Weihnachten in der Seidenvilla (eBook)

Eine Geschichte im Veneto. Weihnachten in Venetien - erzählt von der Bestsellerautorin Tabea Bach

(Autor)

eBook Download: EPUB
2021 | 1. Auflage
175 Seiten
Verlagsgruppe Lübbe GmbH & Co. KG
978-3-7517-0967-5 (ISBN)

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Weihnachten in der Seidenvilla -  Tabea Bach
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Dieses Weihnachtsfest wird ein ganz besonderes in der Seidenvilla, denn Nathalie und Amadeo werden heiraten. Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren. Allerdings herrscht dicke Luft zwischen den Brautleuten, denn Amadeo erhält am Tag vor der Hochzeit einen Anruf von seiner einstigen Jugendliebe und fährt daraufhin eilig nach Venedig. Dass Nathalies Mutter Angela ihn begleitet, um Seidenschals zum Weihnachtsmarkt-Stand zu bringen, beruhigt Nathalie kaum. Doch dann entwickelt sich alles ganz anders als erwartet ...

Eine wunderbare Weihnachtsgeschichte zur erfolgreichen Seidenvilla-Saga

Eine stimmungsvolle Geschichte aus dem winterlichen Venetien



Tabea Bach war Operndramaturgin, bevor sie sich dem Schreiben widmete. Sie wuchs in Süddeutschland sowie in Frankreich auf. Ihr Studium führte sie nach München und Florenz. Heute lebt sie mit ihrem Mann in einem idyllischen Dorf im Schwarzwald. Ihre Kamelien-Insel-Romane gelangten alle auf die Bestsellerliste. Die erfolgreiche Seidenvilla-Saga handelt von einer Seidenweberei in Venetien.

Tabea Bach war Operndramaturgin, bevor sie sich dem Schreiben widmete. Sie wuchs in Süddeutschland sowie in Frankreich auf. Ihr Studium führte sie nach München und Florenz. Heute lebt sie mit ihrem Mann in einem idyllischen Dorf im Schwarzwald. Ihre Kamelien-Insel-Romane gelangten alle auf die Bestsellerliste. Die erfolgreiche Seidenvilla-Saga handelt von einer Seidenweberei in Venetien.

1


Ein überraschender Termin


I


»Und dieses alte Zeug gefällt dir wirklich?«

Carmela Ponzino stand, auf ihren Stock gestützt, in der Kirche von Asenza und zupfte unzufrieden an einer der Seidenblüten herum, mit denen Nathalie, Angela und Mariola die dem Gang zugewandten Seiten der Bänke schmückten. Unter der Kanzel war, wie im Veneto Tradition, eine Weihnachtskrippe mit fast lebensgroßen Figuren aufgebaut. Ochs und Esel blickten andächtig auf Maria und Josef mit dem Kind. Über dem Altar hing ein riesiger Weihnachtsstern. Es war der Vormittag des 24. Dezembers. Am folgenden Tag würden sich hier Nathalie und Amadeo das Jawort geben.

»Das ist kein altes Zeug!« Nathalie nahm eine weitere einstmals weiße Stoffblume aus dem Karton, den sie bei der Renovierung der Villa Duse gefunden hatten, und hielt sie hoch. »Sie sind wunderschön!«

»Aber völlig vergilbt! Mariola, warum machst du deiner Freundin keine neuen? Du bist doch so geschickt mit Nadel und Faden. Und Seide gibt es in der Villa schließlich genug.«

»Meine liebe Carmela, das verstehen Sie nicht«, entgegnete Angela und zwinkerte ihrer ratlos mit den Schultern zuckenden Tochter zu. »Das nennt man Vintage

»Genau«, bestätigte Nathalie. »Anderswo müsste man eine Menge Geld für solche Seidenrosen bezahlen, gerade, weil sie so alt und ein wenig ausgebleicht sind.«

»Kamelien«, korrigierte Carmela sie und wandte sich zum Gehen. »Bei Winterhochzeiten haben sich die Bräute in Asenza schon immer mit Kamelien geschmückt. Das solltet ihr wissen, wo ihr so viel auf unsere Traditionen gebt.« Sie blieb abrupt stehen und wandte sich zu Nathalie um. »Seidenrosen? Sag bloß, du hast Rosen für den Brautstrauß bestellt?«

Nathalie sah sie bestürzt an. »Ja. Was ist daran falsch?«

Carmela stieß einen tiefen Seufzer aus. »Madre mia! Wo hast du den Strauß in Auftrag gegeben? Bei Lanzaroni? Ich bring das in Ordnung.«

»Ich denke, Nathalie sollte selbst entscheiden, welche Blumen sie in ihrem Brautstrauß haben möchte«, schaltete Angela sich ein, als sie sah, wie bleich ihre Tochter geworden war.

Mariola nickte. »Viele Bräute entscheiden sich für Rosen!«

»Sciocchezze«, gab Carmela ungnädig zurück. »In Neapel vielleicht. Bei euch zu Hause hat man ja sowieso keinen Ge…«

»Carmela, bitte«, unterbrach Angela die alte Dame energisch.

»Dein Großvater wird sich im Grabe umdrehen«, fuhr Carmela an Nathalie gewandt ungerührt fort, »wenn du mit Rosen … eigentlich eine Schande, dass Lanzaroni dir das nicht erklärt hat. Rosen … wenn ich das schon höre …« Vor sich hin schimpfend hatte die alte Weberin, auf ihre beiden Stöcke gestützt, das Portal erreicht. Kurz darauf fiel es dröhnend ins Schloss.

»Du liebe Güte«, seufzte Nathalie und ließ sich auf eine der Bänke sinken. »Das sollen also Kamelien sein?« Sie drehte und wendete die Blüte in ihrer Hand.

»Was für eine unnötige Aufregung!« Angela schüttelte den Kopf. »Mach dir keine Sorgen, Schatz«, sagte sie und griff nach ihrem Handy, um den Floristen anzurufen. »Alles bleibt so, wie du es ausgesucht hast. So weit kommt es noch, dass sich die gute Carmela bei deinem Brautstrauß einmischt.«

»Gleich sind wir fertig, nur noch diese hier.« Während Angela dem Floristen erklärte, dass es keineswegs eine Änderung in der Bestellung ihrer Tochter geben solle, egal, was Signora Ponzino ihm erzählen würde, nahm Mariola ihrer Freundin sanft die Blüte aus der Hand, um sie an der letzten Kirchenbank zu befestigen.

»Schau mal«, sagte sie und hob die leere Schachtel. »Sie haben genau ausgereicht. So als ob sie extra hierfür angefertigt worden wären.«

Nathalie betrachtete ihr gemeinsames Werk und atmete tief durch.

»Das sieht wirklich wunderschön aus«, seufzte sie. »Ach, Mariola, wenn ich gewusst hätte, mit wie viel Stress so eine Hochzeit verbunden ist, dann …«

»Was dann?« Mariola setzte sich neben Nathalie in die Bank. »Hättest du sie etwa abgeblasen?«

Nathalie knuffte sie liebevoll in die Seite.

»Ihr hättet eine Doppelhochzeit feiern sollen«, meinte Angela. »Geteilter Stress … halb so schlimm.«

»Ja«, sagte Nathalie. »Das wäre bestimmt lustig geworden.«

Dann bemerkten sie, wie sich Mariolas Miene verschloss, und wechselten einen erschrockenen Blick.

»Entschuldige«, sagte Angela. »Ich wollte dir nicht …«

»Ist schon gut«, unterbrach Mariola sie und seufzte. »Gianni würde ja gerne heiraten. Es ist nur …« Sie wandte das Gesicht ab und schien die Krippenfiguren zu betrachten. »Na ja, ich hab einfach noch nicht vergessen können, wie es damals mit Edoardo war.«

»Aber Gianni ist doch ganz anders als dein erster Mann«, gab Nathalie sanft zu bedenken. »Er ist die Liebenswürdigkeit in Person und würde ganz gewiss keinem etwas zuleide …«

»Ich weiß.« Mariolas Stimme zitterte. »Du hast vollkommen recht.« Sie räusperte sich. Nathalie griff schnell nach ihrer Hand und drückte sie.

»Du brauchst eben noch ein bisschen Zeit«, beeilte sich Angela zu sagen und biss sich ärgerlich auf die Unterlippe. Warum hatte sie das Thema überhaupt angeschnitten? Jetzt hatte sie Mariola wieder an ihre schreckliche erste Ehe erinnert, und das war das Letzte, was sie wollte.

»Ja, vermutlich«, antwortete Mariola, sah auf ihre Armbanduhr und erhob sich. »Sollten wir nicht nach unseren Kindern sehen, ehe sie Signora Tessa zur Verzweiflung bringen?« Sie lachte, und Nathalie stimmte erleichtert mit ein.

Angelas letzter Blick galt der Kirche. Alles war perfekt. Am folgenden Morgen würde Lanzaroni den Altarschmuck bringen. Und dann war es so weit …

»Was gibt es denn sonst noch zu erledigen?«, fragte Mariola, als sie die Kirche verließen.

»Das war der letzte Punkt auf meiner Liste«, erklärte Nathalie erleichtert.

»Das ist gut«, sagte Mariola, während sie gemeinsam die steile Gasse zur Piazza della Libertà hinuntergingen. »Dann habt ihr noch ein bisschen Ruhe, ehe es morgen ernst wird. Amadeo wirkt, als hätte er ziemlich viel gearbeitet in letzter Zeit.«

»Ja, das hat er wirklich.« Nathalies Miene verdüsterte sich.

Angela sah sie besorgt an. Erst am vergangenen Abend hatte ihr Nathalie ihr Leid geklagt. Seit Amadeo sich in Venedig als freier Anwalt niedergelassen hatte, fand er kaum noch Zeit für etwas anderes als seine Arbeit. Es wäre natürlich bewundernswert, hatte sie gesagt, wie sehr er sich für seine Klienten engagiere. Aber manchmal würde er es ihrer Meinung nach übertreiben. Angela hatte allerdings das Gefühl, dass es da noch etwas anderes gab, was ihre Tochter bedrückte. Doch darüber hatte Nathalie mit ihrer Mutter bislang noch nicht gesprochen.

»Ist alles in Ordnung?« Selbst Mariola war offenbar aufgefallen, dass Nathalie drauf und dran war, ihre gute Laune zu verlieren. Besorgt musterte sie ihre Freundin.

»Natürlich«, antwortete Nathalie rasch. »So ist es eben, wenn man gerade eine Anwaltskanzlei eröffnet hat. Da … da gibt es viel zu tun.«

Hoffentlich ist es nur das, dachte Angela.

»Na, da ist ja unsere promessa sposa

Fast die gesamte Belegschaft der Seidenvilla, einschließlich der Schneiderin Romina, hatte sich, eingepackt in warme Jacken, an diesem milden Wintertag um einen der Stehtische vor der Bar des Hotels Duse zusammengefunden.

»Was ist denn hier los?«, fragte Nathalie erstaunt, als sie sah, dass jede der Weberinnen ein Glas Prosecco in der Hand hielt, während sich Nicola und Stefano, die beiden Weber aus Angelas Truppe, ein Bier genehmigten. »Gibt es etwas zu feiern?«

»Und ob!« Orsolina strahlte sie an und hob ihr Glas. »Den Beginn der Betriebsferien. Und deine morgige Hochzeit.«

»Signora Angela hat uns heute freigegeben …«, fügte Maddalena hinzu, und Angela nickte.

»… weil wir tatsächlich schon mit allen Bestellungen fertig geworden sind«, vollendete Nola, die dienstälteste Seidenweberin, zufrieden. »Wenn ich da an vergangenes Jahr denke, da haben wir an Heiligabend sogar noch bis in den späten Nachmittag hinein geschuftet.«

»Ja, das stimmt«, räumte Angela reumütig ein. »Dieses Jahr haben wir das viel besser organisiert. Und Sie haben alle fantastische Arbeit geleistet.«

Nathalie sah sich suchend um. »Wo sind denn Fioretta und Anna?«

»In Venedig«, antwortete Angela. »Auf dem Kunsthandwerkermarkt beim Campo Santo Stefano. Ich hab dir doch erzählt, dass wir im letzten Moment noch einen Stand angeboten bekommen haben, weil jemand abgesprungen ist. Und jetzt repräsentieren die beiden dort unsere Seidenvilla.«

»Trinkt ihr ein Glas mit uns?«, fragte Nicola und wollte Fausto, dem barista des Hotels Duse, winken, aber Mariola wehrte ab.

»Ein andermal«, sagte sie. »Wir sollten nach unseren Kindern sehen. Sicher ist Signora Tessa schon mit den Nerven am Ende …«

»Was soll ich sein? Mit den Nerven am Ende?« Zu Nathalies Freude blitzte der silbergraue Bob der alten Dame im Dunkel der Bar auf. Ihre bald achtundsiebzig Jahre sah man Tess kein bisschen an. Sie war einst die beste Freundin von Angelas Mutter gewesen und nach deren frühem Tod eine Art mütterliche Freundin für sie geworden. Ihr war es außerdem zu verdanken, dass Angela in Asenza die Seidenvilla mit den historischen Webstühlen gekauft und den Betrieb gemeinsam mit den Weberinnen und Webern...

Erscheint lt. Verlag 30.9.2021
Reihe/Serie Seidenvilla-Saga
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
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ISBN-10 3-7517-0967-3 / 3751709673
ISBN-13 978-3-7517-0967-5 / 9783751709675
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