Honey & Spice (eBook)

Roman | Buch des Jahres TikTok Book Awards 2023
eBook Download: EPUB
2023 | 1. Auflage
432 Seiten
Eisele eBooks (Verlag)
978-3-96161-166-9 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Honey & Spice -  Bolu Babalola
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Kiki Banjo kommentiert das Geschehen am Whitewell-College lieber in ihrer Radioshow Brown Sugar, als selbst daran teilzunehmen. Sie verbringt ihre Zeit stattdessen mit dem Aufbau ihrer Karriere als Multimedia-Journalistin und ihrer besten und einzigen Freundin Aminah. Dem Dating hat sie abgeschworen - aus guten Gründen. Bis der neue Student Malakai Korede ans College kommt und Kikis sorgsam aufgebaute Mauern ins Wanken geraten ...  Der erste Roman von Bestseller-Autorin Bolu Babalola ist mehr als die Geschichte einer College-Liebe: Er ist eine Ode an die Freundschaft, an den Zusammenhalt der Schwarzen Community und kommentiert in scharfzüngigen Dialogen aktuelle gesellschaftspolitische Themen - erzählt von einer jungen Schwarzen Protagonistin, die Beziehungen hinterfragt und neu definiert.

BOLU BABALOLA ist britisch-nigerianischer Abstammung, Twitter-Ikone und Autorin des Bestsellers In all deinen Farben, in dem sie mythologischen Stoffen aus aller Welt einen feministischen Anstrich verlieh. Sie hat einen irreführenden Bachelor in Rechtswissenschaften und einem Master in Amerikanischer Politik und Geschichte. Ihre Dissertation schrieb sie über Beyoncés Lemonade und wurde dafür ausgezeichnet. Sie hat also im Wesentlichen einen Master-Abschluss in Beyoncé. Neben ihrer Arbeit als Drehbuchautorin veröffentlicht sie mit Honey & Spice nun ihren ersten Roman.

BOLU BABALOLA ist britisch-nigerianischer Abstammung, Twitter-Ikone und Autorin des Bestsellers In all deinen Farben, in dem sie mythologischen Stoffen aus aller Welt einen feministischen Anstrich verlieh. Sie hat einen irreführenden Bachelor in Rechtswissenschaften und einem Master in Amerikanischer Politik und Geschichte. Ihre Dissertation schrieb sie über Beyoncés Lemonade und wurde dafür ausgezeichnet. Sie hat also im Wesentlichen einen Master-Abschluss in Beyoncé. Neben ihrer Arbeit als Drehbuchautorin veröffentlicht sie mit Honey & Spice nun ihren ersten Roman.

Kapitel 1

»Na, gefällt dir das?«

Ich legte mich etwas anders hin. Das raue Laken kratzte unter meinen Waden. An der gegenüberliegenden Wand prangte ein Poster des Rappers Biggie, das sich da und dort bereits von der verbotenen Befestigung mit Blu-Tack löste. Biggie blickte auf mich hinunter, die Krone schief auf dem Haupt – eine passende Metapher dafür, dass er dazu verdammt war, im Zimmer eines zwanzigjährigen Studenten zu hängen und alles mitzuerleben, was dort so vor sich ging. Mein Typ – nicht mein Typ, sondern der Typ, der da gerade auf mir lag, missbrauchte meine linke Brust als Anti-Stress-Ball. Ja, okay, die Semesterferien standen vor der Tür, und damit gehen immer Unmengen von Deadlines einher, aber, hey, könntest du vielleicht Yoga machen oder beim Hanteltraining im Fitnessstudio ein paar Kilo mehr draufpacken und dafür meinen empfindlichen Busen in Ruhe lassen? (Es war mein vierzehnter Zyklustag. Deshalb war ich hier – bisweilen treffen eben die Hormone die Entscheidungen für uns.) Der erstickend heiße, nach Alkohol riechende Atem meines Typen streifte meinen Nacken. Biggie guckte irritiert aus der Wäsche, die Stirn von Sorgenfalten zerfurcht. Mir geht’s wie dir, Big Poppa.

Ich hatte hier definitiv nicht so viel Spaß wie erhofft. Nicht so viel wie früher. Nun, da der Reiz des Neuen verflogen war, offenbarte sich, dass mein Typ nicht die geringste Ahnung hatte, was er da tat. Er verließ sich auf seinen Status als Campus-Hottie, auf den Schlafzimmerblick seiner braunen Augen, der Inbrunst und Interesse an mir simulierte. Er gab sich keine Mühe, zu demonstrieren, dass er mich attraktiv fand, war er doch überzeugt, dass ich ihn attraktiv fand, und wozu Energie investieren, um aktiv dafür zu sorgen, dass ich auf meine Kosten kam, wo er doch davon ausging, dass ich ganz automatisch bei allem, was er mit mir anstellte, auf meine Kosten kam?

Mein Typ hatte mir zwar eine Frage gestellt, wartete meine Antwort allerdings nicht ab, sondern begann energisch und unter Einsatz der Zähne an meinem Hals zu saugen, wobei er weiter an meiner Brust herumknetete, um sich von dem Makroökonomie-Aufsatz im Umfang von dreitausend Wörtern abzulenken, den er in etwa neun Stunden abgeben musste.

Mal ehrlich, warum glauben so viele Männer, mangelnde Technik durch einen gesteigerten Kraftaufwand wettmachen zu können? Ich meine, okay, du willst mich, das ist klar, und offen gesagt auch nachvollziehbar, aber geht das vielleicht auch etwas weniger rabiat? Wo bleibt die Finesse, hm? Wer so weit gekommen ist, sollte das gefälligst zu würdigen wissen.

Ich wand mich ein wenig unter ihm, woraus er fälschlicherweise schloss, er würde alles richtig machen. »Oh, ist es so weit, Babe?«, stöhnte er. Dann erst wurde ihm bewusst, dass ich mich unter ihm herauswand, um mich aufrecht hinzusetzen.

Nein, ist es nicht, Babe.

Ich zog BH und T-Shirt wieder an, zerrte den Saum meines braunen Cordsamt-Minirocks nach unten und schlüpfte in meine Lederjacke.

»Babe?« Er beobachtete mich verdattert. Ich konnte es ihm nicht verdenken – so etwas passierte ihm normalerweise nicht. Jedenfalls seiner Kalkulation zufolge. Diese unerwartete Abweichung vom herkömmlichen Muster bedurfte einer gewissen Akklimatisierung seinerseits, so, wie er sich auch erst an den Gedanken hatte gewöhnen müssen, dass ich diejenige von uns beiden war, die sich nicht mit ihm in der Öffentlichkeit zeigen wollte, die bestimmte, wann wir uns sahen, und die nicht über Nacht bleiben wollte. Dass er für mich nicht der Nabel der Welt war, stellte seine kleine Welt gehörig auf den Kopf. Es faszinierte ihn und machte einen Teil der Anziehungskraft aus, die ich auf ihn ausübte. Ich war für ihn unbekanntes Territorium, das seinen Forschergeist weckte, eine Art »Wow, ein Mädchen, dass sich nicht an mich binden will«-Safari.

Ich befreite meine Braids aus dem Jackenkragen und stieg in meine Stiefel. »Wie oft muss ich dir noch sagen, dass du mich nicht Babe nennen sollst? Ich hasse das.«

Der Spiegel an der Schranktür war fleckig vom Deospray und an den Rändern mit vage erotisch klingenden Motivationssprüchen à la »Feel the Heat«, »Rise and Grind« und »Beast Mode« beklebt. Ich betrachtete mein Spiegelbild und kramte eine Packung Feuchttücher aus meiner ledernen Umhängetasche, um mir damit gründlich die lokal und organisch hergestellte Lippenpomade (den Sabber meines Typen) abzuwischen.

»Hör zu«, sagte ich, während ich etwas fruchtig duftenden Gloss auftrug, »ich hab das Gefühl, die Luft ist raus. Ich bin sehr beschäftigt mit meinen Seminaren und meiner Sendung, und diese Heimlichtuerei war ja eine Weile ganz unterhaltsam, aber …«

»Ist das dein Ernst, Kiki? Du machst Schluss?«

Mein Blick wanderte von meinem Spiegelbild zu seinem Gesicht. Pure Ungläubigkeit, die Stirn gerunzelt, die vollen Lippen aufgeworfen und leicht geöffnet. Es hätte süß aussehen können, wäre die Ursache dafür nicht Arroganz gewesen. Er atmete noch schwer nach unserer Knutschsession, und sein nur sehr dürftig bekleideter, muskulöser Body stellte die eigentliche Frage: Du willst ernsthaft auf all das hier verzichten? Tja, für jemanden, der sechs Tage die Woche ins Fitnessstudio pilgert, ist es zwangsläufig ein schwerer Schlag, wenn der gewünschte und oft erprobte Effekt plötzlich ausbleibt, sprich, wenn der Anblick des gestählten Körpers nicht mehr wie geplant für weiche Knie sorgt, weil sowas auf Dauer nun mal nicht ausreicht. Ein durchtrainierter Body gibt keinen sonderlich faszinierenden Gesprächspartner ab. Er erkundigt sich nicht nach meinen größten Faibles und Interessen oder nach meinem Lieblingssong.

Ich musterte ihn. »Ich sag’s ja nur ungern, aber da gibt es nicht viel zu beenden. Es hat gar nie richtig angefangen. Es hat sich einfach so ergeben, und ich habe – wir haben nichts dagegen unternommen, dass es sich weiter ergibt.«

»Worüber ich sehr froh bin.« Er stand auf, trat hinter mich und verfolgte im Spiegel, wie er mir den Arm um die Taille legte und an sich zog, damit ich spürte, wie froh genau er darüber war. Er betrachte unser Spiegelbild.

»Sieh doch mal, wie toll wir zusammen aussehen, Babygirl.« Das Babygirl klang fremd aus seinem Mund. Er war noch damit beschäftigt, diese neue Facette seiner Persönlichkeit am lebenden Objekt auszuprobieren; auf dem Internat in Sussex, das er besucht hatte, war er ausschließlich mit weißen Jungs befreundet gewesen. Er legte mir einen Finger unters Kinn und hob es etwas an. »Man respektiert dich. Man respektiert mich. Gemeinsam könnten wir den Laden hier so richtig rocken. Wir sind das perfekte Power-Duo, hell und dunkel, Look und Grips.«

Ich hob eine Augenbraue. »Und wer ist wer?«

Er grinste und drückte mich an sich. »Siehst du? Und witzig obendrein.«

Ich befreite mich aus seiner Umarmung, die plötzlich eher einer Umklammerung glich. Trotz meiner Lederjacke und der Wärme, die er verströmte, fröstelte ich innerlich. Es roch nach Dope und Dior Sauvage (hastig versprüht, um den Dope-Geruch zu übertünchen), gepaart mit jenem durchdringenden Moschusaroma, das man nur als »typisch Mann« bezeichnen konnte, ein Potpourri, das mir leichte Übelkeit verursachte. Ich bückte mich nach meiner Tasche, womit er endgültig gezwungen war, die Arme sinken zu lassen, und drehte mich zu ihm um. »Willst du wirklich mich, oder willst du bloß, dass ich dich will?«

Mein Typ schmatzte mit den Lippen und rieb sich stöhnend die Stirn. »O Mann, jetzt kommt das wieder«, sagte er gereizt. »Verschone mich, ja? Sag einfach geradeheraus, was du meinst, Kiki.«

»Das tue ich immer. Ich hab gleich am Anfang klargestellt, wie das hier laufen wird, und du warst einverstanden. ›Ist mir sogar lieber so‹, hast du gesagt.«

Mein Typ betrachtete mich mit fast der gleichen Eindringlichkeit, mit der er eben noch sein Spiegelbild angeschmachtet hatte. Wieder verließ er sich ganz darauf, dass seine braunen Augen und seine karamellfarbene Haut die ganze Arbeit für ihn übernahmen. Vermutlich hätte es funktionieren können, wenn ich ihn nicht genau deshalb auserkoren hätte, weil keinerlei Gefahr bestand, dass ich darauf hereinfiel. Wenn ich nicht bereits einen Blick hinter die sexy Fassade erhascht und festgestellt hätte, dass es sich um eine billige Attrappe handelte.

»Schon möglich, aber da habe ich noch nicht geahnt, wie geil ich es finden würde, dich flachzulegen.«

Ich wusste, wie das in seinen Ohren klang – die Stimme ein sanftes Schnurren, die Augenlider wohlkalkuliert auf Halbmast. Ein Manöver, das meinen Widerstand dahinschmelzen lassen sollte und das er garantiert schon tausend Mal erfolgreich angewendet hatte, aber ich war von Natur aus immun gegen diese Art von Bullshit. Ich kannte das alles aus Erfahrung und war resistent. Mein ungläubig-belustigtes Schnauben setzte seinem Bezirz-Modus ein jähes Ende, in seinen weit aufgerissenen Augen spiegelten sich Verwirrtheit und leichte Verärgerung.

Ich schüttelte den Kopf. »Du hast mich noch gar nicht flachgelegt.«

»Aber so gut wie.«

»Das war bestenfalls Kuscheln mit ein bisschen Gefummel.«

»Und an wem liegt das, hm?«

Ich grinste und marschierte zur Tür. »Ich muss los.«

»Ach komm, Kiki. Deinetwegen hab ich Emma drüben in Hazelwitch Hall einen Korb gegeben.«

Ich drehte mich noch einmal um, eine Hand auf der Brust. »Och, echt jetzt? Das wär wirklich nicht...

Erscheint lt. Verlag 27.4.2023
Übersetzer Ursula C. Sturm
Verlagsort Berlin
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte black love matter • Campus Love • College Romance • college romance deutsch kindle • enemies to lovers buch deutsch • enemies to lovers kindle • komödie buch bestseller • Komödie ebook • Rassismus Buch • romance buch deutsch • romance kindle deutsch • romcom book • romcom buch deutsch • woke bücher
ISBN-10 3-96161-166-1 / 3961611661
ISBN-13 978-3-96161-166-9 / 9783961611669
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