Für uns gestorben (eBook)
347 Seiten
Vandenhoeck & Ruprecht Unipress (Verlag)
978-3-86234-043-9 (ISBN)
Dr. phil. Michaela Albrecht ist Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Evangelische Theologie mit Schwerpunkt Religionspädagogik an der Universität Bayreuth. Für Ihre Dissertation hat sie den Henning-Schröer-Preis erhalten.
Dr. phil. Michaela Albrecht ist Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Evangelische Theologie mit Schwerpunkt Religionspädagogik an der Universität Bayreuth. Für Ihre Dissertation hat sie den Henning-Schröer-Preis erhalten.
Danksagung 7
Inhalt 9
I. Zur Gesamtanlage der Studie 15
II. Theologische Lehre im Religionsunterricht 21
1. Zum Verständnis von Lehre im Christentum 21
2. Theologische Lehraussagen zum Sterben Jesu Christi für uns 53
III. Empirische Erkundungen zur Bedeutung der traditionellen Kreuzestodlehre für Jugendliche 77
1. Vorgehensweise bei Erhebung und Auswertung 79
2. Ergebnisse der empirischen Untersuchung 104
3. Der Einfluss soziokultureller Faktoren auf die Ansichten der Jugendlichen 244
4. Exemplarische Anwendung der Analyseergebnisse 250
5. Das Bild der Jugendlichen von den traditionellen Lehraussagen und die daraus erwachsenden Anfragen 262
IV. Relektüre der biblischen Aussagen zum Kreuzestod Jesu Christi mithilfe der Impulse der Jugendlichen 267
1. Ist das Sterben Jesu Christi ein Rechtfertigungsgeschehen? 267
2. Ist das Kreuzesgeschehen ein Zeichen der Liebe Gottes? 281
3. Ist das Kreuzesgeschehen im Hinblick auf ethische Implikationen zu interpretieren? 288
4. Ist der Kreuzestod ein zentrales Datum des christlichen Glaubens? 293
V. Konsequenzen für den Religionsunterricht 301
1. Intensivere Behandlung des Themas 301
2. Klare inhaltliche Akzentuierung 305
3. Präzisierungen in der sprachlichen Form der Lehrinhalte 314
4. Berücksichtigung der Mündigkeit der SchülerInnen 321
5. Bewusstseinsschärfung für die Begrenztheiten der individuellen Lehraneignung 328
VI. Abschließende Bemerkungen 331
Literatur 333
"V. Konsequenzen für den Religionsunterricht (S. 299-300)
Die kritische Rückschau auf die biblischen Quellen unseres Glaubens hat erkennen lassen, dass die Ansichten der Jugendlichen zum Kreuzestod Jesu Christi in mancherlei Hinsicht berechtigt sind. Sie hat andererseits auch darauf aufmerksam gemacht, dass bei den Jugendlichen bestimmte Defizite bezüglich eines theologisch angemessenen Verstehens und Umgehens mit dem Kreuzestod Jesu Christi bestehen. Wie lässt sich religionspädagogisch hierauf reagieren?
1. Intensivere Behandlung des Themas
Angesichts der Wichtigkeit und des positiven Potentials, die das Sterben Jesu für Menschen haben kann, sollte man meinen, dass dieser Glaubenstopos auch im kirchlichen und schulischen Unterricht eine Zentralstellung innehat. Dies ist nur bedingt der Fall, wie ein kritisch-analysierender Blick auf die gegenwärtige Unterrichtspraxis zeigt. Zum einen sind in der Gewichtung dieses Themas große konfessionelle Unterschiede zu beobachten: Katholischerseits wird ihr ein weitaus geringerer Stellenwert beigemessen als im evangelisch-lutherischen Rahmen. Dies schlägt sich in der Praxis beispielsweise konkret darin nieder, dass der Kreuzestod bislang weder im Kommunion- noch im Firmunterricht ein zentrales Thema ist. Im Konfirmandenunterricht hingegen wird das Thema eingehender besprochen.
Ähnlich verhält es sich im schulischen Religionsunterricht:358 In der Grundschule kommt man am Thema Kreuz aufgrund der Verzahnung des Lehrplans mit dem Kirchenjahr nicht vorbei, doch es wird unterschiedlich damit umgegangen. So ist es katholischerseits zwar zumindest am Rande in den Unterrichtseinheiten 1.5 »Ostern feiern« oder 2.4 »Jesus auf seinem Lebensweg begleiten « ein Gegenstand des Unterrichts. Eine theologische Reflexion des Kreuzestodes unter soteriologischen Gesichtspunkten ist aber nicht vorgesehen.
Bei der themenzentrierten Unterrichtseinheit 3.3 »Vergebung erfahren und sich versöhnen« wird nach den Vorgaben des Lehrplans nicht auf die theologische Interpretation zurückgegriffen, dass Jesus zur Vergebung der Sünden der Menschen gestorben sei. Diese traditionell stärker in der lutherischen Theologie verbreitete Deutung wird im katholischen Grundschullehrplan nicht forciert. Was das Kreuz für Christen des Weiteren bedeuten kann, wird aber in der Unterrichtseinheit zu Leid und Tod in der 4. Jahrgangsstufe (4.4) ein bedeutender Unterrichtsinhalt:
Hier wird das Kreuzesgeschehen im Blick darauf betrachtet, dass Menschen aus Jesu Umgang mit dem Leid lernen können: »Jesus trägt Leid und Tod im Vertrauen auf Gott«, heißt es hier zusammenfassend, um sodann den Fokus auf die Auferweckung zu richten: »Gott befreit aus Angst, Einsamkeit, Leid und Tod«. Im Evangelischen Religionsunterricht kommt das Kreuz ebenfalls vor, allerdings auch hier kaum in soteriologischer Beleuchtung. Die traditionellen Deutungen schlagen sich in den im Lehrplan vorgesehenen Unterrichtsinhalten nicht nieder."
Erscheint lt. Verlag | 11.9.2007 |
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Reihe/Serie | Arbeiten zur Religionspädagogik (ARP). | Arbeiten zur Religionspädagogik (ARP). |
Verlagsort | Göttingen |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Religion / Theologie ► Christentum ► Religionspädagogik / Katechetik |
Schlagworte | Heilsbedeutung • Jesus Christus • Jugendliche • Kreuz • Kreuzestod • Lehre • Probleme mit der Kreuzestodlehre • Rezeption der Kreuzestodlehre • Soteriologie |
ISBN-10 | 3-86234-043-0 / 3862340430 |
ISBN-13 | 978-3-86234-043-9 / 9783862340439 |
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