Verdrängen und Erinnern im Theater

Bürgerkrieg und Diktatur im spanischen Drama nach 1975

(Autor)

Buch | Hardcover
445 Seiten
2023 | 1. Auflage
Narr Francke Attempto (Verlag)
978-3-8233-8507-3 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Verdrängen und Erinnern im Theater - Denis Heuring
92,00 inkl. MwSt
José Sanchis Sinisterra, José Luis Alonso de Santos und Ignacio Amestoy Egiguren erinnern in ihren Dramen an den Spanischen Bürgerkrieg und die Franco-Diktatur - und machen das Theater zu einem Raum des kollektiven Erinnerns, indem sie dem Publikum keine andere Wahl lassen, als das Vergangene erneut zu erleben.
Kennzeichnend für den Postfranquismus war eine erinnerungskulturelle Paradoxie, die sich durch das politisch-institutionelle Verdrängen des für die Menschen Unvergesslichen auszeichnete. Der Übergang zwischen Diktatur und Demokratie charakterisierte sich durch eine offizielle Rhetorik des Neuanfangs, des Konsenses und der Versöhnung, die Erinnerungen an Bürgerkrieg und franquistische Repression als Gefahr für die politische Konsolidierung Spaniens betrachtete und traumatischen Erfahrungen kaum diskursiven Raum gewährte. Die Studie untersucht, inwiefern diese Diskrepanz zwischen gemachter Erfahrung und unerfüllter memorialer Erwartung strukturgebend auf das Werk der Theatermacher José Sanchis Sinisterra, José Luis Alonso de Santos und Ignacio Amestoy Egiguren wirkte. Diese gehörten zu einer Gruppe von Dramatiker:innen, die den Franquismus erlebten und sich nach dem Tod Francos in der Rolle der Neuerer der spanischen Bühne wiederfanden. In ihren Dramen und Inszenierungen reagierten sie auf den pacto de silencio. Dabei changierten sie zwischen der mimetischen Darstellung von Vergangenem und performativen Akten des gemeinsamen Erinnerns, um erinnerungskulturelle Leerstellen abzubilden und das Theater zugleich zu einem wirkmächtigen Medium des kulturellen Gedächtnisses werden zu lassen.

Dr. Denis Heuring lehrt an der Ludwig-Maximilians-Universität München (Literatur, Übersetzung, Vermittlungskompetenz)

I.DAS NICHT-ERINNERN DES UNVERGESSLICHEN: SPANIENS UMGANGMIT DEN ERINNERUNGENAN DIKTATUR UND BÜRGERKRIEG NACH 1975

II.THEATER IM ÜBERGANG -DIE GENERACIÓN DEL 82UND DIE RE-PRÄSENTATION DES VERGANGENEN

III.DIE ANWESENHEIT DES ABWESENDEN: ZUR DIALEKTIK ERINNERUNGSKULTURELLERRE-PRÄSENTATION

IV.VERDRÄNGEN UND ERINNERN AUF DEM THEATER -DAS ERINNERUNGSKULTURELLE THEATERVON JOSÉ SANCHIS SINISTERRA, JOSÉ LUIS ALONSO DE SANTOS UND IGNACIO AMESTOY EGIGUREN

V.ZUSAMMENFASSUNG

VI.BIBLIOGRAPHIE

Erscheinungsdatum
Reihe/Serie Orbis Romanicus ; 18
Sprache deutsch
Maße 150 x 220 mm
Gewicht 776 g
Themenwelt Geisteswissenschaften Sprach- / Literaturwissenschaft Literaturwissenschaft
Schlagworte Akt • Bühne • Bürgerkrieg • Dialektik • Diktatur • Drama • Erinnerungskultur • Franco-Diktatur • Franquismus • Konsolidierung • Kulturelles Gedächtnis • Memoria • Nicht-Erinnern • Postfranquismu • Präsentation • Publikum • Repression • Rhetorik • sinisterra • Theater • Theatermacher • Transición • Versöhnung
ISBN-10 3-8233-8507-0 / 3823385070
ISBN-13 978-3-8233-8507-3 / 9783823385073
Zustand Neuware
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