Liebeserwachen in Virgin River (eBook)

Die Buchvorlage zur erfolgreichen Netflix-Serie | Band zwölf der Virgin-River-Reihe

(Autor)

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2022 | 1. Auflage
448 Seiten
MIRA Taschenbuch (Verlag)
978-3-7457-0306-1 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Liebeserwachen in Virgin River -  Robyn Carr
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Die Erfolgsromane zu der herzerwärmenden Netflix-Serie »Virgin River«

Als Jillian beruflich wie privat übel mitgespielt wird, beschließt sie, einfach ins Blaue draufloszufahren. Doch dann erinnert sie sich an das ruhige und abgeschiedene Städtchen Virgin River, in dem sie einen traumhaften Urlaub mit ihrer Schwester verbracht hat. Spontan entscheidet Jillian, dass der kleine Ort der perfekte Platz ist, um Abstand von ihren Sorgen im Silicon Valley zu gewinnen. Womit sie nicht gerechnet hat, ist, dass sie auf Colin Riordan trifft und plötzlich Romantik in der Luft liegt. Aber ist sie bereit, wieder jemanden in ihr Herz zu lassen?

»Robyn Carr ist eine bemerkenswerte Geschichtenerzählerin.« Library Journal

»Die Virgin-River-Romane sind so mitreißend, dass ich mich auf Anhieb mit den Charakteren verbunden gefühlt habe.« SPIEGEL-Bestsellerautorin Debbie Macomber



Seit Robyn Carr den ersten Band ihrer gefeierten Virgin-River-Serie veröffentlichte, stehen ihre Romane regelmäßig auf der Bestsellerliste der New York Times. Auch ihre herzerwärmende Thunder-Point-Reihe, die in einem idyllischen Küstenstädtchen spielt, hat auf Anhieb die Leserinnen und Leser begeistert. Robyn Carr hat zwei erwachsene Kinder und lebt mit ihrem Ehemann in Las Vegas.

1. KAPITEL

Für Jillian war es bereits eine Art Erleichterung, ein paar Taschen zu packen, ihr kleines Haus in San José abzuschließen und einfach losfahren zu können. Es gab wohl kaum etwas, das einer Frau eher das Gefühl vermittelte, um ihr Leben laufen zu müssen, als wenn sie von einem Mann ausgenutzt und betrogen wurde.

Kelly zuliebe legte sie auf ihrer Reise ins Unbekannte einen Zwischenstopp in San Francisco ein, wo sie im Lokal ihrer Schwester zu Abend aß. Es war ungeheuer schwierig, in diesem Fünfsternerestaurant, in dem Kelly die stellvertretende Küchenchefin war, einen Tisch zu ergattern. Leute, die bereit waren, so lange zu warten, standen noch zwei Stunden in der Bar herum, nachdem sie sich beim Maître d’hôtel angemeldet hatten, und das auch nur bei vorheriger Reservierung. Der Chef de cuisine war ein Mann namens Durant, den man nur unter diesem einen Namen kannte und der regional zu Berühmtheit gelangt war. Aber Jillian erhielt sofort einen ausgezeichneten Tisch, der etwas Privatsphäre bot, und wurde aufs Beste mit sämtlichen Spezialitäten verwöhnt, die das Haus zu bieten hatte. Ihre Schwester musste sämtliche Gefälligkeiten eingefordert haben, damit sie das ermöglichen konnte.

Nach dem Essen machte sich Jillian auf den Weg zu Kellys Wohnung, da sie eine Nacht bleiben wollte. Weil Kelly weit nach ein Uhr morgens aus dem Restaurant zurück war, hatten die beiden Schwestern erst bei einem späten gemeinsamen Frühstück Gelegenheit, miteinander zu reden.

»Was hast du nun vor?«, fragte Kelly.

»Da gibt es viele Möglichkeiten«, antwortete Jillian. »Vielleicht fahre ich zum Lake Tahoe oder nach Sun Valley in Idaho, wo ich auch noch nie war. Dabei ist es mir eigentlich nicht so wichtig, irgendein bestimmtes Ziel zu erreichen, als einfach zu fahren. Ich will auf dem Kilometerzähler sehen, wie ich vorwärtskomme und sich die Meilen anhäufen, und symbolisch und in Wirklichkeit die Sache hinter mich bringen. Ich werde in großen, komfortablen, anonymen Hotels und Ferienanlagen wohnen, mich entspannen, gut essen, mir alle Filme anschauen, die ich in den letzten zehn Jahren verpasst habe, und ausgiebig Buchhandlungen durchstöbern. Bevor ich wieder in die Tretmühle zurückkehre, will ich herausfinden, ob ich mich noch daran erinnern kann, wie es war, als ich noch ein Leben hatte.«

»Doch dein Handy hast du natürlich bei dir?«

Jillian lachte. »Ja, das werde ich immer im Auto aufladen, allerdings habe ich nicht vor, Anrufe anzunehmen, außer von dir und Harry.«

»Kannst du mir bitte einen Gefallen tun? Kannst du mir jeden Morgen einfach kurz eine SMS schicken und mir sagen, wo du bist? Und können wir auch miteinander telefonieren, bevor meine Schicht anfängt? Nur, damit ich weiß, dass es dir gut geht.«

Von Gutgehen war Jillian so weit entfernt, dass es geradezu lächerlich war. Sie fühlte sich fast reif fürs Irrenhaus. Ihre Aufmerksamkeitsspanne und Konzentrationsfähigkeit waren derart gestört, dass es wahrscheinlich keine brillante Idee war, sich hinters Steuer zu setzen. Aber die Vorstellung, mit dem Flugzeug in irgendeinen Urlaubsort auf Hawaii oder nach Cancún zu fliegen, oder gar auf einem Kreuzfahrtschiff festzuhocken, war derart unattraktiv, dass sie diese Möglichkeiten sofort verworfen hatte. Sie wollte den Boden unter ihren Füßen spüren; sie wollte sich wieder wie sich selbst fühlen. Fast schien es ihr so, als würde sie sich selbst nicht mehr kennen. Allein in ihrem Auto zu sein, kam ihr absolut sinnvoll vor. Dort konnte sie ungestört nachdenken und versuchen, die Dinge wieder in die richtige Perspektive zu rücken.

Nichtsdestotrotz machte sie ein tapferes Gesicht und versprach ihrer Schwester: »Darauf kannst du dich verlassen. Und wenn du anrufst, werde ich rangehen, sofern es eine Handyverbindung gibt.«

Nachdem sie sich voneinander verabschiedet hatten, eilte Kelly zur Arbeit, und Jillian stieg ins Auto und fuhr in östlicher Richtung los. Die Hälfte der Strecke zum Lake Tahoe hatte sie bereits zurückgelegt, da fiel ihr der Urlaub ein, den sie letzten Herbst zusammen mit Kelly und zwei Freundinnen verbracht hatte. Zuerst hatten sie sich Vancouver angeschaut, und auch das wäre im Augenblick eine wunderbare Alternative. Auf dem Rückweg hatten sie jedoch in einem winzig kleinen Ort in den Bergen haltgemacht, an dessen Name sie sich allerdings nicht entsinnen konnte. Dort hatten sie spontan eine Haushaltsauflösung besucht, und das alte Haus, in dem die Veranstaltung stattfand, hatte Erinnerungen an das Haus wachgerufen, in dem sie und Kelly bei ihrer Urgroßmutter aufgewachsen waren. Nostalgische Gefühle hatten sie überwältigt und fast zu Tränen gerührt, obwohl die beiden Häuser eigentlich sehr unterschiedlich waren. Das andere Bild, das nun vor ihrem inneren Auge aufstieg, waren die kleinen Ferienhütten am Fluss, in denen sie im Herbst übernachtet hatten. Es waren hübsche kleine Häuschen, abgeschieden und dennoch komfortabel. Nachts hatten sie bei offenen Fenstern mit den Geräuschen der Natur im Ohr geschlafen – dem Rauschen des Flusses, dem Wind, der durch die riesigen Pinien pfiff, dem Quaken, Krächzen, Schreien und Rufen der wilden Tiere. Das Wasser war eiskalt gewesen, als sie die Füße in den Fluss baumeln ließen und beobachteten, wie die Forellen sprangen und die bunten Herbstblätter aufs Wasser segelten. Es waren zwei wunderschöne Tage gewesen, und sehr beruhigend.

Mit diesen Gedanken im Kopf wendete Jillian den Wagen und brauste gen Norden. Zunächst wollte sie bis ins Napa Valley fahren; das befand sich schon mal in der richtigen Richtung. Diese kleinen Hütten waren nicht mit einem Motel oder Holiday Inn zu vergleichen, wo man um Mitternacht auftauchen und nach einem Zimmer fragen konnte. Besitzer und Betreiber waren ein Mann namens Luke und seine junge Frau, die selbst auf dem Grundstück lebten.

Die zweite Nacht, die sie unterwegs war, verbrachte Jillian in einem kleinen Gasthof am Straßenrand in Windsor, was vermutlich auf halbem Weg zu ihrem Ziel lag. Gleich am nächsten Morgen setzte sie ihren Weg Richtung Norden fort. Leider hatte auch ein Anruf bei Kelly nicht geholfen, den genauen Namen dieses Ortes herauszufinden, doch Jillian wusste ungefähr, wo er sein musste.

Zweihundert Meilen und ein paar falsche Abzweigungen später gelangte Jillian an eine abgelegene Kreuzung in Nordkalifornien, an der sie zwei Männer entdeckte, die ihre Pick-ups etwas mehrwürdig geparkt hatten und sich eindeutig nur die Zeit vertrieben. Jillian hielt neben ihnen an.

»Hallo Jungs«, grüßte sie. »Da hinten irgendwo muss es einen kleinen Ort geben, wo ich mal in einem Restaurant gegessen habe. Jacks Bar, glaube ich. Und dann sind da irgendwo am Fluss ein paar Ferienhäuser, die einem Mann namens …«

Einer der Männer zog sich den Hut vom Kopf und strich sich das dünne Haar auf der sommersprossigen Kopfhaut glatt. »Das ist Luke Riordan; ihm gehören diese Ferienhütten in Virgin River. Luke und Shelby.«

»Ja genau!«, rief sie. »Das ist es! Virgin River! Ich muss die Abzweigung verpasst haben, denn ich habe nirgendwo ein Schild gesehen.«

Der andere Mann grinste. »Da is’ kein Schild. Und groß verfahren ham Se sich auch nich’. Noch ’ne Viertelmeile weiter den Highway 36 rauf, dann müssen Sie links. Aber wenn Sie zu Luke wollen, werden Sie noch mal links abbiegen und anderthalb Meilen den Berg da raufmüssen. Dann geht’s wieder runter, und unten am Berg kommt ’ne Kurve, und die zweite links hat zwar auch kein Schild, doch da liegt ’n umgefallener Mammutbaum am Straßenrand, genau da, wo Se reinmüssen. Das iss ’n echt dicker Bursche. Wahrscheinlich können Sie auch schon einen Blick auf den Fluss erhaschen. Fahren Sie den Weg am Fluss lang zu den Hütten. Is’ nich’ weit.«

Jillian lachte. Wahrscheinlich seit Wochen ihr erstes herzliches Lachen! Jawohl, sie erinnerte sich an den toten Baum, das Rauf und Runter der Straße und das Rundherum. »Jetzt weiß ich es wieder. Den Baumstamm kenne ich. Danke. Vielen, vielen Dank!«

Schon trat sie das Gaspedal durch, diesmal auf dem Weg zu der ersten Abzweigung, anschließend zu dem alten Baum, und sie lachte immer noch, während sie fuhr. Sie lachte darüber, wie anders hier alles war! Ebenso gut hätte sie in ein anderes Land reisen können. Die Menschen hier waren von iPhones, iPads, täglichen Börsenberichten und Vorstandssitzungen genauso weit entfernt wie sie vom Fliegenfischen und Camping. Und jetzt, nachdem sie diesen Plan gefasst hatte und sich von allen Orten auf der Welt ausgerechnet in Virgin River wiederfand, schoss ihr durch den Kopf, dass sie kaum etwas dabeihatte, was für diese Art von Auszeit geeignet wäre. Sie war davon ausgegangen, in einer Hotelanlage wie etwa Sun Valley zu landen, dementsprechend hatte sie ihr legeres Country-Club-Outfit eingepackt – Sachen, die sie sich mal für geschäftliche Veranstaltungen oder Firmenpicknicks gekauft hatte. Dazu gehörten Leinenhosen, zwei modisch-legere Kleider, Wickelröcke, Twinsets und Ähnliches. Flache Schuhe; sehr viele flache Schuhe. Genau ein Paar Turnschuhe von Nike befand sich in ihrem Gepäck und nur zwei Jogginganzüge, beide von Designer-Labels.

Soweit sie sich erinnern konnte, war Virgin River ziemlich rustikal, nicht zu erwähnen kühler. Und Gott, war das feucht hier! Es war Anfang März, und den ganzen Tag lang hatte es immer wieder angefangen zu nieseln. Die Landschaft wirkte ein wenig kahl … abgesehen von dem frischen Grün auf den Bäumen und der üppigen Vegetation überall am Straßenrand.

Matschig war es auch! Ihr hübscher kleiner Lexus Hybrid war vollgespritzt und...

Erscheint lt. Verlag 23.8.2022
Reihe/Serie Virgin River
Übersetzer Barbara Alberter
Sprache deutsch
Original-Titel Wild Man Creek
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Berge • bücher für frauen • Buch zur Netflix Serie • Jack und Mel • Kalifornien • Kleinstadt • Kleinstadt Liebesroman • Kleinstadt Romance • Liebesgeschichte • liebesroman buch • liebesroman bücher • Romane für Frauen • Romantische Bücher • Virgin River • Virgin River 12 • virgin river buch • virgin river buchreihe • virgin river netflix • virgin river robyn carr • virgin river serie
ISBN-10 3-7457-0306-5 / 3745703065
ISBN-13 978-3-7457-0306-1 / 9783745703061
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