Dark Ivy - Wenn ich falle (eBook)

Spiegel-Bestseller
Die neue Reihe der SPIEGEL-Bestseller-Autorin

**** 1 Bewertung

(Autor)

eBook Download: EPUB
2022 | 1. Auflage
416 Seiten
Rowohlt Verlag GmbH
978-3-644-01299-8 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Dark Ivy - Wenn ich falle -  Nikola Hotel
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Wenn ich falle, hältst du mich? Der Auftakt zum Dark-Academia-Duett von Spiegel-Bestseller-Autorin Nikola Hotel. Freunde finden. Das ist alles, was Eden Collins sich wünscht, als sie mit einem Stipendium an die traditionsreiche Woodford Academy kommt. Nach einem tragischen Todesfall war das letzte Highschooljahr die Hölle. Das Getuschel, die anklagenden Blicke, das Alleinsein. Jetzt will sie einfach nur dazugehören und neu starten. Allerdings ist das gar nicht so leicht. Schon in ihrem ersten Kurs bricht Eden beinahe zusammen, als sie bei einem sozialen Experiment an ihre Geheimnisse erinnert wird. Und es ist ausgerechnet William Grantham III., der das bemerkt. Ausgerechnet der ebenso faszinierende wie abweisende Millionenerbe, mit dem sie bereits aneinandergeraten ist ... Herzzerreißend emotional - für alle Fans von mitreißenden Liebesromanen und Dark Academia. Mit Blackout Poetry im Innenteil.

NIKOLA HOTEL hat eine große Schwäche für dunkle Charaktere und unterdrückte Gefühle. Obwohl sie auch schon romantische Komödien geschrieben hat, hängt ihr Herz daher vor allem am New-Adult-Genre. Und das merkt man ihren ebenso gefühlvollen wie mitreißenden Liebesgeschichten an. Seit 2020 gelang jedem ihrer Bücher unmittelbar nach Erscheinen der Einstieg auf die Spiegel-Bestsellerliste.  Ihre Veröffentlichungen umfassen «It was always you» und «It was always love» um die Blakely-Brüder Asher und Noah. Beide Romane wurden von Carolin Magunia mit Handetterings illustriert. Auch die Paper-Love-Reihe («Ever» und «Blue») ist mit Daumenkinos und Origami-Faltanleitungen aufwendig ausgestattet. Aktuell schreibt Nikola Hotel an ihrer neuen Reihe. Sie lebt mit ihrer Familie in der Nähe von Bonn und gewährt auf Instagram allerlei Einblicke in ihren Schreiballtag.

NIKOLA HOTEL hat eine große Schwäche für dunkle Charaktere und unterdrückte Gefühle. Obwohl sie auch schon romantische Komödien geschrieben hat, hängt ihr Herz daher vor allem am New-Adult-Genre. Und das merkt man ihren ebenso gefühlvollen wie mitreißenden Liebesgeschichten an. Seit 2020 gelang jedem ihrer Bücher unmittelbar nach Erscheinen der Einstieg auf die Spiegel-Bestsellerliste.  Ihre Veröffentlichungen umfassen «It was always you» und «It was always love» um die Blakely-Brüder Asher und Noah. Beide Romane wurden von Carolin Magunia mit Handetterings illustriert. Auch die Paper-Love-Reihe («Ever» und «Blue») ist mit Daumenkinos und Origami-Faltanleitungen aufwendig ausgestattet. Aktuell schreibt Nikola Hotel an ihrer neuen Reihe. Sie lebt mit ihrer Familie in der Nähe von Bonn und gewährt auf Instagram allerlei Einblicke in ihren Schreiballtag.

1. Kapitel


Du siehst gar nicht so aus wie eine von denen

Die alte Frau neben mir fasst nach meinem Arm. Ich bin versucht, ihn wegzuziehen, da reibt sie den Ärmelstoff schon zwischen ihren Fingern und schüttelt den Kopf. «Kein Kaschmir.»

Langsam atme ich aus. Mein Blick geht an mir runter. Über den selbst gestrickten Pulli und die ausgebleichten Jeans mit den Löchern, die so groß sind, dass meine Knie durchpassen, bis zu den ehemals weißen Turnschuhen, die gegen den Sitz in der Reihe vor mir stoßen. Meine Lieblingsklamotten, die ich eigentlich angezogen habe, um mich heute selbstbewusst und sicher zu fühlen. Weil dieser Tag so wichtig für mich ist.

Ich hätte ihr nicht erzählen sollen, dass ich auf dem Weg nach Woodford bin, das wird mir jetzt klar, aber ich musste es einfach jemandem sagen. Mein Puls befindet sich im Ausnahmezustand, seit ich am Mittag die Wohnung meines Dads verlassen habe. Wenigstens einmal musste ich es laut aussprechen, um es selbst zu glauben.

«Seit wann tragen Studenten Kaschmir?» Ich kann mich nicht zurückhalten.

Sie hebt die Hand und gestikuliert damit vor meinem Gesicht. «Nicht alle. Aber die da schon. Sieht für mich nicht so aus, als würdest du da hinpassen.» Sie hebt die schmalen, knochigen Schultern an und lenkt ihr Interesse auf die Schachtel mit Crackern auf ihrem Schoß. Cracker und hart gekochte Eier.

«Ach so.» Ich zwinge mich zu einem unbeteiligten Gesichtsausdruck, obwohl sie mich gar nicht mehr beachtet. Meine Sitznachbarin hat die Tattoos an meinem Unterarm nicht mal gesehen, und dennoch bin ich bei ihr schon als Außenseiterin abgestempelt.

Ihr Urteil sollte mich nicht einschüchtern, aber ich spüre trotzdem, wie die Unsicherheit in mir hochkriecht. Ich möchte unbedingt zu denen gehören. Nicht dazuzugehören, ist meine größte Angst.

Ich habe elf Monate lang nicht dazugehört. Zu niemandem.

Elf Monate sind genug.

Ich dachte eigentlich, das Schlimmste, was mir heute passieren kann, ist zu verschlafen. Was nicht stimmt. Das Schlimmste ist wahrscheinlich aber auch nicht diese Frau, die beim letzten Halt eingestiegen ist. Seit ich vor einer halben Stunde den ersten Blick aufs Meer werfen konnte, verrenke ich mir den Hals, um die Anzeige im Bus zu kontrollieren, aber der Junge in der Reihe vor mir trägt einen Beanie, der so dick ist, als würde er darunter Kronjuwelen verstecken. Ich sehe nichts. Überhaupt nichts. Das Schlimmste wäre also wohl eher, die richtige Haltestelle zu verpassen.

Ich beuge mich vor, um etwas zu erkennen, als der Bus einen unerwarteten Schlenker macht, der mich augenblicklich zurück in den Sitz wirft. Der Fahrer muss betrunken sein. Oder er hat Narkolepsie und ist plötzlich aufgeschreckt. So, wie der fährt, kann ich froh sein, mir nicht gleich alle Knochen zu brechen, wenn ich zur Tür gehen muss. Das wäre dann wohl das Schlimmste.

Nur dass immer noch nicht Harbour Road auf der Anzeige steht.

Die Harbour Road ist die Haltestelle meiner Zukunft. Einer Zukunft, in der ich unbedingt wieder dazugehören will.

Werde. In der ich dazugehören werde. Bitte.

Ich straffe mich. Schlinge den Gurt meines Rucksacks noch ein zweites Mal um die Finger. Und taste mit der anderen Hand in meiner Hosentasche nach dem kleinen Stein, den ich immer bei mir trage, ziehe stattdessen aber dann mein Handy heraus. An den Riss, der sich über das Display zieht, habe ich mich gewöhnt, und eigentlich schäme ich mich nicht dafür. Trotzdem halte ich das Handy nun so, dass meine Sitznachbarin ihn nicht sehen kann, bevor ich ganz automatisch den Nachrichtenverlauf durchscrolle.

Larks Name taucht erst nach einem Moment auf. Der Chat mit ihm ist schon wieder nach unten gerutscht. So weit, dass mir schwer ums Herz wird.

Mit dem Daumen berühre ich seinen Namen.

Das war Larks letzte Nachricht. Ich habe am nächsten Tag lange darauf gewartet, dass er noch mal schreibt. Elf Monate lang. Elf Monate, und es pocht noch immer wie eine klaffende Wunde.

Seine letzte Nachricht ist der Grund, warum ich seit vier Stunden in diesem Reisebus sitze und ans andere Ende des Bundesstaates fahre. Warum ich überhaupt so weit gekommen bin.

Ich lösche die Nachrichten von meinem Dad, dem alten Ruderteam, meinem Aushilfsjob in der Gärtnerei, der Tankstelle und dem Supermarkt, in dem ich bis gestern noch für Kunden Einkäufe eingepackt habe. Ich lösche alles, bis nur noch der Chat mit Lark übrig bleibt. Dann stecke ich mir Kopfhörer ins Ohr und lasse Radiohead meine Gedanken betäuben.

What the hell am I doin’ here …

Die Frau zupft schon wieder an meinem Ärmel. «Geht das auch leiser?»

Ich lese es von ihren Lippen und schalte die Musik ab. Mit einem unterdrückten Seufzen entschuldige ich mich und rufe mir gleichzeitig in Erinnerung, dass ich diese Frau in meinem Leben nie wiedersehen werde, dass es nur noch ein paar Minuten dauert, bis ich da bin. Und dass ich für diesen Tag vorbereitet bin. Besser als jemals zuvor.

Den Großteil meiner Sachen habe ich per Post zum College vorausgeschickt, damit ich mich nicht um so viel Gepäck kümmern muss. Ich habe die Unterlagen für mein Zimmer bereits vor sieben Monaten online eingereicht, weil ich unbedingt nach Saltonstall wollte und die Zimmer dort immer als Erstes vergeben sind. Zumindest habe ich das in einem Forum gelesen. Vor sechs Monaten habe ich dann die ersehnte Zusage bekommen.

Es gibt vier Wohnheime auf dem Campus, und Saltonstall ist das neueste. Und das Einzige, das nicht dicht von Bäumen umgeben ist und von dem man aufs offene Meer sieht. Denn ich träume vom Meer, seit ich mit fünf von Lark einen Stein geschenkt bekommen habe, den er in seinem Urlaub in der Normandie gefunden hat und der aussieht, als hätte eine Blume ihr Muster reingepresst. Auch wenn das dunkle Meer mir insgeheim Angst einjagt. Den Stein habe ich immer noch. Jetzt in diesem Augenblick ist er in meiner Jeanstasche, und er fühlt sich glatt und vertraut an. So vertraut wie der Schmerz darüber, dass ich keine Nachrichten mehr von ihm bekomme.

Wenn du es in Woodford nicht schaffst, Eden, dann kommst du einfach wieder nach Hause. Davon stirbt niemand.

Dad. Das hat er mir zum Abschied gesagt, bevor er mir mit seinem Bart einen kratzigen Kuss gegeben hat. Einen von der Sorte, die ich in den nächsten Wochen schmerzhaft vermissen werde. Ich liebe ihn, trotzdem war das einer von seinen weniger hilfreichen Sprüchen. Als ob man einfach so nach Hause fahren würde, wenn man in Woodford gewesen ist. In Gedanken habe ich es schon mit Großbuchstaben und in Fettschrift in meiner Vita vermerkt.

WOODFORD ACADEMY.

So was löscht man nicht einfach wieder. Wer Woodford in seinem Lebenslauf stehen hat, aktualisiert das mit Harvard oder Yale und nicht mit Supermarktkasse. Ich habe keinen Plan B. Wenn ich es in Woodford nicht schaffe, dann ist da nichts, was auf mich wartet, und das macht mir Angst.

Im letzten Jahr habe ich alles dafür gegeben, hierherzukommen. Ich habe gearbeitet, so viel ich konnte, und nur noch gelernt. Und wenn ich nicht gelernt habe, dann habe ich in der Sportmannschaft auf einem See gerudert, weil es sich positiv auf meine Bewerbung auswirken würde. Ich habe meinen geliebten Gartenbaukurs abgewählt und stattdessen einen weiteren Wissenschaftskurs belegt. Ich habe mich durch europäische Geschichte, Musiktheorie, Französisch und Spanisch gekämpft. Ich kann mich gar nicht erinnern, wann ich das letzte Mal an einem Tag nichts auswendig gelernt habe. 34 von 36 Punkten beim ATC war das zweitbeste Ergebnis in meinem Abschlussjahrgang, aber ich konnte mich nicht mal freuen.

Das Einzige, was ich dabei gefühlt habe, war Erleichterung. Erleichterung, weil das Geld, das ich für den Vorbereitungskurs in etlichen Überstunden zusammengespart hatte, nicht vergeudet war. Erleichterung, weil ich endlich an einen Ort gehen kann, an dem mich niemand mehr mit dieser Mischung aus Mitleid und Vorwurf ansehen wird.

Keiner aus meiner Familie war auf einem so renommierten College, und ich habe ein Stipendium bekommen, was ich immer noch nicht vollständig begreife. Ein Stipendium für die Woodford Academy of Liberal Arts. Das würde ich der Frau neben mir gerne erzählen. Dann würde sie mich vielleicht nicht mehr so abfällig ansehen. Ich könnte ihr sagen, dass vier Literaturnobelpreisträger in Woodford studiert haben und sich sicher niemand dafür interessiert hat, was sie für Klamotten anhatten. Außerdem zwei Präsidenten, mehrere andere Politiker und eine ganze Liste von Schauspielern und Künstlern. Und nun ich. Eden Collins.

Du siehst gar nicht so aus wie eine von denen.

Ich sage nichts. Dafür gleitet meine Hand automatisch zurück in die Hosentasche, um mich am Stein mit den winzigen Furchen festzuhalten. Ich muss unbedingt dazugehören.

«Entschuldigen Sie, aber ich muss hier gleich aussteigen.»

Wenn ich noch länger hier sitze, drehe ich durch. Mein Nacken ist vor Aufregung schon schweißnass. Ich will mein Haar über die Schulter nach vorn streifen, merke dann aber wieder, wie kurz es jetzt ist und dass es gar nicht mehr über meine Schultern reicht, sondern nur noch bis knapp unter mein Kinn. Ich wollte es unbedingt abschneiden lassen, weil ich dachte, dass ein neuer Haarschnitt einfach zu einem Neuanfang dazugehört, auch wenn die Friseurin meinte, bei meinen weiblichen Rundungen würden mir die langen Haare viel besser stehen. Aber ich mag meine neue Frisur.

«Sicher?» Die...

Erscheint lt. Verlag 15.11.2022
Reihe/Serie Dark-Academia-Duett
Verlagsort Hamburg
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Bibliophil • Bibliothek • Club der toten Dichter • College Romance • dark academia • darkacademia • darkacademiaaestethic • darkacademiafashion • Dunbridge Academy • Eiskalte Engel • Endlich Kyss • Internat • Kyss Verlag • Liebesroman Bestseller • Liebesromane • Lyx Verlag • Maxton Hall • Mona Kasten • New Adult • newadulthomepage • Sarah Sprinz • Save me • save us • save you • Serie • SPIEGEL-Bestseller • Spiegel Bestsellerliste aktuell • TikTok • tiktokhomepage
ISBN-10 3-644-01299-7 / 3644012997
ISBN-13 978-3-644-01299-8 / 9783644012998
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4 Gelungenes Dark Academia

von , am 04.12.2022

Die Autorin schafft es die Leser durch ihre anschauliche und emotionale Schreibweise direkt in die Geschichte zu versetzen. Man fühlt mit den Charakteren mit und begleitet sie auf ihre emotionale Reise.  Man fiebert die gesamte Reise hinüber weg und lernt die Charaktere schnell lieben. Hierdurch schafft die Autorin diese unglaublich enge Bindung an das Buch, durch die man das Buch auf keinen Fall aus der Hand legen möchte. Einen Stern Abzug muss ich jedoch aufgrund des Endes vergeben. Leider hat dieses meiner Meinung nach nicht zum Rest der Handlung gepasst und hat mich am Ende doch etwas enttäuscht zurückgelassen.
EPUBEPUB (Wasserzeichen)
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