Wo Liebe ist, ist auch ein Weg (eBook)

(Autor)

eBook Download: EPUB
2020 | 1. Auflage
448 Seiten
Harpercollins (Verlag)
978-3-95967-457-7 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Wo Liebe ist, ist auch ein Weg - Susan Mallery
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Wenn die Mutter das perfekte Leben führt und für jedes Problem die Lösung weiß, bleibt einem als Tochter nur eins: alles falsch machen. Und so hört Harper schon die Weisheiten ihrer Mutter, wie sie ihren Ex hätte halten können. Ihre Schwester Stacey dagegen traut sich kaum, ihrer Mutter von ihrer Schwangerschaft zu erzählen. Als sie es dann schließlich doch tut, ist der Streit unvermeidlich. Aber Schwestern halten zusammen.

»Innig, witzig und bis zur letzten Seite absolut charmant!«
SPIEGEL-Bestsellerautorin Susan Elizabeth Phillips

»Mallery begeistert!«
Publishers Weekly

»Harper und Stacey unterstützen einander immer, egal welches Drama sie selbst privat oder beruflich erleben ... Ein gefühlvoller und humorvoller Blick auf die Beziehungen zwischen Frauen einer liebenswert gestörten Familie.«
Kirkus Reviews



Die SPIEGEL-Bestsellerautorin Susan Mallery unterhält ein Millionenpublikum mit ihren herzerwärmenden Frauenromanen, die in 28 Sprachen übersetzt sind. Sie ist dafür bekannt, dass sie ihre Figuren in emotional herausfordernde, lebensnahe Situationen geraten lässt und ihre Leserinnen und Leser mit überraschenden Wendungen zum Lachen bringt. Mit ihrem Ehemann, zwei Katzen und einem kleinen Pudel lebt sie in Washington.

1. Kapitel

Es gab keinen Feiertag im Kalender, den Harper Szymanski nicht feiern konnte, für den sie nicht kochen, dekorieren, Servietten falten, eine Grußkarte entwerfen oder ein Geschenk einwickeln konnte. Da gab es zum einen die großen Anlässe: Geburtstage, Neujahr, der vierte Juli. Aber auch die weniger feierlichen: der amerikanische Diabetes-Tag, der Tag der Tanten, die nationale Massagetherapie-Woche. Warum gab es keine Grußkarten, um diese Anlässe zu feiern? Brauchte nicht jeder ab und zu eine gute Massage?

Trotz ihrer Talente, die Martha Stewart, die amerikanische Haushaltsgöttin, aussehen ließen wie einen Faulpelz, hatte Harper nie einen Weg gefunden, ihre Gabe, für jeden Anlass den perfekten Tisch zu decken, zu Geld zu machen. Vor zehn Jahren hatte sie es mit Catering versucht, aber schnell erkannt, dass ihr Drang, zu viel zu kaufen und zu liefern, sie bei jedem Auftrag nur Geld gekostet hatte. Womit ihr nur der harte Weg geblieben war, ihren Lebensunterhalt zu verdienen: zwei Semester am Community College und sechzehn Jahre als Hausfrau und Mutter.

Jobs im Einzelhandel und das damit einhergehende Gehalt hatten nicht ansatzweise gereicht, sie und ihre Tochter nach der Scheidung durchzubringen. Drei Eignungstests, die sie im Internet gemacht hatte, hatten sie nur noch verwirrter zurückgelassen – natürlich klang es super, einen Abschluss in Biochemie zu machen und danach Medizin zu studieren, aber es war nicht gerade eine praktische Lösung für eine alleinerziehende Mutter über vierzig, die kein Geld auf dem Konto hatte. Dann hatte jedoch ein Artikel in der Regionalzeitung eine interessante und beinahe realisierbare Idee geliefert. Und so war Harper virtuelle Assistentin geworden.

Wenn sie ein Talent hatte, dann, sich akribisch um alle Details zu kümmern. Man bekam keine gute Torte mit geflochtenem Rand zur Feier des Unabhängigkeitstages hin, wenn man nicht auf Kleinigkeiten achtete. Ein Jahr nachdem sie ihren Gewerbeschein beantragt hatte, hatte Harper fünf Hauptkunden und ein knappes Dutzend mehr, die sie bei Bedarf buchten. Und das reichte beinahe, damit sie ihre Rechnungen bezahlen konnte. Außerdem hatte sie eine Mutter, die in dem Apartment über der Garage wohnte, einen Ex-Mann, der mit einer umwerfenden Blondine zusammen war, die – passt gut auf! – genau vierzehn Jahre jünger war als Harper, weil sie am selben Tag Geburtstag hatte, eine sechzehnjährige Tochter, die nicht mehr mit ihr sprach, und einen Kunden, der den virtuellen Teil der virtuellen Assistentin nicht verstand oder verstehen wollte.

»Du musst deine Rechnungen nicht jeden Monat vorbeibringen«, sagte Harper, als sie den Kaffee, einen Teller mit Schoko-Chips-Scones (für deren Zubereitung sie morgens um halb sechs aufgestanden war, um sie frisch zu backen), eine Schüssel mit glasierten Mandeln und einen Teller mit Birnenscheiben auf den Tisch stellte.

»Aber dann müsste ich ja auf das hier verzichten.« Lucas Wheeler schenkte sich eine Tasse Kaffee ein. »Wenn du mich überzeugen willst, dass es keine gute Idee ist, persönlich vorbeizukommen, musst du aufhören, mich zu füttern.«

Damit hatte er natürlich recht. Es gab eine einfache und logische Lösung: Sie musste aufhören, sich um die Menschen zu kümmern, dann würden sie verschwinden. Oder zumindest seltener vorbeikommen. Dabei gab es nur ein Problem: Wenn man Besuch bekam, sollte man sich um ihn kümmern.

»Ich kann nicht anders«, gab sie zu und wünschte, es wäre nicht wahr. »Ich kümmere mich eben gern um andere. Das ist wie eine Krankheit, für die ich meiner Mutter die Schuld gebe.«

»Ja, das würde ich an deiner Stelle auch tun.«

Harper schätzte, dass sie sich von Lucas’ Worten beleidigt fühlen sollte, doch wenn sie ehrlich war, sprach er nur das Offensichtliche aus.

Auf gewisse Weise fühlte sie sich, als wäre sie in die falsche Generation hineingeboren. Laut allen Promi-Magazinen war Fünfzig das neue Fünfundzwanzig. Was wäre dann das Äquivalent zu knapp zweiundvierzig? Elf? Alle anderen in ihrem Alter schienen so jung und sorgenfrei zu sein, hatten eine moderne Einstellung und wussten wesentlich besser, was gerade in und beliebt war.

Im Gegensatz dazu hatte Harper sich gerade erst den Soundtrack zum Musical Hamilton angehört, und ihre Vorstellung von Mode hatte mehr damit zu tun, wie sie ihren Esstisch herrichtete als sich selbst. Sie war wie ein Rückschritt in die Fünfzigerjahre, was vielleicht charmant klang, aber im echten Leben ziemlich ätzend war. Das einzig Gute daran: Es war wirklich die Schuld ihrer Mutter.

»Wo wir gerade von deiner Mutter sprechen, wo ist sie eigentlich?«, fragte Lucas.

»Im Seniorenzentrum, wo sie Osterkörbe für Obdachlose bastelt.« Denn das war etwas, was Frauen tun sollten. Sich um andere Menschen kümmern und nicht eine eigene Karriere haben, um sich und ihre Familie zu ernähren. »Ich hingegen werde unsere Rechnungen bezahlen, T-Shirts für Misty entwerfen, am Layout für eine Verkaufsbroschüre arbeiten und Häschenpo-Kekse für meine Tochter backen.«

Lucas hob eine Augenbraue. »Du weißt schon, dass Häschenpo nur ein freundlicher Ausdruck für ›Hasenarsch‹ ist, oder?«

Harper lachte. »Ja, aber die sind nun mal eine Ostertradition. Becca liebt sie. Ihr Vater bringt sie morgen Nachmittag vorbei, und ich will, dass die Kekse dann schon auf sie warten.«

Denn wenn es Häschenpo-Kekse gab, würde ihre Tochter vielleicht lächeln und mit ihr reden, wie sie es früher getan hatte. In ganzen Sätzen, mit denen sie Aspekte ihres Lebens mit ihr teilte.

»Tut es dir leid, dass du nicht hingegangen bist?«, wollte Lucas wissen.

»Zu dem Trauergottesdienst? Ja.« Kurz überlegte sie, dann fügte sie hinzu: »Nein. Ich meine, ich hätte ihr gern meinen Respekt gezollt und so, aber Großtante Cheryl ist tot, deshalb wird mein Fernbleiben sie nicht wirklich interessieren.«

Die Fahrt von Mischief Bay nach Grass Valley dauerte beinahe einen ganzen Tag, und Harper konnte sich nichts Fürchterlicheres vorstellen, als so lange mit ihrem Ex, dessen Freundin und ihrer Tochter in einem Auto eingesperrt zu sein. Okay, mit Becca wäre es super, aber mit den anderen beiden?

Das Schlimmste war, dass Großtante Cheryl zwar eigentlich Terence’ Verwandte war, der Kontakt bis zu ihrem Tod vor beinahe zwei Monaten aber immer von Harper gehalten worden war.

»Terence ist vierundvierzig. Was denkt er sich dabei, mit einer Achtundzwanzigjährigen auszugehen?« Sie funkelte Lucas an. »Egal. Du bist nicht der richtige Gesprächspartner für dieses Thema.«

Denn auch wenn ihr Kunde ein attraktiver, alleinstehender, fünfzigjähriger Mann war, stand er ebenfalls auf jüngere Frauen. In seinem Fall waren sie sogar noch jünger.

»Was ist nur los mit euch?«, fragte sie. »Sind alle Männer so? Oder nur du und mein Ex? Guter Gott, das Einzige, was du mit Terence gemeinsam hast, bin ich. Habe ich irgendwas getan, was euch dazu treibt, mit Zwanzigjährigen auszugehen?«

»Beruhige dich«, erwiderte Lucas sanft. »Ich bin schon mit jungen Frauen ausgegangen, da kannte ich dich noch gar nicht. Das hat also nichts mit dir zu tun, sondern einzig und allein mit mir.«

»Wo habe ich das nur schon mal gehört …?« Demonstrativ warf sie einen Blick auf die Uhr an der Mikrowelle. »Musst du nicht irgendwelche Verbrechen lösen?«

»Ja, ja, ich gehe schon.« Er stand auf und trug seine Tasse zur Spüle.

Lucas war eins siebenundsiebzig groß, muskulös, hatte einen flachen, durchtrainierten Bauch und trug Jeans, Cowboystiefel und ein langärmliges T-Shirt. Er arbeitete als Detective beim LAPD, und nach allem, was sie in den neun Monaten, die sie für ihn arbeitete, erfahren hatte, war er schon immer Polizist gewesen.

Jetzt kehrte er zum Tisch zurück, zog sein Schulterholster an und schnappte sich sein Jackett. »Wie macht man eigentlich Häschenpo-Kekse?«

Sie lachte. »Ach, das ist ganz einfach: Man nimmt einen runden Keks mit rosafarbener Glasur, klebt zwei kleinere, ovale Kekse mit rosafarbenen Zuckerperlen als Füße daran und setzt einen Miniatur-Marshmallow als Schwänzchen drauf. Und voilà: Häschenpo-Kekse.«

»Heb ein paar für mich auf.«

»Versprochen.« Sie würde sie in eine kleine Dose tun, die sie vorher österlich dekoriert hatte. Denn es war ihr einfach nicht möglich, irgendjemandem Kekse auf einem einfachen Pappteller zu überreichen. Wenn sie es doch täte, würde sich der Himmel öffnen und mindestens eine Heuschreckenplage auf sie niederregnen.

Oh, wie schön wäre es, Kekse im Supermarkt kaufen zu können. Oder fertige Spaghettisoße. Oder ein Tiefkühlgericht. Aber das würde niemals passieren, denn das durfte nicht sein.

Harper trug das restliche Geschirr zur Spüle, packte die Essensreste weg und zog sich dann in ihren großen Werkraum mit den Einbauregalen, den großen Tischen und Schränken zurück. Nachdem sie eine hübsche Kiste in passender Größe für die Häschen-Kekse gefunden hatte, begutachtete sie ihre Auswahl an Bändern, bevor sie sich für eins entschied. Während ihre Klebepistole vorheizte, suchte sie in ihren Stoffresten, um etwas Österliches zu finden, und fragte sich dabei, was andere Frauen mit der Zeit machten, die sie einsparten, weil sie nicht jedes einzelne blöde Ding selbst herstellten.

Aber Harper war nun einmal die Tochter ihrer Mutter und nie gut darin gewesen, sich gegen Traditionen aufzulehnen. Ihre Schwester Stacey war die Rebellin, wohingegen Harper tat, was man ihr sagte. Schließlich war...

Erscheint lt. Verlag 25.8.2020
Reihe/Serie Mischief-Bay-Serie
Übersetzer Ivonne Senn
Verlagsort Hamburg
Sprache deutsch
Original-Titel Sisters Like Us
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte bücher für frauen • Familie • Familiengeschichte • Familienroman • Frauenroman • Kalifornien • Kinderwunsch • Kleinstadt • Liebesgeschichte • Liebesroman • Mischief Bay • Roman • Romance • Romantische Bücher • Schwestern • Sommerroman • SPIEGEL-Bestseller • susan mallery blackberry island • susan mallery buch • susan mallery bücher • susan mallery deutsch • susan mallery neuerscheinung • Teil 4 • Urlaubsbücher • Urlaubslektüre
ISBN-10 3-95967-457-0 / 3959674570
ISBN-13 978-3-95967-457-7 / 9783959674577
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