Catching Stardust (eBook)

Roman | Die neue Own Voice New Adult-Reihe

(Autor)

eBook Download: EPUB
2022 | 1. Auflage
368 Seiten
Forever (Verlag)
978-3-95818-628-6 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Catching Stardust -  Emily Bähr
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Man bereut nur die Dinge, die man nicht getan hat. »Steckst du Menschen gerne in Schubladen?« »Keine Schubladen. Eher so ... bunte Aufkleber, die ich den Leuten aufdrücke. Auf die Art weiß ich wenigstens, worauf ich mich einlasse.« »Sicher, dass du dich hierauf einlassen willst?« Schmerz. Verlust. Depression. Als Ruth an die Uni in Belfast zurückkehrt, will sie genau das hinter sich lassen - ein Neuanfang, nachdem sie vor einem Jahr ihren besten Freund bei einem Unfall verloren hat. Womit sie nicht rechnet, ist Dominic, der nerdige, sarkastisch veranlagte Einzelgänger, der plötzlich immer wieder in ihrem Leben auftaucht und es so tatsächlich schafft, sie allmählich aus ihrer Einsamkeit herauszuholen. Schnell wird klar, dass die Anziehung zwischen den beiden größer ist, als sie zugeben wollen. Doch die Vergangenheit lässt sich nicht einfach verdrängen und Ruth merkt bald, dass sie nicht die einzige ist, die mit ihren Dämonen zu kämpfen hat... Catching Stardust ist Band 1 der Queen's-University Reihe. Band 2 Counting Rainbows erscheint im Oktober 2022.

Zwischen Narnia und Westeros lebt Emily Bähr im magischen Nordirland, wo sie als Grafikdesignerin den Lebensunterhalt für sich und ihre Katzen verdient. Als bekennender Nerd liebt sie Science-Fiction, Rollenspiele, Kinobesuche und ihren Debattierclub und würde bei der ersten Gelegenheit auf den Mars auswandern. Da dies allerdings unwahrscheinlich ist, flüchtet sie sich in die magievollen, futuristischen oder romantischen Welten in ihrem Kopf, während sie im Schutz der Nacht Wikipedia nach unnützem Wissen durchforstet.  

Zwischen Narnia und Westeros lebt Emily Bähr im magischen Nordirland, wo sie als Grafikdesignerin den Lebensunterhalt für sich und ihre Katzen verdient. Als bekennender Nerd liebt sie Science-Fiction, Rollenspiele, Kinobesuche und ihren Debattierclub und würde bei der ersten Gelegenheit auf den Mars auswandern. Da dies allerdings unwahrscheinlich ist, flüchtet sie sich in die magievollen, futuristischen oder romantischen Welten in ihrem Kopf, während sie im Schutz der Nacht Wikipedia nach unnützem Wissen durchforstet.  

Steel Blue


Dominic, ein Jahr später


Existenz bedeutet Schmerz.

Vor allem, wenn das eigene Handy einen nach einer viel zu kurzen Nacht um vier Uhr morgens aus dem Bett klingelt. Ein Blick nach draußen, und ich wünsche mir, ich hätte nur dieses eine Mal in meinem Leben auf die Stimme der Vernunft gehört, zu einer menschlichen Uhrzeit schlafen zu gehen.

Mehr schlurfend als aufrecht quäle ich mich aus dem Bett, suche mir Boxershorts, Hose und Shirt zusammen und taste mich anschließend im Halbdunkel durchs Zimmer Richtung Tür. Ein schwacher oranger Schein fällt von der Straße herein. Selbst durchs geschlossene Fenster kann ich das ausgelassene Geschrei der Feierwütigen hören, die es aus unerfindlichen Gründen gar nicht erwarten können, dass nächste Woche das neue Semester beginnt. Innerlich wappne ich mich schon einmal dafür, gleich da rauszumüssen, bevor ich in den Flur schleiche.

Das Badezimmer finde ich beim ersten Versuch, den Lichtschalter beim dritten. Ich spritze mir eine Ladung kaltes Wasser ins Gesicht und trockne mich mit einem Handtuch ab, das künstlich nach Erdbeere riecht. Anschließend begebe ich mich zurück ins Zimmer. In einer Ecke finde ich meinen Mantel, in einer anderen meine Schuhe und mein Handy auf einem Amazon-Paket, das als provisorischer Nachttisch dient.

Studentenbude eben.

Ich beweise so viel Anstand, der schlafenden Schönheit im Bett zumindest einen letzten Blick zuzuwerfen, bevor ich schon wieder aus ihrem Leben verschwinde. Sunny ist neunzehn und fängt dieses Jahr in Belfast mit dem Studium an. Schauspiel. Sie ist vor ein paar Tagen von Manchester hierhergezogen und vertreibt sich die Einsamkeit in der neuen Stadt mit Tinder.

Das ist auch schon alles, was ich über sie weiß – mehr, als ich überhaupt wissen muss.

Löschen, befehle ich meinem Kopf, als wäre ich ein Computer, und schließe danach leise die Zimmertür hinter mir. Meine müden Knochen verfluchen mich für meinen nächtlichen Ausflug in die Welt der Matches – mein Selbstwertgefühl freut sich dagegen über den anerkennenden Schulterklopfer nach dem erfolgreichen Date.

Kurz darauf trete ich auch schon in die morgendliche Dunkelheit. Noch immer höre ich irgendwo in der Ferne ein paar Nachtschwärmer brüllen, aber hier in den Holylands ist das um diese Zeit keine Überraschung. Es ist die Woche vor der Freshers’ Week, viele kommen gerade aus den Semesterferien zurück. Und während sie die lang ersehnte Wiedervereinigung mit ihren Besties feiern, mache ich mich völlig übermüdet auf den Weg zur Frühschicht im Supermarkt.

Glücklicherweise sind es nicht mehr als fünf Gehminuten von Sunnys WG. Ich laufe zum Ende der Straße, biege einmal um die Ecke, und schon bin ich auf der Botanic Avenue. Selbst mitten in der Nacht schreien die auf Hochglanz polierten Schilder der Coffeeshops, Buchläden und Restaurants förmlich »Hipster«. Hier gibt es alles von Falafel über Tacos bis hin zu einem ausgefallenen Laden namens Build A Burger – selbstverständlich zu gewaschenen Preisen, die sich kein Student ohne Sugardaddy leisten kann. Da ich so jemanden allerdings nicht habe – sehr wohl aber verdient hätte, rein aus Prinzip –, schaue ich gar nicht so genau hin, um ja nicht daran zu denken, was ich mir denn mal gönnen sollte, wenn ich könnte.

Ein Seufzen entgleitet mir, unter das sich ein lang gezogenes Gähnen mischt, als ich endlich vor den Türen des Spar-Marktes ankomme, der – den Studenten sei Dank – jetzt auch vierundzwanzig Stunden geöffnet hat. Denn natürlich können diese armen Geschöpfe keine einzige Stunde ohne die Möglichkeit leben, ihren Vorrat an Energydrinks aufzustocken.

Ich nehme mich da nicht aus.

In der Glastür betrachte ich das Spiegelbild meines völlig übermüdeten Selbst, bevor ich mich in die ganzjährig klimatisierte Hölle, die sich Supermarkt nennt, hineinwage. Sofort schlägt mir ein eisiger Wind entgegen, und hinter der Kasse zu meiner Linken grinst mir die Gottesanbeterin bereits motiviert und hilfsbereit entgegen. Eigentlich heißt er Sebastian … oder Stanley … aber seine speichelleckerische Art, sein schlaksiger Körperbau sowie seine viel zu aufrechte Haltung haben ihm diesen Spitznamen eingebracht. Er nickt mir zu und zeigt mir ein Lächeln, das seine klaviertastenartigen Zähne entblößt. Ein Schauer läuft mir über den Rücken.

Bei seinem Anblick weiß ich sofort, dass etwas im Busch ist.

»Morgen«, knurre ich ihm knapp entgegen und folge seinem Wink, zu ihm zu kommen, statt mich in die Umkleidekabine zu verkriechen.

»Guten Morgen, Dominic.« Falls es mit der Karriere als Supermarktmanager nicht klappt, würde er einen guten Willy Wonka abgeben. »Alles klar?«

Ich nicke, und erst dann bin ich nah genug an die Kasse herangetreten, um zu sehen, dass er heute nicht allein ist. Er hat eine neue Mitarbeiterin neben sich, die anscheinend genauso glücklich über ihre Anwesenheit hier ist wie ich. Als sich unsere Blicke begegnen, schaut sie mich an, als wollte sie mich entweder für meine bloße Existenz erwürgen oder am liebsten aus dem Raum stürmen. Schwer einzuschätzen, und alles, was mir dazu einfällt, ist: Na toll.

Skeptisch mustere ich das Mädchen, das im Vergleich zu mir so klein ist, dass ich sie genauso gut als Rucksack nehmen könnte.

»Das ist Ruth«, erklärt die Gottesanbeterin. »Sie fängt heute bei uns an. Ruth, das ist Dominic. Er studiert auch an der Queen’s.«

Auch. Wie sie also. Diese Info, ihre Körpergröße, aber vor allem der grässliche Haarschnitt, der einen Vibe von Topf und Bastelschere verströmt und dabei die Farbe von Zuckerwatte hat, wollen nicht so recht zusammenpassen. Sie sieht aus wie sechzehn! Aus großen grauen Augen betrachtet mich diese Ruth für einige Sekunden. Dann nickt sie mir zu.

Aha, eine Begrüßung.

»Na, wie geht’s?«, frage ich sie und erhalte nur ein weiteres Nicken.

Neben mir räuspert sich die Gottesanbeterin, ein Lächeln auf den Lippen, das die Unbehaglichkeit der Situation genau widerspiegelt, bevor er sich an meine neue Kollegin wendet.

»Dominic hilft dir heute, dich zurechtzufinden, und erklärt dir den Job.«

Erneut hebt sie den Kopf und senkt ihn wieder.

Und die Leute halten mich für schweigsam.

»Na, dann ist ja alles paletti, was?« Das Schulterklopfen der Gottesanbeterin trifft mich so unvorbereitet, dass meine Nackenhaare sich aufstellen. »Geh dich umziehen, und dann fangt ihr mit den Regalen an.«

»Okay.«

Ich werfe einen letzten Blick auf meine neue Kollegin und bleibe ein wenig zu lange an ihrem puppenartigen Gesicht hängen, aus dem sie mich immer noch passiv anstarrt. In ihren Augen kann ich nicht viel lesen, aber wenn ich ehrlich bin, war ich noch nie ein Empathiesternchen, sondern eher eine taktlose Dampfwalze.

Meine Schicht beginnt offiziell um fünf, also hätte ich noch ein paar Minuten, um vor meinem Spind zu sitzen und mal wieder meinen Lebensweg infrage zu stellen, bevor ich den Tag beginne, aber ich fühle mich mies bei dem Gedanken. Daher werfe ich lediglich einen kurzen Blick aufs Handy, nur um festzustellen, dass um diese Zeit (und generell) kein Schwein etwas von mir will, bevor ich mich auf den Weg zurück in den Verkaufsraum mache. Scheinheilig motiviertes Lächeln inklusive.

Weit komme ich nicht, denn mein neuer Lehrling erwartet mich direkt vor der Tür der Umkleide. In der Enge des Ganges stehe ich zum ersten Mal direkt vor ihr, und mir wird umso bewusster, wie klein sie tatsächlich ist. In dem Poloshirt, das zur Uniform gehört, versinkt sie förmlich.

»Rosie …«, beginne ich vorsichtig, während ich noch versuche, mich zu entscheiden, ob ihr Gesicht mir gefällt oder doch eher Angst einjagt.

»Ruth

Sag ich ja.

»Du sprichst also?«

Ich kann mir den Kommentar nicht verkneifen, woraufhin ich prompt einen strengen Blick von ihr ernte. Doch zu meiner Überraschung währt er nicht lange. Routiniert pustet sie sich den Pony aus ihren Augen, ehe sie schließlich nickt. Auf ihren Lippen liegt ein feines Zittern, das selbst mir nicht entgeht, und als sie wieder etwas sagt, klingt ihre Stimme so, als hätte sie sie seit Ewigkeiten nicht benutzt. Rau und leise, fast ein wenig zu tief.

»Manchmal.«

Soll das ein Scherz sein? Ich sehe ihr in die Augen, aber auch dort steht die Antwort auf meine unausgesprochene Frage nicht geschrieben.

»Ah«, sage ich vorsichtig und ziehe meine Mundwinkel nach oben, sodass ich meine Gesichtsmuskulatur beinahe quietschen hören kann. »Dann komm mal mit.«

Während ich sie kurz durch den hinteren Bereich führe, ihr das Lager zeige und den Wareneingang erkläre, merke ich schon bald, dass das »Manchmal« sehr wohl genauso gemeint war. Kaum ein Mucks kommt über ihre Lippen, obwohl ich den großen Entertainer spiele und zumindest für den Moment versuche, nicht den misanthropischen Soziopathen...

Erscheint lt. Verlag 1.2.2022
Reihe/Serie Queen's University
Queens University
Verlagsort Berlin
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Belfast • College • Depression • Deutsche Autorin • deutsche new adult • DnD • Dramatische Liebesgeschichte • Freundschaft • Friends with benefits • Gaming • Gegensätze • Liebesroman • Loki • Lyx • New Adult • Nordirland • own voices • Panikattacke • Rollenspiel • Romance • UK • Uni • Young Adult
ISBN-10 3-95818-628-9 / 3958186289
ISBN-13 978-3-95818-628-6 / 9783958186286
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