Nahe Fremde (eBook)
400 Seiten
Wallstein Verlag
978-3-8353-4457-0 (ISBN)
Paul Celan, 1920 als deutschsprachiger Jude in Czernowitz geboren, wollte schon früh Dichter werden, doch die Ermordung seiner Eltern im Holocaust führte zu einem zwiespältigen Verhältnis zur deutschen Sprache. Trotzdem wird er zu einem der erfolgreichsten deutschsprachigen Lyriker der Nachkriegszeit. Von seinem Wohnort Paris reist er zu Lesungen oder auch privat immer wieder in die Bundesrepublik, aber dieses Deutschland, in dem der Nazismus noch lange virulent ist, bleibt ihm fremd und verstört ihn stets aufs Neue. Freundschaften mit deutschen Autoren (die meisten ehemalige Soldaten der Wehrmacht) scheitern. Die Plagiatsanschuldigung der sogenannten Goll-Affäre nimmt Celan als Rufmord wahr, der für ihn einem nachgeholten Mord gleichkommt. Sein Verhältnis zu Deutschland und seiner Muttersprache, die auch die Sprache der Mörder war, erweist sich als nicht heilbar.
Emmerich geht dem schwierigen Verhältnis Paul Celans zur »nahen Fremde Deutschland« auf der Grundlage seines dichterischen Werks und mit Hilfe der zahlreichen, veröffentlichten Briefwechsel des Autors nach.
»Der Widerspruch zwischen Muttersprache und Mördersprache, die zugleich seine Dichtersprache war, zwischen Deutschland als einem Ort der Angst und als einem Sehnsuchtsort, sollte sich nie auflösen.«
Wolfgang Emmerich
Wolfgang Emmerich, geb. 1941, war als Professor für deutsche Literaturgeschichte und Kulturwissenschaft an der Universität Bremen tätig.
Erscheint lt. Verlag | 2.3.2020 |
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Verlagsort | Göttingen |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Geisteswissenschaften ► Sprach- / Literaturwissenschaft |
Schlagworte | 20. Jahrhundert • BRD • Briefwechsel • Deutsche Literaturgeschichte seit 1945 • Deutschland • Deutschsprachige Literatur • Deutschsprachige Lyrik • Dichterisches Werk • Goll-Affäre • Holocaust • Holocaustliteratur • jüdische Literatur in deutscher Sprache • kritische Biographik als Methode • Literatur der Shoah • Literaturgeschichte • Lyrik • Lyrik der Moderne • Lyriker • Mördersprache • Muttersprache • Nachkriegsliteratur • Nachkriegszeit • Paul Celan • Sprache • Tätersprache • todesfuge |
ISBN-10 | 3-8353-4457-9 / 3835344579 |
ISBN-13 | 978-3-8353-4457-0 / 9783835344570 |
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Größe: 1,3 MB
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