Blue - Wo immer du mich findest (eBook)

(Autor)

eBook Download: EPUB
2021 | 1. Auflage
432 Seiten
Rowohlt Verlag GmbH
978-3-644-00928-8 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Blue - Wo immer du mich findest -  Nikola Hotel
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Liebe muss nicht perfekt sein. Nur richtig.  Jane ist allein. Weil ihre Mutter plötzlich gestorben ist. Weil ihr Bruder sie belogen hat. Und weil es ein Geheimnis gibt, von dem niemand erfahren darf. Da sie momentan nicht nach Hause will, schläft sie heimlich in dem Diner, in dem sie arbeitet. Zumindest lenkt der Job sie ab. Vor allem wenn Alex da ist. Alex, der arrogant, ironisch und aufbrausend ist. Und der sie trotzdem fasziniert. Denn nach und nach fällt ihr auf, dass der gutaussehende Politikstudent nur in bestimmten Situationen so bissig reagiert. Er scheint andere Menschen mit Absicht auf Distanz zu halten. Und als Jane den Grund dafür erfährt, bricht ihr das Herz ... Das Finale der zweibändigen Paper-Love-Reihe Mit Origami-Faltanleitungen

NIKOLA HOTEL hat eine große Schwäche für dunkle Charaktere und unterdrückte Gefühle. Obwohl sie auch schon romantische Komödien geschrieben hat, hängt ihr Herz daher vor allem am New-Adult-Genre. Und das merkt man ihren ebenso gefühlvollen wie mitreißenden Liebesgeschichten an. Seit 2020 gelang jedem ihrer Bücher unmittelbar nach Erscheinen der Einstieg auf die Spiegel-Bestsellerliste.  Ihre Veröffentlichungen umfassen «It was always you» und «It was always love» um die Blakely-Brüder Asher und Noah. Beide Romane wurden von Carolin Magunia mit Handetterings illustriert. Auch die Paper-Love-Reihe («Ever» und «Blue») ist mit Daumenkinos und Origami-Faltanleitungen aufwendig ausgestattet. Aktuell schreibt Nikola Hotel an ihrer neuen Reihe. Sie lebt mit ihrer Familie in der Nähe von Bonn und gewährt auf Instagram allerlei Einblicke in ihren Schreiballtag.

NIKOLA HOTEL hat eine große Schwäche für dunkle Charaktere und unterdrückte Gefühle. Obwohl sie auch schon romantische Komödien geschrieben hat, hängt ihr Herz daher vor allem am New-Adult-Genre. Und das merkt man ihren ebenso gefühlvollen wie mitreißenden Liebesgeschichten an. Seit 2020 gelang jedem ihrer Bücher unmittelbar nach Erscheinen der Einstieg auf die Spiegel-Bestsellerliste.  Ihre Veröffentlichungen umfassen «It was always you» und «It was always love» um die Blakely-Brüder Asher und Noah. Beide Romane wurden von Carolin Magunia mit Handetterings illustriert. Auch die Paper-Love-Reihe («Ever» und «Blue») ist mit Daumenkinos und Origami-Faltanleitungen aufwendig ausgestattet. Aktuell schreibt Nikola Hotel an ihrer neuen Reihe. Sie lebt mit ihrer Familie in der Nähe von Bonn und gewährt auf Instagram allerlei Einblicke in ihren Schreiballtag.

1. Kapitel Jane


DAVID: Wo warst du letzte Nacht?

 

DAVID: Bist du immer noch sauer? Gib wenigstens ein Lebenszeichen von dir, ich will nur wissen, ob es dir gut geht.

Die erste Nachricht von meinem Bruder ist von heute Morgen. Die letzte Nachricht kommt, unmittelbar bevor ich zurück an die Arbeit gehe. Und anscheinend schreibt er gleich die nächste, denn meine Hosentasche vibriert, kaum dass ich das Handy weggesteckt habe. Maximal eine Minute war ich auf der Toilette, weil ich Chase nicht so lang allein lassen wollte. Der Diner ist heute Mittag ungewöhnlich voll. Fast jeder Tisch ist besetzt. Selbst wenn ich wollte, hätte ich keine Zeit, meinem Bruder zu antworten.

Ich hetze von Tisch zu Tisch, immer am alten Frank vorbei, der mit seiner Schiebermütze wie festgewachsen unter dem Filmplakat von Katharine Hepburn sitzt. Es ist verdammt warm. Wahrscheinlich stimmt was mit der Klimaanlage nicht, denn sie läuft eigentlich auf höchster Stufe, deshalb verteile ich zum frischen Kaffee auch gleich Eiswasser. Drei weitere Bestellungen kritzle ich auf einen Zettel und sammle Geld und leere Gläser ein, bis sich wieder die Gelegenheit ergibt, einen kurzen Blick auf mein Handy zu werfen.

DAVID: Es tut mir leid, Jane. Du hast recht. Mit allem. Ich weiß nicht, wie ich mich noch bei dir entschuldigen soll. Bitte rede mit mir!

Ich überlege ernsthaft, meinen Bruder zu blockieren, weil … Seine Nachrichten tun einfach nur weh. Aber es ist David. Ich weiß, dass es ihm leidtut. Dass es ihm wirklich leidtut. Wahrscheinlich bringt sein schlechtes Gewissen ihn gerade um. Trotzdem möchte ich ihn aktuell in einem Sack im Contoocook-River versenken, weil er …

«Hey.» Eine Hand erscheint in meinem Blickfeld, und ich bleibe ruckartig stehen. Als meine Augen auf dem dazugehörenden Typ mit den dunklen Haaren und dem blauen Poloshirt landen, ziehen sich ganz automatisch meine Brauen zusammen.

Alex Garland. Oder auch der Poloshirt-Idiot, wie ich ihn nenne.

«Zwei Gläser Eistee ohne Zitrone bitte.»

Zwei Gläser? Soweit ich das sehe, ist er allein hier. So wie sonst auch. Wahrscheinlich hat er keine Freunde. Was auch nicht verwunderlich ist, wenn man so ein Ekelpaket ist wie er. «Beide auf einmal?», frage ich und verfluche mich im nächsten Moment selbst. Fragen beantwortet dieser Idiot in neun von zehn Fällen mit irgendeinem ätzenden Kommentar.

«Wird ganz offensichtlich länger dauern, bis du wieder vorbeikommst.»

Mist, hat er schon gewartet? Chase besteht darauf, dass jeder Gast sein erstes Getränk nach spätestens drei Minuten hat. Mein Gesicht läuft heiß an. Ich will Alex’ überheblichen Tonfall nicht persönlich nehmen, aber das funktioniert nicht. «Bringe ich dir sofort», quetsche ich durch zusammengebissene Zähne heraus.

Alex senkt den Blick auf den Laptop vor sich, und eine dunkle Haarsträhne fällt ihm in die Stirn. Seine Finger fangen schon an zu tippen, als er leise vor sich hin murmelt. «Womöglich haben wir beide nicht dasselbe Zeitempfinden.»

So ein Arschloch. «Du siehst ja, was hier los ist.» Mein entschuldigendes Lächeln ist vermutlich mehr ein Zähnefletschen, aber das ist eh egal, weil er mich keines Blickes mehr würdigt. Alex Garland ist nicht nur immer allein hier, ich glaube langsam, er ist mit Absicht ein Arschloch, damit er nur ja mit niemandem reden muss und in Ruhe arbeiten kann. Scheint zu funktionieren.

Auf dem Weg zur Theke halten mich noch zwei weitere Gäste an und bestellen Getränke und Burger. Ich arbeite erst seit einem Monat hier im Diner. Es ist also nicht so, als hätte ich wahnsinnig viel Routine in diesem Job, aber bisher bin ich immer mit meinem Enthusiasmus, einem Lächeln und Augenzwinkern durchgekommen. Außer bei Alex Garland – dem Idioten, der mehrmals die Woche immer in schicken Poloshirts und Chinohosen hier auftaucht, als käme er gerade von einer Gartenparty. Wahrscheinlich wurde ihm dieser Dresscode schon auf seine Geburtsurkunde gedruckt.

Um ihm nicht noch mehr Angriffsfläche zu bieten, nehme ich mir vor, dem Poloshirt-Idioten seine Getränke als Allererstes zu bringen. Aber als ich an die Theke komme und meinem Boss die nächsten Zettel mit den Bestellungen rüberreiche, sieht er mich besorgt an.

«Du musst auch mal was trinken, Jane.» Chase klingt so streng, als wäre er persönlich dafür verantwortlich, dass ich nicht dehydriere.

«Mache ich später, wenn es nicht mehr so voll ist.» Kaum habe ich abgelehnt, bereue ich es, weil meine Kehle so trocken ist wie das Brot, das ich heute Morgen aus der Küche des Diners gemopst habe. Ich habe letzte Nacht hier in Chase’ Büro geschlafen. Heimlich. Das Brot dürfte niemand vermissen, weil es schon hart war. Wir können den Gästen ja schlecht etwas servieren, woran man sich beinahe die Zähne ausbeißt. «Oder vielleicht doch», rudere ich zurück. «Gibst du mir ein Wasser?»

Chase nickt erleichtert. Er schenkt mir ein Glas ein, und als ich es gerade an den Mund setze und für eine Sekunde den Blick durch den Raum schweifen lasse, trifft er prompt auf Alex’ dunkle Augen und seine hochgezogenen Brauen. Na wunderbar. Jetzt hat er mich auch noch dabei erwischt, wie ich noch vor ihm etwas trinke.

Sofort stelle ich das Wasser ab. «Kannst du mir zuerst die zwei Eistee machen?»

Mit einem Nicken füllt Chase Eiswürfel und je eine Zitronenscheibe in die Gläser, gießt sie bis zum Rand mit Tee auf und garniert das Ganze mit Minze, bevor er sie auf mein Tablett stellt. Ich schnappe mir die Getränke, damit ich das schnellstmöglich hinter mich bringe, und bahne mir meinen Weg zurück zu Alex’ Tisch. Als ich dort ankomme, fragt ihn gerade ein Gast vom Nebentisch, ob er einen seiner freien Stühle haben kann. Alex nickt, aber als der Mann den Stuhl schwungvoll wegzieht und aus Versehen gegen den Tisch kracht, zuckt Alex sichtlich zusammen und beißt die Zähne aufeinander.

«Tut mir leid, dass du so lange warten musstest», sage ich schnell, weil er so angespannt aussieht.

«Das ging schneller als erwartet.»

Soll das ein Lächeln sein? Nein, das ist sicher nur eine unwillkürliche Muskelkontraktion. «Wie schön, dass ich dich noch überraschen kann.» Ich verdrehe kurz die Augen, aber sofort reiße ich mich wieder zusammen. So unfreundlich zu einem Gast zu sein, geht gar nicht, zumal Alex auch noch mit Chase befreundet ist. Aber seine arrogante Art treibt mich einfach in den Wahnsinn. «Möchtest du noch etwas bestellen? Einen Bagel vielleicht?» Die isst er öfters. Nur nicht am Wochenende. Da bestellt er immer etwas Süßes … Und warum habe ich mir das überhaupt gemerkt?

Alex wirkt abgelenkt. Der Mann von eben versucht gerade, das Teelicht anzuzünden, das in einem Glas auf dem Tisch steht, und Alex’ Blick geht immer wieder genervt zu ihm. Verflixt, die Kerzen hätte ich eigentlich anzünden sollen, aber ich hab’s heute Morgen offensichtlich vergessen.

«Im Augenblick nichts, danke.» Alex’ Stirn ist gerunzelt, als er schließlich auf die beiden Gläser guckt.

Na großartig. Das bedeutet, dass ich jetzt alle paar Minuten nach ihm sehen darf, falls er doch noch was bestellen will. «Dann melde dich einfach.» Ich nicke ihm noch einmal zu und wende mich schon ab, da hält Alex mich zurück.

«Sorry, wenn meine Bestellung zu komplex war, aber ich wollte den Eistee eigentlich ohne Zitronenscheiben.»

«W-was?» Ruckartig fahre ich zu ihm herum.

Er hebt seine Augenbrauen an. «Der Eistee.» Er deutet auf die Gläser. «Ich habe ihn ohne Zitrone bestellt. Zitrone – kennst du vielleicht. Gelbe, längliche Frucht, saures Fruchtfleisch …»

Verdammt.

Ich erinnere mich tatsächlich, dass er das gesagt hat. Warum um Himmels willen habe ich dann nicht aufgepasst und es an Chase weitergegeben? Mit glühend heißem Gesicht strecke ich die Hand aus, um die Gläser wieder mitzunehmen, da sagt Alex: «Der Weg ist anscheinend recht lang. Soll ich es dir vielleicht besser aufschreiben?»

Ich weiß nicht, was in diesem Moment in mir vorgeht, aber irgendwas verschiebt sich in meinem Gehirn. Vielleicht, weil der Streit mit David mich so belastet. Vielleicht auch, weil ich so schlecht geschlafen habe und mir auf dem schmalen Sofa in Chase’ Büro fast das Kreuz gebrochen habe. Vielleicht aber auch, weil meine Mom vor gerade einmal vier Monaten gestorben ist und ich immer noch Angst habe, bei den unpassendsten Gelegenheiten in Tränen auszubrechen. (Und vor Alex in Tränen auszubrechen wäre mein größter Albtraum.)

Vielleicht ist es aber auch gar nichts davon. Vielleicht liegt es einfach daran, dass Alex mich immer spüren lässt, für wie unzulänglich er mich hält. Er ist zweiundzwanzig und kurz davor, seinen Bachelor in Politikwissenschaften zu machen, hat Chase mir erzählt, und ich habe mein Stipendium für die UNH abgelehnt, damit ich dieses Jahr Vollzeit arbeiten und meinen Bruder unterstützen kann. Übermorgen habe ich wieder einen Termin bei der Zulassungsstelle, weil ich mich erneut beworben habe, aber ich fühle mich von Alex behandelt wie ein Mensch zweiter Klasse, nur weil ich hier im Diner arbeite. Und jetzt, in dieser Sekunde, ist mir das einfach zu viel.

«Danke, aber das kann ich mir auch so merken», sage ich seltsam ruhig. Ich ziehe die beiden Gläser zu mir ran, aber anstatt sie einfach mitzunehmen und ihm neue zu bringen, fische ich mit den Fingern die erste Zitronenscheibe aus dem Glas. Dann die zweite. Das Herz hämmert mir dabei bis in den Hals....

Erscheint lt. Verlag 14.12.2021
Reihe/Serie Paper-Love-Reihe
Zusatzinfo 7 S. Faltanleitungen
Verlagsort Hamburg
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Ava Reed • Bianca Iosivoni • Daumenkino • Dilogie • Duett • Endlich Kyss • Kyss • Kyss Verlag • Liebesromane • Lyx • Lyx Verlag • Maxton Hall • modern romance • Mona Kasten • New Adult • newadulthomepage • Origami • Reihe • Romantik • Save me • Serie • spiegel bestseller 2021 • Spiegel Bestsellerliste aktuell • Truly
ISBN-10 3-644-00928-7 / 3644009287
ISBN-13 978-3-644-00928-8 / 9783644009288
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