.

»Es ehrt mich ja, dass Sie mich sofort angerufen haben, aber ich fürchte, dass Sie dieses Mal nicht an einem Arzt vorbeikommen werden. Wir müssen abklären, ob es nicht doch ein Bandscheibenvorfall ist.«

Der arme Kerl sieht aus, als hätte ich soeben die Todesstrafe über ihn verhängt. Wieder stößt er sein bitteres Lachen aus und fixiert dabei die hohe Zimmerdecke. Mit beiden Händen streicht er sich die dunkelblonden Haare aus der Stirn.

»Es darf kein Bandscheibenvorfall sein. Wie soll Kristin denn ohne mich klarkommen?«, wispert er, mehr zu sich selbst als zu einem von uns. »Wenn ich es schon nicht mehr schaffe, Julie zu heben, wie soll sie das denn erst machen?«

Mein Blick fällt wieder auf die junge Frau. Von meiner jetzigen Position aus sehe ich ihr Gesicht im Profil. Sie ist eigentlich recht hübsch. Geradlinige Gesichtszüge, volle Lippen. Die dunklen, welligen Haare fallen offen bis weit über ihre Schultern hinab. Doch etwas Entscheidendes fehlt ihr. Sie sieht absolut ausdruckslos und seltsam leer aus, ohne die Spur einer eigenen, persönlichen Note. Ihr Gesicht wirkt wie eine aufgesetzte Maske. Ja, wie eine seelenlose Hülle. Sie erinnert mich an eine Schaufensterpuppe. Dennoch – Julie hat etwas Faszinierendes an sich. Sie macht mich neugierig.

Wieder reiße ich meinen Blick von ihr los.

»Warum tragen Sie Julie überhaupt? Kann man sie denn nicht irgendwie zum Laufen bewegen? Ich meine … sie kann doch laufen, oder?« Meine Frage stelle ich beinahe ängstlich und befürchte, in ein Fettnäpfchen von der Größe eines Baseballfeldes getreten zu sein, doch zu meiner großen Erleichterung nickt Kristin sofort.

»Ja, natürlich! Julie läuft hervorragend. Aber nur, wenn sie es will und auch nur, wohin sie will. Und dieses Herunter- und Hinauftragen gehört zum Alltagsritual. Das machen wir schon immer so, seitdem sie ein Baby war. Jeden Morgen und jeden Abend. Wenn wir es nicht tun, dann rührt sie sich nicht, wir haben das schon probiert.«

Tom nickt ebenfalls. »Anscheinend wartet sie darauf, dass wir sie tragen. Und wir möchten sie ja auch hier unten haben, bei uns.«

Kristin sieht auf ihre Tochter hinab und streicht ihr über den Kopf. »Beim Sprechen ist es ähnlich. Sie spricht so gut wie nie, doch wir wissen, dass sie es kann. Manchmal redet sie, aber dann ist es so, als ob jemand im Schlaf vor sich hin erzählt. Die Wortfetzen sind wie Bruchstücke aus ihrer eigenen kleinen Welt. Sie ergeben keinen Sinn für uns. Und auf Ansprache reagiert sie eigentlich gar nicht.«

Kristin presst die ohnehin schon schmalen Lippen aufeinander, so dass sie fast völlig verschwinden und nur noch eine hauchdünne, gerade Linie sichtbar bleibt. Sie atmet tief durch und zuckt mit den Schultern.

»Für Außenstehende ist es sehr schwierig, das nicht als böse Absicht von Julie abzutun, wenn wir sie wiederholt ansprechen und sie einfach keine Reaktion zeigt. Aber … so ist es nun mal. Wir haben keine Möglichkeit, zu ihr durchzudringen. Trotzdem reden wir natürlich mit unserem Kind. Ab und zu blitzt etwas in ihren Augen auf. Dann weiß ich, dass sie mich wahrnimmt. Manchmal lächelt sie uns sogar an, doch nur eine Sekunde später ist ihr Blick wieder starr und Julie erneut weit weg. Es ist … nicht schön!« Kristin schafft es trotzdem, ihrem Lächeln eine tiefe Glaubwürdigkeit zu verleihen.

»Egal«, sagt Tom....

Erscheint lt. Verlag 8.7.2011
Verlagsort München
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Autismus • Autistin • Dramatische Liebesromane • Freundschaft • Große Gefühle • Große Liebe • Liebe • Liebesromane deutsch • Masseur • Romane für Frauen • Romane Liebe • Seelenverwandschaft • Seelenwanderung • Wiedergeburt
ISBN-10 3-426-43009-6 / 3426430096
ISBN-13 978-3-426-43009-5 / 9783426430095
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