Haunted Trust - Perfekt war Gestern (eBook)

Roman

(Autor)

eBook Download: EPUB
2019 | 1. Auflage
350 Seiten
Piper Verlag
978-3-492-98615-1 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Haunted Trust - Perfekt war Gestern -  Ayla Dade
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Logan ist Manhattans Good-Guy. Jeder will ihn. Er will dich. Doch du weißt, dass er genau das Gegenteil von einem Good-Guy ist. Was würdest du tun?  Ein gefühlvoller New Adult-Roman für alle Fans von Laura Kneidl, Mona Kasten und Anna Todd Grace Bishop ist ein Upper-East-Side-Girl. Sie ist in Manhattan aufgewachsen und Teil seiner Elite, denn die Bishops sind Eigentümer der zwei mächtigsten Hotels der Welt. Mit ihrem Abschluss der New York University Business School in der Tasche und der Aussicht auf eine sichere Zukunft, in der sie die Hotels übernehmen soll, scheint ihr Leben perfekt zu sein. Doch die Realität sieht anders aus. Grace wurde von ihrem langjährigen Freund Lucas betrogen und fühlt sich schon lange nicht mehr sicher in ihrer zu perfekten Welt, in der alles vorherbestimmt ist. Sie hat andere Pläne für ihre Zukunft. Pläne, die ihre Eltern niemals akzeptieren würden. Und als wäre das nicht genug, scheint sich einer der reichsten Söhne Manhattans zur Aufgabe gemacht zu haben, nicht mehr von ihrer Seite zu weichen: Der Schauspielstudent Logan Cunningham. Ausgerechnet derjenige, der jeder Frau das Herz bricht, wenn sie ihm zu nahekommt. Derjenige, den sie seit dem Kindergarten verabscheut ... »Manchmal denke ich, ich bin nicht genug. Manchmal denke ich, dass ich nur existiere, um geformt zu werden. Wie ein Knetball für die Hände, an dem man wieder und wieder zieht, bis der Ball den Druck irgendwann nicht mehr aushält und die ersten Löcher den Verfall aufweisen. Dann wird er beiseitegelegt und nicht mehr beachtet, weil er nun ungeeignet ist, sich mit ihm zu beschäftigen. Und obwohl der Ball selbst nichts für diese Löcher kann, wird doch ihm die Schuld darangegeben, dass er zerrissen ist. Paradox. Aber es gibt Heilung. In den unterschiedlichsten Formen gibt es sie.« »Haunted Trust« ist der zweite Teil der »New York University«-Trilogie von Ayla Dade. Die Bände sind lose verknüpft und unabhängig voneinander lesbar.

Ayla Dade ist 1994 in Bremerhaven, und damit im hohen Norden, zur Welt gekommen. Schon früh entwickelte sie ihre Leidenschaft für das Lesen und Schreiben, bastelte als kleines Mädchen eigene Bücher aus Papier, die sie mit Kleister zusammenklebte und schließlich mit ihren eigenen Geschichten füllte. Das Erfinden neuer Welten, eigenen Charakteren und tiefgründigen Geschichten bedeutet ihr in etwa so viel, wie kleinen Kindern das Auspacken eines vom Weihnachtsmann gebrachten Päckchens. Nämlich alles.

1


Grace

Seit fünfundvierzig Minuten starre ich auf diesen Namen.

Miss Cervelat.

In zwei Wochen wird ihre Cousine bei uns im Plaza heiraten, und Miss Cervelat besteht darauf, einen neuen Platz zugewiesen zu bekommen. Die Tatsache, dass die Sitzordnung seit fast sieben Monaten in trockenen Tüchern ist, scheint sie nicht zu interessieren. Ehrlich gesagt denke ich, sie interessiert sich momentan für gar nichts außer für den Schoß von Mr. Shaw, denn urplötzlich will Miss Cervelat nicht mehr neben ihrem eigentlichen Lover sitzen. Und genauso urplötzlich käme für sie nur noch der Platz neben Mr. Shaw infrage, der, nebenbei bemerkt, der Mann der besten Freundin ihrer Cousine ist.

Wenn jemand meint, das wäre das komplizierteste an der Sache, der hat sich bisher nicht diese Sitzordnung angesehen. Ich kann Mr. Shaws Frau auf keinen Fall wegsetzen. Infrage käme nur, seine Schwester neben Cervelats Lover, oder vielmehr Ex-Lover, zu platzieren. Meiner Meinung nach die einzig logische Vorgehensweise. Ich würde mir ja anerkennend auf die Schulter klopfen und endlich dieses stickige Büro verlassen, aber Miss Cervelat sagt . Das hat sie mir wirklich so gesagt. Am Telefon.

Sie meinte: »Miss Bishop, was soll ich sagen? Nö.«

Dann habe ich es wiederholt, hauptsächlich deshalb, weil sie mich damit überrumpelt hat. Also meinte ich: »Nö?«, und sie noch einmal: »Richtig. Nö.«

Auf meine Frage, wo denn das Problem liege, hat sie erst einmal theatralisch meinen Namen geseufzt. Auf eine Art und Weise, als würde sie seit Stunden mit mir in einem Versicherungsbüro sitzen und mir zum x-ten Mal erklären, weshalb ein Schadenersatz nicht infrage käme.

»Miss Bishop«, sagte sie also. Ganz lang gezogen natürlich. »Ich habe nur diesen Abend, um mir den Mann zu angeln. Das kann ich nicht, wenn pausenlos diese Zecke an ihm haftet. Wenn Sie einmal dreiundfünfzig sind, werden Sie an mich und meine Worte denken, glauben Sie mir.«

Das wollte ich mir nicht wirklich vorstellen. Also habe ich diesen Gedanken verdrängt und mich auf die Frage konzentriert, wo ich Mrs. Shaw hinsetzen und was für eine Begründung dies rechtfertigen könnte aber leider kann ich seit geschlagenen zwanzig Minuten nicht aufhören, mir Mr. Shaw vorzustellen, der mit einer Wurstscheibe tanzt. Cervelatwurst.

Meine Produktivität ist heute im Keller. Ganz eindeutig.

Gerade schiebe ich meine Finger unter mein breites Seidenhaarband, um mir die Kopfhaut zu massieren, da klingelt mein Handy. Ich war selten so erfreut über eine Ablenkung.

»Ja?«

»Hey. Kommst du voran?« Hazel. Meine beste Freundin. Es ist, als könnte allein der Klang ihrer Stimme mich mit neuer Energie aufladen.

Lächelnd lehne ich mich zurück, überschlage die Beine und fokussiere die Spitze meiner Jimmy Choo Heels. Am liebsten würde ich mir bequeme Schuhe anziehen, aber Mom bekäme einen Tobsuchtsanfall, wenn sie wüsste, dass ich den Weg vom Büro bis hoch in unsere Suite ohne Jimmy Choos gegangen bin.

»Wir haben einen Ruf zu verlieren, Grace«, würde sie sagen. Und natürlich lästig mit der Zunge schnalzen, wie meine Mutter es immer tut, wenn sie mir zeigen will, welch inakzeptables Verhalten ich wieder einmal an den Tag lege.

»Was soll ich sagen? Nö«, antworte ich, darauf bemüht, Miss Cervelats rauchige Stimme gekonnt wiederzugeben.

Hazel kichert. Wir haben vorhin schon einmal telefoniert, irgendwann zwischen meinem Gespräch mit der Cervelatwurst und weiteren verzweifelten Versuchen, Mr. Shaw von seiner Frau zu trennen, die Miss Cervelat so liebevoll als Zecke betitelt hat. Wirklich höflich. Ich meine, wer würde nicht gern ein kleines fettes Vieh mit gekrümmten Beinen sein? Ich zumindest wäre wunschlos glücklich.

»Die arme Braut«, sagt Hazel. »Wenn ich eine Cousine wie Miss Cervelat hätte, die mir meine Hochzeit verdirbt, würde ich ihr Tage vorher Enthaarungscreme ins Shampoo mischen.«

Sofort stiehlt sich ein Lächeln auf mein Gesicht. »Hey, dafür bin ich zuständig. Als deine Trauzeugin ist es mein Auftrag, dir jedes Biest vom Hals zu halten, ohne dass du etwas von dem Stress mitbekommst.« Ich kenne Hazel so gut, dass ich am Klang ihrer Stimme ein Lächeln heraushören kann. »Wie traurig, dass die Cousine von der Wurst keine Grace Bishop hat.«

»Hat sie ja«, widerspreche ich und beginne, mich in dem ergonomischen Drehstuhl langsam um meine eigene Achse zu drehen. »Nur leider hat die das Pech, die Zecke zu sein. Sie ist das Angriffsziel der Cervelatwurst.«

»Ich denke, ich werde nie wieder Salami essen können.«

»Du bist ja auch Vegetarierin.«

»Stimmt. Aber selbst, wenn ich keine wäre. Cervelatwurst käme nie wieder infrage.«

Ich lächle. »Wie sieht es denn bei dir mit den Save the Date-Karten aus?«

Hazel seufzt. Es klingt, als würde sie sich aufs Sofa plumpsen lassen. Vor zwei Wochen ist sie zu ihrem Verlobten Caleb West in sein luxuriöses Penthouse gezogen, das er sich als international bekannter Schauspieler natürlich leisten kann.

»Es geht. Ich hätte nie gedacht, dass Cal so anspruchsvoll sein kann, was die Planungen der Hochzeit betrifft. Weißt du noch, die Idee der schlichten weißen Karten in den goldenen Umschlägen, die wir auf Pinterest gefunden haben?«

Ich nicke, bis mir einfällt, dass sie es nicht sehen kann. »Klar. Die waren süß.«

»Genau da liegt das Problem. Caleb findet sie zu süß. Er möchte etwas Eleganteres.«

Ein Lächeln stiehlt sich auf mein Gesicht, weil ich förmlich vor mir sehe, wie Hazel genervt die Augen verdreht und anschließend die kleine Stupsnase kräuselt.

»Schlag ihm mal Karten in Mittelalteroptik vor, mit verbrannten Ecken und Wachssiegel. Nur, um seine Reaktion aufzunehmen und sie dann in deiner Instagram-Story zu posten.«

Hazel gluckst. »Das wäre der Hit. Ich glaube, ich mach das jetzt ernsthaft. Soll ich dich verlinken?«

»Ich bitte darum.«

»Gut. Wir sehen uns dann morgen früh vor dem Businessgebäude?«

»Wie immer, beste Freundin.«

Wir legen gerade in dem Moment auf, als ich meine letzte Drehung mit dem Stuhl mache, und plötzlich fast einen Herzanfall erleide, als ich die leibhaftige Geiergestalt meiner Mutter vor mir erblicke.

»Hast du mich erschreckt.«

Sie zieht eine ihrer dünnen Brauen hoch, die sie immer so dick nachmalt, dass sie künstlicher nicht aussehen könnten. »Ich darf also annehmen, die Sitzordnung ist fertig?«

Als hätte ich einen Plan was ich tue, blättere ich mit geschäftigem Blick in den Unterlagen herum. »Und was genau verleitet dich zu dieser Annahme, Mutter?«

Das Klackern ihrer Absätze auf dem gefliesten Marmorboden verrät mir, dass sie zwei Schritte nähergekommen ist. Ich will nicht aufsehen, weil ich plötzlich keine Lust auf einen zweiten Blick ihrer dicken Brauen habe, obwohl ich sie jeden Tag sehe.

»Dein Telefonat mit Hazel.«

Ich presse die Lippen aufeinander. »Ja. Ich bin fertig.«

Die Cervelatwurst bleibt, wo sie ist. Ganz bestimmt will ich nicht der Grund für eine Ehekrise zwischen Mr. Shaw und seiner Zecke sein. Wenn Miss Cervelat damit ein Problem hat, soll sie das mal ihrer heiratenden Cousine erklären.

»Gut«, antwortet meine Mutter in einem Tonfall, der nicht offensichtlicher verraten könnte, dass sie auch nichts anderes akzeptiert hätte. »Dein Vater und ich gehen aus.«

Erst jetzt hebe ich den Blick. Meine Mutter zupft imaginäre Fussel vom Kragen ihres Burberry-Mantels.

»Wie schön, dass er sich immerhin Zeit für dich nimmt.«

»Ich bitte dich, Grace«, entgegnet Mom. Sie schnalzt mit der Zunge. Natürlich. »Erst letzte Woche wart ihr zwei gemeinsam shoppen.«

Hauptsächlich, um etwas zu tun zu haben, sammle ich die auf der Tischplatte verteilten Unterlagen zusammen und hefte sie in den dicken schwarzen Ordner. Ich lasse die Eisenschnallen stärker zusammenschnappen als gewollt, ehe ich mit hochgezogenen Brauen meine Mutter ansehe.

»Dad hatte Anprobe für seinen Anzug und hat mich mitgeschleppt, damit ich währenddessen seinen Termin beim Steuerberater wahrnehmen konnte. Shoppen sieht für mich anders aus.«

Mom zuckt die Achseln und schiebt sich anschließend die Henkel des kleinen Täschchens, das ich grottenhässlich finde, höher auf die Schulter. Es sieht aus wie ein zu groß geratenes, viereckiges Brillenetui. Ein schweineteures Brillenetui.

»Da musst du mit deinem Vater drüber sprechen, Grace.«

Mit Sicherheit. Der Zug ist für mich nur schon lange abgefahren. Als ob ich um seine Aufmerksamkeit betteln würde. Allein der Gedanke daran entlockt mir ein unglaubwürdiges Grunzen. »Schon gut. Viel Spaß euch beiden.«

Meine Mutter macht ein Gesicht, als hätte ich ihr den Abend verdorben. Dabei meine ich es ernst. Aber das glaubt sie mir natürlich nicht. Sie glaubt nie etwas, das gut gemeint ist. Einfach weil sie selbst es nicht so meinen würde und immer von ihrem Verhalten auf andere schließt.

»Dein Vater hat wenig Zeit. Irgendwann wirst du dieses Hotel übernehmen und ihn dann verstehen.«

Danach geht sie. Und ich bin dankbar dafür.

Ihre Worte haben mir einen so heftigen Stich verpasst, dass ich den schwarzen Ordner von mir schiebe und mich wieder setzen muss.

Irgendwann wirst du dieses Hotel übernehmen und ihn dann verstehen.

Das ist der Plan meiner Eltern aber … es ist nicht meiner.

Schon die Vorstellung, es in meiner Zukunft pausenlos mit Menschen wie der Cervelatwurst zu tun zu haben, lässt mich schaudern. Mein Magen verkrampft sich, wenn ich bloß...

Erscheint lt. Verlag 2.12.2019
Reihe/Serie New York University
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Buchbloggerin • College Roman • Emily Bähr • Emily Crowne • für immer zusammen • Große Liebe • Haunted Love • Herzschmerz • Justine Pust • Liebesroman ab 20 • Liebesromane schreiben • Liebesroman für junge Frauen • Like Snow we fall • Neuerscheinung 2019 • New Adult • new adult deutsch • #newpipertalent • newpipertalent • New York • New York University • Romance • Romane für die beste Freundin • Romane für Frauen • Romane für Frauen ab 16 • Romantische Bücher • Young & Sexy • zeitgenösische Liebesromane
ISBN-10 3-492-98615-3 / 3492986153
ISBN-13 978-3-492-98615-1 / 9783492986151
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