Best Man (eBook)

Roman

(Autor)

eBook Download: EPUB
2019 | 1. Auflage
384 Seiten
Goldmann (Verlag)
978-3-641-23658-8 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Best Man -  Vi Keeland
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Für Nat Rossi ist die Hochzeit ihrer besten Freundin in Kalifornien eine willkommene Abwechslung. Ihre eigene Ehe ist vor Kurzem auf skandalöse Weise in die Brüche gegangen, und seitdem trägt sie die Verantwortung für eine Stieftochter im Teenageralter, die Nat für den Verlust ihres Zuhauses verantwortlich macht. Ein bisschen Spaß kann also nicht schaden! Nicht geplant war allerdings, am nächsten Morgen im Hotelbett des unverschämt attraktiven Trauzeugen und schwerreichen Weiberhelden Hunter Delucia aufzuwachen - und sich an nichts erinnern zu können ...



Vi Keeland ist eine New-York-Times-Bestsellerautorin. Mit über einer Million verkaufter Bücher wird sie inzwischen in sechsundzwanzig Sprachen übersetzt. Vi Keeland hat ihre große Liebe mit sechs Jahren kennengelernt. Mittlerweile lebt sie mit ihrem Mann und den drei gemeinsamen Kindern in New York.

1. Kapitel

Natalia

»Ist ein intelligenter Mann besonders gut im Bett? Gibt es da einen Zusammenhang, was meinst du?« Ich zog an dem winzigen selbstgedrehten Stummel und hielt die Luft in der Lunge, während ich den Joint an meine beste Freundin weiterreichte. Zumindest musste ich diesmal nicht geschlagene fünf Minuten lang husten und würgen. Wir hatten beide seit zehn Jahren nicht mehr gekifft, zuletzt zu Highschoolzeiten. Es schien passend, dass wir zum offiziellen Ende unserer Kindheit etwas rauchten, das Anna gestern bei ihrem sechzehnjährigen Bruder beschlagnahmt hatte.

»Ich heirate einen Mann, der denkende Roboter baut. Natürlich sage ich, dass kluge Männer besser im Bett sind. Ich meine, Derek schafft den Zauberwürfel in weniger als dreißig Sekunden. Eine Vagina ist längst nicht so kompliziert.«

»Sein Freund Adam ist süß. Aber er hat mir die ganze letzte Stunde von irgendeinem Algorithmus erzählt, den er für einen Roboter namens Lindsey entwickelt. Ich habe lediglich vereinzelt ein Wow oder ein Faszinierend eingeworfen. Kannst du Derek sagen, dass er sich dümmere Freunde suchen soll?«

Anna inhalierte und sprach, während sie zugleich versuchte, nicht auszuatmen, wodurch ihre Stimme zwei Oktaven in die Höhe ging. »Er war am Massachusetts Institut of Technologie und arbeitet in einem IT-Unternehmen – da begegnet er nicht vielen dummen Menschen.« Sie stieß mich mit der Schulter an. »Darum musst du herziehen. Die ganze Zeit nur kluge Leute um mich herum, das halte ich nicht aus.«

»Wie charmant.« Ich seufzte. »Zumindest ist Adam ganz nett.«

»Dann wirst du dein Zölibat also heute Abend beenden?«

»Vielleicht morgen Abend nach der Hochzeit.« Ich grinste. »Wenn er Glück hat. Ich bin noch an die New Yorker Zeit gewöhnt. Heute Abend werde ich wohl ungefähr zur Nachtischzeit allein ins Bett fallen.«

Die zukünftige Braut und ich versteckten uns vor den übrigen Gästen, die am Abendessen vor der Hochzeit teilnahmen, hinter einem mit Efeu bewachsenen Rankbogen im Hof des Restaurants. Eine tiefe, heisere Stimme erschreckte mich zu Tode, und fast hätte ich das verdammte Ding umgeworfen.

»Er hätte also Glück, sagen Sie? Sehen Sie von vorn genauso gut aus wie von hinten, oder sind Sie einfach nur eingebildet?«

»Wer zum Teufel …?« Ich drehte mich um und sah im Dunkeln einen Mann auf uns zukommen. »Warum kümmern Sie sich nicht einfach um Ihre eigenen Angelegenheiten?«

Der Typ kam noch ein paar Schritte näher und trat in den Lichtstrahl eines Scheinwerfers, den Anna und ich gemieden hatten. Mir fielen beinahe die Augen aus dem Kopf. Er war umwerfend. Groß, verdammt groß – ich war knapp ein Meter fünfundsechzig, trug hohe Absätze und musste den Hals recken, um zu ihm hochzusehen. Er hatte dunkles, etwas zu langes Haar, was ihm aber verdammt gut stand. Gebräunte Haut und ein markantes Kinn mit einem Bartschatten, der bei all dem Testosteron, das dieser Typ verströmte, wahrscheinlich innerhalb von zwei Stunden nachwuchs. Die hellblauen Augen hoben sich von seinem dunklen Teint ab, und die zarten Fältchen um seine Augen ließen mich vermuten, dass er gern und viel lächelte. Und dieses Lächeln. Es war kein richtiges Lächeln – eher das freche Grinsen einer Katze, die gerade den Kanarienvogel verspeist hat.

Es dauerte einen Moment, bis ich diese beeindruckende Gestalt von einem Mann in Gänze erfasst hatte. Doch während ich sprachlos war, warf Anna ihm die Arme um den Hals.

Hoffentlich kannte sie ihn und war nicht nur noch bekiffter als vermutet.

»Hunter! Du hast es geschafft.«

Uff.

»Na, klar. Ich lasse mir doch nicht die Hochzeit meines besten Freundes entgehen. Tut mir leid, dass ich zu spät bin. Ich hatte geschäftlich in Sacramento zu tun und musste mir einen Mietwagen nehmen. Mein Flug wurde heute Nachmittag gestrichen.«

Der umwerfende Lauscher richtete seine Aufmerksamkeit auf mich. Angefangen bei meinen Füßen unterzog er meinen Körper einer ausgiebigen, unglaublich unverschämten, aber auch verführerischen Prüfung. Während ich beobachtete, wie sich währenddessen die Farbe seiner Augen vom Blau eines sonnigen Nachmittags in das der frühen Abenddämmerung verwandelte, richteten sich meine Nippel auf.

Als er fertig war, trafen sich unsere Blicke. »Yep, stimmt.«

Bitte?

Als er meine verwirrte Miene sah, klärte Hunter mich auf: »Sie sehen von vorne genauso gut aus wie von hinten. Sie haben recht. Mit wem auch immer Sie schlafen wollen, er hat Glück.«

Mir blieb der Mund offenstehen. Die Unverschämtheit dieses Kerls verschlug mir die Sprache … doch meine Haut begann zu kribbeln.

»Adam«, sprang Anna ein. »Er ist auf der Hochzeit ihr Begleiter. Sie wird morgen Abend mit Adam schlafen.«

Hunter streckte mir die Hand entgegen und nickte. »Hunter Delucia. Haben Sie einen Namen, Schönheit? Oder soll ich Sie einfach die Frau, die Adam vögelt nennen?«

Aus irgendeinem unerklärlichen Grund sagte mir mein Bauch, dass es eine schlechte Idee war, meine Hand in seine zu legen. Mein Körper und seiner durften sich niemals berühren, nicht ein einziges Mal. Ich tat es trotzdem.

»Nat Rossi«, sagte ich und reichte ihm die Hand.

»Nat? Ist das eine Abkürzung?«

»Für Natalia. Aber so nennt mich niemand.«

Wieder lächelte er. »Freut mich sehr, Sie kennenzulernen, Natalia

Ohne dabei meine Hand loszulassen, wandte Hunter seine Aufmerksamkeit wieder Anna zu. »Und warum ist Adam der Begleiter dieser wunderschönen Natalia und nicht ich?«

Meine Freundin schnaubte. Sie war eindeutig stoned. »Weil ihr zwei euch gegenseitig umbringen würdet.«

Die Antwort schien ihm zu gefallen. Um seine Augen bildeten sich Lachfältchen, und er richtete den Blick wieder auf mich. »Stimmt das?«

Ich spürte die elektrische Spannung zwischen uns, doch etwas sagte mir, dass sie von einem Gewitterblitz herrührte. Das letzte Mal hatte ich mich derart körperlich zu einem Mann hingezogen gefühlt, als ich Garrett begegnet war. Von jenem Blitzeinschlag hatte mein empfindsames Herz eine Wunde zurückbehalten, die noch immer nicht verheilt war.

»Erinnerst du dich, als Dereks Bruder Andrew seinen Job verlor und sich schwertat, unter Leute zu gehen?«, fragte Anna. »Er ist zu oft zu Hause geblieben, und ich habe mir Sorgen gemacht, dass er agoraphob werden könnte?«

»Ja«, sagte Hunter. »Ich erinnere mich. Es ist ein paar Jahre her.«

»Ich schlug ihm vor, sich einen Therapeuten zu suchen, der mit ihm daran arbeitet, seine Ängste zu überwinden. Und was hast du gesagt?«

»Ich sagte, du wärst verrückt, er bräuchte einfach nur einen Tritt in den Hintern und einen Job.«

Anna lächelte. »Nat ist Verhaltenstherapeutin. Sie behandelt Menschen mit Angststörungen und arbeitet mit ihnen an der Bewältigung der Situationen, in denen sie normalerweise unter Druck geraten.«

Er zog die Augenbrauen hoch. »Das gibt es wirklich?«

Ich entzog ihm meine Hand. »Ja. Ich arbeite vor allem mit Menschen mit Zwangsstörungen.«

»Na, was sagt man dazu? Und ich dachte, du hättest dir diesen Quatsch ausgedacht.«

»Hunter ist Bauunternehmer«, fuhr Anna fort. »Er baut große Projekte wie Einkaufspassagen. Solche Dinger, für die man Bäume fällt, um Platz für Gap, Baby Gap und Abercrombie zu schaffen. Er hat auch das Zentrum in dem Park gebaut, in dem wir als Kinder gern gespielt haben – Medley Park. Er und Derek sind zusammen aufgewachsen. Sie sehen sich nicht oft, weil Hunter manchmal monatelang wegen seiner Projekte durchs Land reist.«

Mr. Groß, Dunkel und Gutaussehend schien stolz auf diese Darstellung zu sein.

Ich schenkte ihm ein zuckersüßes Lächeln. »Ich habe diesen Park geliebt. Damit haben Sie die CO2-Bilanz an der Upper East Side erhöht und der Umwelt geschadet.«

»Eine Baumumarmerin? Klingt, als hätte Anna recht. Vermutlich würden wir uns umbringen, wenn ich Ihr Begleiter wäre.«

»Hmm … ich hab Lust auf Käsekuchen. Hast du Durst? Ich habe einen Riesendurst.«

Yep. Anna war eindeutig stoned. »Wir haben noch nicht einmal zu Abend gegessen«, erklärte ich.

»Wen interessiert das? Besorgen wir uns Nachtisch. Komm!« Sie leckte sich über die Lippen und schritt vorweg ins Restaurant.

Hunter lachte. »Es war nett, Sie kennenzulernen, Natalia. Und wenn es mit diesem langweiligen Adam nicht so läuft, ich habe Zimmer 315 im Hotel.« Er zwinkerte mir zu, beugte sich zu mir herunter und flüsterte mir ins Ohr: »Vielleicht würden wir uns umbringen, aber sich zu Tode zu vögeln, ist ein schöner Tod.«

»Sind die noch frei?«

Adam und ich aßen gerade unseren Nachtisch, als Hunter herüberkam und auf zwei leere Stühle gegenüber von uns zeigte. Das Paar, das dort gesessen hatte, war vor wenigen Minuten gegangen.

»Nein«, log ich.

Adam war höflich genug, mich zu korrigieren. »Dort saßen eigentlich Eric und Kim, aber die haben sich vor zwei Minuten verabschiedet, erinnerst du dich, Nat?«

Auf Hunters Gesicht erschien ein breites, hämisches Grinsen. Er zog einen Stuhl für seine Hochzeitsbegleiterin heraus und setzte sich selbst auf den Platz mir gegenüber. »Das ist Cassie. Sie ist eine IT-Göttin – hat ihren Abschluss an der Caltech gemacht. Haben Sie Adam schon kennengelernt, Cassie?«

Adams Interesse war geweckt. »Wir sind uns heute Nachmittag kurz begegnet. Aber mir war nicht klar, dass Sie ITlerin sind. Ich habe an der MIT studiert und arbeite mit Derek drüben bei Clique an der Roboterentwicklung.«

Die Unterhaltung zwischen Adam und...

Erscheint lt. Verlag 20.5.2019
Übersetzer Babette Schröder
Verlagsort München
Sprache deutsch
Original-Titel Sex, not Love
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Bestseller • eBooks • Erotik • Liebesromane • New York • New York Times Bestseller • Playboy • Shades of Grey • sinnlich • starke Heldin • Sylvia Day • Verlangen • Versuchung
ISBN-10 3-641-23658-4 / 3641236584
ISBN-13 978-3-641-23658-8 / 9783641236588
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