Überlieferung: Das philologisch-antiquarische Wissen im frühen 18. Jahrhundert

(Autor)

Buch | Hardcover
VI, 413 Seiten
2017
De Gruyter (Verlag)
978-3-11-051620-3 (ISBN)
129,95 inkl. MwSt
Prädestiniert durch ihre Geschichte – als Zentrum der deutschen  Frühaufklärung mit europäischer Wirkung und als einer der Impulsgeber der anthropologischen Wende – gründete die Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg 1993 das Interdisziplinäre Zentrum für die Erforschung der Europäischen Aufklärung (IZEA). Bisherige und gegenwärtige Forschungsschwerpunkte des IZEA umfassen die aufklärerische Anthropologie, die Aufklärung im Bezugsfeld frühneuzeitlicher Esoterik, Universitätsgeschichte, den Philanthropismus und das Gartenreich Dessau-Wörlitz, neuere Akzente liegen auf der Frühaufklärung als Experimentierfeld und der Begründung von Kulturmustern für die Moderne. Die Ergebnisse dieser Forschungen erscheinen seit Herbst 1995 in der wissenschaftlichen Reihe des IZEA unter dem Titel »Hallesche Beiträgezur Europäischen Aufklärung«. Hinzu kommen qualifizierte Arbeiten, dieextern entstanden sind. Pro Jahr erscheinen zwei bis vier Bände (Monographien, Sammelbände, Quellenkommentare).
In der epistemologischen Umbruchzeit zwischen 'vormodern'-enzyklopädischer und 'modern'-disziplinärer Wissensordnung werden die Sachverhalte antiquarischer und philologischer Praxis neu verhandelt. Im Zentrum des Buches stehen die Materiallogiken und Narrative, die Verfügbarkeit, Beschaffenheit, Manipulierbarkeit und Temporalität der Überlieferungsobjekte bestimmen und sichern helfen, prägend für gelehrte Praxis ebenso wie literarische Imagination. Die Fallstudien (J. Hardouin, J.J. Scheuchzer, J.J. Bodmer, J.J. Winckelmann) zeigen dabei, wie – scheinbar am Rand der dominanten Wissensformationen der Epoche und spätestens von der Materialvergessenheit der historischen Wissenschaften im 19. Jahrhundert diskreditiert – Gegenstände und Verfahren der Überlieferung eine überaus produktive epistemologische Eigenständigkeit gewinnen. Was bisher als Echo längst diskreditierter Wissenspraktiken oder als Vorgeschichte moderner Fachwissenschaften betrachtet worden ist, erweist sich damit als singuläre historische Konstellation, deren Signatur eine Selbstverpflichtung auf das Besondere und Bedingte ist.

Stephan Kammer, Luwig-Maximilians-Universität München.

Erscheinungsdatum
Reihe/Serie Hallesche Beiträge zur Europäischen Aufklärung ; 58
Zusatzinfo 4 b/w ill.
Verlagsort Berlin/Boston
Sprache deutsch
Maße 155 x 230 mm
Gewicht 10 g
Themenwelt Geisteswissenschaften Sprach- / Literaturwissenschaft Literaturwissenschaft
Schlagworte representation of knowledge • Representation of knowledge, storage of knowledge • storage of knowledge • Wissensrepräsentation • Wissensspeicherung
ISBN-10 3-11-051620-9 / 3110516209
ISBN-13 978-3-11-051620-3 / 9783110516203
Zustand Neuware
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