Die kleine Pension Dünenblick (eBook)

Ein Küstenroman
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2020 | 1. Auflage
350 Seiten
Forever (Verlag)
978-3-95818-505-0 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Die kleine Pension Dünenblick -  Sontje Beermann
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Eine malerische Insel, die Weite der Nordsee und eine neue Liebe Runa ist zufrieden mit ihrem Leben in Hamburg und ihrer eigenen Kanzlei. Doch als ihre Mutter ins Krankenhaus eingeliefert wird, muss sie in der elterlichen Pension Haus Dünenblick auf Helgoland einspringen. Die Lage vor Ort ist ernster als gedacht und sie braucht dringend einen Plan zur Rettung der Pension. Dabei kommen ihr die sympathischen Annäherungsversuche ihres Gastes Felix gar nicht gelegen, obwohl sie sich zu dem Autor hingezogen fühlt. Paula plant, sich auf Helgoland eine Zukunft aufzubauen. Sie mietet sich bei Runa ein, um sich ein Hotel anzusehen, das zum Verkauf steht. Sie möchte ihren Eltern zeigen, dass sie auf eigenen Beinen steht und nicht auf das Familienunternehmen angewiesen ist. Doch im Zuge ihrer Recherchen entdeckt sie, dass einigen Hotelinhabern auf der Insel übel mitgespielt wird, unter anderem auch Runas Familie. Die beiden Frauen müssen sich zusammentun, um den Ruf der alteingesessenen Familien auf der Insel zu retten.

Sontje Beermann ist Personalleiterin und lebt mit ihrer Familie im Herzen des Ruhrgebiets. Das Schreiben ist seit Teenagerzeiten ihre größte Leidenschaft. Ihre facettenreichen, romantischen Geschichten würzt sie am liebsten mit Humor, Musik und ab und zu einer Prise aufregendem Prickeln. Die Autorin schreibt und veröffentlicht seit 2016 erfolgreich Romane, die ans Herz und unter die Haut gehen, weil sie an die großen Gefühle und Chancen im Leben glaubt.

Sontje Beermann ist Personalleiterin und lebt mit ihrer Familie im Herzen des Ruhrgebiets. Das Schreiben ist seit Teenagerzeiten ihre größte Leidenschaft. Ihre facettenreichen, romantischen Geschichten würzt sie am liebsten mit Humor, Musik und ab und zu einer Prise aufregendem Prickeln. Die Autorin schreibt und veröffentlicht seit 2016 erfolgreich Romane, die ans Herz und unter die Haut gehen, weil sie an die großen Gefühle und Chancen im Leben glaubt.

Kapitel 2


Paula


»Hast du die Tabletten gegen Übelkeit genommen?«

Paula beobachtete, wie ihr Koffer im Gepäckcontainer der Helgolandfähre verschwand, und wandte sich zu ihrer Cousine um.

»Klar, gleich nach dem Frühstück.« Sie grinste.

»Ich kann nicht verstehen, warum du trotz Seekrankheit nach Helgoland ziehen willst.« Melanie schüttelte den Kopf.

Paula lachte. »Helgoland ist doch kein Schiff, Melli! Die Insel schwankt nicht.«

»Und warum bist du dann nicht geflogen?«

»So schlimm ist meine Seekrankheit nicht, und ich liebe es, auf die Insel zuzufahren.«

»Ach, du bist einfach hoffnungslos. Komm her!« Melanie zog sie in ihre Arme und drückte sie lange. Dann hielt sie sie auf Armeslänge von sich weg. »Ich wünsche dir eine gute Zeit. Und viel Erfolg!«

»Danke!« Paula küsste sie auf die Wange und trat dann einen Schritt zurück. »Holst du mich ab, wenn ich zurückkomme?«

»Ich denke schon. Wir telefonieren, okay?«

»Machen wir. Bis in zwei Wochen!«

Paula strich ihrer Cousine noch einmal über den Arm, drehte sich um und ging zur Eingangskontrolle am Ende des Unterstands. Sie hielt der uniformierten Mitarbeiterin der Reederei ihre Fahrkarte und den Aufenthaltsschein hin und sah zum Himmel hinauf. In Cuxhaven war es diesig und kalt, aber auf Helgoland konnte es komplett anders aussehen. Durch den Nieselregen lief sie zur Gangway und an Bord, machte einen Schritt zur Seite und fuhr sich durch das kurze Haar. Jetzt sah die Frisur wieder gewollt wild aus, nicht wie vom Winde verweht.

Sie lief zu Deck 2 hinunter und fragte nach ihrer reservierten Hummerbude im Bistrobereich, einem abgetrennten Tisch für bis zu sechs Personen. Dann erstand sie Milchkaffee, Wasser und Sekt und machte es sich gemütlich.

Paula lehnte sich zurück, genoss ihre Kaffeespezialität und sah durch das Bullauge dem Ablegemanöver zu. Sie erinnerte sich an die Reisen mit Melanies Familie, das Lachen, die Spiele. Sie hatte sich immer gefreut, mit ihnen wegfahren zu dürfen, aber nach Helgoland war es immer etwas Besonderes für sie gewesen.

Das Seebäderschiff setzte vom Anleger zurück, wendete und verließ mit geringer Geschwindigkeit den Fährhafen. Kurze Zeit später passierten sie die Kugelbake, das Wahrzeichen Cuxhavens und Endpunkt der Elbe. Paula hob das Sektglas und prostete in die ungefähre Richtung des elterlichen Hotels. Sie war auf dem besten Weg, es ihren Eltern zu zeigen.

Sie trank den Sekt in einem Zug aus, schob das leere Geschirr zur Seite und holte Unterlagen und Notizbuch aus der Tasche. Die Zeit ohne Handyempfang wollte sie nutzen, um das Exposé des Inselkinds noch einmal durchzuarbeiten.

Beim Lesen aufkommende Fragen notierte sie in ihrem Buch, genauso wie Punkte, bei denen sie nachhaken oder um die sie sich kümmern musste. Hinzu kamen Marketing- und Entwicklungsideen. Alles Weitere würde sich in den nächsten Tagen finden, wenn sie das Hotel von innen prüfte.

Paula bemerkte gar nicht, wie schnell die Zeit verging. Bis die Lautsprecherdurchsage die Passagiere über die Ankunft im Helgoländer Südhafen informierte und ein paar Hinweise zum Verlassen des Schiffes gab.

Sie packte ihre Sachen zusammen, suchte noch die Waschräume auf und schlenderte dann zum hinteren Treppenhaus. Die Gangway war gerade freigegeben worden, und mehrere Hundert Passagiere strömten von Bord. Auf dem Kai angekommen, trat sie zur Seite, richtete den Blick Richtung Oberland und atmete tief durch. Die Sonne kämpfte sich noch durch die Wolken, aber es war trocken und nicht kalt. Der Geruch nach Schiffsdiesel, Algen und Salz strömte in ihre Nase und rief ein angenehmes Wohlbefinden hervor.

Paula schob den Träger ihrer Handtasche hinauf und schlenderte zum Gepäckcontainer hinüber. Sie hatte es nicht eilig und wollte trotz der anstehenden Arbeit keinen Stress aufkommen lassen. Schließlich spazierte sie mit ihrem Trolley an den Hummerbuden vorbei und auch am Inselkind. Einen Augenblick lang blieb sie stehen und betrachtete es von oben bis unten, das Gebäude war top in Schuss.

Auf dem weiteren Weg musterte sie jede mögliche Konkurrenz, machte eine gedankliche Bestandsaufnahme der noch geschlossenen oder geöffneten Geschäfte. Die Saison startete immer am ersten April, trotzdem wimmelte es bereits von Gästen. Sie würde sich heute Abend darum kümmern müssen, dass sie jeden Abend etwas zu essen bekam.

Tischreservierungen waren auf Helgoland dringend erforderlich, wenn man ohne eigene Küche nicht verhungern wollte. Und das früh genug.

Kurz vor dem Fahrstuhl zum Oberland hatte einer der Unternehmer einen Verkaufsstand mit Fischbrötchen aufgebaut, vor dem sich bereits Kunden tummelten. Bei dem Gedanken an ein Matjesbrötchen knurrte ihr Magen vernehmlich, also stellte sie sich an. Wenige Minuten später setzte sie sich mit Brötchen und Wasser auf die nächste Bank und ließ es sich schmecken.

So gestärkt konnte sie auch den Rest des Weges zurücklegen.

Sie fuhr mit dem Fahrstuhl hinauf, wandte sich nach rechts und lief zur Pension Dünenblick. Als sie das Haus erblickte, war sie angenehm überrascht. Die Fotos, die sie bei der Buchung auf der Helgoländer Homepage gesehen hatte, waren anscheinend aktuell. Dahinter bog sie in die schmale Gasse ein, fand die Eingangstür und klingelte.

Keine dreißig Sekunden später flog die Tür auf, und heraus trat eine Frau, etwa in ihrem Alter. Sie trug Jeans und eine Schluppenbluse, wirkte verschwitzt. Die grünblauen Augen hießen sie willkommen, der breite, volle Mund lächelte sie an.

»Ja, bitte?« Sie strich sich mit beiden Händen ein paar lose blonde Haarsträhnen zurück und versuchte, sie im Nackendutt festzustecken.

»Äh …« Paula sah auf das Klingelschild und dann wieder zu der Frau. »Mein Name ist Paula Hansen, ich habe ein Zimmer reserviert.«

»Aber ja, natürlich, kommen Sie herein!« Sie winkte sie ins Haus und schloss die Tür hinter ihr.

Paula drehte sich um. »Sie sind aber nicht Frau Eggers, oder?«

Die Frau lachte. »Doch, aber Runa Eggers, die Tochter. Herzlich willkommen!« Sie streckte ihr die Hand entgegen, und Paula ergriff und schüttelte sie.

»Ah, okay, ich hatte mich schon gewundert. Dann habe ich letzte Woche mit Ihrer Mutter telefoniert.«

»Das kann gut sein, ich bin gestern erst hergekommen, um sie zu vertreten.«

»Ist sie in den Urlaub gefahren? Etwa auf eine andere Insel?« Paula zwinkerte der anderen Frau zu.

Runa Eggers’ Lächeln wirkte plötzlich gequält. »Nein, sie liegt in Heide im Krankenhaus. Ich bin nur zur Vertretung hier. Haben Sie also bitte ein wenig Nachsicht, wenn ich nicht immer sofort weiß, wie es hier läuft.«

Paula riss die Augen auf. »Ist sie sehr krank?«

»Wie man es nimmt. Oberschenkelhalsbruch.«

»Oh, dann richten Sie ihr gute Besserung aus, ja?«

»Gerne. Soll ich Ihnen dann Ihr Zimmer zeigen?«

»Ja, vielen Dank!«

Paula packte den Griff ihres Koffers und folgte ihr die Treppe hinauf.

»Waren Sie schon mal auf Helgoland?«, wollte Runa wissen, ging auf die Zimmertür gleich gegenüber der Treppe zu und schloss sie auf.

»Ja, als ich noch zur Schule gegangen bin.« Paula setzte den Koffer zurück auf die Rollen und schob ihn hinter Runa ins Apartment. Die legte den Schlüssel zur Infomappe auf dem kleinen Tisch zwischen Küche und Couch. Nach einer kurzen Erklärrunde stemmte Runa die Hände in die Hüften und sah sich noch einmal um, bevor sie Paula anlächelte.

»Ich hoffe, ich habe nichts vergessen. Wenn doch, einfach fragen. Frühstück gibt es zwischen acht und zehn Uhr. Haben Sie dafür irgendwelche Wünsche?«

Paula lachte und schälte sich aus der Jacke. »Nein. Wenn es nur Brötchen und einen guten Kaffee gibt, bin ich schon zufrieden.«

»Oh, die Brötchen vom Inselbäcker sind super, keine Sorge. Und der Kaffee kommt aus einem Vollautomaten.«

»Perfekt.«

»Gut, dann wünsche ich Ihnen einen schönen Aufenthalt. Und wir sehen uns spätestens morgen früh.«

Runa


Nach einem letzten Kontrollblick in Zimmer Drei lief Runa nach unten, schaltete den Vollautomaten ein und kontrollierte die Anzeige der Waschmaschine. Dann wählte sie einen Cappuccino und nahm ihn mit zum Sekretär ihrer Mutter. Um im Zweifelsfall für ihren Gast erreichbar zu sein, ließ sie sämtliche Türen offen stehen.

Sie ließ sich auf den Stuhl und gegen die Lehne sinken, nippte an ihrem Heißgetränk und dachte an ihren neuen Gast. Die zierliche Frau mit den sanften Kurven und dem zerzausten rotbraunen Schopf musste in ihrem Alter sein, vielleicht ein paar Jahre jünger. Ihre karamellfarbenen Augen hatten sie sofort für sich eingenommen, sie strahlten Ehrlichkeit und Wärme aus. Gleichzeitig wirkten die Stupsnase und der herzförmige Mund im ebenfalls herzförmigen Gesicht süß und machten sie ihr auf Anhieb sympathisch.

Hoffentlich war der Typ, der morgen anreiste, genauso nett.

Runa trank noch...

Erscheint lt. Verlag 6.1.2020
Verlagsort Berlin
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Belletristik für Frauen • Betrügereien • Bücher für die Coronavirus Zeit • Bücher für die Coronazeit • Bücher für die Covid19 Zeit • das Lesen geht weiter • Familienunternehmen • forever • Frauenunterhaltung • für Social Distancing • gegen Langeweile • Große Liebe • Haus Dünenblick • Heimat • Helgoland • Hotel • Hubschrauberpilot • Inselroman • Küstenliebe • Küstenroman • Lesen in der Coronakrise • Lesen in der Covid19-Krise • Lesen in Karantäne • Lesen in Quarantäne • Lesen während Shutdown • lieber Buch als Coronavirus • Lieber Buch als Covid19 • lieber Bücher als Corona • Liebesgeschichte • Liebesroman • Meer • Mit Buch in Karantäne • mit Buch in Quarantäne • Moderne Belletristik für Frauen • Neue Chance • Neue Liebe • Norddeutschland • Nordsee • Nordseeinsel • Nordseeroman • One-Night-Stand • Pension • Schleswig-Holstein • Strand • Ullstein • Unterhaltung • Wellen • Zeitgenössische Frauenliteratur • Zwei Frauen
ISBN-10 3-95818-505-3 / 3958185053
ISBN-13 978-3-95818-505-0 / 9783958185050
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