Sommer im kleinen Brautladen am Strand (eBook)

Liebesroman

(Autor)

eBook Download: EPUB
2019 | 1. Auflage
464 Seiten
MIRA Taschenbuch (Verlag)
978-3-7457-5014-0 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Sommer im kleinen Brautladen am Strand - Jane Linfoot
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Lilys Freundinnen aus dem »Brides by the Sea« bieten ihr einen Traumjob an: Sie soll zukünftig Hochzeitslocations im richtigen Glanz erstrahlen zu lassen. Doch es gibt ein Problem: Der selbstgefällige Kip Penryn will das Anwesen seiner Familie in einen Ort zum Heiraten verwandeln und würde damit zu einem ernsthaften Konkurrenten werden. Die Freundinnen sehen nur eine Lösung, ihn wieder loszuwerden: Lily muss Kips Schwachstelle herausfinden - am besten, indem sie bei ihm eine Hochzeit ausrichtet. Aber andererseits haben die Männer der Familie Penryn den Ruf, so umwerfend wie unzuverlässig zu sein. Braucht Lily also nichts weiter zu tun, als sich entspannt zurückzulehnen und dabei zuzusehen, wie Kip ganz von alleine scheitert?
»Erfrischend, humorvoll und romantisch.« Phillipa Ashley, Bestsellerautorin von of Summer at the Cornish Café
»Ein perfekter Urlaubsroman, der ans Herz geht.« Nummer-1-Bestsellerautroin Tracy Bloom
»Lustig und großherzig - Lily und ihre Freunde haben mich verzaubert!« Sunday-Times-Bestsellerautorin Michele Gorman
»Ein rundum gelungenes Lesevergnügen - nicht nur für Rosamunde-Pilcher-Fans.« Fränkische Nachrichten



Jane Linfoot schreibt romantische Geschichten über lebenslustige Heldinnen mit liebenswerten Ecken und Kanten. Mit ihrer Familie und ihren Haustieren lebt sie in Derbyshire in einem kreativen Chaos. Sie liebt Herzen, Blumen, Happy Ends, alles, was alt ist, und fast alles, was aus Frankreich kommt. Wenn sie nicht gerade Facebook unsicher macht oder shoppt, geht sie spazieren oder arbeitet im Garten.

1. Kapitel

Dienstag, 14. Februar

Im »Brides by the Sea«: Rasende Reporter und

ältere Semester

»Verliebt in die Liebe am 14. Februar …«

Es ist nach sechs, als ich auf der Schwelle vom »Brides by the Sea« innehalte. Während das warme Licht von drinnen in die Dunkelheit hinausscheint, fällt mir das Valentinstagsmotto auf dem Glas der Eingangstür ins Auge. Genau das ist natürlich auch beabsichtigt. Es sind nur ein paar Buchstaben aus weißer Farbe und drei herzförmige Punkte, dennoch versetzt mir der Anblick einen Stich.

Ich weiß, es ist dumm. Ich bin im Reinen mit Brautläden, ich komme ja oft her. Und Brautkleider machen mir trotz allem noch immer eine Gänsehaut. Es ist der Valentinstag, den ich hasse. Ich habe gelernt, an jedem anderen Tag des Jahres ein glücklicher Single zu sein, aber der 14. Februar ist so verdammt paarig. Für Leute wie mich, die alles mal hatten und es vermurkst haben, ist es die Hölle.

Was schiefgegangen ist? Wenn der Wind nicht so stark heulen würde, würde ich mehr darüber erzählen. Aber heute kann so eine Böe von der Bucht die seidigsten Haare in zwei Sekunden in einen Heuhaufen verwandeln. Und ich habe mir schließlich nicht eine volle Stunde lang die Haare geglättet, um am Ende doch noch einen Kopf voller Frizz zu haben.

Normalerweise würde ich mich an diesem Tag zu Hause verkriechen, aber heute gehe ich auf eine – entschuldigt das Stöhnen – Valentinstags-Hochzeitsfeier. Die schlimmste aller Welten. Gerade will ich mich dafür zurechtweisen, dass ich kurz mal darüber nachgedacht habe zu kneifen, da fliegt die Ladentür dermaßen heftig auf, dass ich fast von meinen neuen Kurt-Geiger-Plateauschuhen kippe.

»Lily, du kommst gerade richtig. Was gibt’s Neues in Bath? Wie war deine Fahrt? Komm rein, Poppy und ich sitzen im Weißen Zimmer, alle anderen sind schnell nach Hause gegangen, um sich zurechtzumachen …«

Es ist Jess, die hier mit hundert Meilen die Stunde redet und so viele Luftküsschen verteilt, dass ich sogar Zeit habe, mein vom Wind gebeuteltes Haar wieder glatt zu streichen, wobei ich die Jimmy-Choo-Heels aus schneeweißem Wildleder im Schaufenster sehe und beinahe in Ohnmacht falle. Genug Zeit aber auch, um innerlich wieder in die Spur zu kommen. Als ich mein Gleichgewicht wiederhabe und wir den Flur entlanggehen, summt Jess leise vor sich hin.

»So eine Menge Herzen«, sage ich und strecke den Arm aus, um eines der Bänder in der Auslage zu berühren und in Schwingung zu versetzen. Was ich sage, ist noch untertrieben. Selbst wenn ich mich an meinen heimlichen Unglücksort begebe, muss ich doch zugeben, dass die Unmengen an Herzen aus bedrucktem Papier, die dort schweben, sich neben den feinen weißen Spitzenkleidern einfach perfekt ausnehmen.

Jess grinst und erklärt: »Aus alt mach neu. Das ist Upcycling, weißt du? Die Herzchen sind aus ausgemusterten Liebesromanen ausgeschnitten. Voll im Trend und noch dazu unterschwellig ironisch.« Sie fixiert mich mit einem grimmigen Blick. »Damit halten wir für unsereins, die wir nicht in einer Beziehung leben, die Flagge hoch.«

Womit sie meine traurige Wenigkeit und sich selbst meint. Wir beiden tragischen Gestalten. Wo ich schon mal dabei bin – und weil wir im Grunde gar nicht so schlecht dran sind –, kann ich euch hier drinnen und in Sicherheit auf den aktuellen Stand bringen. »Brides by the Sea« ist nämlich das größte und wunderbarste Hochzeitsgeschäft in Cornwall. Jess, die Eigentümerin, hat das Geschäft im Schwung des auf ihre Scheidung folgenden Adrenalinschubs aufgebaut, daher auch die herzförmige Ironie. Innerhalb von zehn Jahren hat sich das Geschäft von einem kleinen Laden mit einem Raum, in dem ich mich überhaupt erst in Blumen verliebt habe, in eine viergeschossige fabelhafte Brautwelt verwandelt, die hoch über der Bucht von St. Aidan thront. Hier habe ich mal als Floristin gearbeitet, damals, als mein Verlobungsring voller Versprechen funkelte und mein Leben sich mit massiv goldener Sicherheit vor mir ausbreitete. Dann folgte unsere Hochzeit, mein Umzug zu Thom nach Bath, zwei Jahre Sparen für ein Haus, weil wir raus aufs Land wollten, damit ich meine Blumen, die ich so gern arrangierte, selbst würden ziehen können. So, wie ich es früher als Kind mit meinem Dad gemacht habe. Ich muss wohl nicht ausführen, dass wir mit diesen hochtrabenden Plänen nicht weit gekommen sind.

Als Jess ein Körbchen in meine Richtung schwenkt, zieht mir der Duft von Kakao in die Nase. »Pralinen?«, fragt sie auffordernd.

»Na ja, eine könnte ich vielleicht.« Natürlich wissen wir beide, dass ich nur Spaß mache. Das Positive am Valentinstag im »Brides by the Sea« ist nämlich unsere Pralinenorgie. Also mache ich die Augen zu, blende meine lebenslange Diät aus und greife auf gut Glück zu. Eine Sekunde später explodiert der Geschmack einer bittersüßen Mischung aus weißer Schokolade, Kaffee und Alkohol in meinem Mund.

»Mhm, köstlich. Ist das Tia Maria?« Ich muss mich sehr zusammenreißen, um nicht unangemessen wohlig zu stöhnen. »Ganz ehrlich, seit dem Moment, als ich auf die M5 abgefahren bin, fantasiere ich schon von Poppys Trüffeln«, erzähle ich. Wenn man auf das Steuer sabbert, ist das nicht gerade ein erhebender Anblick, aber wenigstens hält es die Rowdys in ihren weißen Lieferwagen in Schach. Normalerweise haben die einen Mordsspaß, wenn sie mich in meinem selbst designten Fiat 500 Gucci überholen, der so pink aus der Produktionslinie kam, dass mein armer Boss sich volle zwei Jahre dafür entschuldigt hat.

»Probier mal einen mit Baileys, die hauen dich um.« Jess nickt mir wohlwollend zu, als sie mich von oben bis unten mustert, drückt mir das Körbchen in die Hand und summt wieder vor sich hin. »Toller Anzug übrigens. Grau ist so vielseitig.«

Von all meinen Freundinnen ist Jess diejenige, die auf den ersten Blick erkennt, wie groß oder klein das Vermögen war, das man für einen kurzen Blazer und eine maßgeschneiderte Hose hingelegt hat. Es sind meine ersten Sachen, die ich nur reinigen lassen darf; ich habe sie mir selbst geschenkt, um die Gehaltserhöhung vor ein paar Monaten zu feiern. Auch wenn ich in Sachen Kleidung ein hoffnungsloser Fall bin, habe ich mich doch sehr bemüht, meinen Kaufrausch bis zum Äußersten auszukosten. Um meinen Partylook für heute abzurunden, habe ich außerdem eine Seidenbluse und erschreckend hochhackige Schuhe angezogen.

»Noch alles gut bei der Arbeit?«, fragt Jess mit forschendem Blick.

»Alles super«, antworte ich – vielleicht ein bisschen zu schnell. Tatsächlich ist die Hotelkette, bei der ich für die Blumen verantwortlich bin, gerade übernommen worden, und mein Job hat sich in Wohlgefallen aufgelöst. Aber ich habe mir selbst das Versprechen gegeben, dass ich mit dem ganzen Horror schon fertigwerde, wenn ich erst wieder in Bath bin. Zum Glück sorgt die stille Perfektion der weißen Bodendielen und der grau gestreiften Chaiselongue dafür, dass es mir sofort wieder gut geht, kaum dass Jess und ich im Weißen Zimmer ankommen. Im Vorbeigehen schweben meine Finger über die Stangen mit den Hochzeitskleidern hinweg und verweilen bei feinsten Details aus Strass an einem Spitzenleibchen. Es ist geradezu ein Ritual. Jedes Mal, wenn ich hierherkomme, muss ich herumgehen und diese ganze Schönheit in mich aufnehmen, sie beinahe berühren und ausgiebig erforschen, was seit meinem letzten Besuch neu hinzugekommen ist.

»Bist du bereit? Und rein ins Vergnügen!« Jess grinst mich an.

Ihr gewohnter Kampfschrei stammt aus der Zeit, kurz nachdem mein Dad gestorben war und ich jeden Freitagabend hier hereingeschaut habe, wenn ich zu meiner Mum nach Rose Hill gefahren bin, das nur ein paar Meilen entfernt liegt.

Monatelang haben mich allein Jess’ klare Ansagen und ihre Köstlichkeiten aus Schokolade diese schlimmen Wochenenden überstehen lassen. Allerdings muss ich zugeben, dass ich im Weißen Zimmer heute zum ersten Mal die wenig wohlklingenden Töne des lokalen Radiosenders im Hintergrund höre.

»Lily, du bist gerade rechtzeitig für die vorhochzeitlichen Partydrinks. Lust auf einen Prosecco?« Poppy, die Tortenbäckerin des Brautladens, kommt lächelnd aus der Küche, drückt mir ein Glas in die Hand und ein Küsschen auf die Wange. »Mach dir keine Gedanken wegen der Fahrerei. Von hier aus geht alles nur noch per Taxi.«

Sie ist diejenige, die die köstlichen Trüffel hergestellt hat. Apropos, ich führe mir gerade den nächsten zu Gemüte, als Jess vorbeihuscht.

»Vielen Dank, Poppy«, sage ich lachend. »Ich hatte fast damit gerechnet, dass du uns Cupcakes bringst und nicht wirklich was Prickelndes zu trinken.«

Poppy hat ganz oben unter dem Dach eine winzige Küche, und sie flitzt häufig mit Tellern voller Leckereien durch den Laden, auf der Suche nach Freiwilligen, die ihre neuesten Kreationen probieren. Im vergangenen Jahr hat sie allerdings viel mehr Zeit damit verbracht, in der hiesigen Hochzeitslocation zu arbeiten, auf dem Gutshof Daisy Hill in Rose Hill – vor allem seit sie mit dem dortigen Boss zusammen ist.

»Wie geht’s Rafe?«, frage ich. Er ist besagter Gutsbesitzer und abgesehen davon, ein echt netter Typ, genauso einer, wie ihn Poppy verdient hat.

Sie grinst. »Hungrig wie immer und sehr beschäftigt.«

Angesichts der vielen romantischen Verwicklungen im »Brides by the Sea« in letzter Zeit könnte man vermuten, jemand hätte hier Amorstaub verstreut. Die Erste war Sam, die die Kleider anpasst und Änderungen macht, deren Hochzeitsfest wir heute feiern wollen. Der Typ, den sie heiratet,...

Erscheint lt. Verlag 3.6.2019
Reihe/Serie Wedding Shop
Übersetzer Martina Takacs
Verlagsort Hamburg
Sprache deutsch
Original-Titel Summer at the Little Wedding Shop
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Brautkleid • brautladen • bücher für frauen • Cornwall • der kleine brautladen am strand • Der kleine Teeladen zum Glück • Frauenroman • Hochzeit • jane linfoot der kleine brautladen am strand • jane linfoot deutsch • Liebe • Liebesgeschichte • Liebeskomödie • Liebesroman • liebesromane bücher • Romance • Romantische Bücher • Sommer • Sommerroman • Strand • Urlaubslektüre • Urlaubsroman
ISBN-10 3-7457-5014-4 / 3745750144
ISBN-13 978-3-7457-5014-0 / 9783745750140
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