Eine gefährliche Strasse

Mediale Produktionen, Revolutionen und Diskussionen im frühen 20. Jahrhundert
Buch
360 Seiten
2018 | 1. Erstauflage
Aisthesis (Verlag)
978-3-8498-1328-4 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Eine gefährliche Strasse - Hans Fallada
38,00 inkl. MwSt
Ein Blick in das frühe 20. Jahrhundert ist oft befremdlich, aber ebenso oft von hohem Wiedererkennungswert, weil sich in dieser Zeit vieles wiederfinden lässt, was uns heute selbstverständlich ist. Manchmal noch in den Anfängen, gelegentlich mit Ideen verziert, die bis heute ihre Wirkung nicht verloren haben, unabhängig davon, ob sie reali-siert wurden oder als realisierbar gelten. Die Rundfunktheorie Brechts gehört etwas dazu – über die wir in diesem JUNI-Band nicht einmal reden. Aber über den Rundfunk, den Film, die Fotoreportage und das Feuilleton gibt es in diesem Heft einiges zu lesen, und was alles bei unserer Suche nach Beiträgen zusammengekommen ist, gefällt uns sehr.
Dass wir heute in einer Mediengesellschaft leben, ist uns selbstverständlich. Unser Interesse gilt in diesem Heft aber vor allem aber den Medienerzeugnissen und -plattformen, die im frühen 20. Jahrhundert entstanden sind und der Literatur mehr und mehr Konkurrenz machen. Dass diese Konkurrenz heilsam ist, ist verschiedentlich bemerkt worden. Aber Jammern gehört zum Geschäft, und so sei es der Literatur und ihren Machern gegönnt, dass sie sich über ihren Niedergang beschweren – und zugleich von der medialen Verwertung ihrer Produktionen profitiert. Ein Film zum Buch? Was kann es Besseres geben? Und das gilt ebenso für den Rundfunk, der intensiv die Anre-gungen aus der Literatur aufnahm, um sie in seinem Medium zu präsentieren.
Von Seiten der Autorinnen und Autoren sind die Neuen Medien im frühen 20. Jahr-hundert als Chance wahrgenommen worden, ihre Einnahmen zu verbessern. Mit anderen Worten, die Konkurrenz zwischen den Autoren wurde heftiger, die Optionen aber vergrößerten sich zugleich. So konnte Wolf von Niebelschütz sich als Zeitungsredakteur überhaupt zu dem Autor entwickeln, der er nach 1945 sein sollte und konnte. Fir-menschriften und Romane als Tätigkeitsfeld gleichermaßen? Das muss man als Autor im 20. Jahrhundert können. Und auch die Fotoreportage bot Möglichkeiten für Autoren, die eben nicht nur Texte zu Fotos schrieben, sondern sich auch von den Fotos dazu verleiten ließen, das, was sie sagen wollten, noch einmal zuzuspitzen. I N H A L T
Walter Delabar und Gregor Ackermann
Editorial S. 7
Klaus Mann
Kunst und Technik S. 9
Dirk Heißerer
„Die Situation ist neu und reizvoll“. Thomas Mann im Tonfilm (1929) S. 11
Der Satiriker Joachim Ringelnatz sagt S. 32
Alan Lareau
Friedrich Hollaender als Filmkritiker. Kolumnen für das Berliner Journal S. 34
Friedrich Hollaender
Filmkritiken. Mitgeteilt von Gregor Ackermann und Alan Lareau S. 37
Anke Steinborn
Die Frau, das Bild, der Mord. Das Bild ist tot. Es lebe das (Bewegt-)Bild S. 53
Alfred Döblin
Zu „Der Weg ins Leben“ S. 73
Michael Pilz
„Mr. Toller is not a stranger to films“. Ernst Toller und der Film –
Bemerkungen zu einer glücklosen Beziehung S. 77
Manuel Illi
Zwischen ‚Tendenzphotographie‘ und ‚Gebrauchslyrik‘. Die politische Dimension der Foto-Text-Bücher zur Zeit der Weimarer Republik S. 111
Erich Grisar
Tonfilm des Alltags. Phantastik des Abbruchs. Zwei Reportagen S. 133
Walter Delabar
Mit Lichtbildern natürlich – ohne die geht’s ja nicht mehr. Über die narrative Emanzipation der Fotoreportage in Reiseberichten der Weimarer Republik S. 137
Franz Hessel
Eine gefährliche Straße S. 177
Franz Hessel
Etwas von der Arbeit S. 179
Walter Delabar
Etwas von der Arbeit / Eine gefährliche Straße. Ein Textvergleich S. 185
Dominik Riedo
Die Wahl zwischen Dichtung und Zeitung. Niebelschütz als Schriftleiter S. 189
Günther Sandner
Isotype. Visuelle Erziehung und Politik S. 223
Christian A. Bachmann
Teleskop und Mikroskop. Perspektivierung und Rahmung
in visueller Satire und Comic um 1900 S. 241
Benjamin Bitterling
Modernes Merzen. Die Ursonate und ihre Tonaufzeichnung S. 262
Hans Fallada
Arbeitsschule für Hörspieler. Kleiner Mann – was nun? S. 273
Fabian Wilhelmi
Ästhetische Freiheiten und finanzielle Abhängigkeiten. Das Verhältnis zwischen Max Herrmann-Neiße und Fritz Walther Bischoff S. 275
Erika Mann
„Der Rundfunk und ich“ S. 288
Erich Mühsam
Kampf um Lulu. Einwürfe S. 289
Friedrich Hollaender
Abschied von „Schall und Rauch“ S. 297
Klabund
Das ideale Kabarett. Eine Antwort auf Friedrich Hollaender S. 299
Alan Lareau
Glanz und Elend des Kabaretts. Ein Austausch, 1920 S. 301
Karl Schnog
Medien. Gedichte S. 303
Schafott/Über den grünen Klee – Rezensionen und Hinweise S. 307

Abbildungsnachweise S. 358
Autorinnen und Autoren S. 359
Erscheinungsdatum
Reihe/Serie Juni ; 55/57
Co-Autor Christian A. Bachmann, Benjamin Bitterling, Walter Delabar, Alfred Döblin, Erich Grisar, Dirk Heißerer, Franz Hessel, Friedrich Hollaender, Manuel Illi, Klabund, Alan Lareau, Erika Mann, Klaus Mann, Erich Mühsam, Dominik Riedo, Günther Sandner, Karl Schnog, Fabian Wilhelmi
Zusatzinfo zahlreiche Abbildungen
Verlagsort Bielefeld
Sprache deutsch
Maße 155 x 235 mm
Gewicht 600 g
Themenwelt Literatur Klassiker / Moderne Klassiker
Kunst / Musik / Theater
Geisteswissenschaften Sprach- / Literaturwissenschaft Literaturwissenschaft
Schlagworte Feuilleton • Fotoreportage • Medien • Weimarer Republik
ISBN-10 3-8498-1328-2 / 3849813282
ISBN-13 978-3-8498-1328-4 / 9783849813284
Zustand Neuware
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