Italianismen des Handels im Deutschen und Französischen

Wege des frühneuzeitlichen Sprachkontakts
Buch | Hardcover
IX, 373 Seiten
2013
de Gruyter Mouton (Verlag)
978-3-11-031446-5 (ISBN)
179,95 inkl. MwSt
Unter den Leitbegriffen ‚Pluralisierung‘ und ‚Autorität‘ präsentiert die Reihe Studien (des Münchner Sonderforschungsbereichs 573) zur Frühen Neuzeit vom 15. bis 17. Jahrhundert. Zunehmend erkennen die Kulturwissenschaften die Frühe Neuzeit als eine Epoche, die einerseits noch von den Traditionsvorgaben des Mittelalters abhängig ist, andererseits aber die Voraussetzungen für den Übergang ‚Alteuropas‘ zur Moderne schafft. Die interdisziplinär angelegte Reihe erkundet in literatur- und sprachwissenschaftlicher, historischer, philosophischer, kunst-, musik- und rechtsgeschichtlicher Perspektive diese grundlegende Dynamik der Epoche.
Interferenzen, die in Sprachkontaktsituationen, wie sie der Handel erzwingt, naturgemäß auftreten, auf ihrem Weg zur etablierten Entlehnung zu begleiten, ist das Ziel der vorliegenden Arbeit. Die Lexikologie bietet hier ein dankbares Untersuchungsfeld. Gerade im Bereich des Handels konnte Italien mit seinen einflussreichen Handelszentren wie Venedig oder Mailand stark auf das Deutsche und auch das Französische einwirken. Italien dominierte den Handel des Südens; im Handel mit dem nordalpinen Raum nahmen die süddeutschen Handelszentren eine Vermittlerrolle ein. So transferierten sie in Italien entwickelte Handelsinnovationen mit der dazugehörigen Terminologie, die sodann mit einer zeitlichen Verzögerung von - grob gesagt - 100 Jahren den Norden erreichte. Ähnliches gilt für Frankreich; auch hier stammt das Gros der Lehrbücher zur Kaufmannschaft aus Italien und wird gleichermaßen wie in Deutschland - wenn auch etwas später - stark rezipiert. Einer genaueren Prüfung wurden auch die französische Sekundärentlehnungen im Deutschen unterzogen, die im 17. Jahrhundert verstärkt auftraten, in der Literatur aber nicht unbedingt als sekundärentlehnt identifiziert werden. Diese Sekundärentlehnungen zeigen sich verstärkt im Norden, wohl beeinflusst durch Antwerpen, und sind oft nicht dauerhaft.Es ergab sich auch, dass Entlehnungen zum Teil vordatiert werden müssen und schon viel eher etabliert waren als in der Literatur bislang angenommen wurde. Die Wege der einzelnen Entlehnungen mit fast 4000 Belegen aus 150 Quelltexten (15.-18. Jahrhundert) sind mit 120 Karten nachgezeichnet worden, die in ihrer Gesamtheit ein plastisches Bild des Entlehnungsweges reflektieren. Die Daten basieren auf einer Access-Tabelle, die eine Sammlung der Daten unter verschiedenen miteinander verknüpften Oberbegriffen (Etymon, Textsorte, Druckort/-jahr, Autor) ermöglicht. Die linguistische Auswertung der Karten zeigt die Regelmäßigkeiten des Transfers wie auch der Etablierung in den Zielsprachen.

Eva-Maria Wilhelm, München.

Erscheint lt. Verlag 21.5.2013
Reihe/Serie Pluralisierung & Autorität ; 34
Verlagsort Berlin/Boston
Sprache deutsch
Maße 155 x 230 mm
Gewicht 678 g
Themenwelt Geisteswissenschaften Sprach- / Literaturwissenschaft Romanistik
Geisteswissenschaften Sprach- / Literaturwissenschaft Sprachwissenschaft
Schlagworte early modern period • Entlehnung • Fernhandel • Frühe Neuzeit • Italienisch • Language History • Language history; Middle Ages; Early Modern Era; long-distance trade; borrowing • Language History; Middle Ages; Early Modern Period; Long-distance Trade; Loanwords • loanwords • Long-distance Trade • Middle Ages • Mittelalter • Sprachgeschichte • Sprachwissenschaft
ISBN-10 3-11-031446-0 / 3110314460
ISBN-13 978-3-11-031446-5 / 9783110314465
Zustand Neuware
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