#Snowf(l)ake -  Charlie Newsman

#Snowf(l)ake (eBook)

eBook Download: EPUB
2019 | 2. Auflage
332 Seiten
Books on Demand (Verlag)
978-3-7504-7526-7 (ISBN)
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Leo ist am Boden zerstört, als ihr Freund Matthias sie verlässt. Völlig grundlos und aus heiterem Himmel. Es muss doch einen Weg geben, ihn umzustimmen und zurückzuerobern, oder? Der Zufall eilt ihr zu Hilfe, als sie den erfolgreichen und attraktiven Schauspieler Lasse van Marweijk kennenlernt. Sie stellt ihn ein, um Matthias zurückzugewinnen, denn was ist stärker als Liebe und Eifersucht? Lasse spielt seine Rolle als Liebhaber jedenfalls perfekt und Leo sieht sich bereits als Siegerin im Kampf um Matthias` Herz. Kompliziert wird es erst, als die Grenzen zwischen ihr und Lasse mehr und mehr verschwimmen. Und plötzlich weiß Leo nicht mehr, was gespielt ist und was nicht.

Charlie Newsman ist das Pseudonym einer Autorin, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, Leser zum Lachen zu bringen. Ihr erster Hashtag-Roman #LikeforLike ist der Start für lustige, moderne Liebesgeschichten, stets mit Happy End und einer mal mehr mal weniger ordentlichen Prise Humor.

#eins


Ein Fakt:

Emotionale Tränen enthalten mehr Proteine,
als jene Tränen, die beispielsweise aus einem Reflex
herauslaufen. Aber, emotionale Tränen enthalten deutlich
weniger Flüssigkeit dafür mehr Serotonin
und bei Frauen mehr Prolaktin.

Natürlich war mir bewusst, dass mein Freund, Ex-Freund, nicht wieder zu mir zurückkommen würde. Auch dann nicht, wenn ich unentwegt unsere gemeinsamen Fotos anschaute. Aber es war wie eine Sucht, jedes Mal zu versuchen, den Fehler zu finden. Es musste schließlich einen Fehler geben. Sonst hätte er mich nicht nach immerhin sieben Jahren verlassen.

Ich griff wahllos nach einigen Fotos und betrachtete sie. Eines zeigte uns beim Klettern in den Alpen. Wir hatten beide eine professionelle Ausrüstung an und strahlten in die Kamera. Das Bild hatte Jürgen, der Bergführer, gemacht. Matthias strahlte mehr als ich. Das lag aber daran, dass es mir auf dem Berg fürchterlich schlecht ging. Wenn man Höhenangst hatte, war Klettern vielleicht nicht gerade das beste Hobby. Ich hatte es Matthias zuliebe gemacht. Er war die Sportskanone von uns beiden gewesen und jeder Urlaub bot mindestens eine Möglichkeit, sich sportlich zu betätigen. Mal klettern, mal tauchen, mal Bungee-Jumping. Ich hatte alles mitgemacht, damit ich ihn nicht einschränkte.

Ich legte das Foto zur Seite und nahm das Nächste in die Hand. Tatsächlich entfuhr mir ein kleiner Lacher. Auf dem Bild strahlte ich. Matthias hingegen sah ziemlich genervt zur Sixtinischen Kapelle. Besichtigungen waren so gar nicht sein Ding. Meins aber. Ich griff nach dem nächsten Bild und brach in Tränen aus. Unser gemeinsamer Abend, einsam in einer Berghütte in Oberitalien. Das Romantischste, was ich je erlebt hatte. Ich vergrub mein Gesicht ins Zierkissen meiner Oma und hatte kurzzeitig das Gefühl, mein Herz würde einfach aufhören zu schlagen. Wäre dem so, so würden diese unsäglichen Schmerzen im Brustbereich endlich enden.

Ich schreckte aus meinen Gedanken, als die Klingel gleich dreimal betätigt wurde. Verheult erhob ich mich, durchquerte das Wohnzimmer, dann den Flur, wo mich von jeder Wand Matthias mindestens zweimal anschaute, weil ich es noch nicht übers Herz gebracht hatte, diese Bilder abzuhängen, und öffnete verheult die Wohnungstür.

»Ach, Leo, komm her!« Meine beste Freundin Maja hatte nur allzu oft die Begabung, zu spüren, wenn es mir mal wieder richtig dreckig ging. Und leider, ebenfalls jedes Mal, liefen die Tränen erst richtig, wenn sie mich in den Arm nahm und an sich drückte.

»Ich verstehe einfach nicht, warum er mich verlassen hat. Wenn es ja einen Grund gäbe, dann könnte ich damit besser leben«, heulte ich mit dem Gesicht in Majas Jacke.

»Der hatte einfach keinen Bock mehr. Du warst ihm zu langweilig.«

Ich ging einen Schritt zurück und sah Maja mit großen Augen an. »Hat er das erzählt? Ist das der Fehler? Hast du das von Timo?« Meine Worte überschlugen sich fast, Tränen liefen nun nicht mehr. Die Aussicht, endlich zu erfahren, worin der Fehler bestand, machte jegliches Gefühl in mir zunichte. Ich zog Maja an ihrer Jacke in den Flur und schloss die Wohnungstür.

»Erzähle mir bitte, was Timo gesagt hat!«, flehte ich sie an und schob sie ins Wohnzimmer. Maja starrte einige Sekunden auf das Bilderchaos, das nahezu ein Drittel meines Teppichs bedeckte. Kopfschüttelnd zog sie ihren Parka aus, legte den auf den Hocker und setzte sich auf die Couch.

»Möchtest du was trinken?«, fragte ich.

»Gerne. Einen Kaffee.«

Ich nickte, ging in die Küche und machte mich an der Kaffeemaschine zu schaffe. Maja wusste etwas. Natürlich wusste sie etwas. Ihr Mann Timo war wiederrum der beste Freund von Matthias. Also war es im Bereich des Möglichen, dass sie etwas mitbekommen hatte. Männer sprachen schließlich auch über ihre Beziehungen. Vielleicht nicht ganz so oft, wie es Frauen taten, aber manchmal bestimmt.

Anstatt ins Wohnzimmer zurückzukehren, schaute ich dem braunen Wasser zu, wie es langsam die Kanne füllte. Kurz nach der Trennung hatte ich Maja und auch Timo gesagt, ich wolle nichts, gar nichts über Matthias erfahren. Ich wollte nicht wissen, ob eine neue Frau der Grund für die Trennung war, wo er hingezogen war, ob er noch an mich dachte … nichts. Nichts wollte ich hören. Jetzt, nach immerhin vier Wochen, die wir nun schon getrennt lebten, wuchs die Neugier in mir von Tag zu Tag.

Ich goss uns Kaffee ein, nahm beide Tassen und kehrte zurück ins Wohnzimmer.

»Vielen Dank.«

Ich setzte mich Maja gegenüber auf den Sessel. »Erzähl mir, was Timo gesagt hat.«

Maja schlurfte ihr Heißgetränk und es blieb natürlich bei mir nicht unbemerkt, dass sie dies nur tat, um der Frage zu entkommen. Ich sah meine Freundin immer intensiver an. »Also, dann fange ich mal an. Matthias hat mich verlassen, weil ich zu langweilig war?« Ich sah Maja flehend an.

»Leo, warum willst du dich damit jetzt noch belasten?«

»Ich will einfach nur wissen, warum!« Ich legte jenen Blick auf, den Maja nur allzu gerne mit dem Dackelblick beschrieb, und sah sie fragend an.

»Ich musste einen echt bescheuerten Schwur ablegen, in dem es hieß, dass ich dir nichts, gar nichts erzählen soll, was mit dem Namen Matthias zusammenhängt!« Maja klemmte sich ihre braunen Locken hinter die Ohren und sah mich an.

Ich beugte mich im Sessel etwas nach vorne und faltete die Hände. »Ich befreie dich von dem Schwur!«

»Ach Leonie.« Immer dann, wenn Maja mich bei meinem vollen Vornamen nannte, war sie genervt. Nicht etwa genervt von mir, aber davon, dass sie genau wusste, aus der Nummer nicht mehr rauszukommen.

Um dem ganzen noch mehr Nachdruck zu verleihen, stand ich auf und setzte mich neben sie. Ich wartete. Maja stöhnte.

»Warum vergisst du diesen Arsch nicht einfach? Lass uns abends auf die Rolle gehen. Da lernt man doch immer den einen oder anderen kennen!«

Ich band mir meine langen blonden Haare zu einem hohen Dutt zusammen und rutschte noch dichter zu Maja auf. »Ich möchte einfach wissen, was du über Matthias weißt. Mehr nicht.«

»Du quälst dich damit selbst. Außerdem weiß ich gar nicht viel.«

Draußen fing es an, in Strömen zu regnen. Ich schätzte es sehr, dass meine Freundin Antennen dafür hatte, wenn es mir schlecht ging. Sie kam sofort. Und sicherlich hätte sie den Sonntag auch gerne mit ihrem Mann und den Kindern verbracht. Maja lebte das Leben, was ich mir so sehr mit Matthias gewünscht hatte. Ein kleines Häuschen im Grünen, zwei Kinder im Alter von fünf und sieben Jahren, einen liebevollen Ehemann, einen guten Job. Das Einzige, das wir gemeinsam hatten, war der Job. Wir arbeiteten beide bei der Stadt und teilten uns sogar ein Büro.

Ich pikte ihr in die Seite. »Ich will es wissen.«

Maja fuhr sich genervt mit der Hand durch die Haare und schüttelte dabei unentwegt mit dem Kopf. »Sag es!« Ich stieß meinen Finger weiter in dieselbe Stelle. »Sag es! Sag es!«

»Er hat eine andere! Okay? Bist du jetzt zufrieden? Wolltest du das hören?«

Mir klappte der Mund auf. »Ei… eine andere?«, fragte ich vorsichtshalber noch mal nach.

Normalerweise war ich jemand, der wahnsinnig schnell anfing zu heulen, doch diese Nachricht schockte mich so sehr, dass nicht mal mehr das funktionierte. Ich war fassungslos. Ich hatte mit allem gerechnet, aber wirklich nicht damit, dass mein Matthias eine andere Freundin hatte. »Wer? Also, wie? Wieso? Wo? Ich meine, wo hat er sie kennengelernt?«

Maja legte ihre Hand auf meinen Oberschenkel und sah mich mitleidig an. »Vertrau mir bitte, Leo, wenn ich dir jetzt sage, dass du diesen Arsch ganz schnell vergessen solltest!«

Ich brach in Tränen aus, denn mein Gehirn hatte nun endlich die Nachricht verarbeitet, dass mein Matthias eine andere hatte. »Ich liebe ihn aber immer noch. Ich kann es nicht abstellen«, heulte ich.

Maja stand auf, ging zum Fenster und stemmte beide Hände in die Hüften. »Du musst ihn vergessen. Er ist ein Riesenarschloch. Ganz ehrlich.«

»Ist er nicht. Er … hat wahrscheinlich die Orientierung verloren. Mehr nicht. Vielleicht kommt er ja wieder zurück.« Ich schnäuzte laut in ein Taschentuch und trocknete mein Gesicht.

»Die Orientierung verloren? Sag mal, Leo, merkst du noch was?«

Ich hob beide Hände und stand ebenfalls auf. »Das haben Männer sehr oft. Habe ich gelesen. In einer Frauenzeitschrift, die beim Zahnarzt auslag. Midlife-Crisis nennt man das. Haben ganz viele!« Vielleicht lag es wirklich nur daran.

»Midlife-Crisis? Ja ne, ist klar. Mit neunundzwanzig.« Meine Freundin kam auf mich zu und packte mich an beiden Oberarmen fest. »So etwas haben Männer mit vierzig. Viele mit fünfzig. Matthias hat keine Midlife-Crisis. Der hatte einfach Bock auf eine andere Frau und das schon seit Längerem! So, jetzt...

Erscheint lt. Verlag 10.12.2019
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
ISBN-10 3-7504-7526-1 / 3750475261
ISBN-13 978-3-7504-7526-7 / 9783750475267
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